Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184706028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-06
- Tag1847-06-02
- Monat1847-06
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1847
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt und Anzeiger 153. Mittwoch z dm 2. Jmi. 1847. Bekanntmachung. Die unentgeltliche Einimpfung der Schutzpocken wird auch in diesem Jahre allen unbemittelten Perso nen jeden Alters, welche in hiesiger Stadt, den Vorstädten und den zu der Stadt, dem Königlichen Kreißamte und der Universität gehörigen Dörfern wohnen, hiermit angeboten. Dieselbe soll von jetzt an während eines Zeitraums von sechs Wochen und zwar in jeder Woche Donnerstag- Nachmittags von G bis 4 Uhr auf dem Rathhaufe allbier zwei Treppen hoch in einem daselbst Unter Hand befindlichen Locale stattfinden- Leipzig, den 29. Mai 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Gross. Da- Verhältnis der Landwirthschaft, der Gewerbe, der Industrie und de- Handels ihre «nf°rderuna«n ans deutsche Vaterland. wohlhabenden Staate, w.rd V »,u »rrn V. I EINEN höhern Ertrag seiner Arbeit erlangen, als wenn er . «n- ^ i dasselbe in einem armen Lande leistet. Daraus ergiebt sich einen sehr geringen Werth seiner Leistungen nachweist; denn der Werth der einen Leistung richtet sich nach dem Werthe, in welchem alle übrigen stehen, und wer daher arbeitet und (Fortsetzung au- Rr. 148 d. Bl.) Der Grundsatz, von welchem die Schutzzoll-Gesetz-1 aber ein sehr fühlbarer Einfluß auch auf die Einrichtungen Hebung auSgeht, ist der Schutz der Arbeit sowohl für die ein-1 und Zustände des geistigen und sittlich-religiösen Lebens, heimische Industrie als die Landwirthschast, weil nur dadurch die I Denn auch hierfür vermag ein Land nur so viel zu verwenden, höhere Arbeitsfähigkeit der Bürger, die Begründung eines I als nach Verhältniß der ihm inwohnenden schaffenden Kraft dauernden Wohlstandes, die nationale Unabhängigkeit und die I Mittel vorhanden sind. Je geringer die Mittel und Kräfte wahre Größe deS deutschen Vaterlandes erreicht werden kann. I des Erwerbes sind, je mangelhafter die landwirthschastlichen Es handelt sich dabei keineswegs um eine aus Kosten des I Erzeugnisse, je gedrückter das Gewerbswesen, je unsicherer großen Publikums gehende Bevorzugung und Begünstigung die Industrie, je selbstsüchtiger und engherziger die Handels- der Fabrikanten. Es wurde oben angedeutet, welche Unsicher- speculationen, — desto mehr muß sich auch die sittliche Kraft heit in der Werthsbestimmung der Erzeugnisse bei dem Dar-1 im Staate lösen, desto weniger wird erübrigt für Zwecke der niederliegen der Industrie und der mangelnden Unterstützung Bildung und Erziehung, desto unaufhaltsamer werden die der Landwirthaft sich ergeben müssen, wie schon das Ein- Rückschritte in allen Zweigen des leiblichen und geistigen Le- treten mehrerer auf einander folgender, mittlerer Ernten bens sein. Dahin aber muß es in Deutschland kommen, eine Lheurung verursache, und nne die übermäßige Güter- weil man die Gaben und Kräfte des Volkes unter der er- zerstückelung, in welche bei der unverhältnißmäßigen Ueberzahl drückenden Uebermacht ausländischer Märkte, Fabrikate und der ackerbautreibenden Bevölkerung die Bodenfläche zersplittert I Erzeugnisse sich aufreiben läßt, weil die Erwerbskräfte an «erden müsse, ein verarmendes Volk nur noch kümmerlich der Entfaltung der Arbeit sich nicht üben und ausbilden ernähre, während zu gleicher Zeit der nur spärlich bezahlte I können, und das Alles ist so, weil die volkswirthschaft- Beamte bei einer unzureichenden Besoldung Hunger zu leiden ! lich e Arbeit den ihr gebührenden nationalen hat. Dieser unleidliche Zustand aber ist die traurige Frucht! Schutz nicht hat. Nur eine weise und den Be-, unserer darniederliegenden Volkswirtschaft. Jeder Arbeiter I dürfnissen des deutschen Vaterlandes entspre ist seine- Hohnes werth; sein Lohn aber muß sich nach dem Ich ende Schutzzollgesetzgebung kann hierin Abhilfe ge- Werthe richten, welcher der Arbeit gebührt, und wo eine Ar-1 währen. beit so niedrig taxirt ist, daß sie ihren Mann nicht mehr nährt, I Es ist eine reine, lautere Wahrheit, wenn behauptet da muß offenbar die gesammte Volkswirtschaft sich in einer! wird, daß die bestehenden Zollsätze des Zollvereines weder sehr bedenklichen Lage befinden. In Deutschland aber ist es! die Arbeit schützen, noch den schaffenden Kräften des Vater allerdings nächstens so weit gekommen. Die bei Weitem I landes zur Entfaltung und Ausbildung verhelfen. Die höch- größere Masse der ackerbautreibenden Bevölkerung erzeugt! sten Zollsätze sind auf Baumwollenwaaren, seidene und wol- aerade nur so viel, als sie zu ihrem eigenen Lebensunterhalte I lene Gewebe, einige Luxusgegenstände und auf Zucker gelegt, bedarf, und an größere gewinnbringende, landwirtschaftliche! Diese Zölle werfen einen ziemlichen Ertrag für die Zollcaffe Unternehmungen ist nicht zu denken. Der kleinere Gewerbs-Iab, und die Staatsmänner sagen, die Arbeit sei in den mann ist durch die Mitbewerbung des Handelsstandes nah-1 Hauptzweigen der Industrie geschützt. Allein dem ist keines- rung-- und brodloS, und führt sich der Mehrheit nach mehr! weges so; denn um einige Beispiele anzuführen, so schützt als gedrückt. Dem Industriellen schlägt die große ßoncurrenz I zwar der Zollsatz von fünfzig Lhalern auf die geringeren des englischen Marktes über den Kopf, und vergeblich siehtIbaumwollenen Gewebe diese Fabrikation, und eS ist er sich nach einem Schutze seiner Arbeit im Zollvereine um.! in diesen Stoffen eine ungeheuere Mitbewerbung ins Leben Ja selbst der StaatSdiener hat in seiner Besoldung der grö-1 getreten, so daß die Fabrikanten nur noch einen kleinen Er ster» Mehrheit nach wieder nur einen Arbeits-Ertrag, der'trag auS ihrem Capital ziehen und dem Arbeiter nur ein
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite