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Dresdner neueste Nachrichten : 25.09.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191209256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-09
- Tag1912-09-25
- Monat1912-09
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.09.1912
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Dresdner NeuefteNaJikfthå Ast-u Itslsitluh Imm- Iss s. um« s le skiäi »Es-IF mildem-u lu xsklfdßtmkkusp · e ep . Ja 111-nat tat l, set-M L . PM- Eis 111-( Ullllllllssllllillk Tllllkszklkllllg fsqlttqe »Juki-eile kostet für Dresden und sofern FOR-J mk usw-m- ss Vi» me m Ausland to Bi weueuiapwPL Die ewelspqltifc Nektar-medic t,50 MI» mit Opptschtift 2 Mk. Bei Wiederholunqu und Jahres- Ilsven Nahm nach Tarn. Eblssreäebübk so Pi. Ameisen In auswärts werden tun gegen otqusbezabtunq aufge wwkp ign- das Erscheinen an bestimmten Tagen und um« wir nicht-siakanttert. Telephonlfche Aufgabe von met n tit unsulåf q. Unste Dresbner und auswärtigen akzqsemestellea sowie sämtliche Nun-neen-Etpedttionen tm z- kgd Auslande nehmen Ameisen us Originalpretieu nnd irabatten an- ! Diese Nummer untka 16 Seiten. Roman sieh Weiten 13 Und Ist Drestet Sportzcituuq Sei-c u. Vermischt-s Und Standes-mitsch- Nqchrichteu Sei-eg. Marfchall tot. -i- Badenweiler. U. Sev teiuber. lPrinsTeL der Dresd ner Neuefteu Nachrichteu.i Der deutsche Botschafter in London. Freiherr Marirhall v. Biedersteiu. der hier zur Kur weilte. ist bente gestorben. Wie cis Donnerschlag wird die tief schmekzkiche Kunde überall in den deutschen Lan-den cjuchagetu Der anerkannt fähiafie deutsche May-nah der in seiner langen Laufbahn dem kutschen Volke unichätzbare Dienste geleistet hat, Wen sumuathische Persönlichkeit im Ins und Aus lande die lebhaftesten Sympathien und Empfindun gen erweckt hat, ist nicht mehr. Wir sind nicht »ich an Männern, die gewissenhaftes Pflichtgefühl Mk diplomatischser Gewandtheit und konfeauenter Yeharrlichkeit in der Durchführuna einmal als richtig erkannter Ziele verbindet-; um so fchaverer nisft der unerwartete Schlag, den für uns alle der pd Marschall v. Vieberfieins bedeutet. Für uns le, nicht nur fiir die diplomatische und im engeren Sinn politische Welt. Dankbar erinnert sich die mische Handelt-Zweit wie der Verstorbene während seiner löstihrigen Tätigkeit als Votschafter am Gol enen Horn dem deutschen Handel in den Ländern ek eurooäiskhsen und asiatischen Türkei Raum zur kztsgung geschaffen hat, feiner Verdienste um das irrende-kommen des glänzenden Werkes deutscher kckmik und deutschen Unternehm«nnasgeistes, der dadhahn die ihm in den Ländern Vorder cens neue Zukunftsmdglichkeitcn eröffnet hat. bei-auch das ganze deutsche Voll. soweit es se Männer ehrt, die ein langes, erfolgreiches Leben rch alle Anfechtungen hindurch geführt und in den ienst der Gesamtheit gestellt haben, wird die ere des Verlustes für Vaterland und Reich ach Gebiihr empfinden. Anfechtungen und Kiirnmerniffe sie sind dem erschiedenen auch in reichlichem Maße aufs Haupt streut worden durch sachliche Hemmnisse und ver oniiihe Jutriaen kleiner Seelen. Zwar an den chwtertateitem die ihm seine Rivalen in Konstan- Linnaei oft gehäuft haben, wir-d er ism Hin iiei auf den Dienst für sein Vaterland nicht zu schwer getragen haben, zumal feine achtunggsehietende persdnlichkeit, feine gefestigte Stellung auf seinem seiten jedem Gegner gewisse Schranken auferlegte. die ditterste Grfahruna, die er hat machen müssen, sie sie sa ähnlich wenigen politisch führenden Man-i ans erspart bleibt und auch einen Bist-tara nicht erschaut dat, liegt weiter zurück. Es war wohl tin Wunder, daß der ehemalige badtfche Amts idter und Staatsanwalt der nach einem Mandat it Mitglied der Ersten Kam-mer feines Heimat lutes und als Reichstagsabgeordnetet mit 41 Jah n Gesandter in Berlin, mit 48 Staatsfekretär des lutmärttgen Amts wurde, die Anseindungen der —- die erste Fahrt über die füdpolare Eisplatte. Von Zoslck Amanelsotn Rachdrnck verwies-. Jus dem Abgang-platz« hielten wir an, denn hier tßten wir uns von unsern Kameraden trennen. inet von uns war besonders fentimentsal angelegt; Ldechrtlciher Dändedrnck und ein Lebt-roth damit »n.w,r. , UnsiF-skiarfchroute war folgende: Poesth voraus ischtteesstuhem um die Richtung anzugeben und die nie aufzumunteriy denn sie liefen tmmeybessexv u einer voraugging. Dann kam Helmer Haufen seinem Schlitten. Er war also sozusagen ber An tt Und behielt diesen Plah auch auf allen unsern lieu. Jch kannte Ekel-net Hausen ia von früher genau und halte ’ n für ben tüchtigsten Hunde t, mit dem ich sufantmengetroffen hin. Er führte Dauptkompaß auf feinem Schlitten und übern-achte strUds Gang. Hinter ihm kam Johansm auch liteinem Kompaß. Schließlich kam 1 mit Meßrad IdDompaß auf meinem Schlitten. Wenn ich mit M Schlitten den Schluß bildete, so tat ich ce, um FO- was vorging, übers-sen zu können. Bei solch-en MMitlhrten ist es se st bei größter Vorsicht fast NUM, nichts zu verlieren ; es fällt zu leicht etwas is ttten herunter; aber wenn der Lthe gut auf sst werben häufig große Widerwärtig eiten ver- W Ich könnte mehrere höchst wichtige Gegen- WI Mbeüte- die auf diesen unsern Schlitten- IM berunterfielen, aber von dem letzten Schlitten kkkt bemerkt nnd aufgehoben wurden. Die schwie 111 Ivieave nnd die herkeste Arbeit hat natürlich »Ist Lenker. Er nmß den Weg bahnen und feine M vorwärts führen, denen dann die andern nur MLhiittem Darum alle Ehve ihm, der vom sinnt I , t b EIN setPGLAF-itUgawyytäehrrudiiäeneäenfstläeneoametfeh lmzae stoberung bes Ist oes nieset-elect hegten er bereit fertig ellt otte un etsen Ue er- HA M Deutsz von ehe Yo TJ. Leg-traun »Ak- mit iker qekahneee ta· e En ekens Perle e oer ankeu wir es. ist-F wi euen Felsen-en Frisch-im Fa geredet betet s ieät nu sktlwwmittet en meet-. ums-It b erfte II we en »Er die bertl mte iplßtir. an Is- "t-: de eiserne-«- -iik.«etes.- Mk HERR Ue sent-nie psgwanenleeen nnF ists-es · . . U, . . Aq- Tlmpsl leg 111-TM Iz- IPEJH ’ l II iroil M sieh-su- Ia F ilsäalcstk cis-alter W BUT-tei -e n g est-T onesstsn IsAltitsckk km Eckcpümmh blLls . II I sing, Litek 1.00 M elhagon Arge-. ö. E» »Im-Ip- Mequ klie selten visit-kurzen onstlaeu sistjst le. Gehnde alt u. Gewerke Wehll Mo In Rauh Ists-arti I. keck-es « ALTE-MS ,«W-ff - uqseq M Bis-c Drum sit-« M » »sa- «-. s »Ur-Dense- s swkskss :s.-:s«« i-« »in-( recviei f feil E- 111-diskut- Icchäiidsüsa sTc just- deki -Die Itzt-»von zwar-thue Betäubung sen Lamppr heferqu die es tosen-« In I Oben-works sa- Seifc kmä des Mittel bei autktankhcitesx END-Z tin-Seli- a St. Mitten Its-. in all. AMI- Unterth- Größte Verbreitung in Sachsen. Wo- uuv Weichästssteae Fuvwm 4. Herumreiten Reduktion Nr. MZ Expedttiou Nr. 4571. Verlag Nr. M W-« ’jenigen erweckte, bei denen der Aufstieg tüchtiger Männer den Gefühlen des Neides freien Lauf gibt. Ein untergeordnetes Werkzeug fand sich in- dem kürzlich verstorbenen Kriminaltommisiar v. Tausch. Das war in jenen trüben Zeiten, als noch Philipp v· Eulenburg sein politisches Spiel hinter den Ku lislen trieb. Jn den Zeiten der großen politischen Jntrigantenprozcsse, die zwar das Nubrum trugen -,Leetert, Ltitzow und Genossen« und »Tausch« bei denen aber der größte Sünder in Wirklichkeit nicht getroffen worden ist. Freiherr v. Marschall war gewiß nicht der Mann, der aus Nervositäi Pro zesse führte gegen tible Geheimagenten der politischen Polizei, die ihr wahres Antlitz hinter einem Ne noriermantelchen versteckten, aber er fühlte mit Ab scheu und Ekelhinter den Werkzeugen ihren noch viel widerwärtigeren Austraggeber. Die erste De zemberwoche des Jahres 1896 taucht wieder vor uns auf, ietzt, da der mutige Staatsmann dem Reiche verloren ging, der als ein echter Bismaretschiiler hineingriff in das Wespennest einer in ihren Mitteln ebenso skrupellofen wie boshaften Kamarilla Die haiie es verstanden, eine gefälschte Wiedergabe det- Rede, mit der der Zar bei einem Gasttnahl während der deutschen Kaisermanöoer Kaiser Wilhelm begrüßt hatte, in anscheinend offizitiser Form in die Preise zu laneieren. Und diese Fälschung sollte das Aus wärtige Amt und vor allem seinen Leiter treffen. Mit ein paar Worten, mit ein paar Tropfen Bosheit schien es faft zu gelingen, Marschall so hinzustellem als habe er mit seinem Stab die Fälschung verbreitet (eine Fälschung, die politisch für das Reich nachteilig wirken mußte), um wiederum den ehrenwerten und jeder Jnirige abholden Oberhofmarschall des Kaisers- Graf August Eulenburg, als den eigentlichen Ur heber verdächtigen zu lassen. Das Gespinst war satai nisch fein. Man erinnert sich noch der Sensation, ·ls das eine Werkzeug der Kamarilla, die aus den Sturz Marichalls hinarbeitete, der Kriminalkomncissar Tausch mitten in der Gerichtsverhandlung als mein eidiger Zeuge verhaftet wurde. Damals sprach Mar schall das Wort, das seitdem zu den geflügelten ge zählt und so oft noch zittert wird: »Wenn der Kriutinalkornmissar v. Tausch Vertrauensmänner braucht, so ist das seine Sache. Wenn aber dieie Ver trauensmänner sich erdreisten, mich, meine Beamten und das Auswärtige Amt zu perleumden, dann fluchte ich mich in die Oeffentlichkeit und brandmarke dieses Treiben.« Mußte Tausch schließlich wegen Beweis-mangels freigesprochen werden, fo endete Marschalls Flucht in die Oeffentlichteit doch mit einem vollen moralischen Siege des Verirrun deten. - Leider sand dieser moralische Erfolg an den maßgebenden Stellen keinen genügenden Widerhall. da man hier nur zu leicht geneigt ist, alles eher zu verzeihen als den offenen Standech sund dann oft genug anstatt dem heimlichen Angreiser dem osses nen Verteidiger die Schuld zuschiebt. Herr v. Mar ichall mußte gehen und wurde - kaltgestellt aus dem» damals gemäß Bismarcks Anschauungen noch nicht so wichtigen Botschasterposten in K o n st a n tin op e l , oder sollte es wenigstens. Aber was hat dann Mar schall aus diesem diplomatischen Buenretiro gemachtl Eine Stätte weitreichenden politischen Einflusses, durch den der deutsche Botschaster nach und nach unter ———-——" ersten bis zum letzten Tage dieseArbeit aus sich nahm del-net Danseni Die Stelle deö Vorläusers war übrigens auch nicht beneidenswert.. Er ist allerdings - der Schinderei unt den Hunden enthoben, aber es ist verflucht langweilig, so ganz allein vorauszugehen und ins Endlose zu starren. Seine einzige Unter haltung sind die Zuruse vom ersten Schlitten: ~Etwad recht-i Etwas linksi« Doch rührt die Kurzweil weniger von den Worten selbst als von dem Ton her, cn dem diese gerufen werden« Ab und zu ertönen sie mit einem Klang, der beweist, daß man seine Sache recht macht, aber manchmal läuft es einem dabei auch kalt über den Rücken hinunter. Dann hätte der Schlittenlenker ebensogut ein »Dummkopr« hinzu fügen kdnnen. Wenn er es auch unterdrückte, so war’ doch der Ton unverkennbar. Es izt nämlich nichtl leicht, aus einem Gelände, das gar ke ne Merkzeichen bietet, ganz geradezu gehen. Denkt euch, ihr solltet bei dichtem Nebel in gerader Linie über eine breite, endlose Ebene hinschreiteni Ganz windstill ist es überdies auch, der Schnee dehnt sich wie eine weiße Decke ohne Schneewehen bis ins Unendliche aus. Wie würde es euch gehen? Ein Estimo kann es leisten, von uns aber keiner-. Wir werden nach rechts und links abbiegen und dadurch dem siihrenden Schlitten lcnker fortwährend Mühe und Not verursachen. Und es ist merkwürdig, wie aufmend das wirktl Obgleich der Lenker wohl weiß, daß der Vorläufer sich alle Mühe -gibt, und obgleich er weiß, daß er selbst es nicht« besser machen könnte, wird er mit der Zeit doch ärgerlich und arbeitet sich in den Glauben hinein, der ahnungslose, vollständig unschuldige Vorläucker mache diese Zickzack linien nur, um ihn zu ärgern ; darum enthält, wie ge sagt, der Zurus: »Eiwaö nach link-W zweifellos für beide Teile das unanzgesprochene Wort »Dummkopsi« Ja, so ist eg, ich h be nach beiden Seiten hin meine Erfahrungen gemacht Für den Hundelenker vergeht dagegen die Zeit viel rascher. Er muß gut aufpayew damit alle feine Hunde ordentlich ziehen nnd einer iich von der Arbeit drückt. Und neben vielem andern, das beim Gespann feine ganze Aufmerksamkeit erfordert, ist auch der Schlitten selbst noch da. Ist man unacbtiam, fo tann die kleinste Unebenheit des Bodens den Schlitten zu Fall bringen, und die Knien sind oben statt unten. nd einen umgesttirzten Schlitten von sinngäbr 400 Kilo wieder aufzurichten, ist kein Ver gu M Fa sit-trenn- dekmgäilkkkåk uer sinds-kniest oa eramw nur zu enu ene lZinnen überall en baden. « den fremden Vertretern an erste Stelle rückte. In . Zeiten politischer Isolierung Deutschlands zu An fang des neuen Jahrhunderts konnten Spötter ihre Kritik in die Form kleiden, daß der Türke der einzige » zuverlässige Freund Deutschlands sei. Und bei Lichte besehen, war wenigstens dies tein zu unter-schätzen der Vorsprung Deutschlands Abgesehen von dem unmittelbaren Vorteil ftir seinen Handel, stellte sich von hier aus eine mächtige Wirkung aus die gesamte Welt des Mohammedantsmus ein, die in dem Türkensultan ihr religiösed Oberhaupt verehrt und nun umgekehrt dazu gelangte, ans Deutschland als einen wahren Freund zu blicken. Ereignisse. die außerhalb von Marschalls Tätigkeitsbereicli lagen, haben darin leider eine Aenderung herbeigeführt Noch als Abdul Hamid gestürzt wurde und die Ver ehrer dcr Westmäkhte, die Jungiürken, ans Ruder gelangten, wußte Herr v. Marsehall auch nach dieser für uns ungünstigen Aenderung bald die Verhältnisse zu seinem Vorteil zu lenken und seine und damit Deutschlands Stellung. wenn auch etwas einge schränkt, zu bewahren. Erst als Deutschland seinen Oiiictxng ans Marokko antrat und der Tripolistrieg seiner »mohatnmedanischen Politik«, in die dem einst ungnadig entlassenen Diener sein kaiserlicher Herr etwas stürmisch gefolgt war, den Todesstoß verfeine, da waren die Früchte von Marschalls Tätigkeit zwar : nicht völlig verschüttet, aber doch in ihrer allgemeinen - politischen Bedeutung beeinträchtigt und in Frage · gestellt. . H Aber es sollte ihm keine seit bleiben« zu retten, was noch zu retten war; er war zu Größerem be rufen." In London, dem Angelvunkte der heutigen internationalen Politik, sollte er versuchen, wie einst in Konstantinopel einen Gleichgültigen zu einem Fveund, io hier einen offenen Gegner so weit umzu stimmen, daß die Grundlagen für einen ehrlichen Wett bewerb im Frieden, für die gegenseitige Anerkennung der Gleichberechtigung zwischen den beiden mächtigsien europiiischen Mächien festgestellt werden könnten. Matskhall verhehlte sich nicht, daß er einen steilen und; Isteinigem einen dornenoollen Weg zu gehen hatteJ »Aber als pslichtbewußter Diener seines Kaisers und Stames unterzog er sich willig der schweren Ausgabe, die des sast Siebziajährigen harrte. Wenigstens konnte ihm bei diesem Anlasse die ver trauensvolle Aussprache mit Kaiser Wilhelm in Baden- Baden und die darin liegende Anerkennung seiner erfolgreichen Tätigkeit den letzten Stachel über die frühere unbillige Behandlung nehmen. Er konnte ’auih noch den ersten Kleinersolg in London für sich buchen: eine handelöpolitische Verständigung liber die Schiffahrt in Mesopotamien, die bereits in Paris als erstes Anzeichen der Tätigkeit des gefürchtetsten deutschen Diplotnaten lebhaste Unruhe merkte. Aber dem Manne, der es vielleicht verstanden hätte, die Ausgabe zu lösen, siir die kein andrer gesunden werden konnte, hat nunmehr ein unerbittlicheö Schicksal plötz lich den Lebenssasden zerschnittem Ein Leben voll Mühe und Arbeit im Dienste des Vaterlande-D voller Kämpfe und Erfolge, ein Leben, das in der Zukunft versiegeltein Buch noch manche Seite mit seinem Namen hätte bedecken können, ist vorbei. Persönlich liegt ja über seinem jähen Abschluß ein versöhnlirher Von dem Abgangsplatz steigt die Eisplatte sachte an, bis sie an einem Querriicken in vollständig ebeneö Gelände übergeht. Aus diesem Rücken machen wir noch einmal halt. Unsre Kameraden sind ver schwunden. Aber dort in weiter Ferne liegt der »Fram« inmitten eines schimmernden blauen Rab ngens. Ach, man ist doch auch nur ein Mensch, und die Unsicherheit lauert immer im Hintergrund! Werden wir und wiedersehen? Und wenn, unter welchen Verhältnissen? Was lag nicht alles zwischen ietzt und dein nächsten Malt Das große gewaltiae Meer aus der einen Seite und die unbekannte, un geheure Eidmasse aui der andern. Wie vieles konnte da geschehen! Jetzt entrollt sich unsre Flagge- sie winkt und ein letztes Lebewobl zu und verschwindet. Wir sind aus dem Weg nach dem Süden. Diese erste Fahrt aus der Eidplatte war in der Tat ungemein spannend. Hundert Fraaen ginaen und durch den Kons. Der Boden un er unsern Füßen war und vollständig unbekannt und unsre udritstuna noch nicht erprobt. Wie würde dad Ge lände sich audweisenP Wurde ed sich in dieser Un endlichkeit ohne irgendwelche Hindernisse hin-sieben? Oder würde uns die Natur unübersteigliche Schwie rigkeiten in den Weg legen? Hatten wir recht in unsrer Annahme, daß Hunde in diesen Gegenden die besten Zugtiere wären, oder hatten wir besser getan, Renntiere oder Bonn-s oder Kraftwagen oder Flug mczschinevn oder noch andre Beförderung-mutet zu ne men Riesenschnell gina ed vorwärts. Die Boden beschassenbeit war ausgezeichnet Die Dundepsoten traten in eine Lage Schnee, gerade tief genua site einen sicheren Tritt· Dagegen waren die Witternnads verdältnisse nicht aanz so, wie wir sie nnd in einem vdll g nnbedannten Land gewünscht hätten. Es Zerrschte sreilich eine milde, stille Lust, was immer in ganz anWm war, aber die Beleuchtung war nicht gut. in leichter, grauer Schleier hatte sich kerabgesentn Fa das die Eis-satte nnd der himmel neinanderslo en nnd man keinen Horizont mehr wahrnehmen konnte. Dieser graue Schleier. wahr scheinlich eiiie iiinaere Schwester des Nebel-, ist ausgeror ent ich unbebaalich nnd, dichten Nebel ausgenommen, die unangenedtnste Beleuchtung, die man baden kann. Man befindet sich iiber die Uni gebun immer im unklar-ein die Mir-ver werten tei nen Witw- alled Lilith ineinander. Bei einer solchen eleuchtuna ed nicht leicht, Borläuser n sein. Er sie t die Unebenbeiten des Grundes er , Iwenn ed in erst wenn er schon dritten dein Beut-LIMI fs Dresden und smrtea sacon so ki» otertellährllss M Mk. Itet caus. auswätts du unsre Ausgabestellcn mgäatlttcekchw sä»»vte:tecioälkthsls OttoU ä. sägt zuerstDMåttder seen en eng-are» et .reuet Mienen-de Blicke-« le lb Is. mouatllch mehr. postbezug m Deutichtauv und den deutschen stummen susg. A am .Jlluscc.9icue«ste« ais-mel. 90 Vi» entstund-NO Mk. « B ohne Plain-Beilage « 75 . . « 226 . Ja Demnach-unkon- Insg. A Inn-Illustr. NeuesterwpnatLL ostkwterteljährwdo sek. lasg. S ohnesllusxn Beilage . US . · . OR . Noch du- Ælandi m Kauz .söchnulich l Mk- W Zum-·- 10 Pi. W- Schimmer. Bismarcks Herzensimcnsch, in Den Sielen zu sterben, ward nicht erfüllt, seine Versöhnung mit seinem Kaiser hatte etwa-S soreiert Ksünstliches: Mar schall durfte bis zulehi sich in seinem Amte heiätigeu, und der Friedensschluß mit seinem Fürsten war das natürliche wohlverdiente Ergebnis seiner amtlichen Wirksamkeit Allein, was soll nun werden? Muß nun auch Mai-scholl wieder einein Manne des Durchschnitts Platz machen? Der Tag der Trauer läßt vor der ver antwortlichen Leitung unsrer politischen Geschicke wiederum in besonders scharfer Beleuchtung das Problem des deiiischasngiischen Gegensatzes erstehen. Weichen neuen Ansatz zu seiner Lösung wird nmn versuchen? Wer wird und kann Matschall erietzeu? Aus dem Lebenstanf Marsyas-IN Adols Frhr. Marschall o. Bicberstein wurde am 12. Oktober 1842 in Karlsruhe als Sohn eines badi schen Kanimerhcrrn geboren. Nachdem er das Guin nasiurn in Frankfurt a- M. und die beiden Landes uninersitäten heidelberg und Freiburg besucht hatte, wurde er 1871 Amtsrikhter in Schwetzingem dann in Mannheini, 1879 Landgerichtsrat, 1882 Staatsanwalt. Von 1875 bis 1883 gehörte er als gemäßigter Konser vatioer der Ersten badischen Kammer, von da bis 1881 dem Reichstag an. 1883 zum Gesandten und Vundesratshevollmächtigten in Berlin ernannt, trat er 1884 in das Reichsoersichernngsamt über, in wel cher Stellung er angeblich lzusammen mit Herrn von Bdttirher gegen Vismarkl Stellung genommen haben sollte, ohne daß geh ie ein Beweis hiersiir hat erbringen lassen. s on 1890 bis 1897 stand er an der Spitze des Answärtigen Amtes, und von da bis zum Mai d. JJUar er der Vertreter Deutschlands in Kon stantinopeL Im Jnni ging er nach einigen Urlaubs »wochen nach London, um aber bald danach zu dem eigentlichen mehrtnonatigen Sommerurlaub in seine badische Heimat zu reisen, wo er die Grundherrschast Neuershansen bei Badcnweiler besitzt. Von hier hatte er sich nach Badenweiler begeben und mußte, wie erst heute morgen gemeldet wurde, dort seit acht Tagen das Bett hüten. Man schob in dessen das Unwohliein nur aus Arbeitsiiberlastnng und eine gleichzeitige Erkaltnng Indessen muß in diplomatischen Kreisen etwas von dem Ernst der Krankheit bekannt gewesen sein; denn es schwirr ten gleichzeitig nach dem »B. T.«, das diese Mel-onna brachte, seit einigen Tagen in Berlin Gerüchtm daß Marichall aus seinen Posten nicht mehr zurück kehren werde. Der Verstorbene hinterläßt außer feiner Gat tin Marie Lucie, die der bekannten badischen Adels iamiiie v. Gemmingen entstammt, vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter, die im Alter von 16 bis 22 Jahren stehen. Seine Gattin und Tochter wurden im Juni noch vor dct Abreise nach London von der Kaiserin empfangen. Herzlähmung - vie Todesvrsache. Jn der Mittagsstunde qinq noch folgendes Tele gtamm über die Todesskaorbe ein: 4s Badenweiler, 24. September. Weit-.- TeL der Dreödnet Neuesteu Nachrichtewi Der heute früh hier verstorbene Londonet Botlchaktet Freiherr v. Marschall war schon seit längerer Zeit herzten-end Der Tod ist auch auf berzlähmuna zurückzufiihreu. Die Familie des Verstorbenen ist hier anwesend Die Leiche wird mich dem Gute Da endet es oft mit einem Fall, und es kostet ihn verzweifelte Anstrengungen, sich wieder aufzurichten. Die Schlittenlenter baden es besser, sie können sich mit der einen Hand auf den Schlitten stützen, müssen aber oor den Unebenheiten doch auch wohl auf der Hut sein und wohl acht geben, daß der Schlitten nicht umschckiigt. Die Augen leiden dei dieser Beleuchtung am meisten, und es wird häufig behauptet, dieSchnec- Iblindheit stelle sich nach solchen Tagen am öftesteu »ein- Daran ist indes nicht allein die Ueber-anstren guna schuld, die den Augen durch das bestandiae auf merksame Sehen zugemutet wird, sondern auch die Unvorsichtigkeit, mit der man die Schneebrillen, de sonderö solche mit dunklen Gläsern, immer wieder auf die Stirne binausschiebt. Wir kamen indes recht gut weg, nur ganz wenige von und hatten unter einem leichten nsall dieser unangenehmen tslugens krankheit Zu leiden. Merkwürdigerweise hat die Schneehlin heit manches Gemeinsame mit der See krankdeit. Fragt man einen Menschen, ob er see krank sei, so antwortet er in zehn Fällen neunmale »Nein, durchaus nicht - nur etwas Magenwehi« Dasselbe, nur in etwas andrer Weise, ist bei der Schneeblindheit der Fall. Kommt ein Mann abends mit einem entzündetenAuge ins Zelt, und man fragt ihn, ob er fchneedlind sei, so kann man sich daraus verlassen, daß er halb beleidigt antwortet: »Schau blindis Wie kommt ihr nur daman - Beit ent fernii Es ist nur eine leichte Erkäliung.« ’ Ohne alle Anstrenügnng legten wir an diesem Tage 28 Kilometer zur C Dann wurden zwei Zelte aufgeschlagen, in denen wir zu fwei und zwei schlie fen. Diese Zelte hatten Raum tir drei waren aber sn klein siir vier; gekocht und aeseueri wurde nur in einem, sowohl, um zu esparen und mle im Bor raislager niederlegen su dnnen ald au , weil das Feuern dei dem noch ganz milden Wetter nnndtia gewesen ware. on auf diesem ersten Unsöluw wie auch ans a äteren, nahm der Nu ru zu viel Zeit in Un . Wir singen swartx on mor gens um 4U r an, waren aber erst um S r wieder unterwegs. versuchte immer nene Mittel, diesem Mißstan adizu elfen, aber ohne Erst-la. federma n staat natiirl ch leich. woran das denn Wegen dage, und ich will esørliik nnd aufrichtig In o zaedem Fauäkeiy nicht al Faulbeiii Ins diesen- adrten Zur nlegnna von Vorrat-la ern waret nun nicht o gefährlich. Ader auf der saupireise nie-sie odne Gnade alle Faulheit verdann werden. Im nächsten t« lekten wir die Weins-a M Kilometer in d Stunden Briiet nnd-Betten Uns leis-a M m Wie- M. » san O
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