Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185511199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18551119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18551119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-11
- Tag1855-11-19
- Monat1855-11
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1855
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tageblatt und Anzeiger. ^ 32S. Montag den IS. November. 1855. * * Leipzig, den 18. Novbr. Jhro Königl. Hoheit die Prinzessin Amalie von Sachsen haben diese Nacht außer einer Unter brechung deS Morgens um 2 und 4 Uhr ruhig geschlafen. In, den Folgen des entzündlichen Zustande- am linken Auge ist seit gestern noch keine Aenderung eingetreten. DaS allgemeine Befinden der hohen Frau ist gut, das rechte Auge ungestört. Lebende Silder aus Schillers Leben. Der unermüdliche Eifer des Schillervereins, seiner alljährlich wiederkehrenden Feier immer neue Anziehungskraft zu verleihen, halte di« in der Uederschrift erwähnten Darstellungen bei der letzten Feier deS Wiegenfestes unseres großen Dichters hervorgerufen. Wohl mag Manchem, der von diesem Unternehmen hörte, daS Bedenken angekommen fein, ob ein so stilles und einförmiges Leben, wie Schiller rS führte, geeigneten Stoff zur plastischen Wiedergabe würde bieten können und ob auch genügender Wechsel der äußeren Gestaltungen sich auffinden lasse. Es läßt sich nicht leußmn, di« Aufgabe ist sehr schwer. Um so größer muß die Aner-ennung dafür sein, daß sie so ergreifend, und anmuthig auS- ge-Mct «Wird,. Der ^uale Künstler Herbert König verstand e-, de« trsckenen Stoff mit gewohnter Energie und Meisterschaft zu be wältigen und Truppen auf daS Papier zu zeichnen, deren Wieder gabe durch lebend« Gestalten den tiefsten Eindruck machte und machen mußte. weil er uns nicht nur die äußeren Lebensschicksale, sondern zugleich den inneren Entwickelung-gang de- Dichter- vor führte. Schillers „Unterricht aus der Bibel" alS Knabe, sein LoSreißm vom Mutterherzen bei der „Flucht", seine „letzten Tage" im einsamen Zimmer und seine „Verklärung" gehören zu dem Schönsten und Gelungensten, waS man in lebenden Bildern sehen kann, obwohl dieselben zugleich als sehr gewagt bezeichnet werden müssen, weil sie eben nur in so tadelloser Ausführung hingestellt den beabsichtigten Eindruck machen können. Für die übrigen Bilder war schon durch glänzende Umgebung und eigenthümliche Gruppirung der Erfolg gesichert. — Mit Bedauern haben wir dagegen in der Reihenfolge zwei Momente entbehrt; nämlich eine humoristische Scene aus der Zeit der Earlsschüler (vielleicht die berühmte Vorlesung der Räuber) und eine Scene aus dem Roman feine- Herzen-. Denn wenn für Andere, so ist gewiß «och viel mehr beim Dichter die Frage erlaubt: „Was ist das Lebe« ohne Liebe-glanz?" — Eine besonder« Reiz bot die gelungene Portraitähnlichkeit sämmt- licher Figuren. Die Ähnlichkeit Schiller- war in allen LebenS- epochen täuschend, unübertrefflich! Aber auch Herder, Wieland, Göthe, Fichte, Schiller» Mutter und Schillers Vater waren in Kopf und Figur mit staunenswerther Treue vorgeführt. Die liebenswürdige Bereitwilligkeit, mit welcher aus den verschiedensten Kreisen unserer Stadt die Mitwirkenden für das Gelingen thätig warm, verdient laute Anerkennung. — Die verbindenden Verse (von Herrn Wenzel mit Wärme und Berständniß gesprochen) hatte« unsern talentvollen Dichter Apel zum Verfasser. Hoffentlich liegen sie bald gedruckt Jedem zur Kenntnißnahme vor und werden dann den Beweis geben, daß wir mit Recht sie als eben so tief gedacht, wie al» frisch und warm gefühlt 1p-W. Eine echte Dichtergabe am Grabe de» Genossen! Bei der ersten Aufführung war die UeberfÜllung de- Gaale» für Viele störend. (Der Verein trägt weniger Hiewon die Schuld, als man sie ihm beimißt, da ungleich m»hr BilletS eingenommen wurden, als auSgegeden worden sind.) Diesem Uebelstande ist für die Wiederholung, so wie für künftige Feste, wie man un- ver sichert, gründlich begegnet. Ein schöne- Lob für die Intelligenz unserer Stadt aber ist es, daß man nur die übergroße, niemals die allzukarge Lheilnahme an der Sch illerfei er beklagen darf! Tageskalender. Stadt-Theater. 3V. Abonnementsvorstellung. Neu einstudirt: G«le«sptegel, oder Schabernack über Schabernack. Posse mit Gesang in 4 Acten von Nestrop. Musik von Adolph Müller. (Regie : Herr v. Othegraven.) Personen: Hermann von Nelkenürin, Gutsherr, . . Herr Stürmer. Heinrich, sein Jäger. .... Herr Ha». Specht. Amtsvoigt im Marktflecken Neklenstein, Herr Pauli. Krau Vachmanu. Herr Ballmaun. Fräul. vartelmann. Fräu Ticke. Herr Denzin. Herr v. Othegraven. FrLuk Aalburg. Herr Riebig. !Herr Trck. lHerr Bindemann. 'Herr CilliS. »Herr Saalbach. Herr Scheibe. Burschen und Mädchen Dorothea, feine Tochter, Mehlwur», ein reicher Müllermeister, . Lenchen, seine Mündel, Cordula, seine Schwester, Witwe, Natzi, ihr Sohn, Tutenspiegel, ein Vagabond, Peppi. Magd im Hause des Müller-, S««ffel,^Hau«knkchtl "" Schloff«, Sebastian, Koch 1 Mühlkn.cht. Dienerschaft auf dem Schlosse. Mühlknechte, von Nelkenstein. Dem Verlangen de- Publicum- zu genügen, findet Dierrfkag den 2V. November Abend- 8 Uhr im Hüte! äo koIoAnv eine Wiederholung der am Schillerfeste gestellten Bilder ays dem Leben Schillers statt. Eintrittskarten 4 15 werden Montag den 19. d. M. Nach mittag» 3 — 5 Uhr, so wie Dienstag Morgen- 10—12 und Nach mittag- 3 — 5 Uhr lmHütsI 6e koloxne, 1. Etage Nr. 6, auS- gegeden. Der Ertrag derselben wird für den möglichen Kall einer Erwerbung des Schillerhauses in Gohlk» angelegt. Die noch in den Händen de- geehrten Publicum- befindlichen Eintrittskarten gelten an diesem Abends neue FreibilletS an-die Mitglieder werden nicht au-gegeben und ist die Zahl der auSzu- gebenhen.BilletS überhaupt beschränkt. Programme, da- Apel'sehe. Gedicht enthaltend, sind a« Abend beim Eintritt unentgeltlich zu h-ben. Leipzig, den 18. November 18LS. Der Dorftemd de- Schtllerveret«-. «M
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite