Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184705193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-05
- Tag1847-05-19
- Monat1847-05
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1847
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 139. Mittwoch, den 19. Mai. 1847. Bekanntmachung und Erinnerung. Die von Grundstücken, Miethen und versckledenen Luxu-gegenständen zu dem hiestzen Stadtschulden. Tilaunq«-Fond« zu entrichtenden Abgaben sind auf den jetztgen MatkerMtN ebenfalls nur nach dem bisherigen Verhältnisse abzuführen. Wie wir daher erwarten können, daß die Abführung der auf diesen Termin verfallenen Beiträge odne allen Rückstand er« folgen werde, so haben wir auch an die unverweilte Berichtigung der auf frühere Termine noch ausstehenden Reste um so ernst» licher zu erinnern, als wir diese unterbleibenden Falls nunmehr durch milirairische und nach Befinden, gerichtliche Execution ein» bringen lassen müßten. Leipzig, den II. Mai 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. Ur. Gross. Die Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften hielt am 18. Mai statutengemäß die erste der beiden, all jährlich statt findenden öffentlichen Sitzungen. Nach einigen Begrüßungsworten des Vorsitzenden Secretairs der Gesell schaft, des Herrn Prof. Comthur Dr. Hermann, las Herr Staatsminister von Lindenau Erc. dre Festrede und hierauf der Erstgenannte eine Abhandlung über „Antik und Modern," wonach Hr. Prof. vr. E. Weber über den Mechanismus, durch welchen die NahrungSsäste in den Körper gelangen, einen freien, durch Abbildungen erläuterten Bortragi chrelt. So sehr es zu bedauern war, daß die akustischen Mängel des Saales und das schwache Organ des ersten Sprechers seine Vorlesung nur den allernächst Sitzenden zugänglich machten, so sehr fesselte die nächste Vorlesung durch ihre geistreichen Andeutungen zum Verständniß insbesondere des Alterthums und der dritte Vortrag konnte als Muster gelten, wie eine aus den Liefen der Wissenschaft stammende, mi kroskopisch gewonnene neue Anschauung einem gebildeten Zuhörerkreise in freier Rede nicht blos faßlich, sondern durch geistreiche Formgebung auch anziehend vorgetragen werden kann. Nachdem zum Schluffe noch Herr Prof. I)r. Her mann den Eingang einer mathematischen Abhandlung des Herrn Prof. Reich in Freiberg angekündigt hatte, schloß er unter ehrender Erinnerung an die seit Stiftung der Gesell schaft bereits durch den Tod aus ihr geschiedenen Mitglieder — Geh. Hofrath Jacobs in Gotha und Prof. Becker hier — die Sitzung. Die Geschwister Neruda. Seit Monaten fast berichten die Berliner Blätter von zwei „Wunderkindern," die fort und fort daselbst und im nahen Potsdam Concerte geben, ohne daß der Beifall und die Eheilaahme des Publikums abnimmt. Die eine der klei nen Künstlerinnen ist sieben Jahr alt und spielt Violine, die andere zählt eilf Jahre und spielt Clavier. Hat selbst der Frühling mit seinen entzückenden Gratiövorstellungen, mit aller blendenden Pracht seiner Dekorationen und mit dem bezaubernden Concerte von Tausenden befiederter Sänger es nicht vermocht, den Besuch der Concerte zu schwächen; hat die Knospe der Kunst, wie sie aus der reinen lenzes jugendlichen Kinderseele emporsprießt, an Anziehungskraft zu wetteifern vermocht mit den Blüthen der Natur, so läßt sich daraus schließen, daß wirklich etwas Außerordentliches gebo ten werden muß. Und wirklich haben die Berliner Kunst- nchter, wie die Berliner Kunstfreunde, einen ungeschwäcbten Enthusiasmus bewahrt und die Organe derselben werden nicht müde, die außerordentliche Kunstfertigkeit, Leichtigkeit, Gewandtheit und Spielvollendung der jugendlichen Künst lerinnen zu preisen. Aber was sie höher stellen, als alle diese schätzbaren Eigenschaften, die allerdings schön und anerken nenswert!), aber auch anderen Virtuosen eigen sind, — daS ist der zarte, ausdrucksvolle und tiefgefühlte Ton, die „Musik der Seele und des Gemüthes" welche die Kinderchen ihren Instrumenten zu entlocken wissen, und die am deutlichsten dafür sprechen, daß es sich nicht um dressirte äußerliche Fer tigkeit, sondern um angebornes Genie handelt, dessen Erscheinung um so entzückender ist, als ihm das seelenlose, maschinenartige Wesen der Deffur nickt anklebt. Diese Zeilen der Empfehlung weiht ein Kunstfreund einer in unserer außer ordentlichen Zeit immer noch sehr außerordentlichen Erschei nung, um ihr eine freundliche Aufnahme zu bereiten. Die kleinen Geschwister Neruda werden auf ihrer Durchreise zwei — und nur zwei — Concerte im hiesigen Stadt theater geben, die also einen hohen und seltenen Kunstgenuß versprechen. X. Nachrichten aus Sachsen. Auf dem so eben abgehaltenen Oberlausitzer Provin- ziallandtage schlug der Landesälteste (v. Thielau) eine ge meinschaftliche Jntercession von Land und Städten bei dem Gesammtministerio um Bewilligung größerer Mittel zu Unterstützung der nothleidenden Bevölkerung und um Erlaß oder mindestens Suspendirung des zum 15. d. M. inneste- henden Gewerbsteuertermins für die ärmere, von der Noch besonders betroffene Claffe der Bevölkerung vor, welcher Vorschlag einstimmig Genehmigung fand. Eine weitere Betheiligung der Vierstädte (Budussin, Camenz, Löbau und Zittau) hielt man für unthunlich zu beantragen, weil dieselben in der Lage wären, selbst große Opfer für die Un terstützung der Nothleidenden in ihren Mauern aufwenden zu müssen. Es wurde hingegen! von der landstä ndischen Curie noch beschlossen: ») die Verwendung von mindestens lOVO Thlrn. aus der v. Nostitz-Weigsdorfer Schulstiftung, außer den bereits von der Seminarien-Deputation beantrag ten 1400 Thlr. zu Unterstützung armer, durch den jetzigen Nothstand zu Uedertragung von Schulgelder-Erlassen genö- vH'"7
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite