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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184709190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-09
- Tag1847-09-19
- Monat1847-09
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1847
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2850 Auslande als gediegen anerkannt ist, in Paris sind minde stens 4000 deutsche OuvrierS ansässig, — und wir haben keine Ursache zu zweifeln, daß man in Deutschland Ebensoviel als im Auslande leisten kann. Das System der Schutzzölle kann keine richtige Hilfe geben: es werden dadurch nur wenige Producenten auf Kosten der Consumenten begünstigt, und die inländische Industrie muß darunter mehr erschlaffen als sich heben. Die polytechnische Gesellschaft will aber da durch gegen das oben erwähnte Vorurtheil kämpfen, daß sie aus ihrer Mitte einen Comitv bildet, welcher auswärts gefertigte Gegenstände mit denselben Artikeln des Inlandes vergleicht und das Urtheil öffentlich abgiebt. Die Mitglieder der Gesellschaft sollen ihre Fabrikate den fremden gegenüber stellen, um zu erfahren, was ihnen noch fehlt und wie das Mangelhafte zu verbessern sei. Leipziger Stadttheater. Eigensinn, Lustspiel in einem Act von Roderich Benedir. „Gott sei Dank, daß der Tisch gedeckt ist!" Um diese acht Worte ist hier ein komisches Netz von Eigensinn und Laune, Trotz und Hartnäckigkeit gewebt, dessen Fäden von Dienerschaft zu Herrschaft, von dem jungen Ehepaar zu den alten Schwiegerältern aufsteigen, bis — ein schöner Shaw! es zerreißt, den Bann, der auf jenen Worten ruht, löst und die Spannung, freilich etwas zu kurz, endet. Das an- muthige Spiel insbesondere von Herrn Richter und Fräu lein Erck wird diese dramatische Kleinigkeit zu den gern gesehenen gehören lasten. Oertliche Nachrichten. Herr Kreisdirector v. Broizem hat das Ritterkreuz des Civilverdienstordens erhalten. Mit Ende dieses Jahres scheiden die Herren Stadträthe Baumgärtner, Kneisel, Lurgenstein, v. Posern- Klett und Schmidt aus dem Rathscollegium aus und es werden die Ergänzungswahlen für dieselben gleich nach der Messe stattfinden. Es hat sich neuerlich hier ein Verein von Gewerken des inländischen und namentlich des Freiberger Bergbaues gebil det, an dessen Spitze die Herren Kob, Prüfer, Stöh- rer, Prof. Weiske und Weithas stehen, und welcher aus dem mehrfach gefühlten Bedürfniß mehrerer Gewerken her vorgegangen ist, sich und Andere mit den Zuständen und der Verwaltung des gewerkschaftlichen Bergeigenthums genauer bekannt zu machen, um die den Gewerken zustehenden Rechte hinsichtlich ihrer Gruben mit Bewußtsein, Kenntniß und Er fahrung ausüben zu können. Her Franz Alex. Hartmann aus Zschopau hat am 17. d. Mon. die medicinische Doktorwürde auf hiesiger Uni versität erworben. Frau Wohlgeboren - Wohlbrück und Herr Vr. Hotopf werden, wie bereits in d. Bl. angekündigt, nächsten Montag humoristische Vorlesungen halten, auf welche wir hierdurch die Freunde geistreich-anziehender Unterhaltung aufmerksam machen. Frau Wohlbrück war zuletzt bei der Petersburger Bühne engagirt, und hat sich vor zwei Jahren durch ihre „Reiseerinnerungen" auch im Gebiete der Literatur, wie früher in dem der Kunst, bekannt gemacht. Sie wird eine von ihr verfaßte humoristische Vorlesung, „der Zeitgeist" betitelt, und ihr Gemahl, Herr 1)r. Hotopf, das bekannte Saphirsche „ ss des Lebens oder die Frauen" vortragen. In Berlin, ihrem jetzigen Wohnorte, haben die Genannten bereits in Privatzirkeln sich in ähnlicher Weise hören lassen und wir wünschen ihnen hier hei ihrem öffentlichen Auftreten einen verdienten Beifall. MiSeelle. Wanderungen der Vögel. Der Storch, die Schwalbe verläßt Afrika, um im April getreulich ihr europäisches Nest aufzusuchen; kaum naht der kühle Herbst, und unaufhaltsam eilen sie wieder nach den Sandwüsten des südlichen Welt- theils; ihnen gleichen darin noch viele andere Vögel. Der Herbst, der Frühling sind die zwei Perioden, wo sich dann eine allgemeine Revolution im ganzen Reiche der befiederten Geschöpfe zeigt, die mehr oder weniger ins Ungeheure geht. Geordnet m Reih und Glied, treten sie jveite Reisen über Länder und Meere an, um ihre Winterquartiere zu nehmen oder die Sommerwohnungen aufzusuchen. Einige ziehen in unzählbaren Schaaren des Nachts, um Raubvögeln zu ent gehen; einige bilden unabsehbare Reihen in geraden Linien; andere einen Keil, ein Dreieck, noch andere einen Kreis. Je mehr wir dieser sonderbaren Erscheinung nachspüren, desto mehr zieht sie uns an. Wir sehen diese Thiere immer die geradeste Linie, den kürzesten Weg wählen. Sie verirren sich nicht und nur eine ganz ungewöhnliche Beschaffenheit der Natur, ein furchtbarer «sturm kann sie täuschen und als dann aus ihrer Bahn bringen. So sah man z. B. in den Jahren 1811, 1830 und 1842 Flamingo's und andere Tro penvögel auf dem Rheine in Schaaren ziehn, weil die an haltende Sommerhitze ihnen das Clima Europa's geöffnet hatte. Nicht selten erblickt man auch nach heftigen Orcanen Schwärme fremder Vögel, die gleich den Schiffen, die nach Süden wollten, nach Norden verschlagen wurden. Man theilt diese Vögel in Zug- und Strichvögel. Der Dnieper, Natolien, Palästina, Griechenland, vorzüglich aber Afrika, sind die Zufluchtsörter der erstem. In großen Heeren ziehen sie über das mittelländische Meer und den Hellespont. Wir heben in dieser Hinsicht folgende Notizen aus- Der Staar verläßt in und für die Wintermonate Deutschland, Frankreich, Italien und geht nach Aegypten. Die nördlichen Staare begnügen sich indessen mit einer kür zer» Reise. Sie gehen meist nur bis in die Krimm, zum Theil nur nach der Ukraine. Der Kibitz langt schon im September in Aegypten an. Die weiblichen Buchfinken verlassen in Schweden, wenig stens will man dieß beobachtet haben, ihre Männchen und gehen im Oktober durch Dänemark, Holstein, Holland, nach Italien bis nach Marocco, ja sogar bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung. Die Nachtigall bleibt nicht in Europa, sie scheint den Winter in Asien zuzubringen; wenigstens ist sie dann in Sina, Persien, ja selbst in Japan häufig zu finden, wo man eine gute mit großen Summen auskauft. Die Weindrossel, die Krammeisvögel kommen im Herbste aus Sibirien und Lappland erst in unsere Gegen den und werden dann bis in die Alpen hin bemerkt. Die Wachteln reisen besonders des Nachts. Ihre Züge sind am Längsten, Ln uralten Zeiten beobachtet. Moses that ja dadurch so ein großes Wunder, daß er in der Wüste die Zeit ihrer Ankunft bei dem vierzigjährigen Hirtenleben ge merkt hatte und sie im rechten Augenblicke verkündete. Pli. nius erzählt, daß ein kleines Fahrzeug durch Niederlassung eines solchen Wachtelzuges in Gefahr kam, umzusinken. Junge, obgleich stets im Käfig gehaltene Wachteln sind meist während der Zeit der Wanderung sehr unruhig, und unter den Naturforschern hat vorzüglich Büffon sehr genaue Beobachtungen darüber angestellt. Meistens machen die Wach teln bei ihrer Reise auf den Küsten,. Inseln und Schiffen um so größere Pausen, je fetter sie anfangs find. Manche solcher Inseln ziehen davon große Einkünfte. So giebt es
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