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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184703302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-03
- Tag1847-03-30
- Monat1847-03
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1847
- Autor
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Leipziger Tageblatt VNd Anzeiger. 89. Dienstag, den 30. Marz. 1847. Morgen Mittwoch den 31. März ». v. Abends um 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Zur Berathung kommt da- Gutachten der Deputation zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen über die derselben »ur Prüfung über wiesenen 6spj). XI. XI. und XIII. des diesjährigen Budget-. ' " Heber Betäubung durch Schwefeläther Bei meinen zeitherkgen Versuchen, den Aetherrausch zu er zeugen, stellte sich bei Anwendung der bisher empfohlenen Appa rate al-bald heraus, daß selbige dem Zwecke keineswegs voll kommen entsprachen, und wenn manche der geehrten Kunstge noffen dm erwünschten Zustand bei ihren Versuchen nicht er zielen konnten, so scheiterten die Experimente besonders nur an der Unzweckmäßigkeit des Apparate-, vielleicht auch der Methode. Bo-t-ttch der Mechwe rmH ich, -estichs a»f rielfache Ver suche und Beobachtungen, mich der Ansicht des Herrn Vr. Berg- son anschließen und die Einathmung der Aetherdämpfe durch den Mund au- dem Grunde als weniger empfehlenswerth bezeichnen, weit die Erfahrung es hinreichend bestätigt hat, daß selbige gar oft unangenehme Zufälle, wie häufiges Husten, Speichel ausfluß, Uebelkeit, Ausstößen, sogar Erbrechen und Brustbeklemmung herbeiführt, die die Aetherinhalation unterbrechen und oft ganz unmöglich machen. Da nun ein anderer, sogar geeigneterer Weg, Aether einzuziehen, zu Gebote steht und zwar der natürliche Luftweg durch die eine Nasen öffnung, wobei alle oben angeführten Zufälle nach den bisherigen Beobachtungen nicht zu befürchten, so muß dieser Methode, durch die Nase einzuathmen, der Vorzug gegeben werden, wenn nicht Krankheiten daran behindern. Hat man auch neuerdings be hauptet, daß durch die Mundinhalation ein höherer Grad und länger andauernde Narkose hervorgerufen werde, weil auf diesem Wege den Aetherdünsten eine größere Fläche zur Ausnahme ge boten ist, so habe ich dieser Behauptung nur entgegenzusehen, daß bei der Naseninhalation die Aetherdünste einen andern Weg keineswegs nehmen, vielmehr ganz auf eben dieselbe Fläche ge langen, wie durch den Mund, und dieselbe Quantität bei ent sprechenden Vorrichtungen andauernd eingezogen werden kann. Muß ich mich nun auch aus wahrer Ueberzeugung mit der etwähnten Methode de- I)r. Bergson völlig einverstanden er klären, so zeigte sich doch schon bei den ersten Versuchen, die ich mit I)r. Bergson'- Apparat unternahm, daß selbiger noch nicht au-reichend, dem Zwecke völlig entsprechend und vollkommen, in sofern er gestattet, den Mund beliebig zu öffnen und zu schließen und sonach willkührlich während der Aetherinhalation atmosphärische Luft einzuathmen. Wenn eS nun erwiesen ist, daß die gleichzeitige Einathmung atmosphärischer Luft die erwünschte Wirkung des AetherS schwächt und somit den Aetherrausch verzögert oder gar verkümmert, so konnte wohl die Aufgabe, einen möglichst vollkommenen Apparat herzustellen, d. h. einen Apparat, mittelst dessen der reine Aecher- dunst ohne Zutritt atmosphärischer Luft durch die Nase in die Luftröhre und Lungen gelangt und den Aetherrausch schnell und sicher erzeugt, nur dadurch gelöst werden, daß mittelst zweckentsprechender Vorrichtungen der betreffende Patient bestimmt wird, so und nicht ander- einzuathmen und eben so bestimmt auszuathmen. Und diese an sich leichte Aufgabe glaube ich da durch gelöst zu haben, daß ich außer dem im oberen Theile der Juhalation-röhre angebrachten Ventil, welches nur gestattet, Aether durch die Nase einzuziehen, beim Ausathmen sich aber schließt, gleichzeitig vor dem Mund ein breite- elastische- Mund stück mtt Ventil anlege, welche- nur das Ausathmen zuläßt und beim Einathmen sich schließt. Da- Gefäß zur Aufnahme des Archer- ist fast gleich den zeither bekannten. In der Mitte de- Deckel- befindet sich eine messingene Röhre mit einem Hahn zum Verschließen und gleichzeitig um beliebig die Quantität des ausströmenden Aether- bestimmen zu können. Soll der Aether schneller verdunsten, so ist dazu ein zinnerner Untersetzer ange bracht, welcher mit heißem Wasser angefüllt wird. Mit diesem Apparat, den mir der hiesige Instrumentmacher Herr C. Löwe, der den meisten meiner Versuche beiwohnte und mit großem Interesse für die Sache meine Ideen immer schnell und praktisch auszuführen sich bemühte, zu meiner größten Zu friedenheit angefertigt, habe ich stets die überraschendsten und be friedigendsten Resultate erzielt und fühle die Pflicht, au- Liebe zur Sache denselben hiermit der Oeffentlichkeit zu übergeben und der allgemeineren Anwendung zu empfehlen, wobei ich auf Folgendes noch aufmerksam machen zu müssen glaube. Um den Aetherrausch schnell und sicher zu erzeugen, muß, wie schon be merkt, jede Störung vermieden werden, Patient zu diesem Zwecke der faktischen Unschädlichkeit de- Experimente- sich versichert halten, jede- ängstliche Gefühl unterdrücken und mit festem Willen, mit festem Vertrauen zur Sache 'die regelmäßige Ein- athmung de- Aether- und Ausathmung der atmosphärischen Luft besorgen wollen; den Unterbrechungen in dem angeführten Respirationsgeschäft verhindern und verkümmern den Aetherrausch. Ich selbst habe mehrfach beobachtet, daß dergleichen unruhige, unwillige Personen wohl über eine halbe Stunde Aether ein- athmeten und der zur schmerzlosen Operation nöthige Narko tismus nicht eintrat, sondern nur ein leichter, rauschähnlicher Zustand sich zeigte, wobei da- Schmerzgefühl noch nicht völlig unterdrückt war. Der häufig mit den ersten Zügen verbundene Reiz in der Nasenschleimhaut läßt sehr bald nach und der Aetherrausch zeigt sich bei nicht gestörter Einathmung oft schon nach 3, 4 oder 5 Mi nuten, je nach der Empfänglichkeit de- betreffenden Subjekts. Sollte sich Jemand von der Sicherheit der angeführten Methode, wie de- Apparate-, überzeugen wollen, so bin ich da zu gern erbölig. C. E. Hering, Zahnarzt hier und Herzog!. Altenb. Hofzahnarzt. Nachrichten aus Sachsen. In Schneeberg war der katholischen Gemeinde früher der <
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