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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185507146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-07
- Tag1855-07-14
- Monat1855-07
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1855
- Autor
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Leipziger mid Anzeiger. ISS. Sonnabend den 14. Juli. 1855. Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf den in Nr. 142 der Leipziger Zeitung von diesem Jahre enthaltenen Aufruf um Sammlung von Gaben zu Erbauung eines Nkettungshaufes für verwahrloste Kinder, welches den Namen „Prinz- Albert-Stift" führen soll und die in Nr. 150 derselben Zeitung enthaltene Bekanntmachung und Bitte um Beiträge zu einem Sr. Majestät dem höchstseligen Könige Friedrich August IR. auf dem Rochlitzer Berge -zu errichtenden Denkmale, erbietet sich die Unterzeichnete Kreis-Direction zu Annahme von Beiträgen und hat deshalb Ihre Canzlei mit Anweisung versehen, wird auch seiner Zeit öffentlich Rechnung abzulegen unvergessen sein. Leipzig, den 2V. Juni 1855. Königliche Kreis-Direktion. v. Burgsdorff. - Friedrich. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. daß die über die Pleiße von der Promenade nach der katholischen Kjrche führende sogenannte Westbrücke wegen unaufschieblicher Reparaturen bis auf Weiteres für Fuhrwerk gesperrt ist. Leipzig, am 12. Juli 1855. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. G. Mechler. AuS den Verhandlungen der polytechn. Gesellschaft in Leipzig im Vereinsjahre 1854/55. Mitgetheilt von Friede. Georg Wieck, d. Z. Secretair. (Fortsetzung.) Herr Doctor Reclam hält einen Vortrag über die Erforder nisse gesunder Wohnungen. Die meisten Wohnungen sind jetzt ohne Zweifel in Bezug auf Gesundheit weit besser eingerichtet als in früheren Zeiten; wir brauchen, um dies zu beweisen, nicht auf die Ehsten und Letten zurückzukommen, welche schon des Ungeziefers halber einen Rauch fang verschmähten; selbst zur Zeit der Reformation genügten die Wohnungen nur wenig den Anforderungen der jetzigen Zeit. Im Mittelalter waren die Wohnungen selbst der Reichen noch ziemlich eng und klein; im Parterre vertrat Estrich die Stelle der Dielen und die oder« Räume waren nur durch einfache Breterlagen von den untern getrennt. Um die Kälte abzuhalten wurde der Boden mit Stroh oder Rohr bedeckt, wie eS damals auch in den Kirchen gewöhnlich geschah. — Auch die Straßen waren damals sehr schlecht, der Markt nicht gepflastert rc. Die übrigen Bedürfnisse waren ebenfalls in nicht bessern Verhältnissen; so hatte man keine Hemden; rin brennender Span vertrat die Stelle deS LichtS rc. Durch di« bessern Wohnungen sind Krankheiten seltener gewor den, die KrankheitSdauer ist eine geringere und auch die durch schnittliche Lebensdauer ist eine größer«. Während bis vor unge fähr 60 Jahren in Leipzig mehr starben als geboren wurden und sich somit die Einwohnerzahl nur durch Zuzug auS andern Orten vergrößerte, übersteiat jetzt die Zahl der Geburten die der Todesfälle. Auch jetzt ist jedoch «och so manche- zu wünschen übrig ge- blleben; auch in unserer Stadt Leipzig werben noch Tausende krank durch Mangel an gesunden Wohnungen; auch bei uns giebt eS noch entsetzliches Elend, welches nur der Arzt und der Armenpfleger kennt. Nicht selten findet man starke Familien in kleine Zimmer zusammengedrängt, in denen die Fensterscheiben mit Papier verklebt find, der Ofen schon jahrelang kein Feuer gesehen hat, Pilze zwi schen den Dielen hervorwuchern und die ganze Dekoration in ein paar alten Kleidungsstücken und einem alten Korbe besteht. — Doch dies sind nicht die Wohnungen, von denen wir jetzt sprechen wollen. Die Bedürfnisse einer guten Priyatwohnung sind: 1) Sie muß freies Athmen gestatten. Die Ursache, weshalb Leute, die sich selten im Freien bewegen, stubcnsiech werden, ist nicht bloS Mangel an Bewegung, e- kommt dazu auch Mangel an frischer Luft; es beweisen dies schon die Gestmgenen, die sich Bewegung verschaffen können durch Turnen rc., aber dennoch meist stubensiech sind, da ihnen die frische Lust fehlt. — Am besten ist es, die Wohnung steht ganz frei; in der Stadt, wo dies nicht ausführbar ist, sollte wenigstens von zwei Seiten die Lust zutretm können, von der Straße und vom Hofe auS; auch ist erforderlich, daß die nächststehenden Häuser nach diesen beiden Richtungen we nigstens eben so weit entfernt sind, als da- Gebäude hoch ist, damit der Wind herein und die schlechte Luft vertreiben kann. Ganz fehlerhaft ist es, wenn zwischen einzelnen Häusern eine nur wenige Fuß breite Kluft gelassen wird, weil diese Gelegenheit zum Ansammeln von Schmuz und Unrath und somit Veranlassung zur Erzeugung schlechter Luft giebt. — Ein weiteres hierher gehörige- Bedürfniß gesunder Wohnungen sind Kellerräume, um die Woh nungen vom Sumpfboden zu entfernen ; wo diese fehlen, sind die Zimmer kalt, und die sich erzeugenden übelriechenden Gase werden leicht die Quelle von Krankheiten. Einen schlagenden Beweis lie fert hierfür eine Wohnung unserer Stadt, in der der Keller wäh rend einiger Zeit unter Wasser stand ; eS bekamen fast alle Bewohner das Wechselfieber. — Auch die Himmelsgegend muß so viel als möglich berücksichtigt werden; wo eS geht, wähle man für da- Schlafzimmer die Mittagsseite, für das Wohnzimmer oder Arbeit--' »immer die Abendseite und für da- VorrathSzimmer die Nordseite. Leider wird hiergegen auch in Leipzig sehr oft gefehlt, die Arbeits zimmer sind oft die schlechtesten und in den Schlafzimmern riecht eS nicht selten. Ganz verwerflich sind die Alkoven, die leider in Leipzig sehr in Aufnahme find. HauS und Straße bedürfen ferner einer Ventilation, deshalb müssen die Straßen breit und oft von freie« Plätzen unterbrochen sein. Die PeterSstraße z. B. ist in der Nähe deS ThoreS zu eng, und deshalb, nicht der Schönheit wegen ist eS nothwendig, daß > da- PeterSthor wegkomme. Dasselbe läßt sich auch gegen Vit Er-
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