Die grossen Etablissements des Herrn Heinrich Dräsche, welche im Jahre 1868 noch um das günstig gelegene Ziegelwerk am Laaerwald vermehrt worden waren, gingen in die Hände einer Actien-Gesellschaft über, welche unter Zugrundelegung eines Actien-Capitales von 7 Millionen Gulden am 1. März 1869 ihre Thätigkeit begann. Die, bei den Verkaufs-Unterhandlungen eingetretene Intervention der Eranco-österreichischen Bank, hatte, was gegenüber den seitherigen Gründungen wohl einer Betonung bedarf, keine Belastung der Gesell schaft zur Folge. Die, zur Thonausbeute und Ziegelerzeugung damals erkaufte Grund fläche, welche hart vor den Thoren Wiens gelegen, durchaus in grossen Complexen vereinigt ist, betrug zur Zeit des Ankaufes 783 Joch 855 □ Klftr. Die Production an Ziegeln war im Jahre 1868 auf fast 102 Millionen Stück gestiegen und das Unternehmen berechtigte, in Anbetracht des allge meinen geschäftlichen Aufschwunges, der in den letzten Jahren Platz ge griffen hatte und angesichts der, für eine Beihe von Jahren viel verspre chenden Absatzverhältnisse, zu den besten Hoffnungen. Kaum war je ein solches zur Gründung eines Associations-Betriebes geeigneter als dieses. Die fortschreitende Stadt-Erweiterung, die Donau-Begulirung und die mit beiden verbundenen öffentlichen, communalen- und Privatbauten, die stetige Vermehrung der Eisenbahn-Verbindungen mit dem Knotenpunkte in Wien, und die damit in Verbindung stehende Zunahme der Bevölkerung, das Aufblühen der Weltstadt und die dadurch nothwendige bauliche Ver- grösserung Wien’s, liessen von vorne herein für die neu gebildete Ge sellschaft eine glänzende Zukunft in Aussicht stellen. Die günstigen Verhältnisse bei deren Gründung haben die Wiener berger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft während ihres vierjährigen Bestandes treu begleitet. Stets war es das Streben des Verwaltungsrathes, die finanzielle und geschäftliche Lage des Unternehmens nach allen Seiten hin thun- lichst zu kräftigen, immer war es sein Bemühen, dasselbe solcherweise zu situiren, dass streng kaufmännische Grundsätze, namentlich bei Vor nahme der jährlichen Abschreibungen zur Geltung kommen und damit ein entsprechendes Erträgniss den Actionären selbst dann gesichert bleibt, wenn die geschäftlichen Conjuncturen wider Erwarten in späterer Zeit einen momentanen Biickgang erfahren sollten. Die Gesellschaft entfaltete sofort nach ihrer Gründung die regste Thätigkeit. Die Aussicht auf einen steigenden Baumaterialienbedarf bewog zu den grössten Anstrengungen. Die Arbeiterzahl in den Etablissements und damit im Zusammenhänge die Zahl der nothwendigen Arbeiterhäuser wurde vermehrt.