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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185312192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-12
- Tag1853-12-19
- Monat1853-12
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1853
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and Anzeiger. — ^ 35» Montag dm 19. December. 1853. Die Armrnschulc ;u Leip;ig. Diese Schule feiert am 7. Januar 1854 — also im nächsten Monate — ihr 50jähriges Jubiläum. Der dermalige Direktor der selben, Herr Heinrich Balthasar Kirchner, hat zu Ankündigung dieser Feier einen Bericht erstattet, au- welchem wir ln möglichster Kürze einige Hauptmvmente herausheben wollen, um unsere ge ehrten Mitbürger auf die Wichtigkeit dieser Anstalt aufmerksam zu machen. Der 1803 entstandenen Armenanstatt gebührt baS Verdienst, diese Schule in- Leben gerufen zu habe». Sie ging von dem rich tig« Grundsätze au-, daß rS verdienstlicher sei, der Verarmung »utzatzeuzen, als die vorhandene Armuth blos durch Verabreichung V»M «itden Guben zu erleichtern. . Du- Divectnrium der Armenanstalt hat 1803 einen Erziehungs- UlNßitVF bH»he«d a«< Bürgermeister vr. Einert, Senator vr. GkiOel, Kramermeistrr Kraft und Baumeister Hansen erwählt, »tlche« Direktor Ge-icke eine lange Reihe von Jahrm berathend zur Seite gestunden hat. Ende 1608 hatte dieser Comits gegen 300 Kinder ermittelt, welche eine- zweckmäßigen Unterricht- gänzlich entbehrten. Am 7. Januar 1804 wurde die Armenschule in Nr. 041 auf de« Reumurkte mit 118 größtentheilS erwachsenen Mädchen er öffn«. Hä. Lau mann übernahm den nöchigen Unterricht, dessen Fra« aber g«b jenen Mädchen Anleitung zum Nähen und Stricken. 106 Kntzbs» Mußten wegen Mangel- an einem Locale in Privat- jchule» «Mtergchracht wrrden, denn erst zu Ostern 1805 konnte in «tmm Aimmer des Armenhauses an dem damaligen äußersten Grim «a'sche» Ttzvre eine zweite Lehranstalt für Knaben errichtet werden In ihr ktzunte« dlo- 62 Knaben Aufnahme finden; 128 blieben in Privatfchulen. Dir ersten Lehrer bei dieser Schule waren Joh. Adam Pomfrl »nd bl. Knauth, welche durch den jetzt noch lebenden, um die Stadt so vielfach verdienten Baumeister Or. Volk- «anrd, der 1805 an die Stelle de- B<rumeister Hansen in den Erziehungscomitä eingetrrton war, feierlich emgefirhrt wurden. Scho« in jener Zeit hat du- Armrnvereinsdirrctvrium seine Auf Wnckßamkrtt damnf verwendet, dir au- der Schule Entlassenen auch »ach der Schulzeit z» beaufsichtigen und zu unterstützen. So sind schau im Jahre 1805 8 Küabeu a«f Koste« der Armenanstalt al- Lchrtmtze^bei Handwerksmeister» aüfgrdanaen worden. Auch die Unterstützu»g durch Beradreichung von BekleiduMG-gegenständm rührt schon au- jener Zeit her. -606 mußt» da- Local der KUadensthul« zu eimm -azareth her «atbe» «erden. Die Schul» wurde daher in ein Lehrztmmer der Rik-latsch»« verlegt, bi< fie 1810 in ein großes Zimmer des Ar- bMtzaÄstO in de- Holzasche überging. In diesem Jahre wurde auch -lue zweite Ctaffr st» Mädchen im Bordergedäud« de« dama ligm Großdose'fchen Garte«- begründet Bam -4 Ottebrr 1816 a» mußten alle Schulen in Leipzig auf H4-. L«» aesthloffe» werde», und erst im Sommer 1814 konnte die A-»-A»oW»»fttz-tße ihr früheres Local wieder beziehen. Bereit- 1608 «er etue zweite Knabenschule in einem Hause des HnUs'schr»ZwiuGw- eingvrich-rt worden Diese wurde 1815 auch ichchas AKett-hme- Ln der Hochgaffe verlegt. .n->66 nmrdd. tzvtt eins uu» und zwar gemischte Claffe von und Wtzädchm »reichtet und düse dem noch jetzt am » Kehrst L^chmiann übertragen; auch 'wurde dieser bald damuf rwch etz-fM Munden uud Mädchm «thottende neue Claffe beigefk-t. Im Jahre 18-0 wurde in der Holzgaffe ein neue- Gebäude aufgeführt und in diese- die Mädchenschul« des Zl. Laumann verlegt; auch wurde das ältere dort gelegene Schulgebäude, in wel chem sich die übrigen Claffen befanden, besser eingerichtet, so daß 1821 darin eine neue Elementarclaffe errichtet werden konnte. 1823 wurde eine 8. und 1824 »ine 0. Claffe errichtet. Endlich wurde 1824 noch ein neues Schulgebäude in der Holzgaffe »rbaut, so daß 1825 alle Claffen der Armenschule in einem Gebäude vereinigt wer den konnten. Im Jahre 1825 zählte die ganze Schule in 0 Claffen 914Atzg- linge und stieg diese Zahl dis zum Jahre 1880 auf 17 Claffen mit 1209 Zöglingen. Da es in Folge der großen Schülerzahl immer wieder an Play fehlte, wurde in den Jahren 1888 and 1639 das jetzige Schulge bäude erbaut und diese- am 2. April 1840 feierlich eingeweiht. Seit dem 1. Juli 1840 fungiren 9 Lehrer als vom hohem Mi nisterium des Cultus confirmirte Lehrer. Vom Jahre 1842 bis 1852 stieg die Gchülerzahl so, daß im letztgenannte» Jahre 26 Claffen gebildet werden mußten. Dieser bedenklichen Ueberfüllung der Armenschule, denn es war bi» Äesammtschülerzahl 1850 bi- auf 1796 gestiegen, hat der Gtadt- rath durch Erbauung der dritten Bürgerschule abgeholfen, wa- schon deshalb nöthig war, weil das Armendirectorium in dem 48. Jahres berichte den Beschluß gefaßt hatte: „Die von Jahr zu Jahr immer bedenklicher werdende Uebtlfü!- lung der Armenschule, welche dem Stande der Armmh in unserer Stadt in keiner Weise entspricht, wenn man erwägt, daß nach einer statistischen Uedersicht 3500 Kinder in Leipzig unentgeltlich Schulunterricht genießen, während nur für 3000 Kinder Schulgeld bezahlt wird, hat uns zu dem Beschlüsse ver anlaßt, künftig nur Kindern solcher Aeltern, welche hier heimaths- berechtigt sind, die Aufnahme in die Armenschule zu gestatten." und in Folge dieses Beschlüsse- die Schülerzahl nicht unbedeutend vermindert hat. Gegenwärtig zählt die Armenschule 1532 Zöglinge. Diese wer den von 20 Lehrern und 10 Lehrerinnen unterrichtet. Vom Januar 1804 bis December 1853 haben überhaupt 10,029 Kinder Aufnahme in der Armenschule gefunden Davon sind 6647 zur Cvnsirmation gekommen, und 1386 Knaben bei Handwerkern auf Kosten der Armenanstalt aufgedungen worden. So viel au- dem Bericht» des Perm Direktor Kirchner. Dieser giebt aber noch viele andere sehr interessante Nachricht«, namentlich über bi» innere Einrichtung und Wirksamkeit der Schule, über dir vielseitig segensreichen Besttedungen de* sorgsamen Lehrer und Lehrerinnen, nebenbei auch in Bezug auf di» Mit der Schute verbundene freie Arbeitsanstalt, über die NameN allek Derer, welche sich um diese Schule verdient gemacht haben; wir erfahren, wie die Lehrer geheißen und wie lange sie an der Schule gearbeitet haben und waS Dem mehr ist. Doch müssen wir deshalb unsere Leser auf den Bericht selbst Hinweis« mit der Versicherung, daß sie denselben nicht unbefriedigt aus der Hand leg« werden. So genau nun auch der Bericht selbst ist, indem er oft bis in das Gpeeiellste eingeht, so fehlt ihm doch Ein- — er sagt unS nicht- von den hohen Verdiensten de- Direktors dieser Schule. Darum wollen wir dies hier nachhol«. Herr Heinrich Balthasar Kirchner ist am 2. März 1786 in TruseN bei Schmalkalden geboren, im Juli 1812 ats Lehrer bei der ArntellsthUle angestellt, und am 27. Oktober 1844 an die Stelle des ebenfalls hochverdienten, am 24. April 1844
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