Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185509049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-09
- Tag1855-09-04
- Monat1855-09
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1855
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger und Anzeiger. 247. Dienstag den 4. September. I85S. Bekanntmachung. 1) Die diesjährige Leipziger Michaelismeffe beginnt den S4 September und endigt mit dem LS. Öetober. 2) Während dieser drei Wochen können alle inländische, so wie die den Zollvereinsstaaten und den K. K. Oesterreichischen Staaten angehörenden Fabrikanten und Handwerker, ohne einige Beschränkung von Seiten der hiesigen Innungen, öffentlich hier feil halten und Firmen auShängen. 3) Gleiche Berechtigungen haben alle andere ausländische Fabrikanten und Handelsleute. 4) Außer vorgedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt der Handel, so wie das Aushängen von Handelsfirmen, auch aller und jeder sonstiger äußerer, die Stelle der Firmen vertretender Merkmale deS Verkaufs, allen auswärtigen Verkäufern bei einer Geldstrafe bis zu 50 Thaler verboten. 5) Jedoch ist zur Auspackuna und Einpackung der Maaren die Eröffnung der in den Häusern befindlichen Meßlocalien in der Woche vor der Böttcherwoche und in der Woche nach der Zahlwoche gestattet. b) Jede frühere Eröffnung, so wie spätere Schließung eines solchen Verkaufslocales wird, außer der sofortigen Schließung desselben, jedesmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe von 25 Lhalern belegt. 7) Allen ausländischen, den Zollvereinsstaaten und den K. K. Oesterreichischen Staaten nicht angehörigen Professionisten und Handwerkern ist nur während der eigentlichen Meßwoche, also vom Emlauten bis zum Auslauten der Messe, mtt ihren Artikeln feil zu halten gestattet. 8) Eben so bleibt daS Hauflren irder Art und da- Feilhalten der den ZollvereinSstaatrn und den K. K. Oesterreichischen Staaten Wicht angehörigen jüdischen Kleinhändler auf die Meßwoche beschränkt. Für letztere werden die jüdischen Feiertage, welche in dre Meßwoche fallen, durch Verlängerung der Verkaufszeit bis in die Zahlwoche ersetzt. v) Was endlich den, auch auswärtigen Spediteurs, unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenen Betrieb von Meßspeditionsgeschäften betrifft, so verweisen wir deshalb auf das von uns unter dem 2v. Oktober 1837 erlassene Re gulativ, die Betreibung deS Speditionshandels allhier betreffend. Leipzig, den 24. Juli 1855. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Stadttheater. Auch der Reigen der Opera-Vorstellungen ward nach Wieder eröffnung de< Theater-, wa- die Wahl de- Werke- betrifft, würdig begonnen: mit Mozart- „Aauderflöte". Die meisten Partien dieser zahlreiche und auch, in Nebenrollen tüchtige Kräfte vorauS- sehenden Oper waren neu besetzt. Ehe ich über da-, wa- von den unS noch fremde« Sängern gegeben wurde, referire, muß ich vorauS- schicken, daß ein abgeschlossene- Urtheil über die Mehrzahl derselben nach einmaligem Auftreten nicht wohl «r-^fprochen werden kann und daß erst die Folge lehren muß, in wie »eit und ob überhaupt sie den bei un- zu stellenden Ansprüchen zu genügen vermögen. Am meisten gilt da- von Frau Borschitzkp, welche die Königin der Nacht sang. Nach dieser Partie ist eine Sängerin, die nicht ganz Eminente- in jeder Beziehung leistet, nicht zu beurtheilen, denn e- wird hier Außergewöhnliche-, nur Künstlerinnen ersten Rang»- Mögliche- vorausgesetzt; einer Sängerin von mittleren Kräften könnte man hier sehr leicht Unrecht thun, wenn man ohne alle Rückficht sich an da- Gegebene und den dadurch erreichten Erfolg halten wollte. Frau Borschitzkp scheint eine musikalisch gut gebildete Coloratursängerin mit für diese-Fach paffenden^ wenn auch nicht großen Mitteln zu sein; nicht Wenige- in ihrem Dor trag der beiden Arien sprach dafür. Eine s-hr verzeihliche Angst verhinderte sie jedoch, vollständig mit ihren Mitteln herauszugehen; auch spiett« ihr dieselbe bei der kunstvollen und sehr schwierigen Coloramr der ersten Arie einige Male Streiche, welche die Sängerin «och mehr beängstigen mußten. Besser gelang ihr die zweite Arie. Boa Spiel scheint bei Frau Borschitzkp «mig die Rede zu sein, eben so wenig wie bei der großen Befangenheit etwa- von höherer Auffassung zu bemerken war. Hoffentlich hören wir die Sängerin bald in einer anderen, weniger schwierigen und ihrem Naturell mehr zusagenden Partie. — Fräul. Vestri (Pamina) hat ansprechende Stimmmittel, und eine gewisse Routine scheint bei ihr eine gründ lichere musikalische und dramatische Durchbildung zu ersehen. Ein hauptsächlicher Mangel dürfte da- öftere Uedernehmen de» Organ sein, woher e- auch kam, daß die Sängerin gegen da- Ende der Oper hin etwa- matt wurde und nur mit Mühe weiter zu singen vermochte. Im Ganzen scheint colorirter Gesang wenig dir Sache Fräul. Vestri'- zu sein, denn wa- in der Partie an Coloratur vorkam, gelang ihr weit weniger al- die getragenen Stellen. Ich bin überzeugt, daß Fräul. Vestri mit ihren Stimmmitteln und ihrer übrigen Begabung Befriedigende- wird leisten können, wenn sie vor Allem ihr Augenmerk noch mehr auf eine entsprechendere Tonbildung, eine schulgerechtere Mundstellung beim Singen und auf weitere Au-bildung der Kehlf.rtigkeit richten wollte. I« Spiel zeigte sie Lebendigkeit und genügte hiermit den allerdings nicht hohen Ansprüchen, die man kn dieser B ziehung an jugendliche Sängerinnen zu stellen pflegt. — Sehr schöne und bildungsfähige Mittel zeigte der Sänger de- Sarastro, Herr Carnor, der damit bei dem Publicum auch einen bedeutenden Erfolg errang. Herr Carnor ist noch Anfänger, aber ein solcher, dem bei recht tüchtigen und ernsten Studien eine schöne Zukunft nicht fehlen kann. Bi- jetzt geht ihm noch die technische Ausbildung in mehr al- einem Puncte ab, doch da- ist etwa-, wa- zu erreichen bei so schönen Mitteln nicht allzu schwer ist. Recht anerkennen-werch sang er die Arie „In diesen heil'gen Haken", die er nach stürmischem Hervorms .s'.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite