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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184712047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18471204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18471204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-12
- Tag1847-12-04
- Monat1847-12
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1847
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3902 Ein Denkmal bezüglich der Schlacht von Leipzig Die öffentliche Aufmerksamkeit ist in neuester Zeit auf die Bemühungen eines hier bestehenden Vereins, die wichtigsten Puncte des Schlachtfeldes durch Denksteine zu bezeichnen, gerichtet worden. Dieß hat auch Veranlassung gegeben, einen sehr bald nach der Schlacht entworfenen Plan zu» Errichtung eines ähnlichen Monuments wieder in Erinnerung zu rufen. Herr Major After (jetzt in Dresden), welcher von 1HI2 dts 1H15 Platz-Commandanl in Leipzig war. hatte nämlich in Gememsckiafk mit dem damaligen Kais. Ruff. Generalconsul und Staatsrath van Freygang und dem Baumeister Or. Stieglitz nachstehenden Plan zu Errichtung eines (nicht Sieges- sondern) Todten-Monumems entworfen. Es sollte auf dem Drei-Monarchen Hügel eine Capelle errichtet werden, gewidmet dem Andenken der drei ver.wrgten Oberfeldheiren der Alliirten und allen auf dem Schlachtfelds von Leipzig Gefallenen. „In letzterer Hinsicht — heißt es in dem Entwürfe — verdienen alle, Freund und Feind, die das Beevangniß de» Völkerschlacht zusammen führte und die als Opfer für die Freiheit der Well gefallen sind, gleiche Berücksichtigung." Dieses Monument sollte die Form eines lateinischen Kreuzes erhalten, dessen drei kürzere Schen kel auf dem Plateau des Hügels zu stehen kommen, der vierte längere hingegen bei gleicher Höhe um 10 bis 12 Stufen tiefer liegen. Die Räume innerhalb der drei kürzer» Schenkel sollten drei kleinere, der katholischen, griechischen und evan gelischen Confession gewidmete Capellen bilden, welche, durch Gilterwerk von dem größern Raume abgesondert, an der Seite der Altäre einfache Denkmale der drei Ove»feldherren enthal ten sollten. Der Raum in der Mim der drei Kapellen, wo die drei Monarchen gestanden, blube frei; von dort aus stellen sich durch das die vordere Wand ganz ausfüllende, bis an den Fußboden herabreichende Fenster die Thürme von Leipzig dar. Der längere Schenkel des Kreuzes, zu dem man auf Stufen herabsteigt, so wie die Nebrnhallen blieben ohne Unterschied der Nation, des Ranges oder der Waffen dem Andenken sämmtlicher bei Leipzig Gefallenen gewidmet. Den Nachgelassenen und Angehörigen sollte es frei stehen, durch marmorne Tafeln, Inschriften, Basreliefs, Gemälde u. s f. das Andenken der Ihrigen zu feiern, wobei jedoch auf den beschränkten Raum Rücksicht zu nehmen wäre. Der Bau der Capelle sollte durch freiwillige Beiträge bestritten werden; nach dem Umfang derselben würde sich die größere oder kleinere Dimension bestimmen, in der das Werk ausge- sührt wird. Jedoch sollte eine einzelne Person für nicht mehr als einen Reichschaler subscribiren. Die Liste sämmtlicher Beitragenden, so wie auch aller Künstler und Handwerker, die an dem Bau Theil nehmen, nebst der Geschichte und Rechnung des Baues sollte in einem eigenen Denkbuche durch den Druck bekannt gemacht und in der Capelle niedergelegt wer den. Die eingehende Summe bliebe ausschließend dem eigent lichen Bau Vorbehalten, dagegen würde die Verzierung der drei kleinen Capellen durch besondere Subscription bestritten. Die Kosten der einzelnen Denkmäler, Inschriften rc. innerhalb des größeren Raumes und der Nebenhallen fielen denjenigen zur Last, welche sie anordnen. Jedoch würde für die mögliche Erleichterung dieser Kosten, so wie für einen Nebenfonds zu sorgen sein, um auf die Nachwelt jede- namhafte Ver dienst durch paffende Inschriften auch ohne besondere Auffor derung zu bringen. — Dieser Plan nebst einer Zeichnung, welche Grundriß und Fayade der zu erbauenden Capelle darstellt,*) übersandten die obgenannten Herren den damals bei dem Congresse zu Troppau anwesenden drei verbündeten Monarchen, und fanden auch eine sehr beifällige Aufnahme dafür. Jndeß Sie wird, wie wir vernehmen, gegenwärtig lithographirt und wahr scheinlich bald veröffentlicht werden. gedieh der Plan nickt zur Ausführung. Vielleicht, daß der Verein zur Feier des 19 Octover diesen Gedanken wieder aufzunchmen, und zu seiner Realisation Schritte zu thun geneigt ist. Die vorstehende Mittheilung erfolgt auf den Wunsch des Herrn Major Aster, dessen Verdienste um die Geschicht schreibung jener denkwürdigen Zeit keinem Sachkenner unbe kannt sind. lieber den Gebrauch der Dampfbäder. Der W.fferdamps zeichnet sich vor andern Mitteln, durch welche man mehr Wärme in oen Körper zu bringen sucht, vorzüglich dadurch aus, daß er durch seine Verdichtung zu tropfbarem Wasser eine bedeutende Wärme abgiebt, und dann besonders auf die äußere Haut eine ganz e'genthümliche Wir kung ausübt Er erregt nicht jene Spannung in der Haut oberfläche, welche sich oft bei der Anwendung trockner, war- imer Luft findet und wobei die Ausdünstung nickt selten zu rückgehalten wird und darum leicht E hitzung sich bildet, sondern indem sich ein Theil des Wafferdampfes an der Hauroberfläche verdichtet, wird diese nicht allein erweicht und abgespannt, wodurch sehr leicht Schweiß nun hervorbricht, sondern es macht auch dieses Feuchtwerdcn der Haut durch Dampf gar nicht die nässende Wirkung d<s warmen Wassers, im Gegenrheil spricht es sowohl die Haut unmittelbar, als die mit ihr in nächster Verbindung und Wechselwirkung ste henden Gebilde gerade so an, wie die freie seloststänvige Ab sonderung des Schweißes dies thut. Die Wafferdämpfe sind darum das beste und vorzüglichste Mittel, wo die trockne Wärme zu erregend und abspannend auf die Haut wirkt, die warmen Wafferbäoer dagegen wegen ihrer nässenden und Druck ausübenden Eigenschaft nicht vertragen werden. Die russischen Dampfbäder unterscheiden sich von denen in Räucherungskasten oder m Vorrichtungen, wo der Kopf von den Dämpfen unberührt bleibt, dadurch, daß ihre Wir kung weit stärker, weil die Entladung der Wärme durch die Lungen hier nicht stattsindet, wodurch sie auch zugleich noch auf die Respirationsorgane abfpannend, reizminvernd und Absonderung befördernd wirken. Dasjenige aber, wodurch wodurch sie sich am meisten unterscheiden, ist hauptsächlich die durch Reiben und Avkühlen bewirkte Wiederherstellung des durch die starke Wärme verminderten Tonus der äußern Haut sowohl, als wie der innern Gebilde, so daß sie gewöhn» lich kein Gefühl von Abspannung, sondern von Wohlbehagen und Kraft hinterlaffen, und auch nach ihnen die Haut durch aus nicht so empfindlich gegen äußere Störungen ist, wie nach dem Dampfbade im Kasten. Man hat die russischen Dampfbäder zur Erhaltung einer regelmäßigen Hautfunctivn in Anwendung gesetzt und als wirkliche Heilmittel bei vielen Krankheiten benutzt. In letz terer Hinsicht dienen sie besonders bei chronischen Haut krankheiten, namentlich bei chronisch-rheumatischen, gich tischen Krankheiten, selbst in den veraltetsten und hartnäckig sten Formen, wie bei Lähmungen, Contractureu, inneren Ablagerungen flüssiger und fester Art. Besonder- schnell lindern sich die rheumatischen Schmerzen in den Gliedern und in den innern Organen, und gewöhnlich sieht man das Dampfbad am besten wirken, wenn Regungen des Uebels gerade vorhanden sind, mit einem unvollkommenen Streben der Natur zur Krisis. Sehr nützlich beweist es sich bei Flechten und fressenden Hautgeschwüren, welche von Stö rungen der Secretion der Haut entstanden, so wie bei speci- fischen Metastasen von der Haut auf innere Gebilde. Ferner bei Hautscropheln und Anschwellungen der Drüsen, welche im Gefolge dieser entstanden waren. Auch bei chronischen Nervenkrankheiten, wo von gestörter Hautfunction oder von Metastasen das Uebel herrührte, zeigt es sich nützlich. Ferner bei Krankheiten der AthmungSwerkzeuge; namentlich bo^ ver-
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