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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185512232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18551223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18551223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-12
- Tag1855-12-23
- Monat1855-12
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1855
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Prüfst, e Baviere. - Reß. ^ 357. Gonvtag dm 23. December. l 855. Stadttheater. Da- für hier neue Aauberspiel in drei Acten „Der Aauber- schleier oderMaler, Fee und Wirthin" von F.H.Told, Musik von Titl, ward am Ll. d. M. zum ersten Male gegeben. Dem Stücke liegt die bekannte deutsch« VolkSsage vom Schwanen- see bei Zwickau zu Grunde, die MusäuS unter dem Titel „Der geraubte Schleier" so geist- und poesiereich in seinen Volksmärchen erzählt. Scribe benutzte diese Sage zu einem Operntext, „Der Feensee", dabei jedoch die Gcf»e in die Rheinprovinz verlegend — letzteres vielleicht aus keine» anderen Grunde, als um den Deko rationsmalern der großen Oper in Paris Gelegenheit zu geben, die in der ganzen Welt bekannten rheinländtschen Ansicht» den Parisern vorzufahren. Nach dem Scribe'sch» Operntext ist daS schöne Süjet atS „Zauberschleler" für daS BolkStheater bearbeitet und dabei die Zelt der Handlung in die Gegenwart verlegt worden. Es ist daS nicht ohne G-schick gemacht und auch in dieser Gestalt bleibt die ursprüngliche Poesie der Gage noch immer anziehend und fesselnd neben den derbkomischen Gestalten, die unS der BoikStheaterdtchter Told vorführt. Besonders gelungen ist ihm der erste «t, theil- weise auch der zweite, während im dritten Act der Schwerpunkt mehr in einer brillanten Scenerie, al- in den Semen und Worten seid- liegt. Weiche hübsche Unterhaltung dessen uugeachttlHa- Aauderspiel gewLhren kann, wird durch seine mehr als hunvert- maligeu Wiederholungen in Wien und Berlin und durch den Beifall bewies», de» a« auch bei seiner Darstellung auf der Dresdner Hofbühne fand. Auch die Direktion unseres Theaters hat sehr viel getban für die Ausstattung des Stückes; eS sind einige neue und sehr hübsche Dekorationen dazu von Herrn Krause gemalt worden, die Ballers sind von Herrn Balletmeister Martin sehr geschmack voll arrangirt, die Haupttollen mit den tüchtigsten Kräften besitzt, da- Ganz« war von Herrn v. Othegraven mit dessen bekanntem Geschick und Geschmack scenirt. DaS wäre Alle- recht schön, wenn man unS mit dieser erst» Vorstellung etwa- mehr als eine Probe gegeben hätte, welch« die Nothwendigkeit noch einiger weiteren Proben vor einer wirklich entsprechepd» Aufführung nur allzusehr bewies. Nicht allein daß kkotz einzelner guter Leistungen das Au- sammenspirt noch viel zu wünschen übrig ließ, eS wollte auch mit der Maschinerie — einer groß» Hauptsache bei dergleichen Stück» — noch gar nicht geh», und die beabsichtigte Wirkung de- vom Maler sehr hübsch auSgeführt» Rhein-Panorama'- namentlich ging durch da- Stocken in dessen Vorübergeh», besonder- aber durch mangel hafte Beleuchtung so gut wie ganz vetloren. In Folge dessen sank im dritten Äcte die Theilnahme, welche man dem Stücke in d» erst» Acten geschenkt hatte, gänzlich und verkehrte sich säst in daS Gegentheil; eS thar das Referenten nicht allein wegen der Opfer, die die Dlrectiou gebracht hatte, sondern auch wegen de- wackere« Künstler- leid, der die Dekorationen geliefert hatte. DaS Stück ist jedoch noch zu rette«, wenn man fernere Aufführung» sorgfältiger vorbereitet und überhaupt eS nicht eher giebt, bis Alle in Ordnung ist und oh»e namhafte Fehler geht. Daß da- trotz de- beschränkt» Räume- unserer Bühne möglich, beweis» die ftü- deren Aufführung» der Oper „Der Feensee", bei den» da- Rhein-Panorama -et- von der best» Wirkung war. — Don dem sehr zahlwich» Personale, da< bei diesem Aauberspiel be schäftigt war, nenne ich zuerst die Darsteller der Hauptroll»: Fel. Berg (Aelia), Frau Bachwan« (Margarethe Kohl) und die Herr» Strenz (Albert Rose), Denzin (Adam Muff) und Ballmann (Herr von Plüsch). Die beid» Dam» leisteten, wie das nicht ander- zu erwarten, sehr Tüchtige- und verdienen die gerechteste Anerkennung. Herr Denzin gab die komische Hauptfigur sehr brav und wirkte besonder- durch den Vortrag der Couplet-, eben so wie Herr Ballmann eine auS dem Leben gegriffene, sehr ergötzliche Figur lieferte. Herr Strenz führte seine weniger dankbare Roltt mit Umrand und deftiedigend durch. Außer diese« Träge» de- Ganzen sind Herr Pauli als hebräi scher Krämor Aron und Frau Eicke in der klein» Rotte der Stbylla mit besonderer Anerkmnung zu nenne». Ersteree gab ein ganz vortreffliches Genrebild und verstand eS, auS dieser N d,n- figur eine sehr interessante und belustigende Gestaltung zu machen. Diese sämmtlichen Darsteller thar» ihr Mögliche-, um die Vor stellung zu heb», und da- muß um so mehr hervorgehoben «erben, da bei einem so mangelhaft» Ensemble, wie wir es diesmal sehen mußt», gar oft sich Enimuthigung und Erschlaffung auch der besten Mitglieder demLchtigt. Sehr brav wurden die S olvtänze tm zweite» Acte vod Von Frl. Rudolph und Hentze, wie über, Haupt die Ballet- und Grupplrung» von dem 6o p» ä» auSgeführt. — Roch einmal spreche ich im Inten ff, de- Publi cum- und der Direktion den Wunsch nach recht sorgfältigen Probe« auS; den« nur durch eine abgerundete und präcise Daruellung kann da- in seiner Art sehr hübsche Aauberspiel bei d» schönen und kostspieligen Ausstattung auch hier zu einem C.issmstück wie anderwärts werd». Ferdinand Gleich. Ein Besuch im städtischen Museum und in Del Vecchio'» Kunstausstellung, vv. Leipzig ist seinem Kunstverein schon vielmals zu Dank verpflichtet gewesen, und soll eS, wie eS den Anschein hat, noch oftmals werd». Ich sage da< mit Beziehung auf die letzte Abend- auSstellul»g, der» Aquarelle die ganze vorige Woche dem Publicum zur Ansicht aufgestellt war», und auf einige gegenwärtig noch zu sehende größere Oelgemäld« neuester Meister. Jene Aquarellen be find» sich in dem Privatbesitz deS Herrn Demiaui, sind also wohl überhaupt nicht dem »gern kunsteifrigen Publicum ver schloss». E< find prächtige Blätter der de-ühmtesten Düssel dorfer Meister, unter den» die Namen I. W. Schirmet, J.B Gonderland, C. Gcheuren, I Becker, H.Mücke, C. Hübner, I. F. Dielmann, W. Camphausen obenan steh». Ich kann hier nur erwähn» daS liebliche Bildchen: pralle rundliche Bauernmädchen mit ihr» Burschen durch ein Gommer? selb ziehend, von I. Becker (184U); daS Genrebild von A. Bnrger (1853): Großmutter und Enkelkind (ein hundertmal dcr- aewefeneS Sujet mit großer Originalität aufgefaßt; Über dem Ganz» die eigenthümliche Schwere der Stubenluft in Bauern stuben); DielmannS unendlich liebliche« Albumblatt: Kleine Kinder vor einem MuttergotteSbild am Wege (die Figuren sind so naiv köstlich wie die von Ludwig Richter); H. Mücke'« Ent- führungSscen« auS Oriaoäo toriooo (10. Gesang), ein schönes nackte- Frauenblld von einem Ritter auf GreifeSrück» durch die Lüste entführt;- DielmannS strickende Bauerfrauen auf der Thürschwelle fitzend, emsig im Gespräche, im Vordergrund ein Hühnchen, da- sich kein Körnchen auf dem Boden und kein Wort von jenem Geplauder entgeh» zu lass» scheint ; I. W. KrafftS Pisger, den» von italienisch» Frau» ein frischer Trunk gereicht wird, recht- ein schöner junger Büßer in dumpfer Verzweiflung,
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