mit besonderer Berücksichtigung der vom Verfasser auf der Weltausstellung von Philadelphia 1876 und auf der Pariser Weltausstellung von 1878 für dieses Fach angestellten Vergleiche und Wahrnehmungen
Schwarzfärbcn. 197 Stearinsäure u. s. w.*). Es muß jedem unter uns einleuchten, daß es gewiß nicht einerlei ist, wie die Materialien beschaffen sind, die inan zur Komposition des Lüsters verwendet. Je feiner das Oel ist und je fett reicher und alkalischer die Seife, einen desto wirksameren Lüster muß man erhalten. Man giebt dem reinen Olivenöl (liuila ck'olivss visißo) hierin den Vorzug. Was die Seifen betrifft, so sind dieselben, was Gehalt an fetten Säuren rc. anbelangt, sehr verschieden. Die chemische Zu sammensetzung der hauptsächlichsten unter ihnen ist folgende: Fette Säuren Alkali Wasser Harte Mohnölseife 76 7 17 Marseiller Seife (marmorirt) .... 64 6 30 „ „ (weiße) 69 10 21 Schmierseife 40 8 52 Talgseife (Kernseife) Palmölseife (ungebl. Kernseife) .... 61 7 32 65 8 27 In französischen Glacelederfärbereien zieht man die weiße Marseiller Seife allen andern vor, weil dieselbe am meisten Alkali enthält, und dieser von einem wohlthuenden Einfluß auf den Narben und die Farbe von schwarzgefärbten Glaccleder ist. Man stellt einen ausgezeichneten Lüster dar, indem man 250 Z kleingeschnittene Marseiller Seife (weiße) in einem Liter Wasser durch Kochen auflöst, vorher aber so dick wie eine Bohne Soda hinein geworfen hat. In einem andern Gefäß bringt man einen halben Liter reines Olivenöl, 35 Z Stearinsäure und 5 § Wachs zum Kochen. Ist die Stearinsäure und das Wachs vollständig geschmolzen, so schüttet man dieses Oel in einem feinen Strom und unter beständigem Umrühren in die kochende Seifenauflösung, läßt das ganze Gemisch noch 5—10 Minu ten zusammen kochen, zieht es vom Feuer und schüttet nach ungefähr st Stunde 50 K Salmiakgeist hinzu. Dieser Lüster wird kalt aufgetra gen und dabei das Fell mit einem weichen Schwamm nach allen Rich tungen hin damit eingerieben. Man lüstrirt am besten auf einer mit Zinkblech überdeckten Tafel, welche man sehr reinlich zu halten sucht, damit die Fleischseite der Felle nicht beschmutzt wird. Nachdem die Felle lüstrirt sind, werden sie getrocknet, zur Sommers zeit in freier Luft, oder wo das nicht sein kann, auch im Trockenzimmer. Die Felle werden dabei nicht eingehakt, sondern einfach mit dem Kopf ende über den Haken gehangen. Ich brauche nicht zu erwähnen, daß alle Leder gleich nach dem Aufstvllen lüstrirt werden, und erst nachdem dieselben wieder getrocknet sind, auf der scharfen Klinge überlassen werden. Nach dem Ueberlassen werden die schwarzgefärbten Felle t am- Viele Glacelederfärber verwenden, aber gewiß ohne Ueberlegung, arabi sches Gummi. Dieses, sowie überhaupt alle Substanzen, die einen harten Glanz erzeugen, sind gänzlich zu vermeiden.