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Russland Officieller Ausstellungs-Bericht
- Titel
- Russland
- Untertitel
- Bericht
- Verleger
- Druck und Verl. der K.K. Hof- und Staatsdruckerei
- Erscheinungsort
- Wien
- Bandzählung
- Berichte über die Länder des Orientes
- Erscheinungsdatum
- 1874
- Umfang
- 210 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- WA:B163-14
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id4740436496
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id474043649
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-474043649
- SLUB-Katalog (PPN)
- 474043649
- Sammlungen
- LDP: Chemnitz - Weltausstellung
- Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Uebersicht der russischen Unterrichtsanstalten im Jahre 1871
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Mehrbändiges WerkOfficieller Ausstellungs-Bericht
- BandRussland -
- EinbandEinband -
- TitelblattTitelblatt -
- KapitelErklärung der russischen Masse, Gewichte und Münzen -
- KapitelVorwort I
- KapitelKlimatisches 1
- KapitelGrösse und Bevölkerung 3
- KapitelStädtestatistik 8
- KapitelRegierungsform 8
- KapitelFinanzen 9
- KapitelHeerverhältnisse 21
- KapitelUebersicht der russischen Unterrichtsanstalten im Jahre 1871 29
- KapitelDie russische Criminalstatistik 38
- KapitelDie Landwirthschaft 47
- KapitelDie Loskaufsoperationen gemäss den Bestimmungen der ... 86
- KapitelDas russische Genossenschaftswesen 87
- KapitelRusslands Hausindustrie 90
- KapitelStatistik der russischen Textil-Industrie 100
- KapitelIndustrien, welche einer Besteuerung unterworfen sind 126
- KapitelRusslands wichtigste Fabricationszweige 127
- KapitelBergbau 128
- KapitelRusslands auswärtiger Handel im Jahre 1872 134
- KapitelRusslands Handelsverkehr mit dem Auslande, nach den ... 144
- KapitelTabellarische Uebersicht der in den Jahren 1858 bis 1873 ... 175
- KapitelDie russischen Jahrmärkte 175
- KapitelDie Privat-Bankinstitute in Russland 177
- KapitelPostwesen 181
- KapitelDie Thätigkeit der russischen Telegraphenverwaltung von 1868 bis ... 181
- KapitelRusslands Eisenbahnen 185
- KapitelDie russischen Landstrassen 197
- KapitelDie Fluss-Schifffahrt in Russland 198
- KapitelKüsten-Schifffahrt 203
- KapitelRusslands Handelsflotte 203
- KapitelRusslands Betheiligung an Ausstellungen 208
- AbbildungVergleichende Uebersicht des Verkehres und der finanziellen ... -
- EinbandEinband -
- BandRussland -
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- Russland Officieller Ausstellungs-Bericht
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Rufsland. 81 erfter Reihe fehlt es an fähigen Lehrkräften, in zweiter an einer entfprechenden Dotation des Elementar-Schulwefens; 15 Lehrerfeminare befafs zu Beginn des Jahres 1871 Rufsland Alles in Allem. Im Laufe des Jahres 1871 errichtete das Minifterium zehn neue derartige Inflitute, ohne aber dadurch das kolöffale Bedürf nis auch nur annähernd befriedigen zu können. Für diefe 24.000 Elementarfchulen verwendete der ruffifche Staat im Jahre 18713,415.188 Rubel, alfo'für jede derfelben ungefähr 142 Rubel, eine Summe, deren Höhe mit dem Zuflande diefer Anftalten allerdings harmonirt. Das Amt eines VoLksfchul-Lehrers dürfte auch in Rufsland kaum zu den beneidens- wertheren Berufsurten zählen. Auch fehlt es an paffenden Schullocalitäten. Von den 599 Schulen des Gouvernements Tula befitzen deren nur 12 felbftftändige Häufer. Die übrigen find auf jede mögliche Weife untergebracht, und dafs in diefem Falle die Comfort- und Gefundheitsfrage keine befonders günflige Berückfichtigung findet, ift leicht zu begreifen. Im Jahre 1872 verwendete Rufsland auf die Pflege des Unterrichtes circa 18 Millionen Rubel, während das Budget des Kriegsminifteriums deren 156 in Anfpruch nahm. Wenn einmal der Augenblick kommen follte, in welchem Rufsland für feinen Unterricht 156 Millionen und für fein Heer 18 Millionen Rubel verwenden wird, dürften auch die ruffifchen Schulen nichts mehr zu wiinfchen übrig laßen. Das „Point d’argent, point de Suiffe“ gilt, ohne jegliche injuriöfe Anzüg lichkeit, in ungleich höherem Grade wohl von tüchtigen Lehrkräften; ausgediente Unterofficiere und Bediente können hiezu freilich nicht gerechnet werden. Einen noch humoriftifcheren Anflrich gewinnt die Dotirung der öffent lichen Anftalten, wenn man erwägt, dafs beifpielsweife von den oben erwähnten Unterhaltungskoflen der Elementarfchulen mit 3,415.188 Rubel auf die Staats- caffe felbfl etwa der fünfte Theil mit 703.541 Rubel 621/4 Kopeken entfällt, während die weiteren 80 Percent von den Communen und Landftänden zu tragen tenden Jugend eine durchaus gründliche, allgemeine Bildung geben und auch Diejenigen zu einer nutzbringenden, praktifchen Thätigkeit befähigen, die lieh nicht den höchften Studien zuzuwenden beabfichtigen. Nicht minder beforgt auch dafür, dafs das Licht guter Bildung i n allen V o 1 k s f c h i c h t e n Verbreitung finde, befahl Ich die Gründung von Lehrinftituten und Seminarien zur Ausbildung von Lehrkräften für die ftädtifchen und ländlichen Volksfchulen. Gleichzeitig ift diefen Schulen felbft die dafür vorgefchriebene, ordnungsmäfsige Einrichtung und Ausbildung zu geben, entfprechend den Zeitbediirfniffen und dem gegenwärtig überall im Reich bemerkbaren Streben nach Bildung. Ich hoffe, dafs die demzufolge zu erwartende beträcht liche Vermehrung der Volksfchulen unter der Bevölkerung zugleich mit den Elementarkennt- niffen auch ein klares Verftändnifs für die göttlichen Wahrheiten der chriftlichen Lehre mit lebendigem und thatkräftigem Gefühl für die fittlichen und bürgerlichen Pflichten verbrei ten wird. Aber die Erreichung eines für das Wohl des Volkes fo wichtigen Zieles mufs im Vor aus fichergeftellt werden. Das, was nach Meinen Vorzeichnungen zur wirklichen Aufklärung des heranwachfenden Gefchlechtes dienen foll, könnte bei mangelhafter Ueberwachung leicht in ein Werkzeug zur. Entfittlichung des Volkes verkehrt werden (wie einige Verfuche der Art bereits feftgeftellt wurden), und dasfelbe jenen Glaubenslehren entfremden, unter deren Schutz im Laufe von Jahrhunderten Rufsland fich einigte, kräftigte und grofs wurde. Durch Mein Vertrauen dazu berufen, Meine Vorzeichnungen in Sachen der Volks bildung zu verwirklichen, haben Sie den Sie auszeichnenden Eifer allezeit verdoppelt, um die in das Fundament des öffentlichen Unterrichtswefens niedergelegten Grundfätze des Glaubens, der Sittlichkeit, des bürgerlichen Pflichtgefühles und die Gründlichkeit des Unterrichts felbft zu bewahren und vor allen Schwankungen zu fchützen. Dem entfprechend mache Ich es allen anderen Refforts zur unabweislichen Pflicht, Ihnen in diefer Angelegenheit volle Mitwirkung angedeihen zu laffen. Die Sache der Volksbildung im Geifte der Religion und Sittlichkeit ift ein fo grofses und heiliges Werk, dafs der Unterftützung und Kräftigung diefer in Wirklichkeit fo fegens- vollen Aufgabe fich nicht allein die Geiftlichkeit, fondern alle erleuchteten Staatsbürger zu widmen haben. Dem ruffifchen Adel, der zu allen Zeiten in Bezug auf Heldenmuth, Ergebenheit und bürgerliches Pflichtgefühl als Beifpiel diente, gebührt es vorzugsweife, fich diefer Schul- aufficht zu widmen. Ich rufe Meinen treuen Adel auf, bei der Volksfchule die Wacht zu halten. Möge, er der Regierung beiftehen, durch forgfältige Beauffichtigung am Orte felbft die Schule vor fchädlichen und verderblichen Einflüßen zu bewahren. Indem Ich dem Adel auch in diefer Sache Mein Vertrauen zuwende, befehle Ich Ihnen, im Einvernehmen mit dem Minifter der 3
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