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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185402077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-02
- Tag1854-02-07
- Monat1854-02
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1854
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Anzeiger. ^ S8. Dienftng den 7. Februar. 18S4. Morgen Mittwoch den 8. Februar ». v. Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im 'gewöhnlichen Locale: Tagesordnung: I) Gutachten der Deputation zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über a) die Anlegung einer Schleuste in der Packhofsgasse, k) die Beschaffung weiterer Meßbuden und die die-faüs der Baudeputation zu ertheilende Ermächtigung. 2) Gutachten der Deputationen zum Bau- und Finanzwesen, den Ankauf des an der alten Bur gelegenen Hermann'schen Grundstücks betreffend. 3) Vorläufiger Bericht der Finanzdeputation über Conto 41 des diesjährigen HaushaltplanS, die directen Communalsteuern betreffend. 4) Gutachten derselben Deputation, die Gewährung einer Tantieme vom sogenannten Marktrecht an die Lhorosficianten betreffend. liov« Oie Finanzen der Vereinigten Staaten von , Nordamerika.*) Die kürzlkche Präsidentenbotschaft macht dem Congreß der Vereinigten Staaten die Mittheilung, daß in dem Staatsschatz der UeberschuK zweier Verwaltungsjahre in der Summe von 32 Mil- Dollar» vöchand« fei. Dadurch hat sich ein Lheil der e zu eine« Grade de- Staunen- und zu Folgerungen Z eichen veranlaßt gefunden, deren Berichtigung im Jn- tewfft der öffentliche« Kryntniß nicht ganz überflüssig erscheint. ES ist bekannt oder sollte wenigstens den Publicisten bekannt sein, daß jeder eknzetne der Bereinigten Staaten seine besondere Regierung und Verwaltung und folglich auch sein besonderes Finanzbudget besitzt. Außerdem aber und völlig getrennt davon dkßcaffe^giebt. Die nordamerikanische BundeScentralcasse hat keine Mdttn Ausgaben als diejenigen für die Armee, Flotte, Befestigungen -Nd für die sogenannte Civilliste, d. h. für die oberste Verwaltung tMb str da- diplomatische CorpS zu bestreiten. Der Verfassung ge mäß sollten die dazu erforderlichen Gelder durch Umlagen bet den Uinzelstaatea aufgebracht werden, indem der Centralregierung die Erhebung van Abgaben nicht gestattet ist. Man hat sich indeß darüber vereinigt, die Zölle nicht als Abgaben betrachten zu wollen, und man hat der Bunde-caffe außer dem Verkauf gewisser Ländereien die Aollerträgniffe als die hauptsächlichste Einnahmequelle zur Ver fügung gestMt. Bei der Höhe der Zölle und bei den häufigen «nd bedeutenden Schwankungen der amerikanischen Handel-Verhält nisse müssen natürlich auch die Zolleinnahmen immer starkem Wechsel unterworfen sein. Und hieraus erklärt es sich, daß die Union-finanz wiederholt m den Fall gekommen ist, den Congreß in hem einen Jahre um Verwendung der überflüssigen Gelder und in dem nächsten Jahre um die Erlaubniß zum Schuldenmachen MEhM müssen. Im Jahre 1831 betrug die Summe der Centräkschukd M Mill. Dollar-, 1836 gab e- gar keine Schuld mehr, IMSWar sie schon wieder auf 12 Millionen gestiegen, 1640 verküqdrte die Präfidentenbotschaft unter großem Lärm der Presse »einen Ueberschuß von 1« Millionen, und 1841 sah man sich Zu einer AnleüN von 12 Millionen genöthigt; 1843 war die Schuld auf 27 Millionen und 1848 bi- auf 65 Millionen ge stiegen, auf welcher Sümme sie ziemlich gleichmäßig bi- heute Politisch-ökonomische Briese von Dörröber. stehen geblieben ist. Die heurige Präsidentenbotschast drückt daher keineswegs eine Verlegenheit wegen Gcldüberfluß, sondern nur den Zweifel darüber au-, inwiefem die gegenwärtigen Überschüsse zur Abbezahlung der Centralstaat-schuld oder zur Herabsetzung der Zölle auf die den arbeitenden Claffen denöthigten Gegenstände zu ver wenden sein möchten. AuS Vorstehendem ersieht man, daß die Bilanz de- Staats schatzes auf die Beurtheilung der inner« Finanzzustände der Ber einigten Staaten ohne Einfluß ist. Obwohl die in den letzten Jahren fortwährend und gegenwärtig bi- auf nahe 50 Millionen Dollars gestiegene Vermehrung der Solleinnahmen auf eine gleich mäßige Steigerung des öffentlichen Wohlstände- schließen läßt, so geht doch daraus noch nicht der Beweis einer vortrefflichen SkaatS- finanzverwaltung hervor. Die nähere Beleuchtung der Verhältnisse scheint vielmehr eine minder günstige Annahme rechtfertigen zu wollen. Nachdem die Bereinigten Staaten ihre GelbststÄrdigkeit errungen hatten, wurden sie aller Verpflichtungen gegen England quitt und da- ganze in den ehemaligen Colonien befindliche StaatSeigenthum de- Mutterlandes fiel ihnen unentgeltlich zu. Den Krieg hatten sie mit Papiergeld geführt, daS sie später nicht einlösten und Da-, was der Krieg zerstört und vernichtet hatte, ward von den Mil lionen englischen Golde-, die dadurch nach Amerika gekommen, reichlich wieder ersetzt. Abgesehen von dem kurze» Kriege mit England 1814 haben die Vereinigten Staaten während der 70jährigen Segnungen de- äußern und inner» Frieden- einen materiellen Auf schwung erfahren, der in der EntwickelungSgeschichte der Nationen ohne Beispiel ist. Der einzige bedeutende Werthgeaenstand, der ihnen wirklich fehlte, und den sie nötigenfalls zum höchsten Preise bezahlt haben würden, nämlich die menschliche Arbeitskraft, ist ihnen nicht nur umsonst zugeführt worden, sondem die 6 Millionen Einwanderer haben ihnen noch außerdem ein Capital an Geld und GeldeSwerth von wenigsten- 1000 Millionen Thalern zugebracht. Daneben befindet sich die Union in der günstigen Lage, daß sie, wie Rußland, an ihren Grenzen schwer angreifbar und im Innern unbezwingbar ist, überdem keine krieg-mächtigen Nachbarn besitzt, und daß sie folglich weder eine kostspielige Armee, noch Flotte zu unterhalten, braucht. Zwar kann es kaum au-bleiben, daß die Politik der Vereinigten Staaten mehr und mehr in die Welthändel hineingezogen und gar bald zur Vermehrung ihrer Krieg-Mittel veranlaßt werden wird; bi- daher aber hat sie sich mit einer Kriegs flotte, halb so stark als die holländische, und mit einem Landheer von höchsten- 6000 präsenten Mannschaften begnügen gekonnt. Ferner ist zu beachten, daß man den Beamten, sowohl der Central gewalt, als der Eknzelstaate« sehr niedrige Gehalte und durchaus
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