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Darstellung der Wirksamkeit der Museen für Kunstgewerbe Officieller Ausstellungs-Bericht
- Titel
- Darstellung der Wirksamkeit der Museen für Kunstgewerbe
- Untertitel
- Bericht
- Verleger
- Druck und Verl. der K.K. Hof- und Staatsdruckerei
- Erscheinungsort
- Wien
- Bandzählung
- Gruppe 22
- Erscheinungsdatum
- 1874
- Umfang
- S. 16 - 29
- Signatur
- WA:B163-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id4740284964
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id474028496
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-474028496
- SLUB-Katalog (PPN)
- 474028496
- Sammlungen
- LDP: Chemnitz - Weltausstellung
- Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Darftellung der Wirksamkeit der Mufeen für Kunftgewerbe. 19 diefen Gefichtspunkten betrachtet, kein befriedigendes Bild. Und doch fleht dem Dentfchen eine reiche Bildung, eine altberühmte Kunfl zur Seite, zeichnet den Oeflerreicher glückliche Naturanlagen, lebhafter Formen- und Farbenfinn und technifches Gefchick in reichem Mafse aus. Aber die Fortfehritte des Jahrzehntes der Weltausflellungen waren hier trotz alldem verfchwindend. Die Arbeit, die man fo lang verfaumt, mufste nun zum erflen Gefetze werden. In den katholifchen Gebieten am Rhein, wo man von jeher Kunfl und Kunflinduflrie zu pflegen verfland, und wo der Glanz der katholifchen Kirche manches Gewerbe reichlich unterflützte, vertiefte man die Quollen der Erkenntnifs und fuchte durch glücklich errungene kunflgewerbliche Samm lungen, der reichen Begabung des Rheinländers frifche und kräftige Nahrung zu geben. Im Süden Deutfchlands, wo die Künfllerwelt von Schwaben, von München und Nürnberg, in mancherlei rege Beziehungen mit Gewerbe und Induflrie getre ten war, beförderte man mit aller Hafl und äufserfl glücklichem Erfolge die Errichtung von Zeichenfchulen und gewerblichen Unterrichtsanflalten für alle Stände und jeden Arbeitskreis, und gab dadurch dem auflebenden Kunftgewerbe eine reiche Bildungsquelle. In Oeflerreich, wo fchon früher von Aeflhetikern und Künftlern die Frage der äflhetifchen Erziehung discutirt worden war, ergriffen nun die Staatsmänner felbfl die Organifation jener Mittel, von denen eine gedeih liche Pflege des Kunflgewerbes erwartet werden konnte. Am 7. März 1863 erflofs endlich das kaiferliche Handfehreiben Seiner Majeflät an Seine kaiferliche Hoheit, Erzherzog Rainer, in welchem die Gründung eines „Mufeums für Kunfl und Induflrie“ angeordnet wurde. Die Schätze der Hofmufeen, Hofanflalten und Schlöffer wurden dem neuen Inflitute zur Verfügung geflellt. Diefe kaiferliche Liberalität regte die Liberalität des Adels und der Kirchenfürflen, der Klöfler und des befitzenden Publicums an, und fchon am 31. Mai 1864 wurde in einem proviforifchen Gebäude das neugegründete Mufeum dem Publicum eröffnet. Erz herzog Rainer war durch Handfehreiben vom 31. März 1864 zum Protedtor, Rudolf von Eitelberger zum Direktor, Jacob Falke zum erflen Cuftos desMufeuins ernannt worden. Es ifl bekannt, was das Inflitut im Lahfe von wenigen Jahren leiflete. Die Sammlungen wurden auch in den erbärmlichen Räumen flets glücklich aufgeftellt. eine permanente Ausflellung von Gegenfländen der modernen Kunflinduflrie glücklich eingerichtet, eine Gypsgiefserei und ein photographifches Atelier zur Vervielfältigung der bellen Vorbilder vom Anfänge an hergeflellt und die Benützung der Sammlungen und Bibliothek mit gröfster Liberalität freigegeben. Alle Jahre befuchten mehr als Hunderttaufende das Inflitut und bis zum Jahre 1870 683.896 Perfonen; endlich drang das Mufeum von Wien in die Kronländer, eröffnete Filialausflellungen, um diefe in den Kreis der Kunftinduflriellen Wiens einzuziehen und betheiligte fleh an den gewerblichen Ausfüllungen der einzelnen Städte und Länder. In fünf Jahren hat das Mufeum zwanzig folcher Ausfüllungen veranlafst. Gleichzeitig erkannte das Mufeum es als feine Aufgabe, die zweck- mäfsigere Einrichtung beflehender oder die Gründung neuer Fachfchulen in Gegenden anzuregen, wo irgend eine Kunflinduflrie gepflegt wurde, oder die Bedingungen für eine folche vorhanden waren. So wurden die Zeichenfchulen in Steinfchönau und Haida reorganifirt, eine neue in Gablonz gegründet, ebenfo wie eine Holzfchnitzfchule in Hallein und eine gleiche zu St. Ulrich im Grödener Thale in Tirol. D'iefe Thätigkeit fand einen Abfchlufs durch die mit dem Mufeum in Verbindung flehende und 1871 eröffnete Kunfl-Gewerbefchule in Wien. In diefem Jahre wurde auch der Schlufsflein gelegt zu dem neuen Gebäude für das Mufeum, das auf dem Parkring eine Zierde Wiens und ein neues herrliches Denk mal feines Erbauers, Heinrich von Ferflel ifl. Aus den engen und niedrigen Räumen einer Holzbude des Ballhaufes zog das Inflitut in die herrlichen und grofsen Räume des neuerbauten Rundtempels ein, ohne von feiner Organifation felbfl diefen oder jenen Zweig zu opfern. Es ifl nur Alles grofsartiger entfaltet 3*
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