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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 10.03.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19120310027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1912031002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1912031002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-03
- Tag1912-03-10
- Monat1912-03
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—- WILL-us Musik«-M Nro 670 20 Auf resdnerNeuefteNaklFiJTTlt »Hu-. Abt-U mj VII-Um « I; sama takes-. 1 Its-B lICI (I(’. Fusan-) R« m PW sj I. lud-, Seesttc -« Hauptstr. L. - Fute- (ls. kszkoea ——X K 1««',8 Uhr, Vokoinxhaupi Lbencle cis-d Illka 1.10, t.05 bei F. hie-s, s sonst-, Hauptstmsse 2. Kaki-en haben Gültigk· sites (l·’. blähte-P N streichqu kr Wind Ists-Nation 0 bei k. Die-, Seestk s, Ilauplstr L. - theat- llofhatsqsclnusnit O . sx fis-f Its-J . " Ak« ,«-«» ,- -«.« I -«· k.1,«. Y! ,-.1-, --« . « J k 9. März : Esel-West- 0. März : ins Gegen Htsk XII szxäksffo Uhr Juki-; "7 Inf- is· )nsportkest· Aste-. - Gehe-h lsksisajem M kkdssc :llassigc Kunstwerk rstortii : Z Akten soaay kostet-. Inhalle Linie Nr. 7« 111-ten F IMMEN - s· Iokcll I. llclclUclL er Ausstattung. Solistenteil. Eltern f: e i. n Mai-tm 1 Min. v. P- sonnig- Bällmasj et- Tat so Pi. f Genuss-Kon khootlok Bock-VI lIIIIIIU rollt-. zur Aufs allwo-Muls sss Voksfsskl stslkkfls käm-bit as s- o pO wissnkllvpsd l Inst-ein solt-ne selle kostet Ist Dresden uns sure-te ARE-owns as vi» m- m Ins-qui- 40 vi» mitwi- Dle sweispaluqe Requmeieue Mo Mk» am » 2 Mk. Bei Wiederholungen und Jahres gqhatt nach Turm Ebtsskeåehütn So If. Insetkeu Ins werden unt seien otqushesablnus mute- W m das Erscheinen ou bestimmten Taqu und »ka nicht samt-Und Telep oniiche Lasset-e von m unzulässig. Unsre Orest-net und an wärmen IMqu sowie Ist-the Innoneeussksebmoneu Im »uan wein-en meiqu en Orient-Inteler M J sei-hauen Is. wxeitiae Contact-Frühgqu u Mut-steigen l. Sonntag-Ausgabe zutagka met-. Roman siehe Seiten 37 und 38. Unter kgshlwuäuduJäauMeitäug iSöeciteu tketånd ts. ca ete n« eben t 2 . THE-nasche Nachricht-u Seite ti- « « Enllvillllmll W nilhl Mil. Das war der Grund-tun der Reden, die der gselretär Delbrlick gelegentlich der Beratunan stets des Neichsaints des Innern gehalten hat. Tage hat der Staatssekretiir um sein Gehalt »k- miifsen. und in diesem Sechstagerennen »die Parteien des Hauses wie gewöhnlich Ge eit genommen, die Regierung über ihre Hal zu den Problemen der deutschen Wirtschafts kcingebend zu befragen. Zu den wichtigsten innen, welche die Gegenwart beschäftigen und die die deutsche Reichsregieruua durch den Mund Staatssekrettirs hat Antwort geben lassen. ge ias Problem der deutschen H a n d e ls n o I i - hier bat sich die Regierung zur Fortsetmng Politik des Schutzes der nationalen Arbeit be z Den Anlaß hierzu nimmt sie aus der Inzenden wirtschaftlichen Entwick g«, die in den letzten Dezennien die deutsche wirtschaft genommen habe. ~Unter diesen Um eu«, so sagte der Staatsfekretiir, «wird man im enicin daran denken können, wesentliche Aende n im Maße des Schuter nach oben oder unten siihrei:.« Es wird also ein neuer Zolltarii nicht en. sondern, wie sich der Abgeordnete B a sse r snausdrüclte, eine Novelle zum Zolltarif. welche Ach technische Einzelheiten bringen dürfte Der tif soll »auf der Gegenwart« gehalten-» werden, ischc Unencnheitcn im Ausbau der Taufe ein- Ununuimnnienheiteu sollen beseitigt und aufs jdkk O.rsabruugcn. welche allgemein in han-’ qlitischer Beziehuna beim Abschluß der siebten itssvcrträae gemacht worden sind. soll die doll tische Rüstung in einzelnen Punkten verbessert erweitert werden. Damit ist den aararischen sseornen ein deutlicher Wink von der Regierung um« daß sie ihre Forderungen nach dem Hirten quolltarif hübsch in der Tasche behalten sollen, Inan darf hoffen, daß sich im Reichsantt des inn schon heute die Ueberzeuguna durchgerungen Jan die Ergänzung unsres heutigen auf den Moll gegründeten Bandelsfustems unter dem sichtspunkt der Weltmarktinier sen zu erfolgen hat. Daraus kann man wenig sschließem wenn man sich die Worte des Staats ttirs vergegenwärtigt, in denen er daraus hin s, daß wir .nicht um den inneren Markt zu wsen haben. sondern um den äußeren Markt, um ivnturrenz des Auslandes im Auslande«. Diese istung wivd die sächsische Industrie sdtiriedigcm der es übrigens nicht in allen Tei si glänzend geht. wie der Staatssekretär des itm angenommen hat. Namentlich die sächsische tiiindustrie. die mit ihren Fabrikate-( bisher den Ilindsmarkt bediente. hat in einzelnen Branchen n den letzten Handelsverträgen schwer aelitten. sittlich wird die Reichsregierung. wenn es an m Abschluß der handelsvertrtigr. die nach den teiiunaen vom Regierungstisch bereits seit drei Ikcllzlllklli. Mein brauner Freund. is gibt Leute, die schon deshalb nicht gut ans clettriiche zu sprechen sind, weil sie nie eine be m Das geht einem nämlich immer so in «den. Gerade wenn man an die Haltestelle t« ist die Trambabn im Moment vorher weg chi Dann ist es natürlich langweilig, aus die twarten zu müssen . . . Ich persönlich kann mich ia nicht beklagen. Ob- Msch kein Ausnahmezustand beglückt, obwohl mir jeden Morgen am Pirnaischen Platz, wenn inißureau fahren will, die Trambabn nor der dar-entaer Aber ich habe in der Wartezeit tuntethaltung, eine Kurzweil für müßiae Mi ,um die man mich beneiden tönnir. Neben Wieitelle der Elektrischen ist auch ein Bepichten-; MAS« Und die Droschkenpserde sind meine »Me. Gute und verständige Freunde. Es gibts sin- nicht bloß w Hamburg »den-m Pferde-ei limeiner Kenntnis der Dresdner Droschkengiinles FWIi daß sie mindestens so intelligent sind wies Vambukgcr. Es kommt wobl das-en daß Dres- Wlch an der Elbe liegt. Wenn ich am Pirnaischen Wie Elektrtsche veevaßt habe, blaudere ich mit IDroschtengaul von Nr. 157 izweiter Güte). WM lieber das jeweilige Thema-des Taged: Mk Reichstagspräsidentenwabh über die Ent- MJZI Siidoold oder iiber das nächste Sechs- MULU . . . , . »U« leiiern war es schwa, sich mit meinem Mk ou unterhalten. Er war verstimmt. Kaum Wk war aus ihm berausdubekommem Sollte WOW im stillen vie Konkurrenz der Ham 111 »denn-then Pferde« befürchten? in wußte mai-o, das es tara-i wer-. ihn WCICUMU zu interviewetr. Ich klopfte ibui IW den treuen Hat-. Erst als er mir darauf- IW feinem guten Auge einen betümmerten Wstb faste ich mir ein Herz-« ihn ums der » seiner Betrübnis in fragen. unabhängige Tageszeitunq. Größte Verbreitung in Sachsen. Matt-im und Hmtpigefchästistelle Fadinaudstraße 4. Juni-reden Reduktion Nr. PM. Ein-edition Nr. 4571. Verlag Nr. 542 - Jahren vorbereitet werden« gebt, auch die Interessen ldieser schwer ringenden Zweige der sächsischen Indu strie vertreten und die in Aussicht gestellten »Er gänzungen und Nevisionen«, vielleicht auch die Auf stellung der Richtlinien fitr die neu zu schließenden Handeldvertrage im Sinne einer Politik des Schutzes « der nationalen Arbeit unter dem Gesichtspunkte der Sicherstellung des Augiandemarttes vollziehen Einen breiten Raum nahm in der Rede des Staatsssetretärs die Besprechung der Svndikatb- und Kartellpolitik ein. Er gab zu, daß Aus wiichse vorhanden, und stellte unter dem Beifall des Hauses fest, daß die Entwicklung deö Gedankens der Staatsmonopole Fortschritte gemacht habe, daß selbst Parteien, die dem Mononolgedanksen bisher ablehnend gegenüberstanden, heute im Prinzip über die Notwendigkeit gewisser Staatsmonopoie nicht mehr im Zweifel find. Gewiß hat Herr Delb ritt-k» das Kohleusnndikat und den Stahlwertsverband als Glieder unsres Verbandes hingestellt, die man nicht ohne weiteres fallen lassen könne, aber er hat auch anderseits zugegeben, daß das Kartellwesen auch Auswüchse nicht vermieden hat und daß ein Privatmouopol unter Umständen gefährlicher sein könne als ein Staatsmonopol. Man scheint also im Reichsamt des Innern den Uebergang vom Privat monopol zum Staatsmonopol nicht mehr fiir unmög lich oder untuulich zu halten. Vielleicht kommt zu nächst das von den Nationalliberalen angeregte Petroleummonopol demnächst doch. Damit würde der Weg zu einer Gesetzgebung eröffnet, die dem Reiche manche gute Einnahme verschaffen könnte. Es entsprach der Stimmung, unter welcher der jetzige Reichstag gewählt ist, wenn die Abgeordneten sich bemühten, die Sozialpolitik in breitem Rahmen in Erörterung zu bringen, nnd so kam auch Staatssetretär Delbriicl ausführlicher aus die sozial politischen Fragen zu sprechen Wichtig ist in dieser Richtung vor allen Dingen die Feststellung, daß der Staatsfekretär eineVerschärsung der Str asb est i m mungen fiirStreitvergeben für unnötig hält. Die bestehenden-Bestimmungen reichen nach seiner Ansicht vollständig aus, um eine angemessene Bestrafung des Schuldigen herbeizuführen Die Regierung hat sich ferner auf den Standpunkt aeftellt, daß die Koalitionsfreiheit wie bisher aufrecht erhalten werden soll, daß Jsie aber anderseits durchaus damit einver- Iftanden ist, wenn die Justiz die bestehenden Bestimmungen gegen Koalittonsvergehen in wirk samer Weise zur Anwendung bringe. Bei Erörterung dieser Frage ließ aber Delbriick, und das muß man besonders hervorheben, durchblicken, daß in der über mächtigen Entwicklung der Organisationen, und zwar nicht n u r der Arbeiterorgauisationen sondern einer seden Organisation, auf welcher Seite sie auch stehe, eine Gefahr fiir die wirtschaftliche und politische Freiheit des Volk-ed zu sehen fei. Im weiteren bekannte sich der Staatssekretiir da zu, daß die deutsche Sozialpolitik nicht nur die ii b e r kommenen Ausgaben zu lösen gäbe, wie sie zu erblicken sind in der Wahrung des Koalitiondrechtes, Schaffung von Einigungdiimterm Förderung des TarifiVertragswesens und aller der Maßnahmen, welche Leben nnd Gesundheit der Arbeiter betreffen, . sondern auch dieLösung der ethischen Probleme versuchen müsse. Und diese Aufgabe müsse gelöst i « »Was gibt-H, mein Lieber-? Geht das Geschäft io ichlechtii Funke Euch nicht, daß Frühling wird? Ist's ietzt Zeit, Grillen zu fangen, wo ioviel neues Leben aus der Erde fchießt?« »Das neue Leben iit für uns der Tod« - das war meines Brauntierö melanchoiiiche Antwort. »Der Tod? Wie toll ich das oeritehen7« Statt jeder Antwort wies er mit dem rechten Vorderhni hinüber nach der Ringfiraße. Meine Augen folgten der Richtung ·- nnd blieben an dem neuen »Berkehrsgebäudchen« haften. -Störi dich die sinnreiche Institution, in der ein weiser Rai den Verkauf von Literatur, Blumen und noch etwas . . . andres harmonisch vereinigt hatt-« fragte ich- »Seht Euch nur das Verkehrögebäude genauer an! Es gibt nicht nur Zeitungen nnd Bücher dort, nicht nur Blumen nnd nicht nur das . . . andre, sondern auch eine Automodilsentralet Begrettt Jdr nun, warum das «neue Leben«, das da an der Rings ftraße aus der Erde schoß, für uns foutel wie den Tod dedeutetk Zu jeder Tags und Nacht-seit kann man sich dort telephontsch etn Auto bestellen. Und damit ja btnretchend Autod genug vorhanden find, hat man für Dresden ietzt eine Unzahl neuer Auto drvschken angeschafft . . .« Nichttu, da standen sie auch schon in der Sonne des Vorfrübllnqsmorqenp, drüben an der Rina straße, die neuen Arnos- blstzend und blendend, ein ladend du butttger Fahrt. Als mein Blick von ihnen zurückqlm su meinem braven braunen Janus-, da wußte ich, daß das neue Leben da drüben wirklich der Tod des alten war . . . Der Braune schien meine Gedatiken zu erraten. Er war ftp-ein »das-nnd Mut-C Er fchüttelte sich« als wollte er die schlimmen sinfälle von sich abwersem und ein Lächeln um- Melte feine vie-belassen- «Früher war das sensin dazu sa, daß sich mein Kutscher damit die Handschuhe reinigt-h Jetzt dem ihr eure Oasen damit. Mein Kutscher wird bald nicht mehr tu die Lage komme-« txt-te daudichube schmutzig su machet-f : werden, nicht im Jnteresse einzelner oder zuin - Schaden andrer, sondern in einer Weise, die den s Interessen aller Beteiligten gerecht wird. Die iArbeitslosenversicherung verwies der Staatssetretär an die Kommunen und fand scharfe s Worte der Zurückweisung für die Behauptung der « Sozialdemokratie, daß sie die Sozialpolitik ge schaffen habe. Mit Recht bezeichnete er diese deutsche Sozialpolitik als eine Arbeit aller Parteien des deut schen Reichstages, eine Arbeit des gesamten de u tsche n Volk e s. Der Radikalismus der Sozialdemokratie habe gerade in den sozialpolitischen Fragen nur geschadet. Wie weit er gebe, das zeige sich auch darin, daß behauptet werde, die deutsche Sozialpolitik solle nunmehr eingestellt werden. Der Staatssekrctär wies daraus hin, welche enorme Arbeit die Durchführung der beschlossenen Gesetze, der Neichsoersicherungsordnung und des Gesetzes über die -L)eimarbeit, den Bundes regierungen verursache und wie somit ganz natur gemäß Pausen eintreten miifsen. mn die Gesetze durch-zuführen und zu verdauen. In engem Zusammenhange mit den sozialpoli tischen Ausgaben steht die Mittel stand s oo l it i l, die ebenfalls in der Rede des Staatssekretärs in ans fiihrlirher Weise behanidelt wurde. Es ist dabei inter essant, daß er bezüglich der Mittel, die dem g e we rb e tätige n Mittelltande zur Hebung seiner zweifellos bedrängten Lage zu empfehlen sind, ein Handwerks programm empfahl, wie es von den liberalen Par teien immer vertreten wovden ist« Das Handwerk solle versuchen, die Vorteile des Großbetriebs sich zugängig zu machen- Kapitah Kredit, Kalknlation und Motorkräste, Mittel, die in der Hauptsache durch die Wirksamkeit der Bundesstaaten und Kommunen dem Hansdwerke zugängig gemacht werden könnten. Er erörterte weiter die Frage der Beteiligung des Hand werks an Submissionen und wies daraus hin, daß man sich im Handwerk-e an einen gewissen Judi vidualismus gewöhnen solle. Wo es noch möglich sei, ans gesetzgeberiichanWege einzugreifen, würde die Regierung das Jbrige tun. aber die Selbsthilfe, das ist es, was auch Herr Delbrück iiir das Handwerk in angelegentliche Empfehlung brachte. Dem sogenannten neuen Mittelstande, wie er sich in der großen Zahl der Prioatangestellten verkiirpern widmete der Staatssekretär Worte der An erkennung und legte dar, daß die Reichsvegiernnsg be strebt fein wcrde, den Wünschen dieses Statt-des nach zukommen· Man würde die berechtigten Wünsche, wie sie sich beispielsweise in der Regelung der Konkurrenz klausel, der Schaffmig eines Privatbeamten reeb is und ähnlicher Dinge zeigen, auch immer nach Kräften zu fördern suchen. Dabei müsse der Stand sselbit mitarbeiten. und zwar wie er es bei dem Zu istandekommen des Pensionsversicherungsgesehes der iPrinatbeamten gezeigt habe, im Sinne positiver Arbeit Juni des Jernbaliens von allem Raditalisinus. lieber die vielen Einzelfragen, die sonst noch angeschnitten worden sinid und über die der Staatssetretar des Reichs-ums des Innern sich ausgelassen hat, can-n an dieser Stelle nicht weiter gesprochen werden; es wird sich Gelegenheit bieten, in besonderen Aussätzen daraus zurückzukommen I Virgegcnmärttgt man sichwn der Hand der Aus führungen des Stagtssekretärs die Richtlinicn der »Halte, Alter, soffshflfifmm MS nicht. Für euch ist immer noch Raum und Verwendung auf der Erde.« ,la, vielleicht, daß man Frankfurter Würitkhen ans uns macht. Wir find mächtig ani den Hund ge kommen. Das war früher anders. Wie wir gestern abend einen Fremden in die Oper fuhren, hörte ich daß man da in diesen Tagen wieder Wagners »Waltüre« gibt. Ja, der Wagner. der war unser Freund. Denkt Ihr an Graue? Wo sind die Dichter und Sänger der Neuzeit, die noch etwas für uns übrig haben? Etwa Herr Richard Strauß oder Herr v. Hofmannsthal?« »Tröite dich, Freund! Wenn ich einmal ein Draina schreibe. sollst du auch einen Platz darin finden-« Ein dankbarer Blick belohnie mich. Aber gleich siel der Branne wieder in seine Melancholie zurück. »Ueberall werden wir ja suriickgedrängt«, subr er fort zu klagen. »Ueberall ersetzt ihr und durch eure Maschinen. Bisher konnten wir noch im Kriege zeigen, wag wir können. Wie lange wird es noch dauern, dann baden uns eure Aeroplane auch da überflüssig gemacht.« Zornig schlug er mit den Busen ans den Boden-ans. »Aber ihr werdet ia sehen, ob sie euch so treue Diener sind wie wir. Ob sie auch den Rausch der Kampibeqeisternnq in sich fühlen, wenn die Schlachtmnsit erklingt nnd die Fahnen flattert-i« . . . »Du maqsi wohl recht daden«, mußte ich erwidern. Und hilflos inchte ich noch irgendeine-n Trost sitt den Armen. Da siel mein Blick ans das große Plalai des Dresdner Rennvereind an der nächsten Litsaszi änle. »Geh' dat. Bereit-i du, welch wichtiqu Kampf fcld euch immer stärker tu der Gegenwart erwächst? Nächsten sonnta- becmmt die Reunfqtfon tu Dres den. Da Md the wieder die Helden des Tages. Du wetßt Ia gar nicht, wieviel Tausende sich da für euch interessieren . . .« Du- quune lächelte. »Ich weiß, ich weiß, aber unser Ringen und Kämper auf der Rennbahn habt ihr zum Geschäft gemacht. Mit unsrer Tüchtigkeit und Flüchtigkeit verdient ihr hohe Preise. Jhs wettet auf ung, ihr . . .« »Ist das so schlimm? Es sollte euch stolz machen, daß wir eqch soviel Vertrauen schenken, daß wir unser Verltögen aus die Geschwindigkeit eurer Hase seseg,.. « , . , «» Ich empfing einen Blick, in dem ein wenig Ber wunderuiig und auch ein Funke Verachtung lag. ~Uns wäre lieber, ihr brauchtei uns zu edleren Zwecken. Aber weil ihr uns so ganz aus eurem Leben ausgeschaltet habt, bleibt eben nichts andres übrig, als daß ihr uns nur noch zu niederen Ge schäften mißbraucht. So habt ihr ja schon längst alle wertvollen Dinge des Lebens prostituiert. Kaum dürfen wir uns beklagen, daß uns dasselbe Schicksal trifti. Aber es ist schlimm, alt zu werden und iibers sliifsig und dabei noch Hunger zu leiden.« »Hunger leiden? Jst es so schlimm?« Er nickte traurig. »Diese Nacht haben wir wieder keine einzige Fuhre gemacht. Und dle Nacht war uns früher sicher-. Aber seitdem ihr die Nacht elektxischen habt . . .« ! Ich fühlte, wie mich der Vorwurf persönlich ;tras. Seitdem ed dte Nachtwaqeu der Straßenbahu ’gtbt, fahre ich auch nimmer mit der Drvschke heimtu Schnell suchte ich die Rede aus etwas andres zu bringen. Ermutigcnd klopfte ich dem Braunen ans den Hals: Bewegt nur nicht, daß es ieyt Früh ling ist. Das sind qräntltche Wintersedanten, denen ihr euch dingebts Dentt daran, daß tn dtesen sonnigen Tagen jeden Dresdner dte Sehnsucht packt, hinaus in den Fettdltng zu fahren. Wetßt du wie schön sich's seht tm warmen Märzenlicht durch den Großen Garten sährtts Und dazu müssen wir euch baden. Denn der Antontobtlverkedr tin Moden Garten tst annoch und Gott set Dank verboten. sent kotbnmpenre Zett. Jedt muß ed ench wieder ant ge en · " Jn diesem Moment kam meine Glellrischr. Its schwang wich schnell auf den Vorderperrou und fuhr davon. Aber ein Blick zurück ließ mich aus seines-reis- Iu Dresden ans Betonen mouatlich U Is» vierteljährle 1«80 Mk- stet Don-, ousmätts durch unsre Audqucftellen Itpnatllch 70 Pf» vierteliäbtltch 210 MI. frei days. Mit de wochentlichen Vcilcmg »Ja-Ismene Neuem« pdet .Drkoues Flleqeude Mauer-' ie 15 Vi. monatltch weh-. Posthezug m Deutschland und den deutschen Kote-steu- Uusz A mit .Jlluitk.Neuxkste« monakL DOM» nickt-Myrle Mk. · B ohne Jllugnßcetlzge s 75 · , » US , . s e etke chiUu m lusz A sit.Jqu-k. Ade-sein« monatL I.'yo Kkvierteliäthbdo K AUZPB ohneslluiZhßulqgc . bös . « · (.57 « Nach dem Auslande m Kreuze. wöchentlich l M W Nun-. 10 Pf. künftigen Wirtschaftspolitik, so kann man sehen, das das Bestreben nach Fortschritt vorhanden ift und daß auch die Männer im Reichsamt des Innern sich diesem Drängen nach Fortschritt nicht widersetzew Sind auch der Schwierigkeiten viele, kämpfen auch die Interessen der einzelnen Berufs-stände hart gegen-einander, so kann doch gesagt werden, daß in diesen volkswirtschaft lichen Kämper die Leitung des Reichgaints des »Zum-tu nicht versagt. Ausgabe des Volkes, namentlich der beteiligten Kreise wird es auch-in Zukunft bleiben, anregend, treiber und die Verhältnisse klärend an der Fortentwicklung der Wirtschaft Deutschlands mit zuwirken. Der Staatssekretär hat ja anch die Inter essenverbände zu dieser Mitarbeit aufgefordert, hatges sagt, dass er mit ihnen arbeitern wolle, wenn sie sich von dem schädlichen Ultraradikalismus der Sozialdemo kratie sernbaltsen. Aufgabe der Regierung wird es dann sein, maßgebend und ausgleichend einzugreifen, nm die deutsche Volkswirtschaft auf dem Wege nor wärtö zu bringen, der für unser arbeitskrästiges und arbeitssreudiges Volk zum Heile ausschlagen muß. Dann kam- man in Wahrheit sagen, die Entwicklung steht nicht still. »N! Umckqllllll W Dcllchll Rcillch « Dis Schlachi auf dem Birkeufech I In Frankreich hat jüngst ein Buch Senfation ges zniachn das auch uns Deutsche interessieren sollte. »Der- Untergang des Deutschen Reichs« Hist sein Titel, die ~Schlacht auf dein Birken feld« fein UniettiteL Die ~Schlael)t auf dein Vir kenfeld« - das ist der Kampf der Franzosen gegen die Deutschen, der nach dem Traum des Antors ider sich Major de Ciotienx nennt), den Untergang des Deutschen Reiches besiegelte soll. Man muß sich entsinnen, daß einst in den Kreisen der Reichs lande, die die Wiedereroberung Elsaß-Lothringens durch Deutschland noch nicht net-schmerzt haben, jene ~Sttaßburger Weisfaaung« entstand, nach der der Untergang des Deutschen Reiches einein halb Menschena l ter nach feiner Griindung er folgen soll, nnd zwar auf dem Kampfplatz des »Bit kenfeldeö«, das in einem Winkel Westfsaleiis, in der Gegend Zwischen Hamen und Unna liegt. Man spielt in Frankreich in der jüngsten Zeit recht lebhaft mit· der Idee eines französischen Angriffskrieges ans Deutschland und das Buch des Majvrs de Ewriemt malt einen solchen nun in Anknüpfung an die alte Prophetie von der Schlacht ans dem Birkenfelde ans-. Beigcgeben ist dem Buch eine Einleitung des Majoris D rian t, des Deputierien von Nanen, der in Form eines Briefes an den Verfasser die strategischen Mön lichkeiten eines solchen dirieges erörtert Wie ernst haft das geschieht, davon mag zunächst eine Probe aus diesem Vorwort einiges sagen. «Major Drinn schreibt darin an den Major de Einemin- ~Jndem die Weisssagung den Schaut-lass aus das rechte Rheinuser und in die Linie legt, die aus dem belgischen und holländischen Limlmrg gerade-s -wegs aus Berlin führt, hat sie es Ihnen nicht allzu schwer gemacht, eine Erzählung darzubietem die sich in wunderbarer Weise mit dem deckt was morgen geschehen kann .. . Die Verletzung der belgischen Neutralität wurli Deutschlands ist längst kein Geheim nis mehr .. . Das Deutsche Reich hat das dringendstc Interesse daran, Belgien so schnell als möglich zu diirchschreitem erstens, um die britjs schen Landnnaöirnppen an der Vereinigung mit
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