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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185511187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18551118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18551118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-11
- Tag1855-11-18
- Monat1855-11
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1855
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S22. Tomrtag den 18. November. Leipzig, den 17. Rov. Ihre kö»igl. Hoheit hie Prinzessin Amalie von Sachsen haben dies« Nacht mit wenig Unterbre chung bis heute Morgen 10'/, Uhr «Wasen und wenig Schmerz empfunden. In den Entzündungs-Folgen am ltnken Auge ist nach geschehtner Untersuchung keine Besserung eingetrete«; daS allgemeine Befinden der hohen Frau ist gut, daS rechte Auge ungestört. Armenpflege. Die Thesen über Armenpflege, welche Nr. 303 d. Bl. al- eine Stimme au- Schlesien bracht«, habe auch ich mit großem Interesse gelesen, denn sie enthielten ganz offenbar viel Wahre-. Damit diese, wie so viele- Andere der Taae-literatur, nicht so bald wieder vergessen werden möchten, mache ich auf sie nochmal aufmerksam, und bitte alle Freunde der Arme«, sie wiederholt zu lesen. Um der allgemeinen Zustimmung gewiß zu werde«, brauche Ich hier nur die aufgestellten sieben Hauptsätze ohne deren dort gewedene weitere Ausführung zu wiederholen: 1) ,/Xll-r Armenpflege Aufgabe ist nicht, die Armuth ganz auf- zvheben, aber da- Verkommen im Elend zu verhüten, und da- geistige Elend in ihrem Gefolg möglichst zu bannen." L) „Wahre Armenpflege bemührt sich besonder-, die in den Armen liegende Kraft zur Ueberwindung der Noth zu wecken." S) „Unsere jetzige Armenpflege ist zu kostspielig, und doch ver nachlässigt sie oft die Hulf-bedürftigflen, im Ganzen wirkt sie entsittlichend." 4) „Die Armenpflege muß aufhören, Sache de- Einzelnen zu sein; sie muß al- Sache de- ganzen Volke- angesehen «erden, wenn sie a«ch von kleineren Kreisen au- organifirt wird." 5) Zur Durchführung wahrer Armenordnung muß freie Liebe Mitwirken^ aber gesetzlicher Zwang ist nicht zu entbehren." 6) „Ohne Einrichtung einer Zucht, welche Verarmung durch eigene Schuld verhütet, welche dm Armen beaufsichtigt, zur Arbeit zwingt, ohne absolute Vernichtung der Bettelei, ist jede Armmordnung eiu« Ungerechtigkeit." 7) „Die Untersuchung, welche Momente der Gesetzgebung die Verarmung und Verwilderung fördern, ist eine der dringend sten für die Staat-regierung." Daß in unserer Stadt viel für die Armen geschieht, wer sollte da- nicht wissen? Der hochgeehrte Stadtrath, unsere städtische Armenanstalt, andere Behörden, der städtische Hülf-verein, die Frauen-Hülf-vereine und viele andere Vereine und Anstalten, wie auch viele Privatpersonen, sie Alle trage« redlich dazu bei, die Roth der Armen lindem zu helfen! Gerade aber in Bezug auf die vorstehend in Erinnerung ge brachten Thesen dürfte e- nicht am Unrechten Orte sein, darauf aufmerksam zu machen, daß hier in Leipzig „die Gesellschaft derArmenfreunde", seit 6 Jahren unter der Leitung de- Herrn vr. Kreußler, Lehrer an der Nicolaischnle, und de- Herrn vr. und Prof. Linder junior in Thätigkeit, die oben nur an ge deutete Aufgabe zu verwirkliche« gestrebt hat. Sie hat zu de« Ende die alte kirchliche Armeapflege «ud ihre Grundsätze, als die allein wahre«, wieder iwll Lebe« trete» lassen und die Regeln und Grundsätze der christliche« Armenpflege in der ersten Zeit der Reformation wieder zu ernrüet« gestreN u»d, laut der v Jahres berichte (welche zur Einsicht Jedem, der sich dafür interessirt, gegeben werdm können), unter Gotte- Beistände mit sichtbarem Erfolge, wenn auch noch in beschränktem Umfange, gewirkt. Sie hat sich dabet der thätigsten Unterstützung von Seiten der hochverehrten Behörde unserer Stadt, so wie vieler einzelnen Menschenfreunde zu erfreuen gehabt, würde e- aber gewiß mit dem innigsten Danke erkennen, wenn ihr noch reichlichere Unterstützungen zu Theil würden, zumal in dieser hartdedrängten Zeit. Wir bitten Männer, Frauen, Jünglinge und Jungfrauen, die Gesellschaft ^r Armenfreunde in Leipzig mit Rath und Lhat recht willfährig und freigebig zu unterstützen. . ^ — X — . Sp eiseanftalten. In diesen Tagen la- ich in Nr. 86 de- Jtzehoer Wochenblatt eine Beschreibung der Egestorffschen Speiseanstalt in Linde« bei Hannover, welche so ganz auf die hiesige Speiseanstalt paßte, daß ich mir die auffallende Aehnlichkeit beider Anstalten theil- in ihrer inneren Einrichtung, theil- Ur ihrem segen-reichen Wirken nicht eher erklären konnte, al- aus eingezogene Erkundigung erfuhr, daß eben die Egestorffsche Speiseanstalt in Linden bei Hannovß« »ach dem Muster der hiesigen erbaut worden sek. Da reiche Loh, welche- dieser Anstatt und deren Begründer, Egestorff, in dem genannten Blatte gezollt worden ist, paßt daher buchstäb lich auch auf unsere Anstalt, deren Begründer und die jetzigen Leiter derselben, und dürste e< ganz an der Zeit sein, gerade jetzt bei der herrschenden Theuerung auf die Segnungen unserer Speise anstalt hinzuweisen, und dankbar die Mühwaltungen der Männer anzuerkrmren, welche hier mit so großer Hingebung und Liebe für da- Wohl ihrer ärmeren Brüder und Schwestern sorgen. Stadttheater. Da- Wiedererscheinen de- trefflichen Lustspiel- „Die Jour nalisten" von Gustav Frey tag auf dem Repertoir unserer Pühne darf man gewiß nur mit Freuden begrüßen; wie sehr sich da< Publicum für da- Werk de- talentvollen und geistreichen Freytag interefsirt, bewiesen die anhaltende Theilnahme, mit der man der Aufführung folgte, der lebhaft« Beisall, de« man dem.Stücke selbst, wie der Darstellung desselben zollte. Al- die „ Journalisten" vor etwa einem Jahre. zum ersten Male hier geaeden wurden, durfte bereit- Referent sich günstig über dir Leistungen de- Personal- au-sprechen. Die Mehrzahl der bedeu tendsten Rollen ist noch eben so besetzt wie damals; ich führe daher deren Repräsentanten nur namentlich mit dem Bemerken a», daß da-, wa- sie diesmal gaben, ihrer früheren Darstellung in diesm Partieen in keiner Weife nachstand, eher noch feinet au-gearbeitet erschien. Die glänzendste Rolle de- Stücke-, den Redacteur Conrad Bolz, gab Herr v, Othegraven, den Obersten Berg Herr Stürmer, den Welnhändler Piepenbrink Herr Pauli, den Senden Herr Laddey, den Prostssor O ldendorf Herr B öcke l; die dankbarste weibliche Partie, die Adelheid Runeck, ist jedenfalls eine der glücklichsten Gestaltungen de- Frl. Berg. Neu besetzt waren von den hervortretenderen Rollen die Jda, der Bellmaus und der Schmock. Erster« gab Frl. Bartelmann I. recht brav; e- zeigte sich in dieser Leistung ein anerkennen-werthe- ezsolgreicke- Weiterßreben, bas bei fernerer Verfolgung die i«nge, so reich-
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