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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185512281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18551228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18551228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-12
- Tag1855-12-28
- Monat1855-12
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1855
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d e- en vir ut. l ern k. .'bter riger im elen, irdt. 4 dis ffe. itusfie. London. urg. flologne. Lien. . Baum. Palwb. aße Iv. lburg. Wien. Polognr. om. Schwan. »l, )zig. Anzeiger. ^ »62. Freitag den 28. December. 1855. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß Herr Saul Bpk und Herr Commerzftnrath HeymariN Betzold auS der Zahl der hiesigen Meßmäkler auSgeschieden sind. Leipzig, am 21. December 1855 Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Die Erholung der Marken für Hunde auf das künftige Jahr, gegen Erlegung von 3 Lhlr. für die Marke, als den jährlichen Betrag der Steuer, ist bis Ende dieses Monats zu bewirken, was hierdurch mit dem Bemerken, daß vom 2. Januar k. I. an der Eaviller täglich die Straßen begehen und Hunde ohne Marken einfangen werde, in Erinnerung gebracht wird. Leipzig, den 20. December 1855. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Reflexionen aus einem Lagebuche.*) (Eingesendet) E- ist gerade jetzt, im Winter INS—1856, die Frage wieder lebhafter alS je aufgetaucht, wie dem immer mehr überhand neh menden Proletariat zu steuern? Ich hätte im Allgemeinen fol gende Meinung: Unterstützen darf man am alle/seltensten mit baarem Gelbe. Damit darf man nur unterstützen unbeholfene Greise und Kin der, die nicht arbeiten können! Nur momentan, wo da- Ver hungern und Entblößtsein von dem Notdürftigsten förmlich droht, unterstütze man auch Andere mit baarem Gelbe, mit Feuerung und Kleidern. In allen anderen Fallen unterstütze man lediglich durch Arbeitgabe. So allein erzieht und erhält man zugleich vernünftige, ehrbare Menschen Man schaffe in Nothjahren Arbeit um jeden Preis auf Kosten des Staates, eventuell der Ge meinden ; man lasse aber auch derb und tüchtig arbeiten, den Kräften der Arbeitenden angemessen. Könnte man auch sonst vielleicht dem Staate oder den Gemeinden vorwerfen, sie hätten für überflüssige Bauten überflüssiges Geld auSgegeben, so ist ein solcher Vorwurf in Nothständen nicht anwendbar. DaS angeblich unnütz auSge- gebene Geld würde außerdem immerhin auch wegzugeben gewesen sein und zwar bloS an Faulenzer, die von Tage zu Tage schlechter werden. Man baue beispielsweise Straßen, an die, wenn gute Zeiten geblieben wären, etwa erst in 10 Jahren gedacht worden wäre ; man mache großartiae Einrichtungen ; sind sie kostspielig, so müssen eS auch zugleich solche sein, welche auf Jahrzehnte hin- aus Nutzen dringen; man verbinde nahegelegene Ortschaften mit gangbaren Verbindungswegen, wen« sie noch keine oder keine guten haben. Dabei muß mau auch Dorfschaften mit einer armen Be völkerung beiziehen und die Menschen nicht zu engherzig scheid«^ Weil indeß Biele selbst an der Noch schuld stich, ;die ßeHK zwingt, Unterstützung zu suchen, darum, well sie km Sommer, wo Verdienst war, schlecht wirthschafteten, so lasse man stch daS jetzt für die Zukunft zur Lehre dienen. Man bestärke daher durch jetzige Unterstützungen bei ihnen nicht die Meinung, als könnte« *) Unverändert, auf Anregen meiner Freunde zum Tageblatte gegeben. D. «ins. sie bei der Zeit de» Verdienstes immerhin schlecht und „sidel" «irthschaften, die Hetmathgemeinde oder sonst wer müsse denn doch äußersten Falles für sie und dir Ihrige« sorgen, verhungern könne man sie nicht lassen rc. re. — Man verfahre vielmehr also: Jeder, der öffentliche Unterstützung in dieser oder jmer Weise — auch obige Arbeitgabe ist eine solche — beansprucht, muß sich ge fallen lassen, daß man ihm sagt, für die Zukunft verbitte man sich so etwas; er kann sich nicht entbrechen, sich nun eine gewisse Controle gefallen zu lassen. Diese soll io wenig al- möglich drückend sein. Sein Name werde jetzt vorgemerkt. In der Gemeinde, wo er lebt, muß er dem Vorsteher oder den deshalb eingesetzten Ver trauenspersonen (nicht Polizei) jeden Lohntag vor Empfang des Lohnes möglichst speciell Nachweisen, wie viel gerade er für sich und die Seinigen nächsten Lohntag braucht. Den Rest hat er auszuliefern und dieser kommt für traurigere Zeiten in eine Spar kasse. Bei AuSwerfung dieses Reste- ist aus Tilgung früherer Schulden eben so wenig Rücksicht zu nehmen, wie gerade nur auf den momentanen NahrungSbedarf des ManneS und seiner Familie. Arbeitsfähige Kinder solch eines ManneS darf man nicht faulenzen lassen, sie müssen mindestens ihren Lisch ver dienen. — Borstehende- wird zwar von jetzt ab schon anwendbar, geht aber besonder- zur Sommerszeit in volle Kraft über. Man gebe nicht mehr zu, daß der wöchentliche Lohn am Sonntage Abends „alle gemacht" wird und werfe beiläufig einen Blick in die Bäckereien naher Ortschaften. Dort fast Tag für Tag die schönsten Kuchen „für- HauS" backen zu lassen, hat man noch immer genügend Gelb, und Mehl und Authat ist noch nicht zu themr. — Jeder seitherige Unterstützungsempfänger hat später wöchentlich' de, deshalb eingesetzten Person seinen Arbeitgeber zu benennen. Wenn eS auch erschütternd ist, den nachstehenden Satz auszusprechen, muß eS doch der Sache halber geschehen: So löblich auch da- öffentlich« Sammeln von Unterstützungen, da- Aus rufen deS Unglücks einzelner Ortschaften und Gegenden in den Aeitungm ist (gewisse anrüchige Aufrufe kommen im Allgemeinen nicht in Betracht), so ist und bleibt eS doch wahr, wir ziehen un gerade damit mehr und mehr ein Proletariat groß, da- — wenn man zumal die Jugend betrachtet — in 20 Jahren zu einer
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