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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185401281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-01
- Tag1854-01-28
- Monat1854-01
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1854
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1854. Leipziger Tageblatt and e Anzeiger. 28. Sonnabend ni»»MWS«»»MMM»SW»»SSSSSSS»SW»«S»WM»SiSW>S»SWS» Einige geschichtliche Nochen über die blochmannschen Gasanstalten. Das dei den Verhandlungen der Stadtverordneten am 18. d. M. erwähnte Jubiläum der ersten Blochmannschen Gasanlage (zu Dresden) veranlaßt uns zu berichtigen, ^>aß solches bereits am 28. April v. I. gefeiert worden ist, wozu der Magistrat der Stadt Leipzig dem Jubilar in einem besonderen Schreiben seine Anerken nung und Glückwünsche überbringen ließ. Al^ nämlich 1827 der Csmmissionsrath R. Blochmann durch Se^Tlajestät d. Hochsel. König Anton den Auftrag erhielt, eine Anlage zur Erleuchtung der Stadt Dresden mittelst Gaslicht auszuführen, gelang es ibm bei der zur Geburtsfeier Sr. Königl. Hoheit des Thronfolgers Prinzen Albert stattfindenden Illumi nation zum ersten Male einige öffentliche Plätze mit Gas zu be leuchten. Im Jahre 1834 ging diese Anstalt vom FiscuS an die Commune Dresden über und fand jährlich größere Ausdehnung.— 1836 beauftragte der Rath unserer Stadt Herrn C -R Bloch mann mit der Anfertigung eines Anschlags zur Beleuchtung der Stadt durch 741 öffentliche Flammen bei 1200 Stunden Brenn zeit und der Abgabe von 8,890,000 Cubikfuß Gas an Private, und nachdem dieser Plan die Genehmigung der Behörden erlangt, auch mit der Ausführung der Anlage selbst. Die ersten Straßen unserer Stadt wurden sodann seit 1838 mit Gas beleuchtet. In demselben Jahre wurde wegen des Baues des neuen Königl. Theaters in Dresden die Gasbereitungsanstalt in einen entfernten Stadttheil verlegt. Während dieser Zeit war Herr Blochmann unablässig bemüht, die wichtigsten Verbesserungen auszuführen, und erwähnen wir hier vorzüglich seine Methode zur Untersuchung der Röhren, seine Gasentwickelungsöfen, seine Gasreinigungs maschine für Kalkmilch, seine Gefrier-Apparate und seine verbesserten Gaszähler. Nicht minder führte er die Verbesserungen Anderer sofort ein, z. B. die Reinigung mit Eisenvitriol und anderen Metallsalzm, so wie mit verdünnten Säuren, und die Camingsche Methode de- sich selbst regenerirenden Reinigungsmittels gleich nach dessen Bekanntwerden 1850. Leipzig regelte 1840 die Verwaltung seiner Gasanstalt nach merkantilem Brauch und erzielte dadurch von vorn herein die größte Ordnung in den Büchern. Diesen Umständen verdankt die Stadt Leipzig die jährlich ein gegangenen Nachfragen anderer Städte Deutschlands und de- Aus lände-, und ward so die Mutteranftalt der Gasanstalten zu Berlin, Breslau und Prag, und dadurch wieder der in Stettin und in Magdeburg. Nach Blochmann- Plänen und Disposition führte sein Sohn die städtischen Gaswerke zu Berlin aus, und erwarb die Tüchtig keit der Anlage und die Schnelligkeit, mit welcher sie ausgeführt wurde, dem C.-R. Blochmann die Anerkennung Sr. Majestät des König- von Preußen, welcher ihm den rothen Ädlerorden 3. Cl. verlieh. Noch heute hat die Berliner Anstalt keine wesentlichen Aenderungen erfahren und arbeitet dieselbe vorzüglich durch die von Blochmanns ausgebildeten Kräfte fort. Nachdem durch Auf stellung von Gaszählern dort die Defraudation, welche bi- auf einen Verlust von über 31 Millionen Cubikfuß jährlich berechnet war, bedeutend beschränkt worden ist, so daß jetzt bei einer Ver mehrung der 3352 öffentlichen und 15,723 Privatflammen auf 8544 öffentliche und 23,305 Privatflammen sich die Gasproduction nur um circa 15 Millionen Cubikfuß jährlich vermehrt hat, ver bessert sich dieft Anstalt auch finanziell von Jahr zu Jahr. In ähnlicher Weise, wir obm seinen Sohn, beauftragte Herr den 28. Januar. C -R. Bloch mann in denselben Jahren den früheren Lehrer in Schnepfenthal und später am Blochmannschen Erziehungs institute, Herrn vr. Jahn, nach seinen Plänen und Dispositionen zuerst in Breslau, später aber in Prag an der Ausführung der dortigen Gasanstalten zu wirken. Die Anstalt in BreSlau wird noch jetzt von einem Schüler Blochmann-, Herrn Direktor Firle, geleitet, während die- in technischer Beziehung in Prag durch einen andern seiner Schüler, Herrn Ingenieur Gretschel, geschieht. Auch die Gasanstalt zu Dresden erhielt, nachdem der von ihm vorgeschlagene vr. Jahn die Direktion übernommen, noch mehrere von Blochmann schon früher eingereichte Ver besserungen, und erscheint die finanzielle Lage dieser Anstalt jetzt schon um deshalb viel günstiger, weil man nicht mehr wie früher die Kosten der öffentlichen Beleuchtung nach dem zu deckenden Rest bei der Gasanstalt berechnet, sondern für jede öffentliche Flamme von vorn herein 20 Thlr. 16 Ngr. 7 Pf. in Ansatz bringt, wo durch 1850 22,509 Thlr. 7 Ngr. 3 Pf. in Einnahme kamen, welche früher fehlten. Ebenso wirkte aber auch die Beschränkung der Defraudation durch Aufstellung von Gaszählern günstig auf die Einnahmen der Anstalt. Vier-et>ntes Abonnement-Loncert im Saale des Gewandhauses. Dem Programme dieses Eoncerles fehlte es wenigstens nicht an Abwechselung, vielleicht war diese sogar etwas zu groß, denn die Contraste zwischen den Musikstücken heterogenster Art traten fast zu stark hervor. Es ist keine leichte Aufgabe, ein Concert- Programm künstlerischen Anforderungen entsprechend zusammen zu setzen, es zu vermeiden, daß Werke aus den verschiedensten Epochen der Kunstgeschichte oder ganz sich fremdartigen Richtungen ange hörend, an demselben Abend erscheinen oder gar neben einander zu stehen kommen — es ist aber auch eine unerläßliche Bedingung, namentlich bei Kunstinstituten höchsten und höheren Ranges, daß der Hörer durch die gegebenen Leistungen nicht genöthigt wird, sich au- einer Stimmung plötzlich in eine ganz entgegengesetzte zu ver setzen. Wir haben es daher stet- — nicht allein bei den Gewand- Haus-Concerten, sondern auch bei den Aufführungen der Euterpe— mit besonderer Anerkennung hervorgehoben, wenn das Programm nach einem bestimmten Princip und mit künstlerischem VerstLndniß entworfen war. Was gab uns nun dieses Coneen? Webersche Romantik neben Spontini'schem Heroismus und Cherubinischer Classicitä't, Solovorträge von zwei der verschiedenartigsten Instru mente — Harfe und Contrabaß — und eine neue Symphonie, die allerdings dem Programm in seiner Totalität insofern entsprach, als in ihr von sehr vielen bekannten und in ihren Richtungen höchst verschiedenen Componisten entlehnt war. Diese da- Concert einleitende Symphonie von Gouvy, welche der Componist selbst dirigirte, ist ein ansprechendes, gefälliges und mit Geschick gefaßtes Werk — eine recht hübsche Unterhaltungs musik, aber auch weiter nicht-. Sie steht der früher hier zu Ge hör gebrachten Symphonie (wenn wir nicht irren ln k äur) desselben Componisten an Frische und Erfindung bedeutend nach, und namentlich erschien uns der zweite (langsame) Satz schwach, trotz dessen, daß gerade dieser reichen Beifall erhielt. Wir gehören durchaus nicht »u den Reminiscenzen-Jägern, die in jedem kleinen Ankümge an Bekanntes eine Reminiscenz sehen; wenn man aber so auffallend, wie hier, an andere Componisten, und zwar an so
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