Leipziger Tageblatt und ^ SRI. Anzeiger. Sonntag, den 7. November. Bekanntmachung. 1847. Für das Jahr 1848 sind folgende akademische PreiSausgaben gestellt worden: ' 1) von der theologischen Facultät. vemonstrelur, quid l^utkerus et quid ^elanektbon ivter 8v comparaU Ali relormatiouem aaerorum conluierint. 2) von der lurrstlschen Facultät. Lxplieetur morti8 cau88L dovutiovum natura. 3) von der medicinischen Facultät. Kepetiti8 wen8ionibu8 examinent metbodo8 in ekirurxia applieabile8, quibu8 qu>8 vei eirouitum, uuem par8 alioua eorpori8 kumaoi babeat, vvl di8laotiam eju8 ab alia parle meliri p088il-, re8pieianlque maxime eireuiluin peetori8 et d^lanliam plautae pedia vel lall a peivi; oportet »utem 8ecundum eam metliodum. ^uae optima inventa luerit, ordin«8 mennionum eoutexere, ex quibu8 appareal. quillu8 tiuiirug terminetur 8palium, in quo errore8 ob8ervaliouum evitari neqasant. 4) von der ersten Section der philosophischen Facultät. kxpouatur quamnam per medium quod dieitur aevum ltalla kabuerit vim ad Oermauiae rNatum tam tormaudum, quam turdandum. 5) von der zweiten Section der philosophischen Facultät. Viver8ue juri8 sroi) notione8, qua8 ^ri8toteie8 llbro V. Llbieorum Xioomackeorum enarral, explicentur et quaenam ex kia euiuam ex ilii» respoodeat, qu»8 reeentiore8 pki1o80phj inde air lluxone Lrotio po8uerunt. diLquiratur. 6) von der dritten Section der philosophischen Facultät. Lxpoaitio eritica lexuw axrariarum pv8t novam conslitutionem (1831) in rexno 8axonioo iatarum, quae cou- kereudae 8unt eum Ie^ibu8 uonnuilorum de potiorihu8 rexni8 6ermaniae. Zugleich wird hiermit bekannt gemacht, daß in Gemäßheit des Regulativs vom 31. October 1834 die Preisbewerber ihre Abhandlungen spätesten- den 31. Juli 1848 bei dem Decan der betreffenden Facultät einzureichen haben. Leipzig, den 3. November 1847. Der akademische Senat daselbst. G. Hartenstein, d. Z. Rector. Das Leichenbegängniß des verewigten Felix Mendelssohn-Bartholdy wird Sonntag den 7. d. M., Nachmittags um 3 Uhr, statt finden. Die Freunde des Verstorbenen, welche an der Feier lichkeit Thell nehmen wollen, werden gebeten, sich um 2^ Uhr in der Johanniskirche zu versammeln, um auf erhaltene Benachrichtigung in den Zug einzutreten, welcher vom Trauerhause in der Königsstraße durch das Petersthor über den Markt nach der Paulinerkirche sich begiebt. Felix Mendelssohn-Bartholdy. Leipzig — Deutschland — alles Land, wo die Kunst der Löne heimisch ist, hat einen schmerzlichen Verlust erlitten. Am 4. d. M. Abends gegen halb 10 Uhr entschlummerte der königlich preußische General - Musikdirektor 1)r. Felix Men delssohn - Bartholdy. Eine nervöse Krankheit setzte seinem an künstlerischen Schöpfungen und Erfolgen, in That und Glück reichen Leben ein unerwartet frühes Ende. Wie Byron und Mozart, die verwandten Geister, rief ihn der Genius des höheren Lebens in der Blüthe des irdischen ab; aber der reiche Kranz, der seinen Namen schmückt, kann nur mit der Blüthe der Kunst verwelken. Für seine zahlreichen Verehrer lassen wir einige biogra phische Notizen folgen. M. war in Berlin am 3. Februar 1809 geboren, der Sohn eine- der angesehensten Bankiers. Drei ausgezeichnete Lehrer, Ludwig Berger, Zelter und Bern hard Klein, widmeten dem wunderbar früh sich kund geben den Latente ihre Pflege; die glücklichsten äußeren Umstände begünstigten seine Bildung, und so gelangte der Tonkünstler schon so früh zur Reife, daß er im >0. Jahre schon in Paris öffentlich spielte und im 17. Jahre die Ouvertüre zum „Som mernachtstraum" schrieb. 1825 holte sein Vater noch den Rath Cherubini's in Paris ein, ob sein Sohn sich aus schließend der Musik widmen solle; dieser spielte dort mit Baillot sein Quartett aus 11-moU. und die Frage war un bedingt bejaht. Nachdem er in Berlin seine Oper „die Hoch zeit des Gamacho" zur Aufführung gebracht hatte, machte er eine dreijährige Reise durch England, Frankreich, Italien, und errang sich als Eomponist wie als Virtuos glänzende Erfolge. Nach seiner Rückkehr veranstaltete er mehrere Con- certe zu wohlthätigen Zwecken, und unternahm dann mit Jmmermann die Leitung eines Theaters in Düsseldorf, daS zwar bekanntlich bald wieder aufgegeben werden mußte, aber des Componisten Namen in Deutschland und England im mer glänzender bekannt werden ließ. 1835 als Musikdirektor nach Leipzig berufen, wußte er die für die Abonnements- - V