Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191101130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-13
- Monat1911-01
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Seit-IF Haltung der Regierung ist anscheinend sür viele Leute nicht rndital nenne. Die« Zei tung ~Radiknl« behauptet, das; der einziqe ssihiae Mann der Justismitxister Alsonso Costa sei. Der Minister des Innern Almeida bat seine Demission eingesenkt-»aber die Ladenaebilsen msakschierten qesiern abend sum Ivexniernkinisier Brand und baten ihn, die Deinission nicht anzu nehmen. Brand erklärte sieh damit einverstanden. Fiwischen den Streitenden und ihren Gegnern sin der. eine grobe Anzahl allerdings unbedeuten der Zusammenstdße statt. Im qroszeu und gransen berrscht aber Ruhe. i Ei« luaticauiimek stauvawkazkix so« unsers« sitt-wiederbrin- Roun w. lanunr. Ein Rivefenfkandalprvtes in den inehreve An gehörige der vaiitanifehen Diplomaiir. väpitliche Kammerherretn der Kardinalftaatsfekretär Merrv d el V al und der Schwieqerfohn ded Grafen Glitt;- lehliiz eines Freundes des Deutschen Kaisers, ver wickeli find, wird am C. n· M. vor den Gerichten in Rom seinen Anfang nehmen. Abschluß und Trag weite des Prozesses sind noch gar nicht abzusehen. Der Mailänder »Secolo« bcfcikäitiaste fiel) mit der Vorgefchiehte des Prozesied Ich bin in der Lage, diefe ersten Meldunaen auf Grund eigener Reiher chen zu ergänzen. Kliiger in dem bevorstehenden Prozeß ist der ietzt in: tm. Lebensjahre stehende Marauis Mac Swi net) de Mashanatslafdder bis vor einem Jahre Päpstliche-r tiamnicrherr war, dann nach einein hefti gen tionflikh dessen Ursache gehcimgehalteii wird, demiffionierte und Ende November v. sc. eine Tochter des Grafen GörispSchlitz heiratete. Marauis Mac Swinen hat gegen den Marauis Fer dinand del Fierrm der bisher ebenfalls väpstlicher Geheimkiimmerer gewesen war, und gegen den Ver treter von Uruatian beim Vatikan, Grasen Ferruccio Pasini Frasfonh bei den römischen Gerichten Klage wegen vcrleuncderifkher Beleidigung erhoben. Die Klage stiitzt sich auf ein-e Unzahl anonume r Briefe und Karten, in denen Mac Sivinev offen beskhuldigt wird, im Verein mit Merrv del Val und mit einem Baron Schönberg ververse Dinge innerhalb des Vatitans getrieben zu haben. Als Zeugen sind zu der Verhandlung am S. n. M. geladen: Merru del Val, der sich der Klage nicht angeschlossen hat, Baron Schönberg und. mehrere Kardinälr. Die Klage konnt-e auf den Grafen fsraffoni nicht ausgedehnt werden, weil dieser gelten-d ::«:sht, daß er als bevollmiikhtigter Minister vonurngnkxxi der römischen Jurisdiktion nicht unter stellt ist. Fsrafioni bat eine Doppelftelluiiru er war bisher im geheimen vatikanifchcn Archiv beschäftigt und soll nach einer Verfion bereits das römische Bür gerrecht erlangt haben. Eine geheime Feindschaft zwischen Mae Swinen auf der einen und Fierro und Frafsoni auf der andern Seite existierte schon seit länger als fünf Jahren. Die Gegnerschaft wurde aber immer unterdrückt durch die amtlichen Ver pflichtungen, die die beiden Parteien an den Vatikan ieffelten. Merrn del Val war früher mit Mac Swinetn der englische: Untertan ist, eng besreundet Als dieser sich veranlaßt fah, seine Ehe mit der Jtalicnerin Stella Cavalcanth die angeblich in Paris ein lockeres Leben geführt haben soll, für ungiiltig erklären zu Waffen, ging die Freundschaft mit dem Kardinalftaatssckretär in die Brüchr. Es kam zu schweren Ilustritteit im Vatikan und in deren Verfolg zur Deinifsion des päustlichen Katnnrerherrm Be kannt ift sein kurz vor feiner zweiten Heirat mit der tkdräfin GörtzsSehlib erfolgter Ue bert r i tt zu r vrorefiantischen Kirche. Sein-e beiden Gegner bestreiten aufs lebhafteste di-e Urheberfchaft der anonnmen Vricse und Karten sauf einer offenen Karte war Merrn del Val mit O h r se i g e n während eines feierlichen Hochamtes bedrobt wordenL geben aber im übrigen einige Macheiifchaften und gewifseJntrigeii gegen densiläger zu. Die gefchiedene Frau kann als Schreiberin der Briefe nitht in Frage kommen. Schreihsachverftändige glauben in Marauis Fsierro den Urheber der Briefe erkennen zu können. « Eine amtliche Note des »Ofservatote« wird morgen mitteilen, daß Mac Swinev sämt lichevatikanischcWiirdettabgesprochen werden. 50 Mk. ausgezeichnet. Dem Urheber des gewählten Entwurfs wird überdies zur ällttssüljruiig ein Honorar von 150 Mk. gewährt. Die Entwürfe find bis zum 25. Februar 1911 beim Sekrctariat des Sächfischen Kunftvereins (Briihlschc Terrassq einzureichem Dort ist auch alles Nähere über die Ausführung des Plakats zu erfahren. · = Frau« Neninanus Oper »Liebelei«. deren Libretto das aleikbnamiae Schauspiel Artur Schnitz lsers zugrunde. liegt, fand, wie uns aus Leipzig ac meldet wird, gestern bei ihrer Erstauffübruna im Neuen Stadttheater bei ausgezeichneter Darstelluna herzlichespjizrftzahmesp « » « , = Mtinehner Theater. Unser ein-Mitarbeiter schreibt uns aus München: Die Eröffnungsvorstels lung des Theaters ~Zum großen Wurstel« tGrand guignols am 10. d. M. stand unter keinem besonders günstigen Stern. Zwar fanden die schon anderwärts bekannten Einakter »Die Dame· im Ka m i n« von Freksa und ~Va rietd« von Heinrich Mann viel Beisall. Die Aufnahme des Dramas »D e r alte F ii rst« von sit. Brody erwies sich jedoch als ein Mißgriff· Es wurde glatt abgelehnt» Man zischte und pfiff sogar. Die Darstellung befriedtgtr. Als stärkste Stiitzen des Ensembles erwiesen sich Hartau und die Roland. = Eine kaiserlithe Operettek Unter dieser Ueber schrist bringen heute die Jliitinkhner Neuesten Nach: richten« als Zuschrist eines »alten Freundes« des, Blattes ans Berlin folgende Nachricht: Ju größtem Geheimnis, das aber meines Er achtens nicht mehr allzulange aufrechterhalteit wer den kann, werden Vorbereitungen zur Ausführung einer Overette ~D e r Liebestraum« getroffen, » die vermutlikh Ende Februar in Szene gehen soll. minstler aller Berliner Operettenbiihnen - ich selbst habe die Rollenbesetzuiig gesehen - sind da bei beteiligt. Wo die Ausführung erfolgen soll, ist bis jetzt noch nicht genau bekannt, man ver mutet, aller Tradition zuwider, im Kg l. O p e r n haus. Der Komponist dieser Operette sei der Kreuz-Uns, der Te; verfasser der Kai ser. Die Llusstattung soll allein über 1 Million Mark kosten (?), die a er diesmal im Gegensatz Zu Sardanapal nicht aus der kaiserlichen Schatu e, sondern durch private Seht-enden aus den Kreisen der Hoehsinanz aufgebra t werden sollen. Soviel man vermutet, würde die Ausführung, wenigstens Fiutrztåcthsh nur vor einem geladenen Publikum statt- ! Dazu; dem-treu di« »Ur. N. N.« sie-s: Diese Mit. iøjitier exi- das wir glauben. ste unsers: Dresvkkt Neues« Nachrichten. Wie minl zum Avoitateu wird . .. Eine· interessante Aufklärung erfährt seht das »von: konservativen Freiberaer Any-einer« verbreitete Geriithh der Borsisende des Såcbsischen Lehren-er eins sei in einer von ihm un Kultugtninisteriunt unter-zeichnet» Erklärung von den Zwickauer Thesen ahae allen« und habe sich »zum hthels und be· fenntnismästqen Relcajvnsunterricht bekannt« Bekanntlich hat sverr Lehrer Sättler den ihm nachgesagten »Absall« bereits auss ener aisthste denientiert Trotzdem erhalten aber aewisse konserpative Organe jene Behauptung ausrecht Sie dursen nun einigermaßen verblitsst sein- wenn sie ersahrem wie der angeblich soaar schriftlich sixierte »Ahsall« des Herrn Stittlcr zustande aekonnnen ist» äesrrmFättler teilte uns heute aus Besraam folgen-J Ech kam: ietzt Aufklärungen darüber geben, wie das Gerücht entstanden ist, im Kisltnsminiftes rium liege von mir eine Erklärung vor, in der icb selber niedergeschrieben habe, das; ich mich »zum bibel- und belennttcistttiißigen Religionsunterricht beksenne«. Vor der großen Vertreterveriammlnng des Sächssischeu Lebrervereinz die am 25.Sevtember in Dresden stattfand, hatte ich mit noeb zwei Herren des Vorstands bei der Ueberreichung der Denk schrifi des Lehrervereins zur Schulreform itn stultusministerium eine Untserredung mit dem giultusministen Erzelleuxs Dr. Bock, in der auch über die Verstimtttuttg gesprochen wurde, die durch die bekannte Rede des Ministers auf der Konferenz der Bezieksschulinspektoveit hervoraerufen worden war. Tsarauf erklärte der Minister, daß seine Aeußerungeii mebrfach falsch aufgefaßt wo r d e n se i en und vriizisierte sein-enStandpunkt zur Scbulresoruy um die entstandenen Itrtiimers zu korrigieren. Mk) fragte Se. Exkzelleum ob ich von seiner Darstellung in der bevorstehenden Ver-« treterverssammlung Gebrauch mach-en könne. Dar auf bat mich der Minister, die Darftelluna. die ich der Vertreter-Versammlung geben wolle, vorher schriftlich zu fixieren und ihm vorzulegen, damit neuen Jrrtiimerii voraebeugt werde. Diese Niederschrift habe ich auch gemacht und dem Mini sterium eingesandt Da sie sehr kurz war, bat Se. Exzcllenz Dr. Beet sie mehrfach ergänzt, und in dieser, vom Minister endgültig fest gelegten Form ist sie in meine Hände zurück· gekommen. Dieses Schriftftiick ist nun dasienigeJn dem iski mich nach den Mitteilungen des konservativen Qrggns«,,zu·nx«bibe·l- und bxkcizntnigmäsaiaen Reli- gioiisuntkktichw sekqnjifhciliiki soll( Tsikäus ijköijisen plzigenspgrleqixnaen gexvqrael)x, enthälzjizatzSkhrift- ftück nicht mein-en Standpunkt zu: Sekmlrefotnh fanden: eine Fixierung der Ansicht des Minister-If· Nun haben der Æreiberaer Art-seiner« und die, die an ihn glauben, das Wort. Politische Ueberstchk Deutsches Reich. Frauzösiichcö Viel) für Sachsen. Vor kurzem wurde gemeldet; daß der siichstfrhe Gefandte in Berlin im Auftrage seiner Regierung bei der Ncichsregies tung einen Antrag auf Genehmigung zur Einfüh rung französischen Schlachtviehs für Dresden, Leipzig, Chr-akute, Plauen und Zwickau gestellt habe. Wie die »Neue Prcußifche Korrespondenz« von gut- unterrichteter Seite hört, wird sich der Bundesrat in allernäclifter Zeit möglicherweise schon am heutigen eDonnerstag) mit dem sächsischen Antrag beschäftigen. Jmsieichsamt des Innern, wo man im übrigen der Frage der Einsicht französischen Viehs nach Sachsen geneigt gegenübersteht, ist man der Umsicht, daß soviel sranzöfisches Vieh nicht vorhanden ist und das; daher die Ersüllung der sächsischen Wünsche den Viehmarkt und die Fleisehpreise in den sächsischen Großstädten nicht erheblich beeinflussen werde. Außer dem Reichsamt des Jnnein muß in der Angelegen heitauch das preußische Landwirtschasts- Ministerium gehört werden. Der fächsische Lin-» trag setzt den Bundesrat insofern in eine schwierige« Lage, als die Einsuhr französischen Viehs den süd deutschen Staaten bekanntlich bereits gestattet wor den ist. Die Meldiing, daß den sächsischen Vevoll mächtigten nahegelegt weiden solle, den Antrag zu rückzuziehen, trifft nicht zu. Was die Entscheidung des Bundesrates betrifft, so ist man selbstverständlich nur auf Vermutungen angewiesen; aber gerade mit Ziiicksithi darauf, das; die Fsolgeti des Antrages prak- . Lesern nicht vorenthalten zu dürfen, obwohl wir vor - erst nicht vollkommen von ihrer Wahrscheinlichkeit überzeugt seiii können. Stände diese Bemerkung nicht am Schlusse, man könnte glauben, das Münch ; ner Blatt tische seinen Lescrn einen antizivierten Fsaschiiigsscherz aus, der sich aus der diesiiibrigeii Ulkniimmer sriihzeitig in die heutige Nummer ver irrt hat. So aber scheint die Reduktion der »Ist. N.- N.« selbst das Opfer eines zum Mindest-en nicht iiblen Scherzes geworden zu sein» = »das-instit« ist dier Titel eines Orchesteriverks des in Dresden wohlbekannten Komponisten Adolf P. Boebm, das unliinsgst in Barmen seine Ur aufsiihrung erlebt-e. Dr. Otto Neide! schreibt in der ~.Kölnisehen Zeitung« iiber das Werk: »Vorhin ver siigtiiber ansvrechende und gewählte Erfindung« die nur mit-unter nicht ganz natürlich wirkt, über große Meistersckmft der Satztechnib durch die er sich vortseils hast von den musikalischen Aiiarchisten unterscheide« er instruvientiert fein, durchsichtig uiid wirksam. Das« nicht lange und vor allem nirgends lang wirbende Stück fand unter Höhiies liebevoller Leitung regen Beifall und trug dein anwesenden Komponisten niehrere Hervorriife ein. Frau» Boehin van Enderh die Gattin des Komponisten, trug außer dem mehrere von Viktor Kalil feiiifühlig begleitete Lieder vor, in denen sie mehr als se ihre schöne, blühende Stimme und ihr vornehmesJeinsiiiniges Vortragstalent erkennen liest« = Cimarosas »Dein-liege Ehech die auch auf den Spielplänen italienischer pernbühneii völlig ver schwundeii war, ist nach 80 Jahren wieder in der Mailänder Skala aufgeführt worden. Das reizende Werk, das, wie so manche andre heitere Oper jener Zeit, so vor allem die Werke Jsoiiards, ganz unverdient der Vergessenheit anheinigesallen war, erlebte, wie aus Mailand berichtet wird, einen lebhasteii·Ersolg. In» die Hauptpartieii teilten sich die spanischeSängerin Cori, der Tenor Armanini und der Baisist Ludikar, der bis vor kurzem unsrer Dresdner Hofoper angehörte. - = Richard v. Perser, der Miisikkritiker der »Seit« und sriihere Direktor des Wiener K«onservatoriums, ist, wie aus Wien gemeldet wird, gestern nach langer Krankheit gestorben. Er starb am Morgen nach seinem» 57. Geburtstagr. Perger war eine« der-be kanntesten Persönlikhkeiten iin Wiener Musiklebeiu Er stand»lange Zeit mit Brahms in freundschaftlichem Verhaltnis und erhielt auch insolge einer Emp ehlnng durch Brahms 1890 eine Berufung nach Rotterdam als Musikdirektor Seit. 1895 wirkte er in Wien. Im Jahre 1899 iibernahin er die Leitung des Wiener Kon servatvriunis, die er bis 1907 innehattr. « 13. sammt Ists.- tifch so unerheblich End, daß sich auch die Gegner des Antrages damit txt-finden könnten, ist zu erwarten, daß der Bundesrat den sächsischen Wünschen willfahten wird; « cingeiietlies Mageftttsbeleidiaiiicasoeriahreia Die Frankfurter Staat anivaltscbaft hatte bekanntlich gegen den Redakteur de: sozialdemokratischen .Volks stinkt-M, Wende-l, ein Verfahren wegen Mase t ists be leid Uhu n g eingeleitet. Die Beleidigung wurde in einem asfus einer von Wendel unter dem Titel «Koof ab« veröffentlichten Broschüre erblickt. Wie man nun aus Frankfurt a. M. meidet, hat- es das Gericht abgelehnt, das Verfahren gegen den Beschuldigten Fu eröffnen. - Der »Fall Wendel« hat auch den Reichstag beschäftigt. Herr v. Her-de brand hatte in seiner bekannten Scharsmachcrrede auf die Wendelscheßroschüre aufmerksam gemacht. Wenige Tag-e später bekam Wende! die Mitteilung, das; ein Maieftätsbeleidigungsverfahren geaen ihn eingeleitet. sei. Von sozialdemokratischer Seite wurde im Reichs: tag die Vermutung ausgesprochen, daß die Einleitung des Verfahrens liegen Wendel auf die Lnsndebrandsche »Anregiiiig« zitriictziifiihreii sei; das wurde- iedoch oom Staatssekretär des Reichsiustizniilts enctaiskh bestritten. Wendel kandidicrte im Si. sächsischen Neichstagswahlkreise is« reibe r a) argen desseii jetzigen Vertreter L» « Ossier Dr. Wagn e r - Dresden. · De: Rombesuih des Kaisers im lubiläumsiahrr. Der Pariser ~2?Jiatin« berichtet, der TseutscheKaiier werde im lubiliiiimsiahre 1911 nach Rom kontinui icdoch auf den Besuch im Vatikan verzichten müssen, da der Vatikan während »der italienischen liibelseste für Besucher seines·9scinges·geschlossen sein werde. Wie dazu aus Rom geschrieben wird, ist die Piscldiing des ,-Elliatin« frei ersund en. ·Noth ist es iiberhaiipt unbestimmt ob der siaiscr iiii Jahre »1911 iiach Rom kommt. Wenn er jedoch kouiiiiieii isollte,»so wird er auch den Papst besuchen, dem ;es», wie niaii im Vatikan versichert, eine Ehre sein wird, ihn in der üblich-en Weise zu einnfaiigeip Fiirft Viilow beim Papst. Aus» Rom wird ge drohte-i: Fsiirit und Fiirstin Viilow wurden aeitekii vom Papst in längerer Audienz enivsaiigein Der Papst begrüßte dcii Fürsten und die Fürstin über a;us fren n d lich. Später statteten beide dem Kar dinglstaatssekretär M e r r n d el V a l einen · Besuch ab. Die Zahl der dem Fürsten Viiloiv ziigcgaugenen GliickwiriischdeisOswi ist ietzt auf etwa zanisitaiisjiisd gestiegen. Intseressaiit ist, das; namentlich viele deutsche Stammtifche telegrarshierten Von den zahlreichen 111-Ostern iind Gelehrten, die Glück wiinsche sandten, seien Willbrandb Hauptmann, Max? halbe, sahest-itz- Otto Ernst, Horn-set nnd Slsshn er wähnt. Unter den grgtiilierenden Parlamentariern ssnd alle Parteien vertreten. Ausland. " s Wohltäter England. Die« englische Presse be schäftigt sich noch immer mit den deutfclprussischen Ab ntachungen über P ersten. Die ~Times« behandeln heute die damit in Zusammenhang stehende Frage der B a g d a d b a h n, deren Ausführung durch D e«u tsch la nd nunmehr vollkommen gesichert ist. Ihren schmer zu nerberaenden Aerger verstecken die »Times« sen: hinter der Maske der Liebenswiirdigkeih mit der sie den deutschen Jnteressen die wohltätige Assiftenz Eng lands siir den Bahnbau osserierem da das deutsche Kapital dazu wahrscheinlich nicht langen werde... Unsre Londoner Redaltion drahtet uns dazu: 00 London, 12. Januar. «(Priv.-Tel. der Dresdner Neucsten Nachrichten) Die »Times« dringen heute einen langen Leitartikel über die Bagdadbahir. Sie meinen, daß sich nun endlich die deutsche Regierung beauemt hätte, die Bahn nicht» als ein Privatuuternehmen der Deut-i schen Bank, sondern als ein nationales aus-I zugeben. Ter Vertrag der deutschen Regierung mit· Ruszlaud hat dieses bewiesen. Die ~Times« meinen, daß durch den Bahnbau nicht-nur englische, sondern auch französische Interessen berührt werden. England sehe mit Wohlwollen dem Bahnbau zu, es frage sich aber, ob Deutschland auch das nötige Kapital habe; um ihn durchzuführen. Deutschlands Mittel seien trotz des steigenden Nationalreichtuins in den eigenen Industrien des Landes angelegt, so das; es wahrscheinlich sei, das; eine Unterstützung der Bahn durch eng lisches Kapital nur Vorteil bringen könnte. Außerdem werdeein Bahnbau in einer so abge legenen Gegend, wie sie der persische Meerbusen sei, durch die Hilfe eines mächtigen Freundes wie Eng land nur unterstützt. England erwarte aus jeden Fall eine Entschädigung für die Preisgabe seiner Interessen. Je mehr sich die Deutsche Bank dem persischen Meer busen nähere, desto mehr gerate sie in die englische Jnteressenspbärh und es sei doch zweifellos, daß England die Polizeidienste dort besorge und ohne seine Hilfe der deutscheHandel dort unmöglich sei. Diesenssorgenvollen Ausführungen der ~Times« steht ein Artikel im ~D aily Telegraph« gegen über, in dem erklärt wird, daß der Bahnbait ietzt die größten Schwierigkeiten über wun d e n habe. Neues vom Tage. «· Reue Stxcfikexzelje in Berlin. « Der Ausstand bei der Fensterreinigiingsanstalt Berliner Glaserinnungsmeister nimmt immer größeren Umfang an. Am Mittwoch naehmittag und Eaband ist es nach einer Meldung ans Berlin wiederum zu A u ssch reitu n g e n gekommen. Drei Personen sind überfallen und miß handelt worden. Es wurden mehrere-Ver h a f t u n g e n vorgenommen. " Gemeinsam iu den Tod. » Wie aus Verlingemeldet wird, sind am Wint woch nakbmittag beim Kraftwerk ist-der Nähe von Ruhleben aus der Unterspree die Leichen einer etwa dreißigjährigen Frau, eines etwa acht- bis zehnjäh rigen Mädchens und eines sechsjähriges: Knaben herausgezogen worden. Die drei Leichen waren fe it» zusammengebundem Die Personalien der« Ungliicklicheu konnten« noch nicht ermittelt werden. Man nimmt an, daß es sich nm den Abschluß eines Familiendramas handelt. Streikim siinhrgebiet Nach einer Meldung aus Essen hat die-might sähr 700 Mann starke Belegfchast der wcstsiilisrheir Erz-gruben »Siegona«- und »Stcilia«, da ihre For derungen nach eines— 15prozeutigeu Lohnerhöhuicg abgelehnt wurden, beschlossen, in den Ausstand zu treten. Es« « Miidcheuhäuvcek vers-»Im, De: lang-gesuchte Pkädchenhändlet S« " wann, der zahllose junge Mädchen tzjk U· Fruewti Säufer Szüdämergtaö verkauft but, wurde eines-gez? uns an t l - s drauf» Leu en zuso qwie auf qallzischkm Hob» Der Sesler »Prenszen«, » dessen Strandung an der Küste von Dover zog» Erinnerung sein dürfte, ist jetzt endgültig verlor« Alle Bemühungen, den Fiinsmaster zu retten, Mk« gehniöcos geblieben Wind und Wclleu im» «» Zerstörungswerk vollenden Ein Drahtbckjchk aus«« Londoner Reduktion nicldetuiish « O- Loudom 12. Januar. lPriv.-T«· d Dreödner Neuesten Nachrichten) D» Sol« »Preuszen« ist nunmehr mitten dukchss h rothe n und wird von den Küstenhewohnkkn g« plündern Diese lassen sich in Booten in den Hase· treiben und sischen die hauptsächlich aus Wplle be« stehende Ladung aus, dic sie am Strand pzs k a u se n. · J · Ykktssx TO· In dem weftfälifchen Städtchen Bot-holt wütei feit einiger Zeit eine Scharlachepidemih die zahlreiche Opfer fordert. In den letzten Tagen ftarben täglich acht bis zehn Kinder. In einem benachbarten Ort find innerhalb acht Tagen zwölf Kinder der Krankheit erlegen. Neben Scharlach treten auch viele Mafernerkrankunqen von Kindern auf. Auchidiefc Krffätkheit hat hisietzt zahlreiche Kinder dahinges ra - . « Fraueurachr. Aus Lemb e r g wird gemeldet: Jn Gan H Stanislowo vcrübten drei Frauen ein Bomhdkwj atte n tat auf einen stets-reichen Einwohnkk un« beriichtigten Frauenverfiihrer und v e r l e tzken s« soc-lich. · - «« Ein Ywkitcis sfrdbebkn jtzsentkalasicy I wird aus Peters b u r g berichtet. Das Erdbebey »das nur um einen Grad geringer war als das cksks forderte viele Tote und Verwundete als Opfkz N! Werny ist kein Haus unbeschädigt he· blieben. Während des Erdbebens trat das Frist-Ö» Almatyr aus den Ufern· Jm Gebirge v e rschwand infolge des Erdbebensi der Schnee von den Ver, ae n, die im Attgeiilslick schwarz, wurden. Tie Zqhk der Opfer im Gebirge ist besonders groß. Wie m« lautet, sind durch das Erdbeben die Petroleuw quellen bei Narym und die Steinkohtkw a r u b e n bei K u l d s eh a , die Lluslijndern gehst» in Brand geraten. « Die Cholera auf Madeirm Die Folgen der Cholera auf Modena, über deren Lltcsbruch wir vor einiger· Zeit beriehtctein mache» fiel) immer fühlbar-er. lieber die Lage in Funkszaz dem Herd der Seuche, drahtet uns unsre Lo n d one« Redak t i o n: O» London. 11. Januar. (Priv.-Tel.dek Dresdner Neuesten NakhrichtenJ Die Lag« d« Bevölkerung wird nach den hierher gelangten V; richten von Tag zu Tag Ltvftloser. Die Vevölkeq rung ist vom Fretndenvcrkebr nnd dem Auslande. Handel abhängig, aber seit Ausdruck) der Epidemie stehen die Hoteis vollständig leer und di« englischen Dampfe« die die Produkte ihr-z Landes nach England bringen, laufen nich: mehr an. Die prächtigen Früchte und Gemüse ver faulen in den Hafen. Die Mannschaft de; Dampfers »Admiral Reis« macht dukch it» Disziplinlosigkeit Schwierigkeitcn Dis Matroien griffen sogar die Krankenschwestcrn an und hiuderten sie, ihren Dienst zu versehen. Flcllllllc 11111l Fkfillkc IlcH Hllllfllllllllkkäj Dresden, 12. Januar. I Vor einer überaus zahlreichen Buhörekscbcnt, darunter mehrere Reichstagss und Landtagsabge ordnete, Vertreter taufmanniskhey gewerblicher und industrieller ztorporalionen, hielt gestern de: Präsident des Hansabundes Geheime-at Professor Dr. Niessetz einen hothinteressanten Vortrag über: Freunde lund Feinde des Hansabundes Der Nov· iner ging gleich auf sein Thema ein und entwickelte folgenden Gedankengang: In der letzten Versammlung des Bundes be! Landwirte hieß es, abgesehen von niinutcnlangen Pfuirufem als nur der Nanie Hanfabiciid genannt wurde, er iei ein Produkh eittstanden aus ange borener Feigheit, und nur lediglich dazu ges« gründet, das ganze mobile Kapital von allen Steuern zu befreien. Dabei ist es mir so, als ob nsikht wct die Erbfchaftssteuer abgelehnt hätten. Das tutabct nichts. Man muß doch gegen uns vorgehen. Wolle: kommt das? Woher kommt dieser enoruie Haß, dieser Ton? Sind wir etwa Feinde der Landivirte fthast? Allerdiiigs ist gesagt worden: ivet den Bund der Laiidwirte bekämpft, der bekämpft die ganze Landwirtschaft. Das ist aber nicht besser, als iiienii die Sozialdemokratie sagt: wer die sozialdemokratische sPartei bekämpft, der bekämpft den ganzen Arbeiter« Iftand. Wir wissen, das; von dem Gedeilien der Land· wirtschaft das Gedeihen von Handel und Gewerbe als« hängt. Es ist uns aber auch klar, das; von dem Ge dvihctt vol! Handel, Gewerbe und Industrie auch M Blühen der Gesamtwirtschast sehr wesentlich obs« hängt. Also: wir find keine Feinde der Landwirtn singst. »Sind wir aber etwa Leute, die den reinen Jndustriestaat einführen wollen aii Stelle des früheren reinen AgrarstaateßP Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands hat sich so gesteigert, das; die jähtlickls Bevölkerungszunahme von 850000 Seelen trotz P« äußersten Anstrengungen von der Landwirtschaft nichk ernährt werden könnte. Da haben Handel, Industrie nnd Gewerbe durch ihre enorwe Entwicklung siir Es« Uåkltunn und Beschästigung gesorgt. Dadurch ist dls wirtschaftliche Revolution gekommen. Aber Deutschs land ist kein reiner Jndiistriestaat geworden- fOUDEM Deutschland ist ein Agra r- nnd In du striesttW und soll es bleiben. Jcli bin kein Freund und weih« kein Freund fein eines reinen Jndustriestaatetx W« sind allerdings ebenso entschiedene GentM eines reinen Aararstaatezzy trotz aller Freuden, die un! dieser« Agrarstaat beschert hat. sHeiterkeitJ Wir sind keine politische Partei. » « Schon deshalb nicht, weil ich glaube, das; die YOU« nisse nach Parteien in Deutschland schon reich« g edeckt sind. Aber auch unsrer ganzen Natur n« nicht. Weil ivir Mitglieder aller. Påtteieu freudi in unsre Reihen aufnehmen. Wir verlangen nur eins auf unserm Wirtschastsprogramni müsset« stehen. In ihren politischen Parteien können sit U« ihrer Ueberzeiigutig wirken. Für unsre Ziele km! es nur gut sein, wenn die Mitglieder des Hut« bnndes unserm Wirtschastsvrogramm allniählich z« Durchbrucli verhelfen, damit es allinälslich werde c! Gut sämtlicher politischer Parteien nnd Weib! s Politik des Deutschen Reiches zu dessen EIN! U zu dessen Nutzen! Wir wünschen auch nicht in das Fahrwassck IV« unter das skominando einer politischen PATM V kommen, weder rechts noch links, wir wünsche« III« nicht, abhängig zu fein. Unser Progranijtl It. Gewerbe, Assciudcl und Industrie! titükllli scher Beisall) nnd damit fertig. Aber wir müht« neben der wirtschastlicheiicMacht auch politische N; zu erlangen, die wir aber nicht etwaausnutzen we« in den: Sinne: Jetzt habt· ihr da drüben genug P» W: Um! gehabt - i kommen Unsiche- sie, : I « s: snd Ver· widest. da« Mk« ··- peatger. ists-set« des! NO« erlangt nnd etwa 58 Zqupel nnd I tcttel de Nach: komme senden! qedat jene! Seite, hindert hat. use: Cz, hat, die sqst Forderung» II M! zarte: unsre Wertp- DIUSCT wär« brauchen P» Glanz, im F« ist eine und nikht ein· Jch etznnere Lsandwtrte ge; wcitdigcs Ka sxijinnicltcks S gefunden hat was man bekwi das Verfahre Verhandlung wie Schxitzzöl Isesondcijs In: sikicrscvrttten j kurze Zeit vo gestellt wurde: wirke lebt! E« Sätze zu niedl m einen Wi geraten, daß ««- gumzen ausgcs mit dem» Aus bring! fch W e spzetrctcktcn Pn Dgch genutzt ha steuer bcson Gto s; g r u n . trotz der groß« die Erbschastss mäßigh dagegt erhöht— · In: wettei wars Dr. Ri Kampfesweisc von agrarischei glleder des Ha sung befanden. selbst eine stra txcchte besitzt Weise« -- der » verdienten, das richtig» Das Aushe gegen den an bundcs zur F mand mehr g Interesse« geb· grausam, und i ssdcnlistcn bctri »in einer sie all wolltm Es w! Interessen. Hi sames Interesse und Industrie der gewctl zu verschaffen Stellung zn b: Leitung des sStürmischer s kein andres Grüztszdktktg un! Redner et« ckraurige Bild 1 svettretnngU vt den Parlament und einiger Br Wandel schaffe dliisser weiter, t »du-freie anfiurt manncn zu ge dieses« klägliche hohen Ziele us same: Kraft di Wir haben zu schaffen, wo nie bestanden 1 Wir haben sie c gesagt: Nun ver ver-Dichte auf f wollen versuche die Diagonale einanderstreben in Deutschland sondern überei wird. ss Gewiß nich wünscht haben. habe in: Anfang agitiereni Gtfi haben, ehe-wir« qeni 662 Ort-I verbreitet. Mr baden wir in d Ueber 1800 Vel Ruf und in L gruppen sind ük wir soweit war( eine der wichtix « wie dem Hand« tue-derbe das nd "Wir haben qem gung in Berti ,richiet, von den nungswesens u iftehenden sah« »Aber hundert H Brüssei gesandt« interessanten V· Jverden ver-äffen Submiss i on nnhaftem haben dus in e ilstbtfchWeitser g Was die St· trifft, so liegt d geschossen wurde dirs-n; Tiftbcebfsiv w emnä t a Westasien-Fr-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder