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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185509012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-09
- Tag1855-09-01
- Monat1855-09
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1855
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3422 Leipzig eben kein h»m«e- ist. Wste dom nun aber auch sei» Wag, ftomm oder rellgl--, WirDk(pe- ßiMrich, jed»»fallck«vüro» ßlB. der Legatar oder Lrstatzzr Wh Hin gWßeß, j-unft«bMz- Bertzimst erwerbe«, welcher Wzech etzw, Kirche, Hleickviel Welche», eiagch«k wäre und ihr eine derartsge Summe ausseWe, um ste heizbar machen zu können. Merkwürdig, daß nicht bereit- schon auf dem Wege der Collecte derartige Einrichtungen ermöglicht worden sind. Woher diese eigenthÜmliche Erscheinung? Al- vor wenigen Monaten die Idee, eine Vorrichtung zur Heizung de- Theater- zu schaffen, angeregt wurde, da fanden sich al-bald Männer, die namhafte Beiträge MterztVGneteHum die angeregte Idee zur Au-führung bringen zu können, und da- Leip ziger Publicum wird nun in kürzester Zeit Harlekiniaden, Opem uchh Tvuulpiele in geheizten Räumen — in Räumen, die schon dßtych H-bwdore, Doppelthüren, Ta-flammm «nd durch ein mg aneinander und übereinander gedrückte- Publicum an und für sich schon gar nicht katt genannt werdm konnten —, belachen, beklat schen oder beweinen können, während dem religiösen Publicum nach wie vor noch Heulen und ALHneklappen in den Kirchen Vor behalten bleibt. Woher diese eigenthÜmliche Erscheinung» UM, «atz H LupOG tzMtzandm ist u»d da- öffentliche Interesse erregt, der Gemeinde angehört und einer öffentliche« Verwaltung unterliegt, wird gehegt und gepflegt; nur die Kirchen, scheint e-, bleiben auf Ihre eigenen Fond- angewiesen und erfreuen sich nicht der Unterstützung, deren manche von ihnen-so sehr bedürfen, bleiben bi- jetzt auch mit auf solche Einnahmen beschränkt, die ihrer un würdig sind, auf Verpachtungen von Vkkkauf-localitättn, auf Ber- mirthungen von Loge» und Sperrsitzen, gerade wie im Theater, Einrichtung«, diu nicht in Grdätzwe gehören, in denen man die Gleichheit der Menschen vor Gott predigt. Woher, fragen wir ^MGülich, diese eigenthÜmliche Erscheinung? Anregung dieser Frage will Schreiber diese- blo- die Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand richten, nament- Männern und Frauen, denen zugleich von der «Whung Reichthümer bescheert »urdm, andeuten, daß nichl- eine» dkhhuftereu Boskch der Kirchen bewirken würde, ai- w«» dieselben geheizt werdm könnten. Daß da- Kirchengrhen den Leip zigern Bedürfniß ist, beweist die Frequenz derselben während de» Sommermonate. Keinem Menschen aber ist zuzumuthen, da edelste ihm von der Gottheit gewährte Geschenk — die Gesund heit — durch mehrstündiges Verweilen in eisigen Kirchen auf da- Spiel zu setzen. — *. Das Srautwehr bei Leipüg *) Wenn man auf der Elster von Lindenau nach der Stadt Leipzig zu fährt, befindet sich ein Stückchen über die heilige Brücke hinaus ein steinerne- Wehr und ganz in der Rähe desselben die sogenannte Preußerwiese, zu der ei» kleiner Steg führt; jene- Wehr nennt man da- Brautwehr. Hier soll einst kurz nach dem SOjähriaen Kriege ein junge- .Ehepaar, da- in Lindenau seine Hochzeit gefeiert hatte und zn^WHser auf diesem Wege nach Leipzig zurückkehrte, sammt dem Schiffer, der ßr ftrhrte, verunglückt sein. Man kann beide Unglückliche noch heute in Stein au-gehauen an der Jo- danni-kirche sehen, da- Volk aber erzählt sich, daß seit jenem Tage alljährlich an dem Unglück-abend auf dem Wasser zwei wunder schöne Wasserrosen emporblühen und vom Morgen di- zum Alwnd ihren lieblichen Duft verbreiten, um für alle Zeiten an jene. Stelle zzr erinnern, wo jenes unselige Ereigniß stattfand. *) Au- d. Gagenschatz d. Köntgr. Sachsen, von vr. I. G. Th. Grüße. Durch Abänderung der Ver Kal Schi A. E. ihm von eine für England a«H ätz H-a »r-u^ohm n in Mondo» ließ sich diests Verfahren, welche- u-lLnder «kßgecheilt wurde, um LV. Juni 18S4 ntiren. Vrrmischtr». Anwendung de- Gteink-hlentheer- zur Fabri- k-tio» von Sch»Erze. Man rührt 200 Pfd. gelöschtm Kalk (Knlßhpdrat) mit 100 Pfd. Steinkohlentheer (au- Sa-anpalten) an, setzt dann 18 Psd. Alaun (Kali-Alaun) zu, und bildet au- dn» SaNM einm gut gemischten Teig. Dieser Leig wird bei aus geschlossener Luft stark erhitzt, entweder in irdenen Tiegeln odee Ln eisernen (Zylindern, wie man pe zur Fabrikation von Beinschwarz anwendet. Nach beendigter Verkohlung zieht «an da- Feuer au- dem Oft» und läßt da- Product in dem geschloffenen Behälter abkühlen, worauf es gemahlen werden kann —— SiegrlwachS zu gerichtlichen Versiegelungen. Man nehme Colophonium, gereinigte- Fichtenharz, Hammeltalg, von jedem 3 Theile; venetianischen Aerpentin und gepulverte Kreide, von jedem 4Theile» gepulverte Mennige 4^/, Theile. Diese- Giegelwach- läßt sich, ohne an einem Lichte anzubrennen- durch bloße- Erwärmen in der Hand anwenden. Die SiM. die Umschläge der Schreibebücher der Schuljugend mit alltttei Bilderchen, nutzlosen, auch wohl schädlichen Reimereim und Schnörkeleie« zu versehe», ist au- gutem Grunde wieder ad- gestellt worden; man bedient sich jetzt blo- -infacher Umschläge von blauem Papiere. Vor länger als 30 Jahren ging ich in Bautzen in die Schule, und fand dort auch eine Sine statt, welche ich jetzt noch als eine nützliche anerkenne; we-halb e- mir erlaubt fei, sie hier zu veröffentliche». Auf dem Aufschläge de- Schreibe- duche- (Titelblatt) war ein Knabe abgebildet, wie er am Tische sitzen soll, wenn er schreibt, und darunter stand nachstehende- Ver-chen: Die Feder in der Hand, Go wj« da- Vorbild zeigt, Den Köpf nicht sehr geneigt. Die Schenkel nicht geschränkt, Die Kniee angezogen. Den Leib und Rücken grab'. Sehr wenig krumm gebogen, Den Magen und die Brust Nicht an den Tisch gedrückt, Dev Stuhl nicht »llzuhoch, Nicht allzuweit gerückt. Die Augen auf die Schrift Und linke» Hand dev Schatten; Daun geht die Schreiben t . So wie sie soll von statten. Diese- Der-chen konnten wir Schüler alle au-wendi-, auch wurden wlr an dessen einzelne Vorschriften von den Lehrern so weit nöthig erinnett, und kann ich mit Bestimmtheit versichern, daß e- nicht ohne Nutzen für uns war. Bor ungefähr 20 Jahrm fingen einige unternehmende Specu- lanten in Cincinnati einen Großhandel mit Schweinefleisch an, sie salzten Seiten und Schinken und gaben dyn Rest der Lhiere fast umsonst weg. Bald kam indeß einem der Speculanten die Idee, daß Kopf und Füße, Leber und Eingeweide auch zu benutzen feien, indem Würste daraus gemacht werden könnten. Die Würste fan den rasenden Absatz; eS wurden so viel Schweine geschlachtet, daß dir Metzger erklärt»», da- Schlachten unentgeltlich gegen (Über lassung der Eingeweide und de- Abfall- zu übernehmen. Darüber kam ein Franzos» nach Cincinnati. Der Mann sah, daß die Haare der Schweine haufenweise in den Straßen tagen, er ließ solche sammeln, suchte die stärksten au- und errichtete rin» großartige Bürstenfabrik. Ein nachfolgender Franzose übernaym e-, die weichen Hagre, welche sein College nicht gebrauchen konnte, zu waschen, zu trocknen Und zu brennen und damit Matratzen zu polstern. Jetzt dachte man, wird wohl gar nicht- mehr am Schweine zu benutzen sstn. Doch hatte man den Speck bi- jetzt unbeachtet gelassen; e- dauerte nicht lange und Dampfmaschinen preßten dm Speck zu Oel, die überbleibende dicke Masse wurde weggeworfm. Aber auch dffür Abfall fand seinen Mann: e- erfand Jemand ein Mittel, dlesen Abfall in Stearinkerzen zu verwandeln. Da- Blut, «elche in Bächen durch die Straßen von Cincinnati und Chicago floß, da man sich nicht die Mühe nahm, die an viel« Orten Deutsch land- so beliebten Blutwürste daraus zu machen, hat jetzt auch seine Benutzung gefunden: in Reservoir- gesammelt wird es in Blutlaugensalz verwandelt. Bor dem Pariser Zuchtpolizeigerlcht stand neulich eine liederliche Dirnrj, RarttenS Eugenie. Ein Pariser Journal theilte diesen Proces mit. Die polizeiliche CensUr erblickte, laut der ,,Aua-b. Allgem. Zeitung^, darin ein Verbrechen gegen den Ramm „Un genie" (der Name der Kaiserin). Dem Journal ist die Deisung zugekommen, daß von «nun an keine liederliche Person sich mehr Eugenie nmnm dürft, wonäch sich zu richten sei. kr ^ '4". -
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