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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184703108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-03
- Tag1847-03-10
- Monat1847-03
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1847
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-H" Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ SS. Mittwoch, dm 10. März. 1847. Außerordentlicher Landtag. Sitzung der ersten Kammer am 6. März. Die Kammer fahrt in Beralhung des Berichts über die Nah rungsverhältnisse, und zwar des 2. Theiles fort und eS er hält zuerst daS Wort v. Heynitz. Derselbe spricht sich haupt sächlich über die Noch der kleinen Gewerbtreibenden, denen e- an Geldmitteln mangele, weshalb sie die Concurrenz mit den wohlhabenderen nicht aushalten könnten, auS und beantragt zu Beförderung jener: ob nicht'durch Einführung einer obrigkeitli chen Stempelung der zum Export bestimmten Waaren und Fabrikate dem Herabkommcn jener Handwerker vorgebeugt wer den könne? ES findet dieser Antrag zahlreiche Unterstützung. Domherr l). Schilling findet die Bemerkung der Deputation, daß eS außer der Macht de- Staates und seiner Regierung liege, die Calamitäten einer Theurung oder allgemeinen Gewerbsstockung zu beseitigen, auffällig. Es komme bei den meisten menschlichen Handlungen vor, daß der Erfolg ungewiß sei. Deshalb dürfe aber der Staat feiner Verpflichtung sich nicht entziehen, die Wohlfahrt aller seiner Angehörigen zu befördern. Der Mittel, welche dem Pauperismus entgegenwirken könnten, gebe es so diele, daß dieser Stoff nicht hinreichend erschöpft werden könne. Die Ursachen des Pauperismus lägen vorzüglich: I) in der Uebervölkerung, 2) in dem immer weiter verbreiteten Luxus und der Vergnügungssucht. Erstere werde man entfernen durch Be förderung der Landwirthschaft, der Auswanderung; diese letztere ernstlich ins Auge zu fassen, sei jetzt an der Zeit, die Noth- wendigkert derselben scheine im Plane der Vorsehung zu liegen. Gegen den Luxus u. s. w. würden am besten Sparkassen und Eonntagsschuken wirken. Welche Mittel nun die Regierung in dieser Angelegenheit ergreifen werde, sei unbekannt; sie zu erfahren liege aber im allgemeinen Interesse, er beantrage daher: die Staatsregierung zu ersuchen, der nächsten Ständeversammlung hierüber Mitlheikung zu machen. Eine solche Mittheilung — schaltet hier der Referent ein — werde nach den Deputations- Vorschlägen ebenfalls erfordert, der Antrag sei deshalb unnöthig. Anger unterwirft die Ursachen des Nothstandes einer längeren Betrachtung und wünscht namentlich möglichste Begünstigung des Handels, insonderheit de« Ausfuhrhandels; sodann erblickt er in Vereinigung der Arbeit ein Hauptförderungsmittel des Wohlstandes, und deutet darauf hin, daß in der Landwirthschaft eine Quelle de« Wohlstandes fließe, die noch lange nicht genug erschlossen sei, da der Boden noch nicht so viel producire, als er wohl vermöge; segensreich wirkten aber hier jetzt schon die land- «irthschaftlichen Vereine, durch welche ein Umschwung neuer Ideen hervorgebracht worden sei. Secretasr v. Biedermann wünscht eine größere Unterstützung für die Straßenbauten Seiten der Regierung, welche nicht so fest an dem Princip festhalten solle, nur ein Drittheil der Kosten zu gewähren. Der Sprecher kritisier dann, auch auf die Gegenstände der letzten Berathung zurückkommend, die Ansichten mehrerer Kammermitglieder über Landwirthschaft, wobei er bemerkt, daß die Bauern im Gebirge hierin noch um 50 Jahre zurück wären, über Mehlmagazine, Militairdienst- -eit u.s.w., alle-dies im Sinne der Deputation, und suhlt sich zuletzt doch verpflichtet, als echter Erzgebirger die Ehrenrettung der Srdbirnen auszusprechen. König,. Commlffar Kohlschüller E»rl da« von der Regierung In Bezug auf die Sparkassen und Sonnlagsschulen zeilher befolgte System al« ein System der in- lrecten Unttrftutzung und Begünstigung, sucht nachzuweisen, daß die gesetzliche Einführung der Sonntagsschulen und die Einmischung der Staatskasse in das Sparcassenwesen sehr viel gegen sich habe, wahrend bei Befolgung des ersteren Systems schon viele segens reiche Resultate erreicht worden seien, wie derselbe mit Zahlen weiter belegt. Vicepräsident Hübler ist mit der Deputation vollkommen einverstanden und beklagt, daß die au« der Civili- sarion entsprossenen Zustände solcher Art seien, daß ihnen durch Gesetze nicht ohne große Schwierigkeit werde abgeholfen werden können. Hinsichtlich der Mehlmagazine giebt er die Belastung des Budget« zu bedenken und beantragt, anstatt die Errichtung derselben direct zu bevorworten, wie dies der Antrag der Depu tation thut, die Staatsregierung zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob es nicht ausführbar und nützlich sei, Mehl magazine zu errichten. Der Antrag wird unterstützt und Prinz Johann wünscht ihn an die Stelle des Deputationsantrags gesetzt zu sehen; die übrigen Deputationsmitglieder sind aber nicht der Meinung, da man mit einem direkten Anträge eher und sicherer zum Ziele komme, da ferner man „im Lande" diese Er richtung schon für gewiß ansehe. StaatSmin. v. Falkenstein ist für den Vicepräsidenten, da, wenn der Antrag so ausgeführt werden sollte, die Ausgaben dafür leicht eine Million übersteigen könnten. Darüber wird noch einiges gesprochen vom Fürsten v. Schönbtzrg, von Gottschald, von dem Staatsminister v. Falkenstein. vr MiruS kommt vom Sparcaffen- wieder auf daS Hausirwesen, welches für Moral und Gewerbe nachtheilig, zur wahren Landplage geworden sei. Gottschald: bei kürzerer Dienstzeit würde man mehr Mannschaft brauchen, v. Criegern schreibt den Nochstand gewissen Erzeug nissen der Presse zu, welche nicht selten dazu benutzt werdc, um Unzufriedenheit auSzusäen. Unzufriedenheit führe zu Mut losigkeit, diese zu Verarmung. Mit voller Ueberzeugung sprach er eS auS, daß derartige Bestrebungen der Presse verhindert werden müßten, denn sie könnten eben Schuld werden an der Verarmung. Viele stellten den Satz auf, daß unsere socialen Verhältnisse ganz trostlos wären und eine Radikal kur ver langten; sie stellten aber kein Mittel auf, welche« praktisch jener angeblichen Trostlosigkeit abhelfen könnte. Bei dem ruhigen Sinne unsrer Bevölkerung sei ein Erfolg jener Anregungen nicht zu verspüren, allein man dürfe solchen Bestrebungen nicht so ruhig zuschauen. DaS nächste Mittel dagegen finde sich in der Gesetzgebung allein; für den Augenblick scheine größere Belehrung de« Volkes hierfür von Wichtigkeit zu sein, vorzüglich müsse man jenes dahin zu bringen suchen, daß eS sein Wollen moralisch gestalte, L)r. CrusiuS beantragt: die Regierung solle der nächsten Ständeversammlung einen speciellen Plan von Errichtung der Mehlmagazine vorlegen, v. SchönfelS macht der Deputation den Vorwurf, daß sie nicht tiefer auf Handel und Gewerbe eingegangen sei, da vom Blühen derselben da« Glück eine« großen TheilS der Bewohner Sachsen- adhänge. Er habe auch gewünscht sie wäre auf die !!'
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