Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1855

359. Dienstag den 25. December. 1855. Bekanntmachung. Die Erholung-der Marken für Hunde auf daS künftige Jahr, gegen Erlegung von 3 Lhlr. für die Marke, als den jährlichen Betrag der Steuer, ist bis Ende dieses Monats zu bewirken, waS hierdurch mit dem Bemerken, daß vom 2. Januar k. I. an der Eaviller täglich die Straßen begehen und Hunde ohne Marken einfangen werde, in Erinnerung gebracht wird. Leipzig, den 2V. December 1855. Der Math der Stckbl Leipzig. Koch. Versammlung -er polgtechnischen »esellfchast den 16. November 1855. Au de« in der letzte« Versammlung b,schloffen« photsmetrisch« Versuch« mit Photo-« hatten die Herren Jost und Kratze zwei Lampen und Herr Lodde eine Hängelampe geliefert. Aur Vergleichung wurden die Versuche auch auf eine mit Oel gefüllte Gewecke'sche Sparlampe ausgedehnt. Während der Versuche lieferten die Herren Sch Sind erg und Weder eine mit Photogen auß den Braunkohlen bet Halle gefüllte Lampe, von welcher jedoch nur noch die Leuchtkraft bestimmt werd« konnte. Er wurden dem Versuche unterworfen: 1) Eine Lampe von Jost und Kratze, mit rundem Docht von 22 mm. Durchmesser, gefüllt mit Photog« von Sachse und Comp, in Leipzig. 2) Eine Lampe von Jost und Kratze, mit breitem Docht von 22 mm. Breite, gefüllt mit Photogen von RtvinuS und Heinichen (bezog« von Stobwasser in Berlin, wahrschein lich dara,stellt auS der Bogheadkohle in Hamburg). 3) Hängelampe von Lodde, mit rundem Docht von 22 mm. Durchmesser, gefüllt mit Photog« (Mineralöl) von WieSmann und Comp, bei Bonn, Secunda-Qualität. 4) Die Gewecke'sche Sparlampe mit rundem Docht von 11mm. Durchmesser, gefüllt mit Rüböl. 5- Eine Lampe von Schömberg und Weber, gefüllt mit Photogen au- den Braunkohlen der Gegend von Halle. — Um den Verbrauch an Photogen und Oel zu bestimmen, wurden die gefüllten Lampen vor dem Anzünden und nach 2stündigem Brennen (von 7—S Uhr) gewogen; dabei ergab: Rr. 1. Rr. 2. Nr. 3. Nr. 4. vor dem AnzÜnd« 5 828«/«-b, 28 30'/«-b, 2 Ä 1'/,^,486»/,^, nach 2stünd. Brennen 5-25 - 2 - 28»/, - 1 -28»/, - 4-5 - Verbrauch . —»»/««b, — 1—4'/,^, »-1i/,^, Verbrauch pr. St. — N/, - — "/10, — - — »/z, Die mit de« weiter «nt« näher beschriebenen verbessert« Ptzotometer von Bussen angestellt« Versuche ergab« an Licht stärke, da- Licht einer Stearinkerze (6 auf'- Paquet) al- Einheit angen-mmen (bet einer Entfernung von 2V otm. vom Schirme): EntfernnngderLampe Nr. 1. Nr. 2. Nt 3. Nr. 4. Nr 5. vom Schirme . . . 66,, 63 58,, 63,5 70,,u.6I,Lvtm. Lichtstärke ...... 12 6,. 7,, . 10,1 12,« u.- Die mit Nr. 5 bei zwei zu verschiedenen Zeiten angestellt« Versuch« erhalt««« Werthe gaben im M'^el 11. Die Ursache der ziemlich bedeutend« Differenz, welche sich bei dies« zwei Beobachtung« ergab, ist in Kotzlentheilchen zu such«, dir sich in der zwischen beiden versuch« vergangenen Aeit an de« Docht an» gefttzt hatten.. ' ' - - * - ^ E- kommt hiemach auf die Lichteinheit et« Materialverbrauch von Rr. 1. . Rr.2. Nr.3. Nr.4, /b O^or K 6„, K 6^«-k Da- Photog« der Herr« Sachse und Comp, kostet pr. Pfd. SNgr., da- von den Herren Ri via«- und Hetnichen 7,,Rgr., da- von Her« Lodde 5 Ngr > da- Oel 6 Rgr.; damach be trag« die Kost« für die Einheit Pr. Stunde: Rr. 1. Rr. 2. Rr 3. Nr. 4. 0,4,9 0,n» IM» 0,1,9 ^ Die ungünstig« Resultate, welche sich bei der Hängelampe, Rr. 3, ergab«, mög« z. Th. im Mangel an richtiger Luftzu führung zu suchen sein; die Lampe brannte auffallend unruhig. Die bei diesen Versuchen erhalt«« Resultate sprechen nicht zu Gunsten de- Photogen, doch ist dabei zu berücksichtigen: 1) daß nach mehrseitigen Beobachtungen Photvgenlampen nur dann ein günstige- Resultat geben, wen« fie ganz ruhig brennen, vor Er schütterungen rc. geschützt find, und 2) daß die zur Vergleichung benutzte Gewecke'sche Sparlampe nur circa '/, bi- >/, des Oel« consumirt, welche- die jetzt gebräuchlich« Oellampen bedürfen. — Versuche, die vor einer größeren Versammlung angestellt werden, besitzen immer nur einen geringeren Grad von Genauigkeit, und dürften daher weitere Versuche wünschen-werth sein. Bor und während der Versuche gab Herr Stöhrer eine Er klärung der verschiedenen Photometer. E- wurden aufgefüh«: 1) da- Photometer von Rumford; L) da- Photometer von Bunsen, welche- in späterer Aeit durch zwei seitlich angebrachte Spiegel verbessert worden ist, durch welche ein gleichzeitige-Beobacht« der mit Oel getränkten Stelle de- Schirm- möglich wird; 8) da- Photometer von Ritchie; 4) da- Photometer von Babin et, und 5) da- Photometer von Foucault. Um Vte absolute Lichtstärke der Atmosphäre zu bestimmen, wa- namentlich für Photographen von Wichtigkeit ist, bringt Herr Hofrath Marbach folgende- Pbotometer in Vorschlag: In einem Rohr befindet sich eine matt geschliffene Glasplatte und hinter derfilben ein zweite- verstellbare- Rohr mit einem Drahte Wird rbtoftS Rohr auf die Helle Fläche gerichtet, so wird der Schatten, welcher vom Drahte auf die matte Gla-fläche fällt, um so un deutlicher werden, je schwächer da- Licht und je weiter der Draht Von der Gla-fiäche entfernt ist; stellt man daher da« verschiebbare Rohr stet- so, daß der Schalt« eben verschwindet, so wird die Stellung diese- Rohre-, welche an einer angebracht« Scala ab- zuleftn Ist, auf die Jtensität de- Licht- schließen lass«. Da- vom Prof. LampadiuS denuhte Photometer besteht in Hornplatt«, welche in eine Röhre eingelegt «erd«, burch die man nach brr hell« Fläche steht; au- der Anzahl der Homplatt«, die »Lthig find, um da- Licht »um Verschwind« zu bringen, kamt »man auf die Intensität de- Licht- schließ«. Doch ist hierbei die