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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185401169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-01
- Tag1854-01-16
- Monat1854-01
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1854
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und Anzeiger. ————————— ^ ^ . . .. ^4F 16. Montag dt'» ur. Januar. 1854. Bekanntmachung. Di, Restitution der für während der diesjährigen ReujahrSmeffe an hiesige Platzhnrrdlnngeu eingegangene Propre-, so wie für Transits-SpeditionSgüter erlegten Mestunkosten wird verordnung-mäßig, unter vorausgesetzter Erfüllung der deshalb sonst vorgeschriebenen Bedingungen, nur gewährt, wenn die Verzeichnisse derselben nebst den dazu gehörigen Frachtbriefen und sonstigen Unterlagen spätesten- bis zum Sonnabend den 28, Januar dieses Jahres Abends « Uhr anher eingereicht werden. Der betheiligte Handelsstand hiersekbst wird hierauf mit dem Bemerken andurch aufmerksam gemacht, daß alle etwa später ein gehende dergleichen Verzeichnisse unberücksichtigt bleiben müssen, indem nach Ablauf de- gedachten Termins jeder Restitutionsanspruch erlischt. Leipzig, den 7. Januar 1854. Königliche- Haupt - Steuer - Amt. Bekanntmachung. Die Herren Inhaber von Meß- und laufenden Conten werden hiermit darauf noch besonders aufmerksam gemacht, daß die Duplikat - Certificate oder, an deren Stelle, Certificat-Verzeichnisse über die in der jetzigen NeujahrSmeffe verkauften Warenposten längsten- Donnerstag den LU. Januar » O. Abends U Uhr, an welchem Tage der Abschreibungstermin für gedachte Mess« abläuft, bei der Conto-Buchhalterei, woselbst auch Formulare vorstehend erwähnter Verzeichnisse In Empfang genommen werden können, einzureichen sind. Leipzig, den 12. Januar 1854. Königliches Haupt - Gtpßmn- Amt ... Letpnitz. - MM Der AngHplatz bei Prißnitz. Dn-v-n einem unserer Mitbürger, Herrn Maler Oelbke, ail Ost und Stelle entworfene und mit kunstgeübter Hand ausgeführte Bild, welches die Landschullehrer der Ephorie Leipzig ihrem ver ehrt»» Herrn EphoruS, dem Herrn Gup. vr. Großmann, am Tagt seine- Amtsjubiläum- überreichten, stellt den Schauplatz einer Angst und Schrecken erregenden Begebenheit dar (daher der Name), die sich am 16. Oktober 1806, zwei Tage nach der Schlacht bei Jena, in und bei dem 1'/» Stunde von Kösen nach Jena hin liegenden Dorfe Prißnitz ereignete. Unser hochwürdiger Jubilar, der damäl- seinen daselbst al- Pfarrer ang,stellten Vater im Predigt- amte unterstützte, hat da- furchtbare Ereigniß selbst mit erlebt, und seinen edlen Bemühungen insbesondere hatten eS die unglücklichen Bewohner zu Verdanken, daß die schrecklichste Katastrophe von ihren Häuptern abgewendet wurde. Noch immer steht daher GroßmannS Name dort in dankbarem Andenken. Das Dorf, welches damals 52 B-ustelltn und noch nicht ganz 200 Seelen zählte, war schon vorher husch Einquartierungen hart mitgenommen, seit dem 12. Oct. aber vtz» ftanzösischen Truppen fortwährend besetzt und rein auS- geplllnbeck Worden, und nach mehreren schlaflosen Nächten war eS den GsrvohNern erst am Abend des 15. Oktober- wieder möglich, sich einer erquickenden Nachtruhe zu überlassen. Dieser Ruhe aber folgte eüe schrecklich--Erwachen. -In de» Morgenstunden de- fol gende» Nage-, gegen 7 Uhr, rückte» plötzlich zwei Compagnlm französischer Infanterie gegen das Dorf, umzingelten e-, drangen in alle H-fe und Häufes ein, durchsuchten alle Gebäude und Winkel und tcksVeN sSmmtliche Bewohner, Greife, Weiber und Kinder nicht au-geuomme», unter mancherlei Mißhandlungen Und wegen der Eile zum Theil nur Mit den nothdürftigstm Kleidungsstücken bedeckt, zum Dickst hinaus nuf einen dicht vor demselben an die Straße grenzenden Plü». Hier mußten die armen Leute, ohne zu wissen warm», ullvee Kost und Hunger und in banger Erwartung eine- noch schlimMkwn Schicksal-, von den Soldaten streng bewacht, vier volle St«nden stehe»; denn diese ungewöhnlichen Anstalten, einzelne abgebrochene Redensarten, besonder- aber die Aeußerung eines Krieger-, daß er seit der Einäscherung de- Städtchen- Carmagn-sa in Piemont und der Erschießung sämmtiicher Einwohner desselben, nach der Schlacht von Marengo, ein ähnliche- Ereigniß nicht wieder erlebt hübe, ließen da- Schlimmste befürchten. Diese Ahnung aber wurde zur fürchterlichen Gewißheit, als unser Herr Or. Großmann, der Einzige, der mit den Franzosen in ihrer Sprache reden konnte, von dem Commandanten erfuhr, daß eS hier der Vollstreckung des UrtelS eines in Naumburg abgehaitenen Kriegsgerichts gelte, da die Einwohner diese- Ortes berüchtigt wären, vier Franzosen ermordet und außerdem auch noch einen Wagentransport gewaltsam zurück gehalten zu haben. Wirklich waren an der Straßezwischen den Dörfern Rauschnik und Klengel, in der Nähe eine- Wäldchen- an dem sogmannten neuen Gasthofe, vier französische Marodeur- von einem zusammengerotteten Bauernhaufen überfallen und ermordet, ein Wagentransport aber von der ihn führenden Mannschaft, die beim Anblick des Geschehenen mlt den Pferden die Flucht ergriff, im Stiche gelassen worden. Nun war, wie spätere Untersuchungen schließen lassen, da- Dorf Prißnitz allerdings unschuldig an dieses Frevelthat; allein die mangelhafte Ort-kenntniß de- franzöflschen Militairs, Mißverständnisse und Verwechselung der Ortsnamen, so wie das unglückliche Zusammentreffen einiger gravirendrr Umstände warm die Ursachen, warum Prißnitz diese- VerbreMea delgemmen wurde. Man denke sich die Ärmst und da- Schrecke» der unglück lichen Gchlachtopser! Nur dm Gründen, die unser Herr vr. Groß mann mit unwiderstehlicher Beredsamkeit den Anklagen gegmüder- stellte, und seinen rührenden Bitten, doch nichr unschuldig, nicht ungehört so viele Menschen zu bestrafen, war es zu verdanken, daß der Commandant, dessen menschenfreundliches Gemüth sich wahrscheinlich selbst gegen die barbarische Execution sträuben mochte, mitleidiger aestimmt wurde und daß sich in seiner Seele Zweifel an der Richtig keit de- Orte- regen mochten. Letzterer verschob daher nicht nur die Execution, sondern sandte auch sogleich einen Courier nach Naum burg ab, nach dessen Rückkunft sich jedoch leidxr dl» Angst der Gefangenen nur noch mehr steigern mußte. Der Commandant berief sogleich die Offeriere zu einer lang dauernden Conferenz, der Niemand sich nähem durfte. Kaum war diese beendigt und die
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