Leipziger Tageblatt und Anzeiger. -»-ss Freitag, dm 9. AM. 1847. Sächsisch- Bayersche Staats - Eilenbab». Von nächstem Sonntage den 11. d. MtS. an soll bis auf Weiteres auch mit dem Mittags 12 Uhr von Leipzig, Zwiekau und Reichenbach abgkhendm Person,nzugk bei Gaschwitz, Bohle«, »reiti«ae«. Gerstenberg und -kem«a,r «„gehalten werden. ' Leipiig, den 6. April 1847. Königliche Direktion der Sächsisch - Bayerschen Staats - Eisenbahn. Tchill» Da« Muse««. Seit mehreren Jahren besteht in unserer Stadt unter dem obigen Namen eine auf Actien gegründete öffentliche Leseanstalt, welche sich, obwohl sie der Lheilnahme de- Publikums noch nicht in der ausgedehnten Maaße sich erfreut, wie in einer Stadt wie Leipzig zu wünschen und zu erwarten wäre, doch bereits so gestaltet tzaz, -aß sie ats ei» begründetes und steigender Benntzung sicheres Unternehme« dasteht. Der in der letzten, am 3V. vorigen MonatS abgehaltenen Generalversammlung von dem Vorsitzenden des Di rektorium-,*) Hrn. Prof. Dindorf, mitgetheilte Geschäftsbe richt gab hiervon Zeugniß; einige vergleichende Zahlen über den Besuch de- MukeumS in den mehreren Jahren seines Bestehens werden dieß unterstützen. Die Zahl der Jahresabonnenten betrug: Anfang de- Jahres 1845: 266, „ „ 1846:271, „ „ „ 1847:327; die der MonatSabonnenten: 1844 285, 1845: 338, 1846: 389. Dieses Monatsabonnement ist iheils für Fremde, theils für hiesige Handlungscommis bestimmt, da diese letzteren durch Ge schäfte häufig längere Zeit an dem Besuche der Anstalt verhindert sind und ihnen daher der Ein- und Austritt als Abonnent in kürzeren Zeitabschnitten wünschenswerth sein muß. Von den letzteren Herren sind 1844: 109, 1845: 128, 1846: 170 Monatsabonnenten gewesen, so daß sich auch in dieser speciellen Beziehung eine wachsende Lheilnahme an der Anstalt zeigt. Kür Fremde bestehen außerdem Wochen- und TageSabonne- ments. Die Zahl der ersteren ist von 440 im Jahre 1844 auf 864 „ „ 1845 und 893 „ „ 1846 gestiegen; die Zahl der TagesabonnementS betrug in jedem der *) Dasselbe besteht aus den Herren: Fr. Brockhaus, Adv. Cicho- rius, Prof. vr. Diudorf, Generalconsul Düfour-Feronce, V»"W ^ Reimer, 0r. Schletter, Prof. vr. Weber, beiden letzten Jahre über 2000. Unter der letzteren befindet sich jedoch auch eine Anzahl Einheimischer, da während der Messen sowohl Einheimische als Fremde auch auf Tageskarten eintreten können, während für Einheimische im Uebrigen, mit der oben erwähnten Ausnahme, nur ein Eintritt in das Abonnement auf mindesten- ein Vierteljahr zulässig ist. Eine ähnliche Ausnahme, wie rücksichtlich der Handlungs commis, besteht auch rücksichtlich der Studirenden, insofern diese nur halbjährlich zu abonniren brauchen und außerdem eine be deutende Ermäßigung des Abonnements genießen. Ungeachtet dieser Erleichterungen ist die bedauerliche Wahrnehmung zu machen gewesen, daß sich die Zahl der Herren Studirenden, welche das Museum besuchen, neuerlich verringert hat. Mit dem Museum ist übrigens seit Anfang dieses Jahres ein, bereits von einer großen Anzahl Abonnenten benutzter Lesezirkel verbunden, besten Theilnehmer gegen eine geringe Vergütung für Trägerlohn 15 beliebig auszuwählende Zeitschriften zum Lesen in das Haus bekommen. Die in der Generalversammlung beantragte Aenderung in der Verfassung der Gesellschaft, welche demnächst in Berathung zu ziehen und von einer außerordentlichen Generalversammlung zu beschließen ist, wird, wie zu hoffen steht,, manche jetzt in den Statuten begründete Hemmnisse in der Verwaltung der Anstalt beseitigen und so die letztere den Interessen des Publikums immer näher führen, dessen Lheilnahme wir dieses, Leipzigs würdige, Institut empfohlen haben wollen. Confervatorirrrn der Musik. Die am 6. April abgehaltene Hauptprüfung der Schüler und Schülerinnen des hiesigen EonservatoriumS für Musik lieferte höchst erfreuliche Zeugnisse von der Tüchtigkeit dieser Anstalt, den verdienstlichen Bemühungen ihrer Lehrer, und dem Talente und Fleiße ihrer Zöglinge. Es wurden von den letzteren Chor gesänge von Mozart und Hauptmann, und die Ouvertüre zum Wasserträger von Cherubini ausgeführt. Nächstdem ließen sich im Solovortraz hören: die Herren H. RicciuS 1l. aus Bern- stadt, W. A. Metzler au- Zwickau, Ad. Lang aus Thorn, Kr. Seiß aus Dresden (Violine); I. Ascher au- London, Wedel äv 8en1i8 au- Warschau, L. Drouet aus Coburg, F. Breunung au- Brotterode, A. Gockel au- Wille- lMianofarteir und die Damen Minna Bernde aus