^ ^ ' und Anzeiger. Montag den 18. Juni. L855. Bekanntmachung. DaS 8. Stück de- diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes, enthaltend: Nr. 29., Verordnung, die polizeiliche Beaufsichtigung der Dampfkessel betreffend, vom I. Mai 1855; Nr. 30., Verordnung, veränderte Einrichtungen des StaatSraths betreffend, vom 29. Mai 1853; Nr. 31., Decret, die Befreiung der Einlage- und Gewinngelder der Landes - Lotterie von Verkümmerungen betreffend, vom >4. März 1855; Nr. 32., Decret wegen Concessionirung der Zittau-Reichenberger Eisenbahngesellschaft, voiy 23. April 1853; Nr. 33., Gesetz, die Abtretung von Grundeigenthum zu nachbenannten Eisenbahnanlagen betreffend, vom 0. Juni 1855, nämlich: 1) zum Bau einer Eisenbahn von Leipzig bis an die Sächsisch-Preußische Landesgrenze in der Richtung nach Weißenfels, und 2) zum Bau einer Eisendahn von Leipzig bis an die Sächsisch-Preußische Landesgrenze in der Richtung nach Bitterfeld; Nr. 34., Verordnung, die Erbauung einer Eisenbahn von Leipzig bis an die Sächsisch-Preußische Landesgrenze in der Richtung nach Weißenfels betreffend, vom 7. Juni 1855; ist bei unS eingegangen und wird bis zum 2. Juli d. I. auf hiesigem RathhauSsaale zur Kenntnißnahme öffentlich auShängen. Leipzig, den 15. Juni 1855. Der Rath der Stadt Leipzig. erger. Tagesbefehl an die Communalgarde zu Leipzig, den I«. Juni 18SS. Bon heute an haben sich die Mannschaften der Communalgarde an den für sie festgesetzten Exercirtagen erst um Uhr TEacdmtttagS auf ihren resp. Sammelplätzen rinzufinden. Fünf Minuten darauf wird verlesen und dann sofort auf den Exercirplatz abmarschlrt. Nach dem Verlesen Eintreffende verfallen der festgesetzten DiSciplinarstrafe. UebrigenS verbleibt e- bei ben bisherigen Bestimmungen. Der Gommarrdaut der <kom««ualgarde. H. W. Neumeister. Kirfchen - Verpachtung. Die diesjährige Nutzung der Kirsch-Anpflanzung auf der Mockauer Straße vom Gerberthore bis an die Flurgrenze der Petscher Mark soll an den Meistbietenden gegen sofortige baare Zahlung mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitamen verpachtet werden. ES haben sich darauf Reflectirende Dienstag den LS. Juni d. I. Vormittags V Uhr in der Marstall - Expedition, einzufinden, ihre Gebote zu thun und sodann weiterer Nachricht zu gewärtigen. Leipzig, den 14. Juni 1855. DeS Raths der Stadt Leipzig Oekonomie-Deputation. —— .n Verhandtimgin der Stadtverordneten am Ü. Juni 18SS. (Schluß.) Der Au-schMß empfahl in seiner Mehrheit gegen 1 Stimme: die geforderten 1400 Thlr. zu verwilligen, jedoch nur unter der Bedingu-g, baß ») Seilen der Stadt kein Nachschuß geleistet werde, d) der Theatetdiwctor Wirsing zur Erstattung jede- etwai gen Mehraufwandes im Voraus verpflichtet werde und o) nach Lösung seines ContractS in keiner Weise irgend einen Anspruch auf den neuen Apparat zu machen habe. St.-B. Vr. Hepner mißbilligte eS, daß die verfügte Schließung de- Theater- auf L Monate erst jetzt aur Kenntniß de- Collegiums gelange. Diese Maßregel habe das Publicum, den Ruf unser- TheaterS und die daran angestellten Personen schwer verletzt. Muth- maßlich habe der Rath seine Mittheilung nur gemacht, weil eS ihm nicht gelungen sei, da- erforderliche Geld zum Vau im Wege der Privatsubscription zusammen zu bringen. Denn die Nothwen- diqkeit der fraglichen Reparaturen habe doch jedenfalls schon im Winter Vorgelegen und sei auch schon damals zu erkennen gewese«. Durch da- jetzt eingeschlagene Verfahren «erde aber da- Bewilli gungsrecht der Gemeindevertreter illusorisch gemacht, well man, der vollendeten Thatsache gegenüber, allerdings die Bewilligung aussprechen müsse. Erkenne er auch die Notbwendigkeit und Zweckmäßigkeit der Anlage an, so beantrage er doch, da- Collegium möge dm Rath ersuchen, bei ähnlichen Vor fällen, besonder- wenn sie mit Geldverwilligungen verknüpft sind, die betreffenden Mittheilungen jedesmal rechtzeitig an dir Gtadtverordnetm gelangen zu lassen.