Bier, Malz etc. 3y Grofsbritannien und Irland. Die Betheiligung englifcher Brauer war eine verhältnifsmäfsig fehl* geringe zu nennen, befonders wenn man die in England in wahrhaft grofsartigem Mafs- ftabe betriebene Bierinduftrie berückfichtigt. So fehlen beifpielsweife die gröfsten Bierbrauereien der Welt gänzlich; nämlich jene von London fowie die von Burton-on-Trent. Die Bierbrauereien von W. Younger & Comp in Edinburgh, fowie die Anglo Bavarian Brauereigefellfchaft zu Shepton-Mallet in Somersetfliire brachten Indian Pale-Ale, fowie Strong- und Export-Ale in Flafchen wie in Fäffern. Die englifchen Biergattungen fchwankten in ihrer Farbe zwifchen dem Pilfner und Wiener Biere, waren aus circa 16 bis 18 Percent Würzen bereitet und hatten einen eigenthümlich fpecififch englifchen Hopfengefchmack. Diefer flark hervortretende Geruch und Gefchmack von Hopfen wird den meiflen englifchen Bieren dadurch gegeben, dafs im Verfandtfafs dem Biere eine entfprechende Menge trockenen Hopfens zugegeben wird. Diefs foll nach Meinung englifcher Brauer confervirend wirken. Die renommirte Brauerei von W. Younger & Comp, flellte aufser oben er wähntem Ale auch Porter und zwar Strout aus, welches eben wieder den fpecififch englifchenHopfengefchmack hat und feinerQualität nach ausgezeichnet zu nennen ift. Nicht ohne Intereffe war es, in der Ausftellung englifcher Colonien Bier- ausfteller vorzufinden. Es war diefs in der Neu-Seeländifchen Abtheilung. Es Hellten M. Ehenfield aus Aucklahd, Maurice Joel aus Dunedin und Whitfon & Sons aus Dunedin ihre Produdle aus. Alle drei Ausfteller brachten Ale theils in Flafchen, theils in Fäffern, welches in Farbe und Gefchmack mit englifchem Ale wohl Aehnlichkeit hatte, jedoch durch den Transport und das Paffiren der Linie etwas in der Qualität gelitten zu haben fchien. Nachflehende flatifche Daten mögen als einige Erläuterung folgen, um die Grofsartigkeit fowie Ausdehnung der englifchen Bierinduftrie zu charakterifiren. In keinem Lande der Erde wird feit einer langen Reihe von Jahren die Bier brauerei in fo grofsartigem * und ausgedehntem Mafsftabe betrieben, wie in England; erft im letzten Decennium find die grofsen Bierbrauereien von Wien und München den bedeutendften Etabliffements diefer Art von England nahegekommen. Bei dem umfangreichen Brauereibetrieb Englands mufs einer Eigen tümlichkeit gedacht werden, weichein keinem anderen Bier producirenden Lande vorgefunden wird. Es ift diefs die ausfchliefsliche Anwendung von Obergährung für die Bereitung der englifchen Biere (Porter und Ale). Alle übrigen Länder haben für den Braubetrieb die von Baiern herftammende Untergährung eingeführt. Vom Anfänge diefes Jahrhundertes bis 1829 wurden in England nacli- ftehende Mengen Bier producirt. J a h r Vom ftarken Bier Vom fchwachen Bier Zufamme'n In Barre 5 1801 4.735-574 4691.955 5,427529 1811 5.902.903 1,729.312 7,632.215 1825 6,501.000 1,480 260 7,981.260 1827 6,542.062 1.539.720 8,081.782 1829 6,559-21° 1,630.516 8,189.726 * Die Bierbrauerei der Herren Trumann, Henbury & Comp, braut täglich 3000 barreis und jährlich circa 550.000 barreis, per Tag 7020 Wiener Eimer, per Jahr 1,287.000 Wiener Eimer (fiehe Brewers-Journal Band VI, Seite 149).