Leimiger Tageblatt UNd Anzeige r. ^ ISS. Dienftag, dm 8. Juni. 1847. Bekanntmachung. Die öffentliche Ausloosung der, zu Ende December 1847 einzulösenden Leipziger Stadtschuldscheine im Nominalwerthe von 47,vvv Lhlr. wird » ^ _ den 14 Juni 1847 früh um 8 Uhr auf hiesigem Rathhause im Conferenzzimmer Xr. I. erfolgen. Leipzig, den 7. Juni 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Demuth. Bekanntmachung. ' Der diesjährige Leipziger Weltmarkt beginnt mit dem 14 Juni und endigt mit dem 1b. Juni. Leipzig, den 24. April 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. — vr. Gross. Morgen Mittwoch den 9. Juni 1847 Abends um 6 Uhr ist öffentliche Sivung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Zur Berathung kommen : 1) Gutachten der Deputation zum Localstatut über die vom Stadtrath beschlossene Erhöhung de- Wochenlohns der Nachtwächter; 2) Gutachten der Finanzdeputation, die Anschaffung eines Apparats zur Rectification des Steinkohlentheerölß in der GaSbereitungsanstalt betreffend. Heber da- Betteln. (Cingesendet.) ES ist nicht zu leugnen, daß in jetziger Zeit sowohl der Mittel- als Armenstand viel zu kämpfen hat, um nur in den nöthigften Bedürfnissen durchzukommen; aber eben so sehr verdient es auch alle Anerkennung, wie sehr unser Leipzig den meisten Städten durch viele zweckmäßige und wohlthänge Einrichtungen noch darin vorangeht, daß die Noch immer noch erträglich ist und eS nur höchst selten vorkommt, wenn der Arme hier wirklich darben muß. Da nun aber sowohl von der Behörde als von Seiten der bemittelten Bewohner reichlich zur Lbhülfe der Noch jederzeit daS Möglichste gethan wird, so muß eS dann um so unangenehmer fallen, wenn »pan auf den inneren Spaziergängen fortwährend von Bett lern und zwar oft in der zudringlichsten Weise belästigt wird. Schreiber dieses (der beiläufig gesagt allwöchentlich außer anderen Beiträgen noch an >7 arme Leute Gaben austheilt) macht nur auf den Lheil der Promenade von der Stelle des Lhaer-denkmaleS bis entlang zum AugustuSplatz aufmerksam, wo sich täglich fast zu jeder Stunde ein Bettler befindet und die Vorübergehenden dringlich angeht. Wer nun z. B. diesen Weg deS Tages regelmäßig mehrere Mal zu passiren hat, sieht sich auch eben so oft in die Verlegenheit versetzt, von dem Bettler angesprochen zu werden und da eS in der Lhat die Kräfte manches Mitleibfühlenden übersteigen würde, wollte er jedeSmal geben, so wirst er hingegen, geht er vorüber, den Schein der Gefühllosigkeit in den Augen Anderer auf sich *) Jedenfalls berühren solche Vorfälle lästig und unan- *) Auf diese Oefohr sollte e< »nsere- Dafürhalten- Zeder ankommen lassen, de« es ernstlich m» Abstellung des neuerlich so sehr wieder überhand genehm und es wäre wohl zu wünschen, wenn eine wohllöbl. Behörde hier eine Abhülfe bewirken könnte. ?. p. nehmenden Bettel- und Almosengeben-Unfug- zu thun ist. Wer Almosen giebt, unterstützt die Bettelei und stiftet damit, ohne in den allermeisten Fällen selbst dem einzelnen Bettler zu nützen, nur Schaden für die Ge- sammtheit. Je lohnender da- Bettelgewerbe, desto mehr Faulheit; je weniger Almosen, desto mehr zur Arbeit fleißige Hände. Also — au jedem Einzelnen liegt -, der Almosen giebt! D. Red. Nachrichten au- Sachsen. Zum Besten der Nothleidenden im Erzgebirge sind in Dresden unter Anderm mehrere Concerte veranstaltet wor den, in weichen dasige Gesangvereine mit Musikchören zu sammen wirken, z. B. der Gesangverein Odeon mit dem. Musikchore der Communalgarde. Sollte dies Beispiel nicht Nachahmung verdienen? — Auch öffentliche Vorlesungen haben zu diesem Zwecke daselbst stattgefunden. Die Kreisdirection zu Zwickau läßt feines Roggen- und Weizenmehl zur Bereitung von Suppen den HülfS- vereinen, Suppenanstalten rc. zu 7'/, Lhlr. den Cenrner, nach Befinden zu noch ermäßigteren Preisen verkaufen. Ein kleiner, durch neue Zufuhren zu vermehrender Vorrath von russischem, mit der Kleie vermahlenen gröberen Mehle wird im Preise von v'/, Lhlr. der Centner abgelaffen. Man Hofft durch Adlaffung dieser Mehlsorten die zuweilen man gelnden trockenen Gemüse, um welche zahlreiche Gesuche ein- gehen, am Besten ersetzt zu sehen. Die städtische Backanstalt in Plauen hat in den ersten