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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185512184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18551218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18551218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-12
- Tag1855-12-18
- Monat1855-12
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1855
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^ SSL Dienstag den 18. December. I8SS. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch in Erinnerung, daß bei Fünf Thaler Strafe für jeden ContravenlionSfall Schnee und Eis aus den Grundstücken auf die Straßen oder öffentlichen Plätze nicht geschafft werden darf; vielmehr haben wir zur Ab lagerung von Schnee und EiS nur folgende Orte bestimmt, nämlich: 1) die Sandgrube hinter der GaSbeleuchtungs-Anstalt, 2) das vor dem Dresdner Lhore zur Rechten zwischen der Chaussee und dem Läubchenwege gelegene Stück Feld, 3) den freien Platz hinter dem sogenannten Kanonenteiche, 4) den freien Platz an der alten Lehmgrube, längs der Planke des Platzmann'schen Grundstücks vor dem Zeitzer Lhore, und 5) die Wiese hinter dem neuen Thorhause an der nach Lindenau führenden Chaussee. Gleichzeitig werden die Besitzer hiesiger Grundstücke und beziehentlich deren Stellvertreter auf ihre Verpflichtung: durch Bahnschaufeln bei starkem Schneefall und durch Streuen von Sand, Asche oder Sägespänen bei Glätte unverzüglich für Herstellung eines sicher gangbaren Fußweges längs der Straßenftonte ihrer Grundstücke zu sorgen, mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß wegen jeder Vernachlässigung Vieser durch die Nothwendigkeit und im öffent lichen Interesse-dringend gebotenen Vorschriften der Schuldige fünf bis zwanzig Thaler Geld- oder nach Befinden ver- hältnißmäßige GesLngnißstrafe zu erwarten hat. Leipzig, am 6. December L85L. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. G. Mcchler. > —-> Loncerl von August Litter von Adelburg im Saale des Gewandhauses. Da- Eoncert diese- so plötzlich hervorgetretmen Künstler- fand unter Leitung de- Herrn Capellmelster Rietz und unter Mit wirkung de- Herrn Concertmeister David, de- Fräulein Maria de Villar, de- Herrn EilerS und de- Herrn Krause am 16 December Vormittag- 11 Uhr statt. Trotzdem daß VormittagS- Concerte weniger beliebt find und wir überhaupt gegenwärtig durchaus keinen Mangel an musikalischen Aufführungen habe», hatte sich ein zahlreiche- und in musikalischer Beziehung sehr ge wählte- Publicum eingestellt. — Nach der den Anfang bildenden, mit gewohnter Tüchtigkeit au-geführten Ouvertüre zu „Figarv'S Hochzeit" trug Herr von Adelburg den ersten Satz eine- von ihm componirten Ooooert ärnmatryuv in OwoU vor. Weitere Leistungen de- Concertgeber- waren eine Sonate in 6mvII für Violine und Pianoforte, ebenfalls eine eigene Composition, und Paganini's berühmte Variationen Io Strome (Hexentanz). Betrachten wir Herrn von Adel bürg zuerst alS Violinvirtuosen, so ist auch jetzt, nachdem er öffentlich gespielt hat, meiner Mei nung nach vor Allem da- zu wiederholen^ was ich mir erlaubte in dieser Beziehung vor einigen Lagen in d. Bl. über ihn zu sagen: ein Ton von seltener Fülle und Pracht, eine außerordent liche Fertigkeit, Eiaenthümlichkeit in der Behandlung de- Instru mente- und in der Auffassung, Schwung und Feuer im Dortrage. Wir habe« e- hier mit einem jungen naturwüchsigen Talente zu thun, da- i« Gefühle seiner Kraft vielleicht zuweilen etwa- zu viel giedt, auch wohl noch öfter- über die Schnur haut — ob wohl die- nicht mehr der Kall ist, als bei einigen anderm bereits renommirten Violinisten unserer wie früherer Zeit — da- aber dafür wieder mit viel Trefflichem und Genialem entschädigt. Mir für mein Theil sind b^ einem noch in der Entwickelung begriffmen Künstler diese-Uebersprudeln, dieses Aafbrausen jugendlichen Muthe-, oder, weun man will, diese wilde« Auswüchse, stet- lieber, als jene gesetzte und aemessene Woblanständiakeit, die man in der Regel schon anfänglich der miüder begadttn, wenn auch sehrachtimgs- werthen Kunstgenoffen findet. Die scharfen Ecken schleifen sich im weiteren Verlause der Entwickelung bei einem wirklichen Talente von selbst ab, da- Ungeheuerliche verliert sich, je näher der Kunst- jün-er seinem Eulminarionevuncte kommt, immer mehr und mehr, und batd wird auch in diesem Falle der Strom der glühendm Phantasie de- Künstler- sich ein angemessene- Bett selbst schaffen, dessen Ufer er dann nicht mehr übersteigen wird. De« Dtolin- spiele de- Herm von Adelburg entsprechend sind seine Com- pofltionen. Auch hier zeigt sich eine große Begabung einerseits und ein Auviel wie auch — namentlich in dem Eoncertsatz — ein Mangel an Abgeschliffenheit andererseits. Der Concertsatz — viele sehr schöne Gedanken enthaltend, genial concipirt und besonder- in der Principalstimme ausnehmend brillant — ist vor Allem etwa- zu lang. Wenn die anderen uns nicht bekannten Sähe in richtigem symmetrischen Verhältniß zu dem ersten stehen, über schreitet da- Musikstück jedenfalls allzuweit die dergleichen Werken gezogenen zeitlichen Grenzen. Einige gut angebrachte Striche werden dem Concertsatz nur vorteilhaft sein. Noch mehr al- dieses Musikstück hat mich die Sonate angesprochen. Obwohl auch hier beide Instrumente ebm so brillant als schwierig behan delt sind, so ist doch mehr formelle Abgeschliffrnheit zu finden. Der Inhalt der Sonate ist bedeutend, besonder- hervortretend da melodische Element, mit viel Glück die Steigerung eingebalten; denn den letzten Satz halte ich für dm gelungensten, im Gegen satz zu vielen anderm Symphonien und Sonaten neuerer Zeit, bei denen oft die viertm Sätze die schwächsten sind. Beim Vorträge diese- Werke- ward der Concertgeber von dem Pianisten Herrn Krause in sehr ehrenwerther Weise unterstützt. Nicht unerwähnt darf Referent es lassen, daß er lange nicht einen so schöne« und edlm Pianoforleton gehört hat, wie ihn der Eoncert-Klügel (ari der Fabrik von Breitkopf L Härtel) hatte. Es ist dieses Pianofort« jedenfalls ei« Meisterstück der Justrumentenbaukunst. — War Herm von Adelburgs Spiel beim Vortrag seiner eigenen Compositionen von dem größten Erfolge, so erreichte dasselbe in dm Variationen von Paganini seinen Höhepunct. Ein so gttriake-, sich auch im Geistige« weit über die Masse der gewöhn-
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