Corliss-Maschine. Eines der grossartigsten Werke heutiger Maschinenbaukunst, „Corliss Centennial Engine”, stand in Mitte der riesigen Aus stellungshalle und trieb allein die unabsehbare Länge der Trans missionsstränge in ungestörtem Gleichgang. Die Maschine war kolossal, 13% Meter vom Grund aus hoch, gegen 2500 Pferde stark, über 600 Tonnen schwer. Dabei in allen Grössen eben- massig, schön in allen Formen und tadelfrei an jedem Punkt. Diese edle Maschine war nicht etwa ein Experiment, denn Corliss baute schon grössere dieser Art, welche sich bereits lange in den Spinnereien der Vereinigten Staaten .bewährten.*) So hat die Wamsutta-Mill in New-Bedford zwei unter drei Paar Balan- cier-Maschinen von Corliss, deren jede mit P108 Meter Cylinder- bohrung und (2T3) bis 3 05 Meter Hub seit Jahren arbeiten. Corliss baut über 900 Millimeter Cylinderweite überhaupt keine liegenden, sondern nur Balanciermaschinen, und so mag die grosse Ausstellungsmaschine nicht als ein gelungener Versuch, sondern als ein bewährtes Resultat betrachtet werden. Die Maschine bestand aus zwei unter 90 Grad gekuppelten Eincylinder-Maschinen, welche ausser den Haupt-Dampf- und *) Die erste Balancier-Maschine mit automatisch vom Regulator gestellter Expansion baute Corliss im Jahre 1848. Sie hatte 813 Millimeter Cylinder- Durchmesser bei 1'83 Meter Hub und indicirte 260 Pferde. Diese Maschine hatte bereits getrennte, aber noch ebene Schieber. Im Februar 1850 ging die erste Maschine mit Corliss-Rundsc.hieber- Steuerung an. Es war eine Balanciermaschine von 863 Millimeter Cylinder bei 2-13 Meter Hub. 1859 wurde die frühere Corliss-Aussensteuerung mit der rückgebogenen Klinkfeder durch jene mit den langen, vor dem Cylinder stehenden Säbel federn ersetzt. Seit 1875 wird ausschliesslich die neue Steuerung (siehe Seite 22 dieses Berichtes; gebaut. (Persönliche Mittheilungen Corliss’ an den Verfasser.) Bericht über die Ausstellung zu Philadelphia. XXV. 1 a