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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185508315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-08
- Tag1855-08-31
- Monat1855-08
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1855
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wodurch allerdings eine Beizuna M ZeWWt« Strohe- wird. Mag diese Mangelhaftigkeit ist per oberflächlichen Behand lung liegen und diese Methode dadurch nicht volltomnien erscheinen, so ist jedenfalls nachfolgendes Verfahren sicherer und erzielt deshalb schönere Resultate. Dasselbe gründet sich darauf, däß schweflige Säure in flüssigem Zustande, tz.' h. in Wasser gelöst, auf daS zu bleichende Strohfabrikat einwjrkt. Die Behandlung ist demnach folgende: Die Hüte müssen vor Allem vorher gewaschen «erden, und bewerkstelligt man dieses am besten durch tüchtige- Einseifen, nachfolgende- Bürsten mit einer zarten Bürste und gründliche- Auswaschen der Seife. Hierauf bereitet man sich ein Bad aus 6 Loth unterschwefligsaurem Natron und ^ — L Maß Wasser. In diese- Bad taucht man die noch nassen Hüte, anhenen da- Stroh durch da-Waschen so biegsam aeworden ist, daß sie ohne Bedenken zusammengedrückt «erden können, ein, damit die Lauge sich in da- Bestecht einsauge z nun werden die Hüte cherarrSgenommen und zu der zurückbleibenden kauge 6 Loth rohe käufliche Salzsäure gegossen, umgerührt und öligst die vorher herau-genommrnen Hüte wieder eiugedracht; ferner durch Eindrücke« derselben in die Flüssigkeit wird bewirkt, daß die dazugekommene Säure noch auf die eingesogene Lauge ein- wsikt. Damit da- fteigewordene OaS nicht so leicht entweiche, bedeck« man da- Gefäß, worin man diese Operation vornimmt, mit irgend einem Deckel oder sonst etwa-. So läßt man die Hüte eine halbe Stunde in dem bedeckten Bade, welche Zeit man verlängern oder verkürzen muß, je nachdem da- Geflecht mehr oder weniger gebräunt war. Zeigt endlich da- Aussehen der Hüte, daß da- Ga- hinreichend eingewirkt, so werden die Hüte herauS- genommen, in Wasser ausgewaschen und getrocknet und auf ge wöhnliche Art weiter behandelt. Gegebene Vorschrift reichte für 6 Hüte auS; jedenfalls hätte Verfasser noch mehrere bleichen können, wenn ihm mehr zu Ge bote gestanden hätten; in größerem Maßstabe auSgeführt, läßt sich jedenfalls noch viel mehr an Material ersparen. Möchte nun §uch diese Methode für gewöhnliche- Stroh geflecht zu kostspielig erscheinen, so hat sie jedenfalls ihren Zweck und Dortheil für feinere Fabrikate. Dem Verfasser hat die Er fahrung gezeigt, daß, je feiner da- Stroh ist, desto schneller und schöner die Bleiche von statten geht; ja daß alte Hüte von Floren tiner Stroh eine Weiße ezhuWen, hft tsie vorher nicht besaßen. Schließlich betnerkt Verfasser, daß die Versuche ursprünglich mit schweselsauwm Natron und Salzsäure gemacht wurden; da aber erster«- nicht als Handelsartikel existier, so hat derselbe unter- schwestigsaures Ramm sudstituirt, welche- Handelsartikel ist und wovon 1 Pfd. auf 48 kr. (circa 14 Ngr.) zu stehen kommt, auch dieselben Resultate damit erzielt; im Gegentheil scheint der bei der Anwendung de- letzteren sich ausscheidende fein zertheilte Schwefel, sich mechanisch zwischen dietGfllechte ^inschiedend, dieselben noch weißer zu machen. (Da- Neueste und Nützlichste für HauS- und Land- wirthschaft und Werkstatt.) Einwirkung de- Licht- auf,den Pflqnzenw,uchS. Die mächtigen.Wirkungen,deS Licht- Mf Pie Dewächse sind an dem Hinneigen der Blätter nach den Fenstern der Treibhäuser und Zimmer, so pie an dem schädlichen Einfluß de- Baumschattens auf die unter Bäumen angedauten Pflanzen im Gemüsegarten so allgemein bekannt, daß.ihre -szunMiß ^jrsttSchwierigkeiten darzu bieten scheint. Nichtsdestoweniger giebt eS einen Einfluß de- Licht- ans ha-rWurzelwach-t-um, der bisher noch wenig geahnt worden ist. Die Wurzeln fliehen da- Licht in entgegengesetzter Richtung Mit dem Sren-elwachSthum, und darin liegt der Grund bei'durch nicht- zu hindernden Richtung de- WürzelchenS keimender Samen, in die Erde zu wachsen, welche von der Einsaugung der Nahrung im Boden, wie Man e- glauben sollte u«d geglaubt hat, nicht abhängig ist. Daß dem wirklich so ist, zeigt folgender im Jahre 1tz30 in einem Garten zu Berlipruerst angestellter Versuch. Ein Im Innern desselben Erbsen-, Bohnen-, Kressen-Samen in feuchte- MooS gesäet. Am unteren Ende erhielt der KoHen ein kleine-z Loch, in welche- ein unter dem Kasten an einer Wand befestigter. Spiegel da- Sonnenlicht dergestalt in die Höhe warf, daß e- die'' Samen von Zmkep ^schien. .MtimHejM-n Heelden «rhchtwep Sch hier die Wurzeln olm^n,dje ' " dem Spiegel zu nach unten Sikl Sonne auS der Hede gu kommen /Hier,, geMM wurden. Da di« Wurzel» hier gegen die Schwere in vre Höhe, die Stengel und Blätter aber der Schwere nach, nach unten wuchsen, so er kennt man, daß die Gravitation keinen Einfluß auf da-Wurzel- wachSthum hat, und daß allein da- Licht die Richtung de- ganzen PflanzenwachSthumS regiert. Zwetschen frisch aufzubewahren. Man pflücke die ge» hörig reifen Pflaumen, ehe sie sich vom Stiele lösen, mit diesem an einem trockenen Tage ab, ohne sie zu beschädigen, lege sie in eine luftige Kammer ganz dünn auseinander und lasse sie L bi- S Tage auSdünsten. Nun pqcke man sie schichtenweise zwischen Weizenmehl in Fäßchen, iedpch so. daß jede Frucht für sich ganz von Mehl umgeben ist. Die gefüllten Fäßchen «erden gut gegen die Lust verstopft und in eine reine trockene Kammer gestellt. Zum Genuß wäscht man die Zwetschen vom Mehle rein, legt sie in ein Sieb und hält d e- über kochende- Wasser, jedoch in solcher Ent fernung, haß die Fzstckte ^nur wenig vom Dgm^fe berührt,werden; sie sehen dänn wie ftrsth gepflückt aus. - - Ein Engländer ch-t aejchichtlich-,stilistisch« Nots^n üh«r die AwLLnb igchtit g eM^^Keitur^en vpn äSS? M jetzt gesammelt. Daraus kann man ermessen, was einige Londoner Geschäfts- «Lnyor.jährlich,Wr Anzeigen gp-g-ben: Halloway für (seine Pil le^ 30,000 Hfd. St. (über LM-tzstv Ttzft.); Rowl-pdnpd S/>hn für Makassaröl IN,000 Pfd. St.; Dr. de Jonghe für Leber- thran ebenfalls 40,000 Pfd.-St.z Heat und Söhne für.Bettzeug und Bettstellen 6000 Pfd. St. — Die größte englische Aeitüng, DijyK, nimmt wöchentlich mehr als 800Ü Pfd. St. für Ankün digungen ein, in der Aeit deS großen EisendahnschwindelS aber hatte sie wöchentlich für <7000 Pfd. St Eisenbahnankündigungen. — Soich Eonto haben Gold.berg<r und»Pulvermacher, Kauff- mann und Landsberger doch wohl noch nicht erreicht. ^Folgende Erzählung macht die Runde in den Pariser Salon-: Eine Dame, die ,einen Ln den Colonialkriegen geschichtlich be kannten Namen führt, war Witwe geblieben und lebte, obwohl viele vornehme Verwandte zählend, mit ihren 3 Töchtern doch in sehr mittelmäßigen Vermögen-Verhältnissen. Da ließ im ver gangenen Jahre ein Unbekannter der ältesten Tochter, die er in «Mer Kirche oder anderswo gesehen hatte, einen HeirathSantrag mache». Die Hand, welche er ihr bot, war voll Millionen, und der Vermittler, welcher Mit Einleitung und Alschließung des Ge schäfts beauftragt wgr, entwarf ein so schmeichelhaftes Portrait von dem Freier, daß die edle Witwe nicht Nein sagen mochte, eS ihrer Tochter überlassend, Ja zu sagen. Aber um dahin zu gelangen, .mußte eine Präsentation stattsinden, und diese verdarb Alle-. Der junge,vielgepriesene Losu kam, man sah ihn, aber er siegte nicht. Er war ein Havanese vom schönsten Schwarz und fein ^Empfang seitens der jungen Dame wurde durch einen dergestalt qccentuirftn Schrei de- Abscheus bezeichnet, daß der Arme ftfyrt die Flucht ergriff. Wie sollte man aber auch eine solche Menholzhaut in eine aristokratische Familie vom flecken losesten Weiß einführen? DaS Blut des Marquis von .... war zu,yeln, um eine solche Aumischung von Schwarz zu gestatten, UN- hie .Verbindung sine LZeschmuzung gewesen, die alle der Havayna picht hätten wegwaschen können. DaS hsse hsetet nicht- sehr Üygewöhnliches dar, nun folgt uptsache: eine pperwqrtete uyd rührende Entwickelung. Die Witwe erhielt auS der .neuen Welt einen Brief, daß der arme Schwarze an gebrochenem Herzen gestorben, daß ihn aber seine Liebe zü der ihn verschmähenden Schonen bestimmt habe, der Familie sein ganze- ungeheure- Vermögen testamentarisch zu hinterlaffen. Einem Passagier in Pari- wurde vor seiner Abreise die Rech nung gebracht. Sie war preiswürdig und machte dem theuren Pflaster der Nachbarschaft deS Jndustriepalastes Ehre. „Aber hier stehen ja 30 Centime- für Papier angesetzt." — „Richtig, mein denn ich führe mein Briefpapier im Reisenecessaire bei mir." — „Bfhr woDl, Mein Herr! Aber dies« 30 Centimes sind für da- kostvare Papier, worauf die Rechnung geschrieben, die ich Ihnen zu Überkekchen die Ehre hatte, mein Herr." — Dieses wirklich ,lßoIhar«sHapjtzr", vor welcher die deutsche Doppelkreide beschämt er^hen^muß, verdiente es nicht in die Industrieausstellung zu im'?"
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