Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185510266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18551026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18551026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-10
- Tag1855-10-26
- Monat1855-10
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1855
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt md Anzeiger. 2SS. Freitag dm 26. Oktober. 1855 Bekanntmachung, den Umtausch der Aetien der vormaligen sächsisch-baierifchen Eisenbahn-Compagnie gegen S o/o StaatSschuldeneafsenscheine betreffend. Da eine Anzahl Aktien der vormaligen sächsisch-bäurischen Eisenbahn-Compagnie bisher noch nicht zum Umtausch gegen neue 3 "/„ StaatSschuldencaffenscheine präsentirt worden ist, so werden, unter Hinweisung auf die öffentliche Be kanntmachung vom 7. vorigen Monat-, die Inhaber solcher rückständiger Aktien hiermit aufgefordert, die Präsentation derselben bei der Kinanzhauptcaffe, wo der fragliche Umtausch jetzt bloS noch statifindet, zu diesem Zwecke alSbaldigst zu bewirken. Dresden, am 2V. Oktober 1855. Finanz-Ministerium. Behr. Geuder. Belehrung über die zur Leit der Lholera-Epideinieen empfehlenswerten Vorsichtsmaßregeln. Das mehrfache Auftreten der asiatischen Cholera in Deutsch land hat Gelegenheit gegeben, die ärztlichen Erfahrungen über die selbe zu bereichern und zu beweisen, wie oft rechtzeitig angewendete Vorbeugung-- und Heilmittel «ine Minderung der Gefahren, welche sie früh« «it sich brachte, gewähren können. Da< Ministerium -es Innern hat bereit- Sorge getragen, daß für tz« Fall des Vu-bruch- der Krankheit innerhalb unserer Grenzen den Erkrankten Hülfe und Verpflegung nicht fehle, wird aber, da die in den frühem Cholera-Epidemie« nothwendig erachtete Sper rung der Ortschaften, welche nicht ohne monnichfache Störung für Handel und Gewerbe und nicht ohne lästige Beschränkung für den allgemeinen Verkehr aaSgeführt werden konnte, sich nicht bewährt hat, bei. dem jetzigen Auftreten der Cholera in den Nachbarstaaten und bei UNS selbst von dieser Maßregel gänzlich absehen. Dagegen hat dasselbe für zweckmäßig befunden, auf den folgenden Seiten einige schon jetzt rathsame Vorsichtsmaßregeln namhaft zu machen, indem Viele- zur Abwehr und zur Milderung dieser Krankheit wesentlich beitragen kann, was ohnehin die Sorge für körperliche und geistige Gesundheit al- nützlich vorschreibt. E- steht nfahrung-mäßig fest, daß die Cholera vorzüglich die niedrigen, feuchten und sumpfigen Gegenden heimsucht und in den jenigen Räumen, welche mit unreiner, verdorbener und feuchter Luft angefüllt sind, am schnellsten und am verderblichsten auftritt. So wie daher die hoch und gesund gelegenen Wohnungen den tief liegenden, feuchten und ungesunden vorzuziehen sind, so wird eine vorzügliche Schuhwehr gegen die Krankheit die Sorge für reine und trockne Luft in Ortschaften und Wohngebäuden sein, und müssen demnach die zu bewohnenden Räume und deren Umgebungen überall so viel als mößlich i« Stand, der Reinheit und Trockenheit '-G-ll-Wt .WsgchW^. Daher find hl« Wahn- «rd Schlafzimmer fleißig Wßüch«, »o nöchtn mitttlfl Durchwärmung au-zirtrocknm und fovgftlttig und oft* zu reinig«. Ulles, was die Luft dernnreinigen oder feucht machen könnte. Dp gebaanchte «nd ungereinigte Wäsche und Kleidung, verdoch«- Wßd fanlend« Nahrungsmittel, Abgänge von Menschen und Lhleren, VechchDtzstücke und dergleichen mehr darf in dm Wohnmrg« «icht länger geduldet werden, als es durchaus nöthig ist. Gemerbtreidende, welche mit ttzierischeu, übelriechenden oder -er Verhrrbnist leicht aasgefchten Stoffen umgehe«, wie Attischer, SeifensiedG, Gerber, Leimsieder, Pergamentmachee, Saitenftzinn-r und diele ander« -ad« daranf zu sehen, daß die dck ihre« Gewerbe vertommenben Stoffe nnd Abgänge durch Anhäufung und Käulniß nicht hie Lust Verderb«. Auch bas Hatten nnpüher, die Wohn- räume verunreinigender Thiere, wie Hunde, Katzen u. dergl., wird zur Zeit herannahender Gtfahr zu beschränken sein. DaS Ausammendrängrn vieler Menschen in geschloffenen Räumen bringt ebenfalls Verunreinigung der Lust und Schwängerung der selben mit schädlichen Ausdünstungen hervor und muß wenigsten- nicht ohne die sorgfältigste Lüftung vor und nach dem Zusammen kommen und unter hinlänglichem Abzüge der unreinen Luft während der Versammlung stattfiaden. Eben so sicher hat sich bei den früheren Cholera - Epidemie« die Erfahrung aufgedrängt, daß die Bekleidung de- Körper- wesentlich zu Abwehr und zur Milderung, wie zum Ausbruche uod zur Verschlimmerung der Seuche beigetragen habe. ES ist somit auf öfteren Wechsel der Belt- und Leibwäsche, auf hinreichend warme und trockene Bekleidung, auf Vermeidung von Erkältung, besonders der Füße und de- Unterleibes mit der möglichsten Sorg falt zu achten, dagegen aber die bei ängstlichen Personen unter dem Herannahen seuchenartiger Krankheiten oft auch wahrzunehmende übermäßige Einhüllung deS Körper- in wollene Kleider und Pelz werk zu vermelden, damit nicht hierdurch eine Verzärtelung der Haut herbeigeführt werde, welche den Menschen der Erkältung und ihren Folgen am allermeisten bloSstellt. Eine Erkältung gefährlicher Art wird auch dadurch oft hervor gebracht, daß man eine gewohnte warme Kleidung nicht nach dem von der Luftwärme und Witterung hergenommenen Bedürfnisse, sondern nach der vom Kalender angedeuteten Jahreszeit ohne Rück sicht auf jene ablegen zu müssen glaubt. Die Reinhaltung de- eigenen Körper-, da- vorsichtige Badm und Waschen nicht nur der Hände und de- Gesichte-, sondern des ganzen KSrperS, wird um so weniger zu versäumen sei«, jemehr der Väder für die Erhaltung der Gesundheit über haupt von Wichtigkeit sind. Da die Erscheinung« der Cholera sich vorzugsweise in den Verrichtung« der Verdauun-stnrrkpuge äußern, also in diesen, iw«» auch nicht der Ursprung, buch die hauptsächlichste Entwicke- tzMggflätte der Krankheit gesucht werden nmß, so ist allerdings vor zugsweise Rücksicht auf die Nahrungsmittel zu nehmen. Im Allgemeinen halte man sich auch hier an diejenige Kost, welche man bisher al< seiner Gesundheit zuträglich befunden hat, vermeide aber jetzt um so sorgfältiger Alle-, waS von diesen Genüssen als die Verbauung und Eßlust störend oder überhaupt die Gesundheit, wenn auch nur vorübergehend und im «indem Grade beeinträch ügmd, somit als weniger znsagentz erschienen Ist. Dagegen wird etzw plötzliche Umänderung der bisherigen Kost in eine gänzlich verschied««, Verminderung derselben dis zum Ungenügenden, Ent ziehung der gewohnten unschädlichen Genüsse au- bloßer Befürch-ung der herannahenden Seuche weder nöthig, noch auch rathsam sein,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite