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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 29.12.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19121229010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1912122901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1912122901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-29
- Monat1912-12
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NUM. Dresdner Neuefte NUWTZI sattan - quctiqe colouelselle koM für Dresden und Bototte DIE-In m mme so ri» Z- dqs Ausland 40 si» IMM www Diesweicpque euamczeite use Mk» mit Esset-Griff 2 Ut. Bei Weder-volunqu nnd Jahresi- Iztzcu Ruban nach Takti. Cbissreöcbübr 20 Pf. Ameisen s- augwätts werden nur qeqen otausbesahluuq ausge amgkkxp agilt bat Erscheinen an bestimmten Tetqu und stät-e- w nicht nur«-merk Delephomsche aufgab- uuc sit-seltsam von 111-täu- iit muläisim Un e Die-due -«,«.«s«-»«-«ss::s MINIJHMEM »Es-»W ones neu - w owns-reites- m cum-e- u. « »Es-;- ÆMMKT »Es-»s- M MI Un en c . Zigpprtseittm Seite I. e Duell- pksuaøougsz am Die-ones smaoaäfsåkiäiffd so U» Miso-M LZU Mk. frei Bau-, durch vufw weitem- sum-bestelle- Dezng Akkgzxssszsæigsgkissgkcs ask-wisses t) - · Msliwendewsllf ie w si. 10 neit co ezug w eut chltntd m den deutxcheu solt-niest- M A unt llnftt.Nenest-« aus-mil· 90 ~ v WZJOM . Z ohmEJllugr. Egger-MAY - - M ·t« u u m snng sit,ssnstr· Mem- monatL l.',o9r.,vierteciäbrl.ö.lo st. Utica-B ebnesllusst Beilage , 1.53 , , , us · M de- Unslcude m Kreuz . wöchentlich 1 Us- MMIOA die Schasfung eines selbständigen Albaniens grundsätzlich geeinigt haben, herrscht ein tiefer Zwiespalt über die ethnographischc Abgrenzung dieses Gebietes. Wuleand wünscht seinen flawischen Brüdern wohl nile jene Gebietöteile gn verschaffen, die eine ftaimnvepi wandte Bevölkerung besitzen, nnd will Alba nien nicht allzu groß haben. Zur Sicherung einer ungehindert-en Handelsnolitik sind die Dreibnndmachte bestrebt, dem neuen Staatswesen iowobl territorial als auch wirt schaftlich eine gewisse Bedeutung zu geben, damit dass zukünftige Mauien nicht W Tummelt-las slatoischer Eifersuchteleien wird. Es lage also iin Interesse Entw, unter deni Namen «sllbanien« ein Völkergeinilch zu vereinigen. Da Paris der Knotenpunkt der russischen Balkanpolitik ist, fo beschäftigte sich Poinearå in den letzten Tagen ein gehend niit der albanischen Frage nnd gewann die englische Regierung für den Stand pun lt Rnfzla n d s. Die Mitteilungen des Berliner Botschafters Cambon, der, wie sein Lou doner Bruder, gleichfalls in Paris weilte, scheinen aber auf die französische Regierung nicht sehr auf mnnternd gewirkt zu haben. Man vermutet, daß der D re ibun d an seinen ursprünglichen Vor-- schlägen festhalten und dadurch Russland an die Wand drücken wird. Man will nun die Unruhe der öffentlichen Meinung über die, unaufhörlichen Verwiellungen, in die Frankreich durch feinen Bundes genossen gerät, beschwichtigen und die Hofs nung auf eine baldige Klärung der Lage vor täuschen nnd versichert deshalb, daß der über· Berlin nach Leipzig abreisende rusfifche Krieggminist er in geheimer Mission dein Kaiser Wilhelm die gefährlichen Folgen der öfter reichischen Anmaßung vorhalten wird. Wieder einmal verfällt man in Paris in den Irrtum, der deutschen Regierung eine Schiedsrichterrolle zu zuschreiben Die nächsten Ereignisse werden be weisen, daß innerhalb des Dreibundes Schwan- ’ Lungen irgendwelcher Art nicht vorhanden find. In der Tat soll Suchomlinow,« der noch gestern nacht in Leipzig eintraf, vom Kaiser Wil helm im Laufe des Tages in Audieuz empfangen worden sein wer eigentlich-e Zweck einer Reise ist bekanntlich-die Grundsteinlegung der russtfchen Gedächtninirchel. Aus Petersburq wird berichtet, der rnssische Botschafter in London, Graf Denken dotfh habe bereits in dem·Sinnc Instruktionen er halten, daß zu Alb-knien kein von Slawen bewohnt-es Dorf geschlagen werden dürfe. Hier liegen natürlich immerhin noch gewisse Konfliktskeime, besonders wenn die Pariser Presse auch weiterhin Oel ins Jenes giesst Dagegen tft von Der englischen Nachricht einer Mobilifation anä nienss bereits keine Rede mehr. Im Bnkarefter Senat erklärte gestern Ministerpriisibent M ajorese u bei der Adress debattr. daß nur die nationale Einigkeit der Parteien festgestellt werden, aber die auswärtige Politik selbst nicht erörtert werden solle-. Der libe rale Führer Bravianu erklärte hierzu die Zustim mung feiner Partei, schloß aber mit einer Ver wahrung der rumånifcben Machtftels lung und der nationalen Zukunft der Vulkan rumänen, für die ein Kredit von 100000 Franken ge nehmigt wurde. » « , " « " mJu erbicu gärt es nach Belgrader Nachrichten heftig unter Presse und Bevölkerung- Die Zugeständnisse der Regierung in Smlllillllzclgkk Ist Stimmunan Seit Monaten werden die Vorbereitungen sur »wes-alte einer baorischen Staatseeitung und eines Staatsauseiaers als amtlicher Beilage betrieben Nin x Januar Ists sollen beide Zeitungen erscheinen. pas ganze Zeitunasnnternehnten ist von einer Ge- Wchast adeliger Herren nett den udtiaen Mitteln· Mein-tret- der Staat zahlt keinen baten Zuschuß-- Hadern unterstützt das Unternehmen nur init amt liche-c Anzeian nnd ucit Zwangsbestellunqen —Il«Y-e peltlichen nnd geistlichen Behörden Banerns werden verpflichtet, das Blatt zu halten, nur ihnt ihre Nach richten und Anzeiaen zuzuwenden Auch soll dein Blatt ein Vorsprung bei der parlamentarischen Be klchterstattung gesichert werden. Wenn Herr v- Hektling es für nötig hält, sich ein geibblait zuzulegein so geht es schließlich niemand etwas an- Aber wie die Stroms gerührt worden tst und noch wird für diese Zeitungsgründung, das gebt so ziemlich über alles, was wir in Deutschland « Stimmungsmache und Retlame bisher gewohnt waren. Doch mögen auch das die Bayern unter sich ausmachen. Es ist auch nichts darüber zu sagen, daß die Regierungsstellen, dic Mnisterialresereutew «gespannt werden, Beiträge zu liefern, Gesetze zu erläutern und gegen Mißdeutungeu zu schützen, die gesetzgeberischen Absichten des Ministeriucns kund zumachen und zu vertreten - das geschieht auch in andern Staaten gegenüber den ofsiziösen Blättern, vielleicht nur nicht mit solcher UngeniertheiL Aber gegen den Plan, auch die bayrischen Gesandt -scl)asten zur Berichtersiattung heranzu ziehen, und zwar über die auswärtige Politik, muß man doch Bedenken hegen. Danach sollten die han rischen Gesandten in Paris, Rom, Petersburg, Wien stimwöchenilich Berichte über die politi schen Vorgänge iu diesen und in den benach .barten Ländern an die Preßabteilung des Ministe tinms des Aeußeru zur Verarbeitung für die Staatszeituna einsenden. Die Ausdringlichkeit, mit der hier die Diplomatie für Prcßzwecke mit Beschlag belegt wird, ist denn doch zu stark, als das man«die Zustimmung des Freiherrn n. Hertling für dies von der sozialdemokratischen ~Münthner Post« veröffent lichte Geschäftsproaramm der Staatszeitung voraus setzen könnte. Die bayrischen Gesandten könnten den-n doch gar zu leicht durch derartige diplomatisch journalistische Wochenrundschauen mit der amtlichen auswärtigen Politik des Deutschen Reiches in Widerspruch geraten. Sie sind überdies gar nicht befugt, selbständige auswärtige Politik zu machen. Die Leitung der auswärtigen Politik ist dem Kaiser iu.der Reichsoersassung als ein Vorrecht vorbehalten, das durch die deutschen Votschafter und Gesandten ausgeübt wird, und die A usgabe der besonderen Gesandten der deutschen Bundesstaaten beschränkt sich auf die Wahr nehmung der besonderen bundesstaatlicheu Inter essen (Retlamationen von Staatsangehdrigen, Wohl sahrtspslege, Unterstützungswesen, wirtschaftliche Fragen usw-J. Uebrigens ver-urteilt die gesamte bayrische Presse, auch die ultramcwtanc und die parteilofc iwte die ~Münchn. Ztg.«, das geplante Unternehmen als un berechtigte Monopolstellung eines kapitalistischen Ulsllllfllllligk TMMIUIIUL Größte Verbreitung in Sachsen. Nevada-m m Meschsftsstelle sahst-Wabe 4. Fett-sprechen Redakktjxkjtt 8897, Mission Nr.4d7l. Verlag Nr. 542 Telegr.-Adr.: Neueste Dresdm Unternehmens Infolgedessen wohl hat die offiziösc »Korrespvndcnz Hoffmann« sich beeilt, den veröffent lichten Arbeitsplan als eine pr i v at e A n t e g u n g zu bezeichnet-, der erst noch hu Ministerium geprüft werden solle. Aber derer-Vereins wind W much- kvuueu, zu dem von dem sozialdemokratischen Wguitgeteilten Programm Stellung zu nehmen. - « e et wirklich Mutes ihn stehen, was wir wenigstens für den diplo matischen Teil nicht annehmen, so würden wir eine neue Entgleisuns vor uns sehen, die für das Mini ster-tm W noch üblere Folgen hcheu könnte als der qeheime Wertes - Trotz alledem glaubt man in B e r l i n e r o s Ei - Yöseu Kreisen an das Zustandekommen es s, riedens, und nicht minder anscheinend tu Pakt-. Denn hier beschäftigt man sich jetzt wieder ausschließ lich mit den Grenzen-Wes Fürstentums All-ankern wobei ex natürlich an gebässigen Aussällen gegen den Dreibund nicht fehlt: v Caris, Is. Dezember. (Priv.-Tel· der Dregdner Neuestcn Nachrichten.) Die Abgren zung Albaniens, mit welcher sich die am Mpntag wieder zusammentretende Botschasterkow serenz beschäftigen wird, bildet nach Ansicht gut unterrichteter Divlvmaten das große Fragezeichen der europäischeu Verständigung. Zwischen den beiden Mächtegruppcn, die sich bekanntlich über teten die Konserenz noch tn die Länge ziehen werden. Die »Tintes« wollen wissen, daß unter den Balkanftaatcn wieder einmal nicht die größte Einigkeit hettschr. Die Streitfrage um das Schick ial Salontkis tritt sich wieder mehr und mehr In. In der Umgebung von Saloniti sollen vor einigen Tagen wieder Znimmnenstöße non Bnlqaren nnd Griechen stattgefunden haben. Auch die Berichte ans Asonstsantinopet erregen hier große Beunruhigung aber man kann sich nicht deuten· daß verantwortliche Polititer in der Ursei an eine-Wiederaufnahme der Fein tetten denken thun-n da die M finanziell arn Rande des Abgrundes ·, siebe. Die -Titnes« berichten, das; in Konstanti - nonel die Lriegspartei jeden Tag stärker «: und stärker werde. In den Kreisen dieser Partei heißt es, daß dise Türkei keinen Frieden schließen könne, wenn Thrazien einschließlich Konstantinw velz nicht türkisch bleibe; denn die Tür-sei werde E bis zum Ende dieses Monats 230000 Mann vor der Tschataldschalinie msammenge-. . zogen haben, während die Bulgaren nur über die « Hälfte dieser Truppenzahl verfügen könnten. Es -« wäre aus diesem Grunde, so behaupten die Führer ; der Kriegspartei in KonstantinopeL Selbst . mord, alles an die Balkanstaaten auszulieserm angesichts dieser türkischen Truppenmacht. Kias milsßaschas Stellung wird von Tag zu Tag weniger fest, und ans diesem Grunde kompliziert sich die Frage des Friedensabschlusses mehr nnd mehr. So sagen wenigstens die »Times« und meinen, die türkischen Politiker entbehrten jeder Kontrolle nnd jeder sicheren Orientierung- Nebenbci erhalten sich allerdings trotz hol-Fari zglen Dementiö, das wohl nur die mißtrauischen ndesgenossen beschwichtigen soll, die Geruchie von tllMschsdnlsarischen Sonderverhandlnngen die in Konstantinopel durch einen bulgarischen Fi nanzmann eingeleitet nnd den General Sawow Dort gesetzt sein sollen. Auch von einein Depes en -wechsel zwischen Zar und Sulian wird berichtet Zwischendurch klingen allerdings kriegerische Töne: aw Montag werde die Entschei ung über Krieg und Frieden fallen; Bulgarien bestehe «. uns der fAbtretungOcdrianopeltii nndxäabe ganz junge Leute und Männer bis zu so J ren ein erufen undMnnitiom Proviant, Fserde nnd ärztliches Hilfs personal herangezogen nch der tiirkische Minister- · rat hat angeblich Fortsetzung des Krieges befür- 1 wortet, schon tun der inneren revolutionären Regun- i gen, die besonders anch die unbegablte Beamtenschaft ·1 ergriffen haben, Herr zu werden. Vor der Tschas 5 taldschalinie ist Eimer-Bei eingetroffen - i lor str. 47 bis Momqu Icllc Allchth dass desi lIW lisches S auf i Akten-. ch pel ;c»Weltittllaaec sqmqijmea TM in der m« LeDarfkelluuk Juszemerunk Hturfzeneries ftcn Spiss F ja übertrka - I sem das » · .s-i.«.»’-’ . » e mca ’ P zip-, z« 1·72.-«,s) , ·- 53L·-««« .7-I , - » Essiss « platte- Antw- Ikoiostsmsm Trompetoksutnso lu, nächst Vkaack SJr. Its EVEN-R- W Deutscho , 3 Reichskrons. I Oskssssskstdsssssss Wl sports date Bicrs und Weinfmben Walpurgissekssssø i nm Fcrdfnandvlnw 179339 Miser- Heller s -—· Isf · Weint-tade- I Sehenswcrtx möi At- slst ALLE-! sk- I I ss I s I . - - I kleinste . weit-status [le« glot- kesiqoas A I galeriestrs 6.- M W Im Mk BUllllnlthi Die Aussichten der Londoner Frieden-sper handl n n g e n haben sich buchstablich über Nacht etwa-s gebessert, was wohl sicher mit aus diplomatische Bemühunlgen hinter den . lissen zurückzuführen ist. Vor a ein hat Gnglan -. I ja allen Anlaß, seine türkenseindliche Politik etwa s Izu revidieren und den Vertretern der Balkanstaate - etwas ins Gewissen zu reden. Denn wenn es di s Türkei völlig preiggibt, so dürften leicht neue Atte taie nnd Bewegungen in In d i en die unerwünscht Folge sein, nachdem der Attentäter gegen den Vizezss könig trotz einer Belohnung von 120000 Mk. bisher. nicht einmal hat gefaßt werden können. Aus einem jetzt tagenden indischen Nationalkongreßi bat bereits der mohannnedanische Präsident gegen- Englands Haltung zu Türken und Islanr energisch p r o t e st i e r t nnd sogar von einein engen Zusaminenschlusz der Mohammedaner nnd Hindnd gesprochen aus die bisher doch die Anhänger Alladg stolz herabznblicken pflegten. Jedenfalls scheint man in London jetzt darauf hinzuwirken, daß die Bulgaren aus das Herz der europäischen Türkei. aus A d r i a n o n e l , verzichten tollen. So meldet unsre Londoner Redaktiom O- Londpn, W. Dezember. wrinsTeL der Dresdner Neuestsen NachrichtenJ Heute vormittag utn 11 Übr beaann die letzte Sitzuna der Friedenstouserenz Die Bulgaren bat-ten gestern und vorgestern lanae Unterredungen mit den türkischen Delegierten, nnd man glaubt, daiz in der Frage der Abtretung Adrianopelg eine Lösung gesund-www die beiden-« Teilen annehmbar erscheint· In der Um gebung Sir Edward Grend glaubt man. daß in dieser Frage die Bnlgaren nachgegeben haben, da sie es verziehen mästen, sich wegen Adrias nopels nicht für alle Zeiten mit der Türkei zu verseinden. Adrtanopel bedeutet kein Lebensinters esse für Bulgarien, während es für die Türkei dynasiiich und moralisch und später auch politisch von großem Werte ist- Eg kurtiert hier ein bis ietzt unkontrollierbareg Gerücht. daß die Türken : neben den vorgestern bekanntgewordenen Instruk- z tionen, die sie vou der Pforte mit den Gegenvovi ; schlagen erhalten haben noch andve geb eint e Jnitrnk t i o u e n til-ermittelt bekamen, welche die eigentliche Grundlage für die weiteren Z Verhandlung-en bilden sollen. Die .Timeö« berich- « ten über die durchaus optimistische Stimmung, die seit einigen Tagen unter den Balkanvertretern herrscht Auch wird ihnen aus der UmgebungGreos bestätigt, daß, wenn Konstantinopel keine Ueber raschungen bietet, an einein sr i e d li ch e n A b - schluß der Konterenz nicht zu zweifeln ist. Man nimmt aber in hiesigen Kreisenam daß den orientalischen Gewohnheiten geniaßfbeide Par- « Ballett. Ppnulsetek Nsnson «(Kopenhagen). Das dänische Ballett, dessen Traditionen hun dert Jahre zurückreichen, ist nicht überwältigend, wohl aber bezaubernd. « Aus der französischen tlassifchen Schule hervor gegangen, von dem französisch geborenen, aber geistig wie bürgerlich danisch naturalisierten B our n o n - vil l e, den man mit Recht den Vater des diinischen Balletts nennt, organisiert und in eine Form ge bracht, die sich im Laufe der Zeiten bewährt hat, ward es etwas ganz eigenartig Dänisches. Bournonvilles Ehrgeiz war es, dem Ballett eine dem Schauspiel und der Oper gleichgeordnete Stel-! lang zu schaffen. Dazu konnte er jedoch die vor handenen Ballette, die Angenlust ohne tieferen Jn halt waren, nicht gebrauchen. So griff er denn die Sache selbst an. Und er schuf eine Vallettdichtung, hie alle Gattungen umfaßte: Tragödien und Lust- Ipiele und natriotische Dramen. Er selbst war der Ansicht, daß seine Ballette in poetischer Beziehung Aus gleicher Stufe mit den Schauspielen und Lust spielen standen, die die berühmten Dichter jener Zeit schrieben. Und da er wirklich eine nicht unbe deutende dichterische Begabung besaß und als Ballett meister mindestens ebenso viel Gewicht darauf legte, bei seinen Künstlern und Künstlerinnen das Diama tische zu entwickeln wie das Choreographischc, so ge lang es ihm wirklich, seinen Balletten Anerkennung als nationale Dichtungen zu verschaffen. . Die Zeit hat ihm ja in gewisser Beziehung recht gegeben. Wir haben in den letzten Jahren über wschende Ergebnisse der stummen Kunst gesehen. Nicht nur haben die großen modernen Schauspieler Und Schauspielerinnen in einem bisher unbekannten Maße die Pause, das stumme Spiel zu drama tlschem Effekt benutzt; wir haben auch die litera 21Hche Panto mirne erlebt, in der hervorragende Künstler ohne Worte, nur durch Ausdruck nnd Be- Wegungem von einer diskreten Musik begleitet, Schmerz und Freude, Liebeswonne, Angst, Verzweif lung - kurz, alle Stimmungen der Seele - mit her-selben Wirkung zum Ausdruck brachten wie der kaput ceh e n dhe SchaiisnielerMLFiir kbiaben Pann skizze gen zu anen , wozu · e ncma oarap Je Kunst entwickeln kann. Schon ietzt bat sie Szenen - jungen Mädchen aus dem Tanze heraus, um einen der Gutsbesitzer des Landes oder einen Geschäfts mann zu heiraten. Aber ihr Platz wird schnell wieder ausgefüllt durch ein ebenso licbveizendeö und ebenso tüchtiges und ebenso bürgerlich unantastbares junges Mädchen aus der Ballettschulc, die einem Nest voll munterer und süßer und unschuldiger Thorwaldsens scher Amt-retten gleicht Kleines Feuilletom = Programm für Sonntag. Kal. Oper: ~Ariadnc auf Raps-C 7. KgL Schauspiel: »Dornvöschcn«, Ixzä »Das Pvinzip«, Ess. - Resi denztheaterx »Echncewcißchen und Rosenrot«. WI. »Töff-Töff-Leutnants«, 8. - Z c unal theatcr: »Die Mänsekönigin«, IM. »Der liebe Augusti·n«, 8. = Mitteilunq aus dem Burcan der Kat. Hok thcater. Im Kal. Opernhause geht Sonntag den 29. Dezember die Oper »Llriadne auf Naxos«v von Richard Strauß und Hugo von Hofmannsthal mit Frau Plafchkc-v. d· Osten in der Titelpartie in Szene-. Die übrige Vesetzuna des Werkes ist die folgend-e: Bacchus-: err Vogelstrom, Zerbinetta: Zräulein Sterns-, Ratadez Fräulein u. Catopob ryade: Frau senden-Schiffen Echo: Frau Nast, Harlekim Herr Zador, Searamueeio: Herr Rtidiner, Truffacdiigztsöerr Ermold, Brighellak Herr Enderlein. Der zwecan an der Opern hauskasse beginnt morgen öneeabend den 28.Dezem ber vormittng 10 Uhr; an Wer Theaterbasse der Leiekalle und irn Jnvalidendank hat der Verkan here ts begonnen. Die nächsten Ausführungen des Weihnachtgmärebens «Dornröschen« im Kal- Skdauspielbause finden statt Sonntag den 29. De zember-, Dienstag den 81. Dezember iSilvefter) und am Neufsabrstage nachanittags 1-23 Uhr. Die Vor stellungen werden zu erniiißigten Preisen gegeben eine Vorverbanfsgecdiihr wird nicht erhoben. Bil lette sind täglich zu haben an der Kasse des Schan spielhauseg (10 bis 2, und abends 7 bis 8 Uhr), in der Lesehalle is bis AS Uhr) und im Invalidendant i9 bis 5 Uhr). -—— Montag den so. Dezember gebt tm Kal. Opernhauie das musikalische Drama »Salome« von Richard Stvauß in Szene. Die Gefetzung »der Oauptpartien ist die fvlaendex iSalourex hyrau Bgrlzo ials Gast). Zerodes: Bär Soot, Herodias: mi. Tervani« Io « . · RIWMJBUWHEIIIIE Gäufek 1 Glas zur Probe) Stum, 1-,FI. 1.50, MUOPE Zamosaudbruch . Liter W Revis-. Blum-ein Liter WH- Lseifiwein 131 Fl. 95 Pf. a.1.401. karl Wust-, )regdenchust., Königstmße O- cito-kutschen « ,-’ «’.1,-(:J«..-««,- . z "75«2·"-«iv" sxsv "; HJIJLJ EIN h-i--H..- « was Menzenhauer » Roten-Mittw m beispielloicr Auswahl stm Friede-L 13 J Zicaelstmfse :] Ffwiiasoltea Sls ! qui-man So Kaufen Als Spielhaktll Französisch. XVIII- Detztfchen Rock-n Medlzinal - lüstka O Vckisbuimltoirwk st-Ft.2.10,1-2-7s!·1«!0« staunten-INDI- I Akt-II 15120 Pan-solls- Ih Flasche 2.20. c.spsolllagsks- Anpassung-o D atum-net- stk- D- Und gezeitigt, die als Gaukelei abzuweisen töricht sein würde. Szenen von so ergreifender Macht, daß niemand Zeit hat, die W o rte zu vermissen. Dies bedeutet natürlich nicht, daß die redende Schauspiel kunst überflüssig gemacht wird. Aber es zeigt - was wir eigentlich alle erfahren haben, ohne irgendeine Fachschlußsolgerung zu ziehen —, daß ost bei der Bühnenkunst gerade das stumme Spiel am mächtig sten packt. Oft vergessen wir im Theater bei den entscheidendenAuftritteu, denWorten zu lauschen: die Bewegungen, der wechselnde Ausdruck, das keins pantomimische Spiel der Menschen untereinander reißt uns mit sich fort. Die Werte werden gleichsam eine Begleitung dazu. Es brauchten keine präzisen Worte in präzisen Säuen zu sein. Es könnten ebenso gut nur einige Ergüsse ohne logischen Zu sammenhang sein, es könnte eine Musikbegleitung sein - so ie die Pantomimen den Dialog erstatten: es könntäöendlich die Worte selbst sein, mit denen wir, die « chauen unbewußt in unserm Gehirn die Handlung ausfüllen, so wie wir es tun, wenn wir im Kinotheater einen wirklich-künstlerisc) durch lebten Austritt sehen. Doch kehren wirgu dem danischen Ballett zurück: es gelang Bournonmlle, es als eigenartige Mischnng »aus kunstsertigem Tanz und seelenvoller dramatischer Auslegung zu schaffen. » Er legte großes Gewicht aus das Technische beim Tanze. Da er sich aber nicht das technisch Verfeinerte in den rein körperlichen Leistungen als Ziel setzte, sondern es im Gegenteil als seine Berusung ausfaßte, den Beweis zu liefern, daß das Bsallett höhere Aus gaben hat, als den menschlichen Körper in schönen und sinnbetörenden Attitüden vorzuzeigen - so wurde alles, was nach Rasssinement und Pikanterie Kaufen konnte, aus dem dänischen Ballett ver nn Er wollte die Ballettkunft sogar bürgerlich rehabii litiercn. Der Tanz brauchte nicht durch Ent blößungen, durch Ansstellung von jungen Leibern zu wirken. Er wollte bürgerliche Achtung für seine Künstler und Künstlern-neu schaffen. Es durfte nichts Odiöseö an dem Stande der Ballettänzerinnen kleben- Die Eltern sollten rwhig ihre niedlichen kleinen Mäd chen, die Anlage zum Tanz hatten, zum KgL Dänis Ifchen Ballett gehen lassen. k. So wurde das dänifchc ein bei weitem mehr an qelleideies Ballett. als irgendein andres in der Welt. Ein Gebrause von dichten Antheren-Mexicqu bis an die, Knie- « » , I Und fo, wie Bournonville· das dänifche Ballett . schuf und gründete, so ift es in allem Wesentlichen noch heute. Freilich bat es resignteren müssen. Wir haben nach Vourxionville keinen Vallettmeifter ge habt, der feine Theorien von der künstlerischen Gleich berechtigung des Balletts mit den andern dramatischen Kunstarten bitt-te durchführen können. Und die diinischc Ballettdichtung starb in Wirklichkeit mit ihm. Aber fein Geist schwebt noch immer iiber dem dänifchen Vallctt - nicht nur wenn seine eigenen Werke anfgesührt werden, sondern auch wenn wir hin und wieder eine der weltlicheren Vallettkompofitionen des Auslandeö auf die dänifche Vüsbne verpflanzen. Vielleicht sind die Röcke der Damen einen Daumen breit kürzer geworden, vielleicht ftrotzen sie nicht mehr fo kompakt non deckend-en Schichten Aber es liegt noch immer eine Unschuld, eine Jungfräulichkeit über dem dänifchen Ballett wie über keinem andern in der ganzen Welt. - Unser Ballett kann ftetg feine Sache. Jn der» Tanzfchnle wird brav and fleißig trautiett· Aber: dieser Drill ist ohne allen Fanatiscnits, das technisch Unglaubliche, das bisher nie Gesehene zu erreichen. Man versucht nicht, uns durch überwältigende Kunst stiirke des Atems zu berauben. Und man regt uns weder durch allzu glühende Leidenschaft auf, noch reizt man uns durch allzu zärtliches Hinssmketr. « Es aelang eine kurze Zeit solange Bournou mlle selbst mit feiner Ballettdichtuna feiner Autorität und seinem Glauben an die Sache an der Spitze stand —, dem Ballett in Dänemart eine dramatisch bedeutunasvvlle Stellung zu verschaffen Und unter seiner Führerfchaft wuchsen einzelne Ballettkiinstler berau, die wirklich einen Rang unter den hervor ragendften Mitgliedern der Bühne einnabsmem Jei·t ift die große Zeit des Bournonvilleschen Balletts vorüber. Und niemand glaubt wohl allen Ernstes an eine Wiedergeburt im Geiste des Meisters und nach feinen hochfliegenden Plänen. Zurückgeblieben- ist aber ein Ballett in Schönheit txtdnfdt Anmut eine geläuterte Lebengtnnft in reiner u . Ein Ballctt mit viel Jugend nnd Schönheit. Ein Ballett, das wie ein idealisicrter Haushalt mit tüch tigen Tänzera und den I·i.cbxeizcndsteu. jungen Mäd chen wirkt. Hin Und wieder verschwindet eins der
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