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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184703211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-03
- Tag1847-03-21
- Monat1847-03
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1847
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 80. Sonntag, dm 21. März. 1847 Außerordentlicher Landtag. Sitzung der zweiten Kammer am 19. März. Nachdem die zweite Kammer von I I Uhr an geheime Sitzung gehalten hatte, ging sie Mittags um I Uhr zu einer öffentlichen über. Gegenwärtig waren die Staatsminister v. Könner, tz, v. Zeschau und v. Falkenstein nebst dem Geh. Fmanzrathe v. Ehrenstein. Auf der Registvande befanden sich u. A. zwei Petitionen mehrer Actionaire der Ehcmnitz-Riesaer Eisenbahn um Verwendung für diese und Unterstützung derselben aus Staats mitteln. Auf die Bemerkung des Abg. v. d. Planitz, daß durch die in geheimer Sitzung in Bezug auf diese Angelegenheit gefaßten Beschlüsse jene Petitionen als erledigt zu betrachten seil^ würden und man sie daher ohne Weiteres an die erste Kammer abgeben solle, ward von der Kammer demgemäß Beschluß gefaßt. Weiter ward ein Schreiben des Dicepräs. v. Thiel au vvrgetragen, worin dieser unter Bezugnahme auf ein Rückschreiben des Vorstandes des Gesammtminifterii mittheilte, daß auf fein bei Sr. Majestät dem Könige eingereichtes Gesuch um Enthebung von der Function eines Vizepräsidenten einzugehen, Allerhöchsten OrtS Bedenken getragen worden sei, daß er aber bei seinem an gegriffenen Gesundheitszustände bitte, ihn für die übrigen Sessionen für entschuldigt zu erachten. — Hierauf trägt Abg. Kasten vor, daß die Beschwerde deS Handarbeiters Schulze au« Stötteritz aus materiellen Gründen abzuweisen sei, und es bewendet bei dieser Anzeige. — Darnach wird zur Tagesordnung übergegangen und Referent v. d. Planitz trägt die Differenzpuncte vor, welche nach Berathung des Dekrets, „die sächsisch-baiersche Eisen bahn" betreffend, in den beiden Kammern sich herausgestellt haben. Diese sind 1) ber von der ersten Kammer zu den Worten : „daß die sächsisch-baiersche Eisenbahn-Eempagnie ihr Eigenthum an den Staatssiscus abtrete" gemachte Zusatz: „sammt allen Rechten und Verbindlichkeiten." Derselbe wird ein stimmig genehmigt. 2) der von der ersten Kammer abgelehnte Antrag Zieglers: daß bei Uebernachtung der Züge die diesseitigen Landesinteressen mit denen BaiernS gleiche Berücksichtigung finden möchten, v. d. Planitz bemerkt hierzu: man habe in jenseitiger Kammer diesen Antrag einen undeutschen und kleinlichen genannt; das habe die Deputation allerdings befremdet, da man in Eiseubahnangelegen- heiten und auch sonst nicht überall eine solche Wahrung der deutschen Interessen gefunden habe. Kleinlich sei der Antrag auch nicht, da er nicht bloS „Gasthofsinteressen" — (wie v.Hohenthal-Püchau sagte) — sondern die einer ganzen Provinz vertrete. Die Deputation rathe deshalb an: bei dem vorigen Beschlüsse stehen zu bleiben. Tobt: er schließ, sich den Aeußerungen des Referenten vollkommen an und wolle nur, um nicht etwa auch den Vorwurf der Un deutsch heit auf sich zu laden, ganz deutsch und frei heraussagen, daß er jene Bezeichnung eines von diesseitiger Kammer einstimmig gefaßten Beschlusses sehr unpassend finde. Staatsminifter v. Seschau: jener Ausdruck sei auch in der ersten Kammer schon gerügt worden. 3) hat die erste Kammer den Beschluß der diesseitigen, „daß die Bau- und Betriebsverwa l tuna der Bahn einem Direct,ritz übergeben werde, wel ches aus drei in festem Gehalte stehenden Personen besteht, die ihre ganze Thätigkeit diesem Berufe widmen u. s. w. u s. w., nicht angenommen, weil die Re gierung dadurch zu sehr beschränkt würde. Die Deputation — äußert der Referent — halte diesen, wie die folgenden (vier) Anträge, für ein Ganzes; es könne ihr daher nicht erwünscht sein, sie blos theilweise an die Regierung zu bringen. In dem, was in der ersten Kammer gegen diese Anträge vorgebracht worden sek, habe die diesseitige Deputation eine Widerlegung ihrer Gründe nicht finden können. Es seien übrigens diese Anträge ja nicht als Bedingungen der Uebergabe hingestellt; aber das Gute hätten sie jedenfalls, daß, bleibe man dabei stehen, man wenigstens die Hoffnung habe, die Regierung werde, wenn sie ihrerseits von diesen Grundsätzen abgehe, der nächsten Ständeversammlung die Beweggründe dazu mittheilen. Man Möge also bei dem Anträge beharren. Staatsminister v. Zeschau: die in der ersten Kammer angenommenen — drei folgenden — Anträge in Betreff der Staatsdienereigenschaft, welche die Beamten in der Regel nicht erhalten sollen, und auf Vorlegung eines Normaletats für die Gehalte und eines Eisenbahntarifs seien jedenfalls die wichtigsten, weil sie zum Theil auf das Budget von großer Einwirkung seien; die beiden ersten hatte man wohl aufgeben können, nachdem eine so ausführliche DlScussion darüber stattgefunden und über die Ansichten der RegierungSorgane genügenden Ausschluß gegeben hätte. Hiernach bleibt die Kammer bei ihrem ersten Beschlüsse gegen eine (v. d. Beck s) Stimme stehen.. Einstimmig verharrt sie endlich, auch bei dem von der ersten Kammer abgeworfenen Be schlüsse: „daß jene Behörde — das Direktorium — dem betreffenden Ministerium zwar verantwortlich sein, aber mit den erforderlichen Befugnissen zu Ver waltung und Beschleunigung der Geschäfte versehen sein müsse." — Hiermit sind die Differenzpuncte einstweilen erledigt und die Sitzung wird ^2 Uhr aufgehoben. Die erste Kammer hielt heute eine geheime Sitzung. Das zwanzigste Abo»«»««nt- Concert im Gewandhaus,. Als Meister der neuesten Zeit wurden heute zum Beschluß der historischen Reihenfolge Spohr, Spontini, OnSlow, Mcyer- beer, Rossini. Donizetti und Marschner vorgeführt; Mendelssohn, Rob. Schumann, Gade waren nicht vertreten. Die 6mo1l- Symphonie von Spohr, unter Mendelssohns Leitung trefflich exeeutirt, bildete den Glanzpunkt des Eoncerts. Alle Vorzüge der. Gpohr'schen Musik, hoher Ernst bei sentimentaler Weichheit der Empfindung, Harmonieenreichthum, schönster Gebrauch der Instrumente, namentlich der Saiteninstrumente, und größte Fertigkeit, einen gefälligen Gedanken musikalisch auszubeuten, sind in dieser schönen Symphonie enthalten. Fräulein Vogel sang die Arie der Vestalin sehr gut, auch nicht ohne dramatischen Vortrag, aber um die großartige hochtragische Wirkung hervor- zubringen, die Spontini hineingelegt hat, ist eine größere Stimme erforderlich. In Herrn CarlSchuberth aus Braunschweig kernten wir einen bedeutenden Virtuosen auf dem Dioloncell
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