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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184704090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-04
- Tag1847-04-09
- Monat1847-04
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1847
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SS4 Mltau, Mlnna Stark au- Weimar (Gesang), Alexandrine Flinn au- Dublin (Pianoforte). Außerdem trugen noch die Damen Ottilie Beck aus Leipzig, Pauline Fried heim aus Cöthen, Sara Samson aus dem Haag, Hildur Sommer feld au- Christiania mit den Herren äe 8entjs und Rud. v. Amen da aus Curland eine Ouvertüre von Hummel für drei Pianofortes, jedes zu vier Händen bearbeitet von Herrn Prof. MoscheleS, und die Damen Berndt, Flinn, Aug. Rem de aus Weimar und Aug. Sachße aus Wetßenfels ein Concertante für vier PianoforteS von Czerny vor. Wir fügen einige Notizen über den Besuch der Anstalt seit ihrer Eröffnung (Ostern 1v43) bei. Die Zahl der seit der Eröffnung bi- jetzt aufgenommenen Schüler beträgt I6L, welche das Institut ein, zwei und drei Jahre lang besuchten und noch besuchen. Nur wenige mußten Krankheitshalber früher entlassen werden. Unter den Schülern befanden und befinden sich: 40 au- dem Königreiche Sachsen (worunter 14 aus Leipzig), HO au- dem übrigen Deutschland, 2 aus der Schweiz, 2 au- Dänemark, L au- Holland, 10 au- England, 2 aus Irland, 2 au- Norwegen, 2 aus Schweden, 6 aus Polen und Rußland, 1 au- Nordamerika. Don diesen waren 37 Schülerinnen und 124 Schüler. Im ersten Semester betrug die Zahl der Schüler 44, in den spä tern 60 bi- 70. Lehrer zählt das Institut jetzt 6 ordentliche und 8 außer ordentliche. Von den bereit- abgegangenen Schüler* haben, insoweit eS zur Kenntniß de- DirectoriumS gekommen ist, Anstellungen er halten: ö als Theatersängerinnen, 1 als Theatersänger, 1 als Concertsängerin, 2 als Concertisten, 6 a?S Musikdirektoren, 1 al- Seminarlehrer, 3 als Organisten, 4 als Musiklehrer, 4 als Orchestermitglieder. *) *) Wir knüpfen hier folgende Geschichte an, welche der dänische Dichter Andersen, der längere Zeit in Dresden lebte, in seiner kürz lich bei Lorck in Leipzig erschienenen Lebensgeschichte erzählt: „In Sachsen lebt eine reiche, wohlwollende Familie; die Frau vom Hause las einen Roman „Nur ein Geiger", und der Eindruck dieses Buches war, daß sie gelobte, wenn sie auf ihrem Lebenswege ein armes Kind mit großen musikalischen Anlagen treffen würde, so solle dieses nicht zu Grunde gehen, wie bei dem armen Geiger. Tin Musiker, der ihre Worte gehört hatte, brachte ihr bald darauf nicht einen, sondern zwei Knaben, äußerte sich über deren Talent und erinnerte sie an ihr Versprechen. Sie hielt Wort, beide Knaben kamen in ihr Haus, erhielten eine Erziehung und find nun im Conservatorium; der jüngste hat vor mir gespielt, ich erblickte ein frohes, glückliches Antlitz." — Die Dame ist, wie das Dresdner Tageblatt berichtet, die Majorin Serre in Dresden ; die beiden Knaben, zwei Brüder, find vielversprechende Zöglinge des Leipziger Couservatoriums. Die Chemrritz-Ikiesaer Eisenbahn. Der Wunsch, daß unsre Börse, wie seither nur einen Rück gang, endlich einmal wieder einen Aufschwung nehmen möge^ schwebt auf Aller Lippen; denn bevor nicht die Papiere bessere Course bekommen, ist an große- Leben im Kleinhandel und so mit auch tm Großhandel nicht wohl zu denke«. Man sehe die Course von vorigem Frühjahr und von diesem an, so muß man erstaune« über den gewaltige« Unterschied, der eingetreten ist. A« auffallendsten ist die Differenz bei den Obligationen der Löbau-gittaner und Chemnitz-Riesaer Eisenbahnen.. Beide find von ihrem Höhepunkt um etwa 50^ glichen. Man denke sich in die Lage derer, welche diest Papiere VGA Anfang an besitzen! Und was ist gegen die beispiellose Entwertung dieser Aktien gethan worden? Nicht-. Man hat sie und ihre Inhaber ihrem Schicksal überlassen und ist nun in dieser Krisis auf einen Standpunkt ge kommen, wo sie unter der Hälfte der Einzahlung stehen. Beide Papiere sind die Spielbälle der hiesigen Börse gewesen. In letzter Zeit hatte sich alle Wuth insbesondere gegen die Chemnitzer Aktien gerichtet. Auf ihnen lastete die Fixerei mit allen ihren Schrecken. Alle Mittel sind angcwendet worden, um die Course zu drücken, und noch schleichen die Gewissenlosen einher, welche eS auf die Verluste der trostlosen ActionairS und auf den Ruin des öffentlichen Credits abgesehen haben. Es ist bekannt, welche Mittel und Wege einer der gefürchtetsten Fixer hier und in Berlin aufgeboten hat, um die Chemnitzer Actien bis auf 58o/o, den niedrigsten Standpunkt, den sie erreicht haben, herabzubringen, der hämischen Angriffe in den Zeitungen gar nicht zu gedenken, über welche die öffentliche Meinung bereits den Stab gebrochen hat, die aber doch, wie alles Böse, wucheri schen Samen gelegt haben. Die Zeitverkäufe sind die furcht baren Mittel, durch welche den Fixern ihr Handwerk gelingt. Auf Verkäufe per 6n88L lassen sie sich nur zum Schein ein. Lausende und aber Tausende von Chemnitzer Actien werden in einem Monat ge - und verkauft, in der Wirklichkeit existiren nur wenige. E- wäre so leicht, diesem Handwerk ein Ende zu ma chen, wenn diejenigen reichen Kaufleute, welche die Börse besu chen, an Tagen der Gefahr zusammenhielten und auf Lieferung von Cassenstücken drängen. Die Aussichten für die Chemnitzer Actien sind besser al- früher. Die Jüterbog»Riesaer Bahn ist bereit- lebhaft in Angriff ge nommen, die Chemnitz-Zwickauer verheißen, somit tritt diese Bahn in die Reihe der großen deutschen Verkehrstraßen. Nicht blo- daß dann eine Bahn in gerader Linie von Chemnitz über Berlin nach Stettin geht, eS eröffnen sich auch belangreiche Seitenwege nach Leipzig und Dresden, Magdeburg, Hamburg und Frankfurt an der Oder. Und nach Anschluß an die bayrische Bahn er öffnen sich auch nach dieser Seite Deutschland- hin ganz neue Verkehrscanäle. Die Chemnitzer Bahn wird einst in Betreff der Fracht zu den stärksten Deutschlands gehören. Vor zehn Jahren machte man die ersten höchst glänzenden Berechnungen. Wie hat sich seitdem der Verkehr gehoben, wie wird er sich, gleichwie auf den übrigen fertigen Bahnen, nach der Vollendung von Jahr zu Jahr heben! Wie hat sich auf der Dresdner Bahn jähr lich die Zahl der Passagiere und Frachtstücke vermehrt! Soll die Chemnitzer Bahn einst allein eine Ausnahme machen? Der Mehrbedarf ist für die jetzigen Käufer doch nur Neben sache, da sie die Actien um weniger als die Hälfte der Ein zahlung, 80 Thlr. mit 38 Thlr-, kaufen können. Für sie braucht die Bahn in Zukunft nur zu 2"/„ sich zu verinteresstren und sie haben dann ihre 40/o ziemlich gedeckt, ganz abgesehen davon, daß die von ihnen angelegten Capitale bei der Hälfte de- An kaufs jetzt 8"/,, Interessen tragen. > Da eS nun keinem Zweifel unterliegt, daß diese Bahn näch sten Landtag, der schon im Juni kommenden Jahre- beginnt, ebenfalls Staatsbahn wird und die jetzigen Actien später ebenfalls in 3"/o StaatSpapiere umgetauscht werden, so kann man allen Inhabern nur den Rath ertheilen, daß sie sich durch Afterreden nicht irre machen lassen, sondern Alle- aufbieten mögen, die Papiere zu halten, da sie also doch wenigsten- zu einem Theil ihrer Verluste wieder kommen werden. Außerdem können sie wegen de- ungestörten Fortbaue- außer Sorge fein. Da- Direk torium bietet alle seine Kraft auf, da- Unternehmen zu beschleu nigen und wird in Kürze den Acttonatren erfreuliche Mitthei lungen machen. Für einen Theil de- Mehrbedarfs haben die Stände bereit- gesorgt. Eine neue Anleihe belastet nicht die alten Actionaire, sondem wird auf eine sehr vortheklhafte Welse selbstständig in'- Leben treten. Daß die alten Actionaire fortan keine Interessen bekämen, sind teere Gerüchte, welche nur Fixer benutzen. Die erste Hälfte der Bahn wird nächsten- eröffnet.
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