Scbieberhälsten stets durch den innen einströmenden Arbeitsdampf gepreßt werden. Die Dampfzuführung in den Schieberkasten erfolgt seitlich, die Ueberströmung in den Nieder- druckcylinder durch zwei Ausströmungsöffnungen unten. Abb. 50 und 51 stellen die gleiche entlastete Schiebersteuerung dar für eine Ein- cylindermaschine, nur ist sie von der vorhergehenden Anordnung in so fern verschieden, als die Schiebergleitflächen senkrecht gegen die vorher besprochenen stehen, und die Dampf einströmung oben, die einfache Ausströmungsöffnung nuten sich befindet. Der Niederdruckschieber, Abb. 54, ist nur theilweise entlastet, und zwar vermittelst zweier Entlastungskolben, entsprechend der in Abb. 55 dargestellten Konstruktion eines Schiebers mit einfacher Entlastung. Wegen der großen Höhe des Niederdruckschiebers find zwei Schieberstangen angebracht j außerdem dienen Ansätze an den Seiten des Schiebers zu seiner zuverlässigen Führung innerhalb des Schieberkastens. Die Ansätze auf dem Schieberrücken gleiten an Stellschrauben im Schieberkastendeckel. Die in Abb. 55 gegebene Schieberentlastung mittelst eines einzigen Gegenkvlbens findet für mittelgroße Cylinder- und Schieberabmessungen Anwendung. Das zugehörige Steuerexcenter mit Scheibe für unmittelbaren Schieberantrieb zeigt Abb. 56. Statt eines solchen wird aber auch der Antrieb des Niederdruckschiebers mit excentrisch an der äußeren Schwungradnabe befestigtem Zapfen bewirkt, wobei die selbe Hebelübersetzung wie auf der Hochdruckseite ungeordnet wird. Die Wirkungsweise des Regulators, Abb. 57, besteht in der Verdrehung des ex centrisch gelagerten Angriffszapfens der Schieberschubstange gegen ein mit der Schwung radnabe fest verschraubtes Excenter. Zu diesem Zweck ist um letzteres eine Scheibe, welche genannten Zapfen trägt und an welcher der Regulator angreift, drehbar gemacht. Der Einfluß des Regulators aus die Schieberbewegung ist so geregelt, daß bei den großen Füllungen das lineare Voröffnen nahezu konstant bleibt und bei den kleinsten Füllungen gleich Null wird. Der Regulator ist mit einer Oelbremse versehen, welche jedoch nicht wie ge wöhnlich durch eine einfache Stange mit dem Gewichtshebel verbunden ist, sondern noch eine eingeschaltete Zug- und Druckfeder enthält. Ihre Stopfbüchsenmutter ist geschlitzt eingeschraubt, damit sie sich nicht selbstthätig öffne. Die Einstellung des Regulators wird so bewirkt, daß bei Belastung der Maschine die Umdrehungszahlen größer sind als bei Leergang und erfolgt durch Verschieben der auf die Gewichtshebel ausgeklemmten Qcl- bufferstangen und Endaugen der Federn, welch letztere paarweise auf je einen Gewichts hebel wirken. Dorbezeichnete Konstruktionseinzelheiten finden für Dampfmaschinengrößen bis zu 1 000 ?8 und für alle üblichen Aufstellungsartcn der Mehrfach-Expansionsmaschinen Anwendung. In der Ausstellung war noch eine 60pferdige Eincylinder-Auspuff- maschine seit einem Jahr in Betrieb. Abb. 58 zeigt einen Querschnitt dürch Rahmen und Dampfcylinder einer Tandem- Verbundmaschine,' die Schiebersteuerungen der beiden Cylinder liegen aus verschiedenen Seiten und werden in derselben Weise wie bei der beschriebenen Derbundanordnung an getrieben. Der Hintere Niedcrdruckcylinderbeckel hat ein Mannloch, durch welches der Niederdruckkolben und die Cylinderbohrung zu vorübergehender Prüfung zugänglich gemacht sind. Die Fabrik arbeitet mit 300 Arbeitern bei Tag- und Nachtbetrieb und führt nur diese Dampfmaschinen als einzige Spezialität aus.