Md Anzeiger. 270. Montag, dm 27. September 1847. Bekanntmachung. Das 13te Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes, enthaltend: Nr. 52. Verordnung, den Vertrag wegen Fortdauer des Anschlusses des Großherzogthums Luxemburg an den größer» deutschen Zollverein betreffend; vom löten August 1847. Nr. 53. Verordnung, das Ausschreiben der katholischen Kirchenanlage betr.; vom 3Vsten August 1847. Nr. 54. Verordnung, den Wegfall der bisher vorgeschriebenen wundärztlichen Ausbildung zu Betreibung des Barbier- und Badergewerbes betr.; vom 12ten August 1847. ist bei uns eingegangen und wird bis zum I3ten October d. I. auf hiesigem Rathhaussaale zur Kenntnißnahme öffent lich aushängen. .. r.. . Leipzig, den 22. September 1847. DerRathderStadtLeipzig. ^ Or Gross. Bekanntmachung. ' " Die hiesigen Grundstücksbesitzer und resp. deren Stellvertreter werden hierdurch erinnert, die sowohl wegen einh eimisch er, alß auch wegen Meßvermiethungen vorgeschriebenen Miethveränderung San zeigen für den Termin Michael d. I., oder dafer» dergleichen Bermiethungen seit Ostern d. I. nicht vorgekommen find, die dießfalls erforderlichen Baeatscheine bei Vermeidung der geordneten Strafen ungesäumt au die Einnahme de- hiesigen StadtschuldentilaungS-FondS in der Reichs- ftraße über den Fleischbänken, 1 Treppe hoch , abjügeben. Lripyip, de« M. September 1847. Der Rath der Stadt Leipzig l)r. Gross. Bekanntmachung. Die Beiträge, welche von den, die hiesigen Messen besuchenden Fremden wegen ihrer Miethen zu dem Stadi- SchuldenrilgungS-FondS allhier zu entrichten find, habm dieselben für die bevorstehende Michaelmeffe bis spatesten- . - r Mittwoch- den 29. September «. e. an die in der Reichsstraße über den Fleischbänken, 1 Treppe hoch, befindliche Einnahme und zwar in demselben Ber- hältniffe, wie in den vorhergegangenen Hauptmrffen abzuführen. Leipzig, den 23. September 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Gross. Die Ausstellung d<S Kunstvereine-. (Schluß.) Unter den Ausländern steht Hör. Vernet, der geist reichste Maler der Vurifer Schule, oben an. Er hat in seinem „Schlachtfeld bei Hastings," mit kolossalen Figu ren sein außerordentliches Talent für Zeichnung, Charakte- rifirung, Färbung und Haltung in hohem Grade bekundet, und vorzüglich in dem Körper des entseelten Sachsenkönigs Harald, und in den Gestalten und Köpfen der beiden Mönche eine so große Wahrheit des Pinsels entwickelt, daß man zur Bewunderung hingerissen wird. Die einzelnen Schönheiten dieses Kunstwerks gehörig hervorzuheben, muß man einer ausführlicheren Kritik überlassen. Nicht unerwähnt können außerdem bleiben: ein guter Studienkopf von Coßmann; die Weisen von Jacquard, der Stiefelputzer von Kör ner, die beiden sehr effectvollen Ansichten am Comersee von Canella. Große Ausbeute an anziehenden Staffeleigemälden bietet endlich das Zimmer der dvlländischen und belgischen Malereien dar. Das Viehstück von v. d. Sande-Bak- huysen spricht durch treffliche Zeichnung, geistreiche und fleißige Behandlung, Klarheit und Farbenschmelz, welche über daS ganze Bild verbreitet sind, Kennet und Nichtken ner an. Carpentero' s Tabuletkrämer, welcher seine Waare einem jungen Mädchen anbietet, während ein alter Jäger vorn am Tische liest, und ein anderer Alter, der ein Bote zu sein scheint, eine Pfeife, stopft, — aber auch seine Wild diebe, welche vor einem Wirthshause heranziehen, — sind Cabinetsbilder, welche sich durch geistreiche Auffassung und höchst saubere und gefällige Ausführung auszeichnen. Ihm an die Seite zu stellen ist Ruyter's Drehorgelspieler, um geben von mehreren Kindern und erwachsenen ^Personen; ein Gemälde von der zartesten Färbung, und Ghesquiere's erster Laufversuch eines kleinen Kindes, welches die Mutter am Laufsaum nach dem auf einer Seitenbank sitzenden Vater hinlaüfen läßt, — ebenfalls sehr ausgeführt, aber etwas kräftiger als die vorgenannten Gemälde gehalten. (Ein Car- pentero, der Ruyter, der Ghesquiöre, sind bereits für Pri- vatcabinets angekauft worden.) Delvaux's Winterstück, eine Allee bei Spaa vorstellend, ist vortrefflich in Hinsicht der Perspective, der Auffassung deS Charakters der Bäume und des Lichteffectes. Die in Ruysdal'schem Charakter be handelte Landschaft, und die Meerenge von Gibraltar, von den' beiden De venter, verdienen wegen ihrer Wahrheit, und die Seestücke von van Eycken, Gruyter, Hulk, Sntits wegen ihrer trefflichen Darstellung dortiger Natur,