Leipziger Tageblatt und Anzeiger. i«s. Freitag, dm 18. Juni. 1847. Bekanntmachung. Rach Erledigung einer Augführerstelle bei der I. Compagnie ist bei der deshalb staitgehabten Wahl Herr Johann Friedrich Franke. Advocar, zum Zugführer ernannt und von dem Communalgarden-Ausschüsse in dieser Charge bestätigt worden. Das aufgenommene Wahlprotokoll nebst Stimmzetteln liegt bis zum 26. dieses Monats im Bureau des AusscbusteS Elnsicht jedes Betheiligten bereit. Leipzig, den 15. Juni 1847. ^ " D e r C o mm un a l g a r d e n - A u S s ch u ß. . ^ ^ Neumeister, Commandant. ^ Adv. E. Hermsdorf, Prot. zur Städtische DerfchönerungSangelegenheiten. Während unsere Promenaden und Anlagen im Allgemeinen sich der sorgfältigsten und umsichtigsten Pflege zu erfreuen haben und eben jetzt wieder im Schmucke der Rosen und des Jasmins auf das Herrlichste prangen, bilden die beiden großen Rundtheile auf dem Augustusplatze damit einen um so greüern Contrast, da sie mit wucherndem Unkraut aller Art weit mehr als mit saftigem schwellenden Rasen bedeckt sind und auch nicht wenige völlig kahle Stellen zeigen. Dennoch könnten sie bei ihrer Größe, auch ohne Springbrunnen und Statuen, dem an sich so schönen Platze zur wahre» Zierde gereichen, statt ihn wie jetzt zu verunstalten. Als ein Denkmal längst entschwundener Zeiten stehen vor dem innern Petersthore noch zwei Meilensau len, auf denen die Entfernungen einer Anzahl von Städten angegeben sind oder vielmehr — waren, denn längst sind diese Angaben so gut als völlig unlesbar geworden. Wie diese Säulen jetzt sind, können sie weder zieren noch nützen, das letztere wenig stens nur insofern, als sie Gelegenheit zum Ankleben ver schiedener Placate darbieten. In mehrern kleinen Städten Sachsens unter andern, wenn wir nicht irren, in Leisnig — findet man dergleichen Säulen zierlich angestrichen und er neuert, so daß die darauf angebrachten Entfernungsangaben vollkommen deutlich zu lesen sind. Warum ist dies nicht auch bei uns längst geschehen, da die Kosten eines solchen Anstrichs doch gewiß höchst mäßig sind, auch gewiß kein archäologisches Bedenken einem solchen in den Weg treten kann? Will man einmal die Säulen stehen lasten — und wir sind weit entfernt, ihre Entfernung zu beantragen — so sollte man, scheint uns, nothwendig etwas dafür thun, damit sie nicht mit den Umgebungen einen das Auge beleidigenden Contrast bilden, wie dies mit der gleichfalls am Königsplatze stehenden vormaligen Hauptwache unleugbar der Fall ist. Schließlich machen wir (wiederholt) auf den sehr mangel haften und sogar gefährlichen Zustand der Uferbarriere am Ausgange des Rosenthals, unweit des sogenannten Waldschlößchens, so wie der dahin führenden beiden ziemlich durchsichtigen Brücken aufmerksam. i. Verantwortlicher Redacteur: Or. Schletter. 1. I^rvitsL 6. 18. ». e. 6 V. HkiL. Tagkskalmder. Gisenbahnzüge nach Dresden: 6, 1, 5 Uhr, Güterzug 10U., bis Oschatz 7U. Ab. Magdeburg: 6, 10^, 5 Uhr, Güterzug 7 Uhr Morgens, bis Cöthen 6 Uhr Abends. Anschluß von Halle nach Gotha 9, 2z U., Güterzug 4z Morgens, , 6 Uhr Abends. - - Cöthen nach Berlin, nach Bernburg, 8z, IzU., - Wittenberg, n. Bernburg 7z U.Ab. - - Magdeburg nach Halberstadt, Braunschweig, Hannover, Harburg, 10z U, nach Halber stadt, B rann schweig, Hannover, 3U., nach Berlin über Potsdam 12Uhr, 6z Uhr Ab., Güterzug 10 Uhr. ^ ^ , Zwickau und Reichenbach: 6,12, 6U-, Güterzua 64, L U. »ach Reichenbach. «IbUyl-eke». UaiversitätSbibliothek: 2—4 Uhr. (Petersstraße Nr.41): 8 U. Morg. bi- 1V u. Abends. Theater. (28. Abonnements-Vorstellung.) Zum 2ten Mal: Der Liebestrank, komische Oper in 2 Acten, nach dem Italienischen von Jg. Brincke. Musik von Donizetti. P ersonen: Adina, eine junge reiche Pächterin, . . . * * * Nemorino, ein ranvmann, .... Herr Stritt. Belcore, Sergeant, Herr PaSque. Doctor Dulcamare, ein Quacksalber, ... - Behr. Gianetta, eine Bäuerin, Fräul. Starke. Ein Notar Herr Schwarz. Ein Mohr. Bauern. Bäuerinnen. Soldaten. Die Handlung geht in einem Dorfe in BrScaya vor. *** Adina — Fräul. von Marra, als dritte Gastrolle. Der Tert der Gesänge ist an der Eassc für 3 Ngr. zu haben. FreibiUetS sind heute ungültig. Erhvhete Preise -er Plätze. Nachricht. Fräul. von Marra hat die ihr vertragsmäßig zustehende halbe Einnahme zur Unterstützung der Nothleidenden be- destimmt und wird dieselbe zur Hälfte dem hiesigen Hilfsverein,, zur Hälfte dem Erzgebirge durch Hrn. Kfm. Heike hierzuwenden.