Anzeiger. 216. Mittwoch, den 4. August. 1847. Bekanntmachung. Den 5. dieses Monats Nachmittags um 4 Uhr wird ein einstündiges Probeläuten mit den Glocken auf dem Thurme der neuen katholischen Kirche stattfinden. Leipzig, den 3. August 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. — — vr. Gross. Erinnerung an Abentrichtung der Grundsteuern rc. Am 1 August d. I. wird der dritte Termin der Grundsteuern fällig. Die dieSfallsigen hiesigen Steuerpflichtigen werden daher hierdurch aufgesordert, ihre Steuerbeitrage, so wie die städtischen Realschoß- und Eommunalanlagen an gedachtem Tage und längstens binnen 14 Tagen nach demselben bei der Stadtsteuereinnahme allhier zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort executivische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreten muffen. Leipzig, am 3V. Juli 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Gross. Nachrichten aus Sachsen. Zu den Zinsen des wegen des Kirchen- und Thurm baues in Oschätz für Rechnung der dasigen Kirchengemeinde bei dem Finanzministerium aufzunehmenden Capitals von 13,000 Lhlr. hat das Cultministeriun^ einen Zuschuß von V2 "/<» auf 3 Jahre bewilligt, auch sich bereit erklärt, iur den Betrag des gedachten Vorschusses Oschatzer Stadtschuldscheine bis zur Höhe von 13,000 Lhlr. unter der Bedingung eines jährlichen Zinsenzuschuffes von ^/r"/.» (die Anleihe ist zu bVr 0/,») von Michaelis 1832 an und jährliche Abzahlung von 3000 Thlr. anzunehmen. Es ist in Absicht, eine elektromagnetische Telegraphen linie, wie schon auf der Sächsisch-Baierischen und Sächsisch- Schlesischen Eisenbahn existirt, zwischen Dresden und Leipzig, und zwar auf Aktien herzustellen. Während, wie neulich in d. Blatte erwähnt ward, die Sonntagsschule zu Löbau 200 Zöglinge zählt, schwankt die Zahl derer, welche die Sonntagsschule der größeren Stadt Camenz besuchen, zwischen 30 und 60. In Radeburg ist am 21. Juli der Schneidermeister Donath als Friedensrichter bestätigt und in Pflicht genom men worden. Für die Abgebrannten in Königsbrück sind bei dem dasigen Hülfsverein bis zum 1. Juli 8370 Thlr. 11 Ngr. eingegangen. In dem städtischen Krankenhause zu Glauchau sind seit dessen 3jährigem Bestehen 1103 und im vorigen Jahre allein 234 Patienten behandelt worden. Die große Mehrzahl derselben wird auf Kosten der dasigen Innungen verpflegt. Die am 28. Juli fortgesetzte Wahl von Friedensrichtern in Dresden ergab folgende Resultate: für den ersten und zweiten Bezirk hatten die Herren Apotheker Türk und Bäckermeister Schmidt die Wahl abgelehnt, an ihre Stelle wurden die Herren DiakonuS Ste inert und Bäckermeister Teichert, und im dritten Bezirk (Neustadt) die Herren Schul direktor Kaden und Kaufmann Mechler erwählt. Die Wahl der noch übrigen 16 Friedensrichter wird den 11. Au gust fortgesetzt werden. In der kleinen Stadt Hohnstein in der Sächsischen Schweiz, welche ungefähr 1000 Einwohner zählt, hat sich der Sparcaisensonds in den ersten 6 Monaten dieses Jahres um 7088 Thlr. erhöht und es ist gegenwärtig ein Caffenbestand von 16,312 Thlr. vorhanden. Das Gesammtvermögen des Armenhauses in Dresden bestand am Schluffe des Jahres 1844 (wie sich aus den erst ganz neuerlich bei den Stadtverordneten zur Vorlage gekom menen Rechnungen ergiebt) in 3600 Lhaler Aktiva und 39,000 Thaler Passiva; der Unterhaltungsauswand hat in den beiden Jahren 1843 und 1844 ungefähr 20,700 Thlr. betragen; Verpflegte waren durchschnittlich 213 jährlich, und der jährliche Kostenaufwand betrug für die Person 47 Lhlr., der Arbeitsverdienst aber, welcher noch gegen früher gestiegen war, 13 Gr. 7 Pf. pro Kopf. Der Almosenbetrag in Dresden beläuft sich wöchent lich auf 3232/4 Thlr-, so daß mit den Zuschüssen für die Wintermonate die zu vertheilende Summe auf 17,419 Thlr. steigt. Gegenwärtig beträgt die Zahl der Almosenempfänger 1203 Personen. Der Stadtrath zu Oederan hatte im diesjährigen Haus haltplan 10 Thlr. für die Rathsbibliothek in Ansatz gebracht; die Stadtverordneten beschlossen bei dieser Position, den Stadt rath um Auskunft zu ersuchen, in welcher Weise und Aus dehnung eine solche zu errichten beabsichtigt werde. In Wurzen wurden an den drei ersten Geschäftslagen der dasigen Sparkasse — den 14., 21. und 28. Juli — gegen 800 Lhlr. eingelegt. Die Stadtschuld von Haynichen beträat am Schluffe des Jahres 1843 (worüber die Rechnung erst jetzt veröffent- licht wird) 39,433 Thlr. Verantwortlicher Redakteur: vr. Schletter.