37 zurückdrängten. Die Bildungen dieser „sarmatischen“ Stufe erscheinen wiederum in einer Tieienbildung, dem sogenannten Hernalser Tegel, welcher besonders in den gesellschaftlichen Ziegeleien Hernals, dann aber auch in denen von Nussdorf, Heiligenstadt, Breitensee vor Wien und bei Thallern an der oberen Donau aufgeschlossen ist. Auch die Braunkohlen-Ablagerungen von Thallern liefern auf der breiten W r asserstrasse der Donau ein für die Ziegelwerke der Gesellschaft hochschätzbares Brennmateriale. Der sogenannte Cerithien-Kalk und Cerithien-Sandstein (gebildet zum Th eil von den zwei fossilen Schnecken Cerithium) gehören denselben Ablagerungen an und werden in vielen Brüchen bei der Türkenschanze vor Wien, bei Azgersdorf, Mauer etc. gewonnen, und als Fundament- Bausteine in ausgedehntestem Masse bei den Wiener Bauten vermauert. Auf die sarmatische Stufe folgen bloss Süsswasserbildungen. Der Tegel, der bei Inzersdorf am Wiener- und Laaerberge, östlich von Mödling und am Leithagebirge zu Tage tritt und dann wesentlich als bestes Bohmateriale die Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft verwerthet wird, gehört hiezu. Von seinen charakteristischen Muscheln, Congerien, führt er den Namen Congerien-Tegel. Er bildet den Untergrund des grössten Theiles von Wien und die in ihm eingelagerten Sandschichten speisen viele Brunnen der Stadt. Oestlich von Zillingdorf und Lichtenwörth enthält der Congerien-Tegel Braunkohlenflötze, die seinerzeit zur Ziegelfabrikation ausgebeutet, jetzt aber, ihrer geringen Qualität wegen, wieder aufgelassen wurden. Unter diesem Tegel gelagert, erscheint ein Süsswasserkalk, der die Spitze des Eichkogels bei Mödling bildet und sonst noch an einigen Punkten südlich von Fischamend, vorkömmt. Es ist dies ein grauer, oder gelblicher Kalkstein, oft kieselreich mit Schaalen von Land- und Süsswasserschnecken. Als oberstes Glied der Tertiär-Formation tritt im Becken der Belvedere-Schotter auf, so genannt durch sein Vorkommen beim kaiser lichen Lustschlosse Belvedere. Eingeschlossene Thierreste und die rost gelbe Farbe der Quarzgeschiebe charakterisiren denselben. Er erscheint an der Oberfläche an der nördlichen Abdachung des Wiener- und Laaer- berges, wo er als 6 bis 18 Fuss starke Decke über den Cerithien-Tegel eine unangenehme und kostspielige Erscheinung für den Ziegelfabri kanten wird. Soweit die Kenntniss der hochinteressanten Schichtung dieser Ab lagerung, speciell am Wienerberge reicht, gibt die vorstehende Tabelle hier über das Wissenswertheste an. 3*