Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184706268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-06
- Tag1847-06-26
- Monat1847-06
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1847
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1847. Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 177. Sonnabend, den 26. Jnni. Noch ein Wort über den Privat-Sparcaffen- Derein. Wenn wir uns erlauben, noch einmal in diesem Blatte eines in hiesiger Stadt gegründeten Institutes zu erwähnen, so glauben wir uns dadurch gerechtfertigt, daß dasselbe von 'einer zu großen Wichtigkeit ist, daß solches zu sehr mit dem Interesse der Volkswohlfahrt in physischer und moralischer Hinsicht verknüpft ist, als daß es nicht werth wäre, von allen Seiten und nach allen Seiten gehörig beleuchtet zu werden. Wir meinen den von Hrn. F. Wi lisch ins Leben gerufenen Privat - Sparkassen - Verein und wollen fürs Erste Alle die, welche bis jetzt mit dem Zutritt noch zögerten, aus tz. 14. der Vereinsstatuten aufmerksam machen, nach welchen mit dem Ende des Monats Juli die Möglichkeit, Theil an diesem Vereine zu nehmen, erlischt, und sind fest überzeugt, daß wir Allen, welche wir durch diese Zeilen zum Beitritt ver anlassen, die Reue, diesen Zeitpunkt versehen zu haben, ersparen. Es sind allerdings nun schon mehrere Wochen verfiossen u»d «üffea solche, dea Statuten gemäß. nachzestrirM werden; allein es können hierin Erleichterungen gewährt werden, welche dieses Nachsteuern auch dem weniger Bemittelten ermöglichen, indem nicht allein für die verflossenen Sammelwochen der niedrigste Satz von 2'/^ Ngr. gesteuert werden kann, sondern auch diese Summe von Hrn. Wltiscd in einzelnen Terminen angenommen wird. Möge sich doch noch mancher unsrer ärmern Mitbürger zum Beitritt entschließen und sich einen Nochpfennig für den Winter zurücklegen, welcher als ein willkommener Freund zur rechten Zeit in die Hände des Sparers zurückkehrt und einen Theil der Sorgen tilgt, welche dem Familienvater stets im Gefolge des Winters entgegentreten. Zugleich müssen wir rühmend der Humanität erwähnen, mit welcher Hr. Wilisch jede Auskunft zu ertheilen bereit ist, und wie er, ohne streng auf Erfüllung des h. 8. der Statuten zu bestehen, zu jeder Zeit bereit ist, die Steuer nach der Be quemlichkeit der Lheilnehmer in Empfang zu nehmen, was doch nie ohne einen, wenn auch noch so kleinen Zeit- und Mühauswand, geschehen kann. Nächstdem müssen wir aber noch einen Hauptpunkt her vorheben, welcher nach unserer Ansicht zu beherzigenswerth ist, als daß er nicht einer besondern Erwähnung werth wäre. Wir erkennen mit Dank an, wie viel in unserm Leipzig für die Armen geschieht und wie manche Gabe unerwähnt und unbekannt in die Hände von sogenannten Hausarmen fließt, welche von hiesigen achtungswerthen Familien regel mäßige wöchentliche, oft nicht unbedeutende Unterstützungen empfangen und wenn wir auch nicht zweifeln, daß auf diese Art so manchen Armen eine Wohlthal erwiesen wird, so bietet hier jedoch der oben erwähnte Verein ein herrliches Mittel, den Armen diese Wohlthat doppelt werth zu machen, indem sich nämlich die geehrten Geber entschließen, das bewilligte wöchentliche Almosen in Form einer Steuer bei dem Privat- Sparcaffen-Verein einzulegen und dadurch, so zu sagen, den Armen gegen die drückende Noth des Winters versichern. Wenn wir auch annehmen, daß ein Theil der Almosenempfän ger die gereichte Gabe dem Willen des Gebers gemäß ver wendet, so mag doch auch oft, sehr oft, der Fall emtreten, daß dies nicht geschieht, sondern daß die Gabe auf eine Art ve-geudet wird, welche am Ende dem Empfänger mehr zum Schaden als zum Nutzen gereicht. Brechen wir dagegen im Sommer, wo der Verdienst leichter und die Bedürfnisse des Lebens geringer sind, diese regelmäßige Unterstützung ab, um davon einen Fonds für den Winter zu bilden, so kann da durch manchem Kummer vorgedeugt werden und manche Thräne, die früher in Folge des Hungers und der Kälte floß, die muß versiegen. Möchten doch die wohlthätigen Mitbürger Leipzigs diese von uns ausgesprochene Idee beherzigen, da ihnen durch Hrn. Wilisch auf eine so höchst uneigennützige Art und Weise die Hand dazu geboten wird, und die Freuoe welche sie bereiten, wird ihnen den Beweis liefern, wie sehr wir Recht halten. k. 8. Di« SU««-«»«« i« Leipzig» Vorstädte». lEi"gts,ndel.) Die offenen Rinnste'ne sind, so sagt man, ein nothwendiges Uebel in den ungepflastenen Stiaßen unserer Vorstädte. Mag es sein, daß Bewohner und Vorübergehende diese offe nen Kloaken als Zugabe zu der freieren Luft der Vorstädte — die sie verpesten — hinnehmen müssen, so sollte doch Alles gethan werden, um dieses nothwendige Uebel wenigstens er- t'äglich zu machen. Aber leider sind in manchen Straßen diese Rinnsteine noch nickt einmal Rinnsteine, sondern tiefe Sumpfgraben, durch welche das Goffenwaffer abfließen soll, aber nicht abfließen kann, sondern stehen bleibt: Sumpf kloaken mitten in der Stadt. Man gehe auf die lauge Straße und man wird namentlich unweit der Reudnitzer Straße statt der Rinnsteine tiefe, in der weichen Erde hin, gehende, mit schwarzem stehenden Schlamme erfüllte Graben finden — die sogar in einer ungepflastenen Rinne im Zickzack über die Fahrstraße gerade hinübergeaen. Man besuche die Kreuzstraße, und man wird dort längs einer Gartenwand einen dergleichen ungepflasterten langen Sumpfgraben be merken, der zwar jährlich einige Male gereinigt wird — die pestartig duftenden Schleußenufer liegen Monate lang zur An sicht — aber nicht gereinigt werden kann, weil der Schlamm viel zu tief ist. Es wäre aber sowohl für das Renomnw Leipzigs, wie für die Nasen und Lugen seiner Bewohner sehr wünschenswert!), daß wenigstens überall streng auf Her stellung gemauerter Rinnsteine gehalten würde! Zur Warnung! Vergangene Mittwoch fuhr ein beladener Eisenbahn- Rollwagen, wegen Störrigkeit der Pferde oder durch Unge schicklichkeit des Führers, den Barfußberg hinunter. Glück licherweise lief es ohne Unglücksfall ab. Es scheint aber sehr nothwendig, durch Pfähle oder auch eine tüchtige Barriere der schon mehrmals besprochenen, im Winter noch vermehrten Gefährlichkeit dieser Stelle abzuhelfen. L. 6r.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite