VII Franz Seliger. 861 Soll ein Rohr eingezogen werden, so wird dasselbe derart in die Kesselwände gesteckt, dass das Ende desselben mit dem kleineren äusseren Diameter in die hintere Kesselwand zu sitzen kommt. Sodann wird die eine Scheibe an das hintere und die andere Scheibe an das vordere Ende des Rohres aufgesteckt und mit der einen Schraube angezogen. Während des Anziehens der Schraube muss man auf den conischen Kopf der andern Schraube einige Hammerschläge geben, um die Operation des Einziehens zu erleichtern. Um die Röhren wieder zurückzuziehen, muss gerade das Gegen- theil geschehen, d. h. es wird die zweite Scheibe und eben so die zweite Mutter auf der Aussenseite der Kesselwand an das Rohrende angebracht. Diese Anordnung lässt jede Schwierigkeit heim Einziehen der Röhren verschwinden, so wie den Nachtheil, welcher beim Heraus nehmen der Röhren stattfindet; es kann somit die Reinigung dieser Röhrenkessel sehr bequem und nach Belieben vorgenommen werden. Anmerkung: Zeichnungen im n. ö. Ge werbe verein. 3. Patent-Dampfkessel, von Thomas Holt in Triest, Bei diesem Kesselsystem begegnen wir einer ganz neuen und eigenthümlichen Construction von Dampferzeugern, welche, wenn sich dieselben für einen constanten Betrieb bewähren, als ein bedeu tender Fortschritt in der Construction der Dampfkessel bezeichnet werden können. Bei diesem System ist man von dem Grundsätze ausgegangen, die grösstmögliche Heizfläche in einem verhältnissmässig kleinen Raume disponiren zu können. Dieses Kesselsystem besteht im Wesentlichen aus einer Anzahl horizontal übereinander gereihter flacher schmaler Blechkästen, die derartig comhinirt sind, dass die heissen Gase durch die halbe An zahl dieser Kästen, u. z. in der Längenachse des Kessels hindurch ziehen, während in den übrigen Kästen, die von dem ersteren begrenzt sind, das Wasser circulirt, und zwar senkrecht auf die Längenachse des Kessels. Die Herstellung dieser Kästen ist sehr einfach. Die Blechtafeln werden an der einen Seite nach einer Scha blone gebogen und der herzustellende Zwischenraum, durch welchen die heissen Gase ziehen sollen, wird dadurch erreicht, dass man je