GALANTERIEWAAREN AUS BRONCE, LEDER- UND TASCHNERWAAREN. (Gruppe X, Section 5.) Bonicht von J. Weidmann, Hof-Ledergalanterie- und Tafchncrwaaren-Fabrikant in Wien. Das Material Bronce findet bis auf die heutige Zeit feine wefentliche Ver wendung zum Kunftgufse in allen Dimenfionen, vom feinften Schmucke bis zum gröfsten Monumente, da deffen Bildungsfähigkeit, Härte, Elafticität, feine fich felbft fchützende Oxidation (Patina), die vorzügliche Eignung zur Vergpldung, Verfilb erung, Färbung etc. fo glücklich fich vereint findende Eigenfchaften find, dafs die Kunft eher Gold und Silber hätte entbehren können, als Bronce. Für Kunft und kunftgewerbliche Werke, bei welchen es fich um feine Durchbildung und foliden Werth handelt, wird daher Bronce immer verwendet werden, während zu anderen Zwecken längft das Eifen und die anderen Metalle als geeigneter oder doch billiger kommend dafür eintraten. Was nun die Ausftellung anbelangt, fo haben wir nur zu erwähnen, dafs die Vertheilung der Objetfte eine fehl- zerfplitterte war und es fchwer war vom Ganzen eines Gebietes fich einen ficheren Ueberblick zu verfchaffen. Auch hatten die Staaten der Menge nach fehr ungleich ausgeftellt und kömmt für uns, da das Gebiet der grofsen Kunft einer anderen Gruppe (Gruppe VII) und einem anderen Berichte, auf deffen ausführliche Darftellung wir zu verweifen uns erlauben, zuge- wiefen ift, eigentlich nur Frankreich, Deutfchland und Oefterreich in Betracht. Wir halten uns auch ftridle nur an die in Gruppe X eingereihten Objetfte und verweifen, wie fchon erwähnt, die in der öfterreichifchen Abtheilung ver treten gewefenen Fabrikanten, welche in Tafelauffätzen etc. bedeutende Leiftun- gen in Bronce aufweifen, auf Gruppe VII, wo fie wohl auch die Würdigung ihrer Verdienfte finden werden. Den franzöfifchen, deutfehen und englifchen Ausftellern gegenüber gilt dasfelbe, nur finden diefe fich auch öfters in mehreren Gruppen verzeichnet vor. Das, was fich nun im Allgemeinen bei jeder Arbeit in Bronce, alfo auch der Galanteriewaaren, alsbefonders zu würdigen herausftellt, läfst fich in drei Haupt momente : „die Erfindung, Modellirung und Fertigmachung“ (Gufs, Cifelirung etc.), eintheilen und zwar um fo leichter, als in unferem Zeitalter der Theilung der Arbeit diefe Verrichtungen in der Praxis auch meid je eines Anderen Beruf find. Die Anforderungen in jeder einzelnen Richtung find nämlich fo hoch gediegen, dafs mehrere mit Erfolg auszuüben, heute um fo fchwieriger wäre, als wir weder