^-46. Anzeiger >'^1 Montag, de« 15. Fehry-r. 1847. Bckamtmachung. Die Herren Professoren und übrigen akademischen Docenten werden andurch veranlaßt, -Le Ankündigungen ihrer Vorlesungen für daS nächste Sommer-Semester, wie sie solche in den Lections-Katalog ausgenommen wissen wolle», bei dem Redacteur desselben, Herrn Dr. Hkchletter (am untern Park Nr. 10) binnen 14 Tagen und längsten- de« I«. Februar t-iTst in der gewöhnlichen Form einzureichen, wobei zugleich in Erinnerung gebracht wird, daß spätere Eingaben nicht berücksichtigt werden können. Leipzig, den 1. Februar 1847. Der Rector der Universität. Dr Ludwig v. d. Pfordten. Bekanntmachung. Diejenigen Studirfnden der Medicin, welche königliche, Meißner Procuratur-, Minister»»!' oder Facustätsftipendien genießen, werden andurch aufgesordert, den «. MLrz welcher zu Abhaltung der ersten halbjährigen Prüfung pro lerm. Kemiui-e. angeseht worden, Nachmittag- um 2 Uhr in dem Prüsung-saale der mediciaischen Facultät sich einzufinden. * Zugleich wsicd die genaue Bepbgchtung der Vorschriften der Stipendiaten - Ordnung wiederholt in Erinnerung gebracht und haben alle Diejenigen, welche densellxp» nqchzukommen unterlassen, die daraus erwachsenden Nachtheile sich selbst zuzuschreiben. Leipzig, den 10. Februar 1847. Diemedieinische Facultät daselbst. . . ' . ? ' ' 'Dn . d. Ä. Deea». A« die föchfkfchen Frauen. >«,« «> vr. Wendler, d. A. Decan. Spltzenklöppeln; durchs den' ibefikg^r 'nbrnrnttich d»rch (Eingesendet.) Die schreckliche Noth, welche die Bewohner unseres Erzgebirges hßimsucht, ist gewiß keiner von Ihnen unbekannt geblieben und, man darf die- zur Ehre der Frauenherzen wohl erwarten, zu keiner werden die herzzerreißenden Klagen umsonst gedrungen sein, jede wird nach ihren Kräften zur Milderung der Noth beigetragen haben. Aber trotz der reichlichen Gaben, die von nah und fern dem Erzgebirge zugeflossen sind, ist die Noth ge wiß noch nicht ganz beseitigt, gewiß nicht dauernd entfernt; denn noch täglich hören wir neue Bitten, noch täglich dringen erneuerte Hilferufe zu unfern Ohren, noch täglich wird die bekannte Mild- thätigkeit der Sachsen in Anspruch genommen und auch durch gegenwärtige Zeilen soll die- geschehen. Daß Sie, wie alle Damen, der Göttin Mode huldigen, braucht wohl nicht erst erwtefen zu werden und kein Dilligdenkender wird und kann Ihnen da- verargen; nur ist zu bedauern, daß Sie nur eben da- modem find«, wa- da- Ausland bietet, daß nur da- Mode wird, wa< in Pari- getragen und von dort mit Eilpost nach Deutschland gebracht wird. Aber wie? Sollte eS denn nicht möglich sein, daß auch Sie, meine Damen, einmal eine Mode ausbrächteo, daß auch Sie einmal, wenn auch eben nur für Sachsen, den Ton angäben? Ich glaube doch, zumal wenn ein so edler und reiner Zweck, ein so erhabener Beweggrund vor handen ist, wie in der Beziehung, die ich meine. Wie Sie alle wissen werden, ist ein HaupterwerbSzweib im Erzgebirge das die Concurrenz französischer und englischer Fabrikate aber ist der Verdienst der armen Klöpplerinnen nicht nur außerordentlich ge schmälert, sondern sogar theilweise ganz vernichtet worden. Und deshalb nun wollte ich mir mit Gegenwärtigem erlauben, im Namen jener armen Frauen und Mädchen, die keine Licht sondern nur die Schattenseiten de- Leben- kennen, die nicht, wie Sie, in der Kleidung wählen können, sondern mit dem Noth, dürftigsten gem und willig fürlieb nehmen, an alle meine Lands männinnen die herzliche Bitte zu richten, doch bei der Wahl ihrer Toilette auch einen Augenblick an unser Erzgebirge zu denken. Denken Sie, eS sei Mode, Spitzen zu tragen, halten Sie e- für eine Ehrensache, sächsische Spitzen zu tragen, zeigen Sie uns, zeigen Sie der Welt, daß Sie nicht blind einem fremden Volke nachahmen, daß auch Sie einen Willen haben, daß auch Sie einen Vorsatz ausführen können. Wenden Sie nicht ein, diese Hilfe sei zu gering, zu unbedeutend, werde zu wenig allgemein geleistet werden: auch da- kleine wird durch die Menge groß und von dem weichen, mitleidigen und mildthätigen Herzen der sächsischen Frauen und Mädchen können und dürfen Sie und wir wohl mit Recht erwarten, daß ein Beispiel aller Orten Nachahmung finden werde; machen Sie einen Versuch und Eie werden den Erfolg kennen lernen. Und wie schön werden Ihnen diese Spitzen stehen, wie schön, wenn Sie uns zeigen, daß nicht die Mode- und Gefallsucht, sondern auch die Mildthätigkeit 3-« Wahl zu leiten vermochte, wie schön, wenn