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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 12.03.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19160312021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1916031202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1916031202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-12
- Monat1916-03
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i Seite ( -M Die Beninatliiiiunq ver Elektrizitititekiokkunu unl- vec Rein-vertan Deutscher Stillte « In den meiften deutschen Bundeöftaaten haben die Regierungen in den letzten Jahren zur Frage der Elelirizitätsnersorgung Stellung genommen und sich vielfach der Errichtung eines staatlichen etrotnliefw rungs- nnd Verteilungsmonopols geneigt gezeigt. Altuell ist aber die Frage erst geworden durch die Erklärung der sächsischen Thronrede vom 10. November o. 1., wonach die zentrale und einheitltche Elektrizttätsversorgung als eine Ausgabe des Staates in Angriss genommen und beschleunigt durchgeführt werden soll. Ties hat dein Reichsverband Deutscher Städte Veranlassung gegeben, diesesFrage auf-seiner, in den nächsten Tagen lam 18. März) zu Leipzig stattfindeuden Mitgliederversanismlung zu erörtern- Jn seiner Mehrzahl setzt sich der Reichs-verband Deut scher Städte aus Vertretern der kleineren und mitt leren Städte zusammen. Tie Zahl der kleineren tin-I mittleren Städte, die eigene Elektritzitaiss wirke besitzen, ist nicht groß. Bei der gegenwartigen Entwicklung der Elektrizitiitsversorguug ioird es ihnen aber sehr schwer- ihren Interessen Geltung zu ocrsihaffeu· Diejenigen von ihnen, die eigene Werke besitzen, sind der Gefahr ausgesetzt, von Kreis-oder privaten Ueberlandzentralen umtlaniilrh in ihrer weiteren Entwicklung gehemmt und ließlich auf aesangt zu werd-en, Diejenigen aber, die nach keine eicteiien Werte haben, sind gezwungen, sich uher m-, ;l.- nnd ttiliährige Konzessionsverträge zu entschließen. Bei solchen Konzessionsnerträgen lassen sich die Möglichkeiten der künftigen Enttoictlung mir sihioer beurteilen und beeinflussen. Die Fabrikations iirnieti, die Kouzession nachsuchen, verfügen über reiche Erfahrungen iiud sind den Verwaltungen der kleineren und mittleren Städte daher beim Abschluß der Vertragsbedingungen, insbesondere iu oft recht unscheinbaren, aber weittragenden Einzelheiten über legen. Unter diesen Umständen könnte den kleine ren und niitiilereii Städten durch Anstellung geeig neter theoretisch und praktisch vorgebildeter Elektro techntter tin Staatsdienst die Möglichkeit geschaffen werden, sieh an zuständiger Stelle sachverständigen Rat einzuholen. Die kleinen Städte können aber nur da oou eine Verbesserung ihrer ungünstigen Lage er warten, daß bei der Elektrizitätsversorgung an Stelle des Erwerbsinteresses privater Unternehmungen oder der liebermacht der Großstädte, deren Bedingungen slir die Elektrizitätsversorgung im allgemeinen glitt-- stiger liegen, eine das Gesamtinteresse des Ztaates gleichmäßig berücksichtigende allge meine Elektrizitätspolitik tritt. Dieser Zweck wird aber durrh das staatliche Elektrizitätsversorgungs nionopol am oollkommensten erreicht. Deshalb stehen die kleineren und mittleren Städte der Betst-tat lichnng der Elektrizitiitsuersorgunsg, insbesondere der Strouiliefernnin sympathisch gegenüber, während sie bei der Verteilung der elektrischen Kraft dem Ge smeindebetrieb vor dem Kreis und dem Betrieb des Kreises vor dem des Staates den grundsätzlichen Vor zug gebeu, unter gewissen Bedingungen aber auch niit einem staatlichen Elektrizitätsverteilungsmono isol einverstanden sind. Dabei wird vorausgesetzt, dasi das Recht einzelner Betriebe der Landwirtschaft, der Industrie, von Handel und Handwerk, eigene Fientiralen für deu eigenen Bedarf zu bauen, unge schmälert erhalten bleibt, und daß das staatliche Mo nopol den Strom nicht teurer liefert, als zu den gegenwärtigen Selbstkosten der bestehenden Elek trizitätswerke. Es erhebt sich die weitere Frage, ob ein R e i ch s - monopol oder ein solches der einzelnen Bun desstaaten einzuführen ist. Dem Monopol der, Bundesstaaten dürfte deshalb der Vorzug zu geben sein, weil diese im Besitz der Naturschätze, wie Kohle, Wasserkriifte, sind, die hierbei in Betracht kommen, nnd über untsangretche Erfahrungen im Betriebe oon Erwerbsnnternehmungen verfügen. Auf eine staat liihe Verwaltung der Elektrizitätsoersorguug hätten die kleineren nnd mittleren Städte voraussichtlich einen größeren Einfluß als beim gegenwärtigen Zu stand. Die Vetstaatlichung der Glektrizitätsversor gung dürfte aber auch zu einer gleichmäßigerenVer sorgung des ganzen Landes niit Elektrizität, iiud na mentlich zu einer gleichartigen Ausgestaltung und Vereiuheitliehung der Tarife führen. Dies Interessen der kleineren und mittleren Städte, die zum über wiegenden Teil mit denen des flachen Landes über einstimmen, kiisunen aber nur bei einer solchen, die Bedürfnisse der gesamten Volkswirtschaft in den Vordergrund stelleuden Tarifpolitik hinreichend be rücksichtigt werden. Weiter haben die Städte ein Interesse daran, die Entwertung ihrer Gaswerke durch das staatliche Elek trizitätsversorgnngsmonopol zu verhüten und ihre Rechte nnd Verpflichtungen als Eigentümer der öffentlichen Straßen und Plätze zu wahren. Im Interesse des Handwerkerstandes erheben sie die For derung, daß Installationss und Materialtnonopole nicht geduldet werden und daß Beschränkungen hin sichtlich der Personen des ginstallateurs der zu ver wendenden Materialien un der Art der Installation nnr insoweit auferlegt werden dürfen, als es mir Rücksicht auf die Betriebssichersheit der Anlage- so wie die des Publikums notwendig ist und den an erkannten Regeln der Technik entspricht Daß die Organe »der Selbstverwaltung, auch der kleinen und mittleren Städte, 110 wichtige Fragen, wie die Verstaatlikhiung der Ele tsrizitätsverforgung, zum Gegenstande ihrer Erörterungen machen, zeigt, wie sieh die Selbstverwaltung ihrer Ausgaben be wußt ist. Es ist daher zu hoffen, daß es diesen leben digen, aus dem Volke gerate-s aus die Staatsverwal tung einwirkenden Krii en gelingen wird, diese wich tige »und kchwierige Frage einen guten Schritt vor wärts zu ringen. Der Kriegsausschnß sur Truppenbediirfnisse in Sachsen Unter Hin-weis qui den von ein-er Berliner Stelle in einige auch sizchsuche Zeitungen gebrachten Bericht uöer die zweckmaßigste Versvrgung unsrer Truppen mit Woll-Liebesgabens, wobei Spenden an ein Berliner Banlhauö zugunsten des Krisegsaugschusses siir warme Ixnierklseidung in Berlin erbeten werden, sei daraus hingewiesen daß diese Ausgaben, soweit das Königreich Sachsen in Frage kommt, bereits seit längerer Zeit dem Kriegsgusschulse iür Trupp-enbediirf nisse im Königreich Sachsen, Dresden-A- Zinzenidorsstraße 17, Ferniprecher 17812 und 14829, userttagen und von ihm seitdem in umfassender Weise in Anmift genommen und gelöst worden sind- Dieser Ausschuß wurde am 24. September 1915 ge gründet. Als feine Ausgabe wurde eine doppelte be zeichnet, und zwar soll er dsie Trupp-n im Felde in Er gänzung der der Heeresverwaltung obliegen-den Aus stattung mit Regens und Kälteschutzmitteln und andern Bedürfnissen versehen und durchsonstige Maßnahmen das Wohlergehen der Truppen fördern, sowie die sür diese Zwecke in Sachsen durch Sammlungen auszu bringenden Gelder, unter Ausschaltung der Zentralc in Berlin Mriegsausschuß fiir warme Unterklecdungi selbst ver alten, um sie den sächsischen Erzeugern und er sächsisgen Arbeiterschaft zu erhalten« ) In Verfolgung dieser letzteren Aufgabe liegt-es so- -«« it em Kr egöauöschusie ob. einerseits Industrie und - Kandel, Handwerk undGewerbe Sachsens durch Zu- s weisnng von Lieserungsausträgen zu unter-i II se n und-anderseits durcki Erlananna von see r e ö-. i Dreidner Neuests Nacht-schreib Lemnos aufträqen der Arbeitslosigkeit innerhalb itter sächsischen Industrie und der hetmarbeiterichaft zu teuern- Dem Kriegsattöschusse - unter Vorsitz des Kom merzienrats Ernst gehören nach einigen inzwischen eingetretenen Ergänzungen an: die Vertreter der amt lichen Abnahtnestellen beim 12. und 19. Komö, vier Vertreter des Landesausichusses der Vereine vom Roten Kreuz, zwei Vertreter des Landesausichusses fiir Kriegshilfe, der Vorstand der Landesversicherungs anftalt im Königreich Sachsen,liiwei Vertreter des Ver bandes Sächiiicher Industrie er, ein Vertreter des Bandes der Landwirte, je zwei Vertreter der Handels tammern Dresden, Zittau, Piauen, Chemnttz, ein Ver treter des Handwerks und Gewerbes, je zwei Vertreter der Städte Dresden (.siriegsorganisation Dresdner Vereine), Leipzig, Chenttisitz, Ztvickau, Bautzen,· Zittau und Mauern Das Königreich Sachsen ift somit in allen seinen Teilen in dem Kriegsausichuiie vertreten. Dresden, 12. März »Unangemessene Preise-« Der bald nach Kriegsansbruch einfehenden Preis creiberei in verschiedenen Lebensmitteln und täg lichen Bedarfsgegenstiinden durch Einführung von Höchftpreiseu entgegenzutreten, erschien bei der Mannigfaltigkeit der Waren und ihrer Wege bis zum Verbraucher weder angängig noch nach den als bald mit Hdkhstpreisen ohne gleichzeitige Befchlagi nahme gemachten Erfahrungen verlockend. Der-Halb hat der Bundesrat nach längerem Zögern Mitte T ·uli vorigen Jahres zu einem andern Abwehrmitstel ge griffen. Er hat die Znriickh a l tu n g einer Reihe oon Waren aus Gewinnsucht und die Forderung ~u n ange In esse n e r P reif e« verboten, die Lan deszentralbehdrden und die Lieferungsvesrbände haben hieraus besondere ~Preisprtifungsstellen" eu richtet, deren Aufgabe es ist, zu entscheiden, ob im einzelnen Falle Vorräte aus Gewinnsucht zurückge halten werden, und ob geforderte Preise im Groß- und Kleinhandel ~unangeniefsen« sind. Naturgemäfz kann sich erst durch längere Praxis dieser Stellen eine einheitliche. feste Rechtsanschauung über diefe beiden Fragen bilden; für die beteiligten Kreise ist letzteres von wesentlicher Bedeutung. kann doch die Forde rung ~nnangemefsener Preise-« für die Händler weit tragende Folgen haben: Empfindliche Bestrafung und behördliche Schließung des Betriebes. Deshalb ist es doppelt wichtig für sie und auch für die Kaufen die in den meisten Fällen den Anlasz zum Einschreiten geben, zu wissen, wann ~nnangemesfene« Preise ge fordert werden. Die Käufer werden geneigt sein, in jeder Ueberschreitung der Höchftpreise oder wo solche nicht bestehen, der Marttpreise den strafbaren Tatbestand gegeben zu sehen. Diese Auffassung ist zu weit und zu eng. Die Ueberschreiinng non amtlich festgesetzten Höchstpreisen ist freilich stets unzulässig Die Be strafung erfolgt aber nicht wegen Unangemeffenheit des beanstandeten Preises, sondern wegen Nichtbefol gung einer behördlichen Vorschrift. Als z. V· im Juli des Vorjahres Petroleumhdchst reife im Klein handel festgesetzt wurden, waren diefe niedriger-, als die von den Händlern bezahlten Einkaufspreife· Eine Urberschreitimg der Höchstvreife hätte von den-Preis priisnngsstelKen nicht als unangemessen befunden wer den können. Auf der andern Seite aber kann auch ein in n e r halb der Höchst- oder Markipreisgrenze bleibender Verkaufspreis unangemessen sein, was vielfach nicht beachtet und von Händlern, die ihre Kalkulation noch auf Friedenszeiten eingestellt haben, nicht verstanden wird. Im Frieden ist die Konjunk tur der Hebel des Handels Sie durch Eindeekung bei günstigen Einkaufs-preisen auszunutzen, ist nicht nur erlaubt, sondern gerader die notwendige Vor aussetzung rentablen Handelsbetriebes. Als Gegen gewicht gegen unbillige Warenwrteuerung wirkt der freie Wettbewerb, der übermäßige Preise nicht aug kommen läßn Im Kriege ist der freie Wettbewer , namentlich vom Auslande her, ausgeschaltet Dieser Umstand rechtfertigt die vor fast Jahresfrist in einem Runofchreibeu an die Handelskammevu zum Ausdruck gebrachte regierungsseitiae Auffassung, die eine Aus nutzung der Konjunktur fiir unzulässig erklärt, und den gleichen Grundgedanken der Vundesratsoerord ninng vom 15. Juli 1015. Die Preispriifungs stelle Groß-Berlin hat dieser Auffassung in einem konkreten Falle jetzt Ausdruck gegeben. Sie erkannte auf U nzu l äfsigkeit der Forderung des Marktpreises, wenn die betreffende Ware zu frühe ren, billiger-en Preisen eingekauft wurde. Das Ge setz iiber die über-mäßige Preissteigerung bezwecke gerade, alle infolge des Krieges möglichen Konjunk turgewinne unmöglich zu machen. Auch die Lan despreisprüfungsftelle für Sachsen hat, wie wir der soeben erschienenen Nummer 2 ihrer Mitteilungen entnehmen, diesen Standpunkt ent gegen der Anschauung einer örtlichen Preisprüfungss stelle vertreten. Letztere glaubte, daß eine über mäßige Preisforderung nicht vorliege, wenn der Zu schlag die Hälfte des Unterschiedes zwischen Anschafs fungspresis und Marktpreis nicht überschreitet-. Dar auf erwiderte die Landespreiöpritfungsstelle: »daß nach ihrer Auffassung die Meinung, der Verkäufer sei berechtigt, mit Rücksicht auf die Matktlage den üblichen Friedenszugüeikälakx zu erhöhen, mit der Ver ordnung des Kal. in steriums des Innern vom d. August 1915 nicht im Einklang fteht". Ergiht sich hieraus« daß der Höchst- oder Markt preis in Kriegszeiten unter Umständen, die der Käufer allerdings kaum jemals wird feststellen können, unangemessen, unzulässig und strafbar ist, wenn er nämlich weit iiber dem tatsächlichen Einkauf s ireis steht, so«dars»bei Beurteilng der Quali iiit der Ware ein ethisches Moment im Interesse der Händler nicht nnbeaehtet bleiben. Die sächsisehe Landespreispriifungsstelle hat in einem andern Gut ; achten darauf hingewiesen, indem sie sagte: »Im all gemeinen ift man der Ansicht, daß die Festsetzung von E Höchstpreilen ganz erheblich verteuernd gewirkt hat. ; Da sie fiir crstklasiige, tadellofe Waren gelten, kann ; auch der reelle Gefkhäftsmann kaum zu niedriger-en ; Preier verkaufen, weil er dadurch seine Ware dis i kreditieren würde-« Höchst- oder Marktpreiss forderungen dürften daher wegen der Beschaffen heit der Ware nnr selten mit Ersolg angefochten werden können, aus dem andern Grunde, dem Miß verhältnis zwifchen Einkaufs- nnd Verlaufs-preis jede-Z wohl « m Zusammenhang damit ist noch ein Wort zu einem Bescheid zu sagen, den der Reichskanzler auf eine Anfrage des Zentralverbandes für Han d e l und Gewe r b e erteilt hat, um Mißver ständnisse nicht aufkommen zu lassen. Nach einer Zu schrift des Verhandes hat der Reichskanzler auf die Frage, was als ~üdermäßiger Gewinn«. im Sinne der Bundesratsverordnung vom 15. Juli 1915 anzusehen ist, erklärt: »Es kommt daher nicht allein auf das Ver hältnis zwischen Eins nnd Verkaufsvreis an, vielmehr ist auch die Marttlage in Betracht Zu ziehen. Anderfeits soll diefe nach dem Wortlaut un der Ent stehungsgeschichte der Vorschrift keine fo überwiegende Bedeutung haben, daß die Jnnehaltung des Markt preis ed unter allen Umständen den Vorwurf eine-d strafbaren Gewinnes ausschließt Allgemeine Grund sätze darüber, welcher Preisvjeweils gefordert werden darf, lassen sich bei der Vielgeftnltigkeit der zn berück sichtigenden-Umstände nicdt auiitellen.»Dietßetelligten . 12. Nr und die Gerichte, denen die Auslegung der-Vorschrift zufteät, werden bei Prüfung des Einzelfalles davon auszugehen haben, daß die geschäftlichen Erschwerun gen, die der Krieg mit sich bringt, unte r U instän d e n einen hdhe re n Gewinn als im Frieden recht fertigen können, daß aber anderseits einer Aue oeutung der durch den Krieg geschaffenen Kon junktur auf Kosten der Verbraucher durch die Vor schrift Schranken gezogen werden sollten. Der Z 5 Nr. 2 a. a. O. ietzt voraus, daß die Zurückhaltung erfolgt, um einen übermäßigen Gewinn zu erzielen- Bei Beurteilung der Sachlage ift davon auszugehen, daß es im allgemeinen Staatsinteresse, aber auch im wohiverftandenen Jntereffe des deutschen Handels ftandes liegen muß, zu verhindern, daß einzelne aus der jetzigen Kriegszeii Konjunkturgewinne erzielen, das wirtschaftliche Durchhalten erschweren und gerecht fertigte Erbitterung hervorrufeni« Der Schwerpunkt der Ausführungen des Reichs tanzlers liegt weniger in der Preiöiestfehung an sich alz in der von der Bundesratsverordnung vervönten Zurückhaltung von Waren, die zur Nahrungs mittelverforgung des Volkes dringend gebraucht und zum Zwecke der Erzielung höheren Gewinns vom Markte ferngehnlten werden. I . s - KriegsanszeiZuungem Das Eiferne Kreuz 2. Klasse erhielten i izefeldwebel Georg Eichen berg vom Ref.-Jns·-Reg. 206, Vizewachtmeister Rudolf Ei chenbe rg vom Artillerie-Meßtrupp stö die Ilnteroffiziere P. Segelhorst vom Stab des Feldart.-Reg. 12, A, Ada m vom Landw.-Jns.-Reg. Nr.lol, Georg Gadler vorn Inf.-Reg. 177 und Alfred Htlle vom Jnf.-Reg. 41 sowie Sanitäts unterdffizier Friedrich Galle vom Landw.-Jnf·- Reg. 162 Die Friedrich-August-Medaille erhielten Landwehrncann Oskar Burthardt vom Landm- Jnf.-Reg. 103 und Rudolf Henfel, früher beim Jnf.-Reg. 105. » Fürs Vaterland zielen Gesreiter Adolf Luth er vom Landw.-Jnf.-s eg· 102, Gefreiter Ernst Lenbne r und Soldat Heinrich Seib vom Ins- Reg. 178, «Alfred Bormann ooin Jnf.-Reg. 182, Krankentragerl Alwin Kurt Schriider von der Landwaanitatskoms 21 und Gardist Georg D i et rtch vom hessischen eidgarde-Jnf.-Reg. 115. s— Kriegsanleähezeichnnnq auf Sparkasseneim lagen. Um »die Zei snung auf Kriegsanleihe in jeder Lzzeise zu fordern, soll gestattet werdfcm Sparkassen einlagen, die bei den ftädtischen Kas n als Sicher heit hinterlegt sind, zur Zeichnung aus Kriegsanleihe, die alsdann als Sicherheit zu hinterlegen sein würde, zu verwenden. Etwaige Anträge hierauf sind bei: derjenigen Geschäftsstelle des Rates, welche die Hin terlegung der Sicherheit gefordert hat, anzubringen. Der Dresdner Lebensmittelausfchnfz hielt am L. dieses Monats eine Sitzung ab, aus der folgendes hervorzuheben ist« Die fiir l. März 1916 aufgestellte Zwischenbilanz über die Geschäfte des Lebensmittel amtes vom 15. August 1915 bis 1. März 1916 soll den stådtischen Kollegien vorgelegt werden· Sie balaneiert in Einnahme und Ausgabe mit rund 6,3 Millionen Mark und erstreckt sich auf den Verkehr mit Futter-. »mitteln und Lebensmitteln außer Brot, Getreide und Mehl, die vom Kommunalverband Dresden und Um gebung beschafft werden. Der Verkehr mit Milch soll daraufhin kontrolliert werden, daß alle Geschäfte einwandsrei zuerst die Milchvorzugskarten befriedigen, ehe sie ihre ältere Stamsmkundschaft bedenken. Die Milchzufuhr soll durch Bereitstellung von Futter tnitteln an Milcherzeuger gehoben werden· Der Ver kehr mit Speise l wird eingehend besprochen und soll endgültiger Regelung zugeführt werden« Zutn Verkehr mit Zucker wird allseitig «festgeftellt, dakz vielfach ein unpatriotiskhes Einhmnstern stattfinden wodurch der Anschein einer Knappheit besteht. Es werden Erwägungen angestellt, ob durch Bestandsauf- Rahmen nnd Enteignung solchem Gebaren Einhalt getan werden kann. Ueber das Tempo der Kar toffelzufuhr wird berichtet Man nimmt Kennt nis, daß verschiedene Kreise die Lieserung nach Berlin der nach Dresden vorangestellt hatten und andre ihnen auferlegte Lieferpflicht nicht mehr erfüllen konnten· Der Vorsitzende berichtet itber den Erfolg der in Berlin und Weftpreufzen persönlich durchgeführten Verhandlungen Hiernach werden bis 15. Lisiiirz noch 38000 Zentner Kartoffeln aus sieben Bezirken ge liefert, wodurch der Bedarf gedeckt ist, bis die Neu regelung des Reichs ab 15. März eintritt. Der Ein-; gang ist wieder im Steigen begriffen· Der Is. Bezirks-i lotmmission wird Gewerkschastsbeatnter Hartmann zu ge eilt. Kriegshilfe der deutschen Feldpokt Auch die im fetndlichen Auslande stehenden Feldpoftbeamten haben sich aufs neue wieder an der» Kriegsfpenide der Post beamtenschaft zur Linderung ver Kriegsnot in- reichem Maße beteiligt, unsd zwar sind gesammelt worden bei den Feldpostanftalten Cfünfte Liste) 18 538 Mk. und bei den Poftanftalten in Bclgsisen und Rußlcmd writte( Liste) 14»570 Mk. Neue Briesmarkeu. Wie uns mitgeteilt wird, beabsichtigt die Reichspostverwaltung die Ausgabe neuer Bricsmcarken und zwar kommen in Frage solche zu 2 Ps» 7 Ps. und 15 Ps» sowie Postkarten zu 7 Ps. Die Neuausgabe hängt mit der Vorlage über Erhöhung der Portogebühren zusammen. I Mutterfreuden ins Bäreuzwinger des Zoolo gischen Gartens. Die Bärin Ruschla, die, wie bereits gemeldet wurde, am 12. Januar die Wochenstube be zog, fängt jetzt, genau wie vorausgesagt, etwa acht Wochen später, an, das Lager zu verlassen und auf kurze Zeit den Außenkäfig zu betreten. Das einzige Junge, das sie im Nest zurückläßt, stößt natürlich so sort ein klägliches Gewimmer aus, das die Mutter aber ziemlich kühl läßt; die Folge davon wird sein, daß der Sprdßling ihr bald ins Freie folgen wird. Die beiden andern Bärinuen haben aufsallend spät Junge geworfen, wahrscheinlich infolge der sle ver änderten Ernährung im Laufe des letzten ahres, »aber dafür sind sie beide sruchtbarer gewesen als-die Ruschka, die eine hat am Z. Februar drei Junge und die andre am 2ö. Februar zwei Junge zur Welt ge bracht, die sämtlich gut zu gedeihen scheinen. So ist alfo für dieses Frühjahr eine lustige Bärenkinders ftube zu erwarten, wenn die sechs jungen Kobolde erst von den Müttern getrennt und gemeinsam aus-i gezogen werden können. - Film der Woche Jn den RoderasLicht spielen geht der tragische Eheroman Hans Lands «Artmr Bischofs-« in gelungen-er sechsaktiger Versils mung ii er die Leinwand. Der berühmte Chirurg reitet durch seine ärztliche Kunst dem Zerstörer sei ner Ehe das Leben. Einmal und nicht wieder«, eine Hochzeitsreise mit Hindernissen, gibt Paul Heide mann Gelegenheit, in den U.·T.-Lichtspielen sich in drolligen Szenen auszutobew während »Das Rätsel der verschlossenen Ttir«, ein dreiattiger Kri min·alfilm, den Zuschauer bis zur Lüstunig des Ge heimnisses in der letzten Szene insSpannung hält. Jn den M.-«S.-Llichtspielen fesselt das Beduinendrama »Das ewige Feuer«. Naturausnah-. men aus Norwegen, die Komödie eines Gheturannen,l M 111-111-its-111-111-Essssssss«lT-sss :Z W read berskrie S eitistesvon S s : H yphäkm voikswikisszsskcicheu Wai, S : s ausländif e Wertpa iere ab- · - s OF zustoßen. get Kurs unsrer Wäh· g - ss tnuq fu« Auslande wir dadurch - : S günstig beeinflußt »m« z . IM.IWU-OLIIFW"WWI- Wis. NrJt -——— ——....« .«er durch einen geheimnisvollen Trank zum »Kraft· weder-« wird, und ein zweialtiges Lustspiel »Aber Tantcheni« schließen sich an. Vom Dienstag an »wid das Reinertsche fiinsaktige Drama ~siüfse, die toten«v gegeben, die Leidensgeschiehte einer von ihrem treu lasen Gatten zur Verzweiflung getriebenen Irau,dse lich durch aufrichtige Liebe und strenge Buße von einein Fluch befreit. Das Olyinpiatheatex bringt diese Woche einen tsragischen Filin »Der Erk mit«, der das Lebensschicksal eines Klosterbruders be handelt Hieran schließt sich ein Lustspiel »Das gol dene Lachen« aus dein Kiinstlerlebetn sowie Natur aufnahmen von Lublin. Kolosseums und Tonbildtheate r haben die Erstaufführung des erworbenen Tetektivromans »Der Fund im Neubau«. Heiteres Lachen lösen die beiden Humoreslen »Pikko los Rache-« und »Schwiegervaters Abenteuer-« ans, während das Drauia »Die Versuchung-« eine-n Ehe zwist vorführt, der seinen Grund in der Vernach lässigung der Frau durch den in seinem Beruf auf gehenden Ehemann hat. -- Im Edisontheater fesselt ein Drama »Schwarze Tage«, in dem die Ver legenheiten und Nöte, in die ei,n Familienvater durch feine außereheliche Tochter gerat, geschildert sind. Flik Humor sorgt das Lustspiel ~Peusion Lampel«. Uebri gens erhält jeder Besucher des Theaters in dieier Woche ein Bild unsres unvergeszlichen Weddigen in Fiunstdruch »Die letzten Tage von Pompeii«, ein fechsattiges Schauspiel mit geschichtlichem Hinter grund, wird neben dem Stuart-Webbs-Abenteuer »Das Mitternachtsfchiff« den Fata-Morgana- Lichtfp i c l e n neue Freunde werdet-. Kitnftlerifcher Teenachinittag uudsModenscham In den Gesellscha tsraumen des Hotels Belleoue gab es gestern nachmittag eine Wohltatigkeitsveranfiab tung, zu der sich die vornehme Gesellschaft Dresdens, oor allem die Damenwelt, fo zahlreich eingefunden Latie, daß die beiden Säle oollgestopst waren. Beim gree erwartete man die Modeschau des Hauses Hirsch u Co. und wurde vorher noch mit künstle rischen Darbietungen unterhalten und hörte noch eine Plauderei über die Mode im Krieg. Auf dem Podium erschien Hothauspieler Theodor Becker und riß mit dem ortrag eine-s Hohenzollerns aedichts und mehrerer Kriegsgedichte hin, Herr und Frau Lehmann-Osten spielten auf zwei Kla bieren Brahms, Arensth besonders tschön ein Coneertino Therns. An Stelle des erkran ten Ober regifseurs Hanan Fischer unterhielt F. A. G e i ß l er, init einigen·seiner gelfchiclt sigefpihten heiterenGedichten. Pofopernfanger A fred tto sang mehrere Lieder . am Klavier und Frau Lotte Klein entzückte mit zwei Kindergeschichten von Peter Altenberg und Josepha Metz, die sie in ihrer lieben Art erzählte, und damit der Stimmung der Stunde besonders ent gegenkam. Jin Biedermeierkostiim sprachen zwei tunge Biihnenkiinstler, Hoffchauspielerin Gertrud Strelewih und Karl Zimmermann »dem Alberttheater, lyrifche Zwiegespräche von Arno Holz, Goethe, Spitteler. Alle Vortrage san-den dankbare Zuhörer. Die Modefchau leitete Fräulein Eise He rzog, die Redakteuriii der Modezeitschrift »Die Dame-C mit einer Plauderei über »Mode und Krieg« ein. Sie gab ein paar programmutische Sätze zu der neuen äiiodebcwegung, die seit dem Zirieg bei uns so lebhaft eingsetzt hat. Es kann sich bei den Bestrebungen, uns in - iodedingen selbständig und unabhängig zu machen, nicht darum handeln, eine Sondermode, so etwas wie eine deutsche Tracht zu ersindem Wir müssen mit der Weltniode Schritt halten. Schon aus wirtschaftlichen Gründen. kiW Millionen Mark beträgt das deutsche Mode budgei, für 90 Millionen Mart haben wir aus geführi, und nur stir 5 Millionen Mark ans Paris eingeführt. Fräulein Herzog konnte auch daodn er zählen, was bei uns während des Krieges sur die deutsche Modeindustrie sgetan worden « ist« ~Läihelnd msitinn", gab die Rednerin · schließlich als Parole in allen Modediugen sur unsre Damen aus. Der Beifall gab ihr recht. Dann trugen sunge Damen mit Anmut die neuen Kleider des Modenhauses Hirsch vorüber. Und wenn man be denkt, daß die Zuschauerinnen selbst schon eine Mode ichau boten, die hohen Ansprüchen genügte, so muß ihr Beifall, den fast alle vorgeführten Kleider fanden, doppelt hoch eingeschgstkt werden. Was an diesen Seiden-, Samt- und nllkleidern besonders auffiel, war die künstlerische Phantasie, die aus zarten Stof fen bei feinster Farbwahl eigenartige Gebilde ge schaffen hatte. Wie schon bei der Friihiahrsmodens schau im Hause Rennen war es auch hier der kurze, weite Rock, der besonders reich ausgestaltet war. Neu war das kurze Cape, das sast zu allen Seidenkleidern getragen wird. Ein Abeudkleid aus schwarzer Seide mit loser Schleppe über dem kurzen Rokh ein andres schwarzweiszes Seidenkleid,· man müßte sast alle Kleider einzeln auszahlen - ein kostbarer Hermelins manteldiirstc auch nicht vergessen werden-um dieser Medefchau gerecht zu werden. Uebrigens wird fie am heutigen Sonntag nachmittag wiederholt. Die Veranstaltung kommt der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller zugute. Auch der heitere Künstlerabend, er sich auseinale fah eine aufs gefte gelaunta Gesellschaft, die sur a e Gaben dank ar war. Dem Verein Heimatdant für die Stadtf Dresden sind als Spenden überwiesen worden: von der Dresdner Bank 5000 Mk» von der Dresd ner Transpow und Lagerhaais-Aktiengesellschaft vorm. G. Thamm in Dresden 2000 Mk., oon der Sachsischen Bank zu Dresden 1500 Mk» von der Firma Gebrüder Hörmamn A.-G., in Dresden- Mickten 500 Mk. Deutsche aus Russland Der aeichästh rende Ausschuß der aus Russland ausgewtefenen ißeichs deutschen teislt mit. daß die nächste allgemeine Ver sammlung am Mittwoch den 15. März abends 8 Uhr in den «Dret Raben« stattfindet und ersucht sei-ne Landg leute nm recht zahlreichen Besuch. Kirchliche Anwesenheit-in Der streuen-then - o o r it a n d hat tn feiner geitrtgen Sitzung den Pfarrer K r v mer aus Bärenttetn für das 4. Diakonat gewählt. - Et- GnstaosUdoltsGottesdtenst wird mit Pfui-Ist Ltncke ans Schdnau. früher tn Cbile, als Prediger Sonntag den So. März tn der chrtttnstjrche abgehalten. - Am 15. Mär- aliends sy. Uhr itndet n der Goaugeltltbs Nesormierten 4Ktrelte eine Paistonssitriegsandacht statt. Die Ansprache halt Pfarrer Gaumen - Beretue nnd Veranstaltung-km Verband Dresd ne r it egelt l u h d. n. Mars s uhr Keglerhaus, Ostw allee 10, Krieadunterhaltungpabentn - E v.- l n th. J u na mitnnerveretn der Franenttrchengemetndr. Is. März s Uhr Neumartt 9 Vortrag von Paitor Richter. —- Ehrtttlicher Beretn tunger Männer. u. Mött abends 7 Uhr ossentltche Versammlung des Bandes vom Weißen streue, Inst-rathe vom Generalietretär herzes Abtr- cseftedakteurt Full-s sast-ans som. Verantwortlicb Mr den « politischen und Nachruf-teurem ins. Carl Wuchs-tin Mr das qullletonx Eos-in dont-muc- Lir Lokahlelsu knd Provinzutllesx Oeer Esset-äu Nr n an e c n o « In et nfeteZu 1. This-is sen-C ipiäklktzs thZreszem Druck nnd Lettau der Dunste-Reute- Nsckitküus cost I. c- 111 Darm-what stahlvsrstopfuag « · i Us· s. I. Mithilf- Hamorrliostlon HTJMMU »Hm-. Ists-s Amts. Wohls«-U im- dqn ganzen Organs-muss wilde Obst into-Ists Inkan cllozoadosdnokkoanussslls la Akothokoa d schwle Ulr. 1.80 äus- 2 Monats wichen-U Bev htts Liebe-sahe tut unsers klagen-. 39445 sei-« »ic. san-ke- o·1o. w- m wid- Elx Boden-. 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