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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184702281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-02
- Tag1847-02-28
- Monat1847-02
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1847
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 59. Sonntag, dm 28. Februar. 1847 AoS dem Erzgebirge. Au- einem Schreiben vom 23. Februar d. I. theilen wir Folgende- mit: „Die Noth in den vorzugsweise bedrängten Ge genden de- Erzgebirge- und VoigtlandeS ist noch immer im Steigen gewesen und sie dürfte ihren CulminationSpunct vielleicht noch nicht erreicht haben, wenn nicht, wie zu hoffen steht, bal digst ein Herabgehen der Getreidepreise eintreten sollte, daher die Bitte, sich der ferneren Annahme milder Gaben nicht zu entziehen, gewiß höchst gerechtfertigt erscheint. WaS die zugesen- deten zahlreichen Kleidungsstücke anlangt, und bei dem Wunsche, den Armen die gesendeten Stücke recht bald und noch wahrend der rauhem Jahreszeit zukommen zu lassen, so ist man unab lässig damit beschäftigt, die Kleider rc. auszupacken, zu sortiren, und zu verzeichnen, zu vertheilen, zu verpacken und abzusenden, wobei sich alle> ding- ergebt, daß, so reichlich auch die erfolgten Sendungen gewesen, sich dennoch diese Gaben der Milde sehr vertheilen, weshalb man nur dankbar erkennen würde, wenn sich die geehrten Herren, welche sich bisher auch der Sammlung von Kleidungsstücken angenommen ba den, diese- Werk der Mildthätigkeit fortsetzen wollten, indem nicht nur der Schutz vor der Kälte, sondern auch die Möglichkeit, der Arbeit nachzugehen, von der notdürftigsten Bekleidung abhängt." Möchten sich doch unsere wohlthätig gesinnten Mitbürger und Mitbürgerinnen, welche den schweren Winter ohne drückende Noch und Sorge zurückzulegen im Stande sind, durch diese kurze, aber ganz wahlhafte Darlegung veranlaßt finden, noch recht reichliche Gaben, besonders an BeklerdungSgegenftänden, -n die ln d-esen Blättern oft genannten, stets bereiten Adressen in hiesiger Stadt einzusenden und dadurch der- dringenden Noch unserer armen, noch im tiefen Winter schmachtenden Land-leute noch abzuhelfen beflissen sein. DaS schönste Bewußtsein wird Sie dafür belohnen! k. DaS achtzehnte Abonnement-Coneert im Gewandhause. DaS heulige von Mendelssohn dirigirte Concert, zu welchem ein eben so interessantes, als eigenthümlich zusammengesetztes Programm einlud, widerlegte glänzend den hin und wieder laut «erdenden Vorwurf der Langweiligkeit dieser sogenannten histo- riichen Conceue. Das Publicum fand sich vvn mehr oder we Niger Schönem in Werken der Meister von Emanuel Bach bis zu Mozart überrascht und sichtbar nicht weniger befriedigt, als durch manchen Abend, an dem nur Schöpfungen auS neuerer Zeit vorgesührt werden. Die Symphonie von Emanuel Bach zeigt nicht allein geistige Conception, sondern auch schon schöne Form. Weniger läßt sich Letztere- von Graun sagen, auS dessen „Tod Jesu" Fräulein Schloß eine Arie vortrug, und zwar mit voll kommener Gesangssicherheit, welche doppelt erforderlich ist, um solche Compositione» schmackhaft zu machen. Vom Abt Vogler wurde eine Ouvertüre, zu Samori, gegeben; eine kernige Musik, -der dem Geschmacke der Hörer weniger mundend. Ganz an ders tritt uns nun Cimarosa entgegen mit seinem Terzett aus „ii matrimonio 8exreto," da ist eine Leichtigkeit, eine Ge fälligkeit, eine Grazie und ein Humor darinnen, daß man Mozart zu hören meint. Die Fräulein Vogel, Starke und Schloß hatten eS gut einstudirt und trüge-? eS so ausdrucksvoll vor, daß eS eine außerordentliche Wirkung hervorbrachte und unter rauschen dem Beifallsklatschen cka capo verlangt wurde. Die Oiivr- Symphonie von Jos. Haydn wurde mit der größten Delikatesse gespielt. Diese aus der reinsten, fast kindlichen Empfindung hervorgegangene Musik, mit ihrer höchsten Einfachheit in der Form, muß ewig schön bleiben. DaS Goethe'sche Lied „Rast lose Liebe" von Reichardt ist einfach und schön, und wurde von Fräulein Vogel ganz seinem Charakter angemessen vorgetragen. DaS Veilchen von Goethe ist von Reichardt für zwei Stimmen und von Mozart für eine componirt. Es war interessant, beide Compositionen neben einander zu hören und mit einander zu vergleichen. Beide sind fast gleich schön und können als Muster von Liedern gelten. Die Reichardt'sche, von Fräulein Schloß und Fräulein Vogel gesungen, gefiel so außerordentlich, daß man eine Wiederholung forderte. Auch da- Mozart'sche wurde von Fräulein Schloß na capo erbeten und mit dem lebhaf testen Beifall aufgenommen. Beide Sängerknnen trugen mit g'vßer Virtuosität und Zartheit vor. Für den Vortrag des dritten Verse- ist zu bemerken, daß der Schmerz de- „armen Veilchens" beim Zertretenwerden ein stummer Schmerz ist, nicht ein Schmerzensschrei. Den Beschluß des ConcertS machte Mo zart'- Ouvertüre zur Aauberflöte in einer höchst vollendeten Auffassung und Darstellung. Nachrichten aus Sachsen. Die städtischen Abgaben von MiethzinS und Grundwerth in Dresden haben sich seit IO Jahren verdreifacht: sie betrugen 1836 13,808 Thlr. und 1845 39,291 Lhlr. Dagegen geschah auch vor 10 Jahren Seiten der Commun für die Schulen wenig oder* nichts: der Haushaltplan von 1836 enthält einen Ansatz von 183 Lhlr. Zuschüsse für Schulen; 1845 belaufen sich die letzteren auf 13,909 Thlr. Eben so ist eS mit der Polizei, deren Aufwand früher vom Staate bestritten wurde, während die Eommun einen Zuschuß von 5000 Thlr. gab. Jetzt ist da- Verkältniß umgekehrt; der Staat giebt einen Zuschuß von 5000 Thlr. und die Polizei kostete der Commun 1836 schon 13.000, 1845 19,755 Thlr. Nicht minder haben sich die Zuschüsse zu den Kosten de-Stadtgerichts (1836: 5186 Thlr., 1845: 11,328 Thlr.) und der Beleuchtung (1836: 11,000Thlr., 184§: 20,611 Thlr.) verdoppelt. Wie in Dre-den und Leipzig, so haben jetzt auch in Chem nitz und Schneeberg die Dezztschkatholiken die Genehmigung erhalten, eine evangelische Kirche zur Abhaltung ihre- Gottes dienste- zu benutzen. - In die Sparkasse zu Kamenz sind im Jahre 1845 2819 Thlr. Einlagen in 437, im Jahre L840 SI69 Thlr. Eta- !- >> -
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