Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185402110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-02
- Tag1854-02-11
- Monat1854-02
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1854
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger 42. A»nnabe«s den 11. Februar. I8S4. »S»M« Erinnerung an Abentrichtung der Grundsteuern rc. Ja Gemäßheit deS Finanzqesetzes vom 27. Mai 1852 und der Ausführungs-Verordnung vom nämliche« find für das laufende Jahr überhaupt Eilf Pfennige von jeder Steuereinheit, mit Inbegriff des außerordentliche» AaschlsgS/ zu entrichten. Da nun der diesjährige erste Grundsteuer-Termin mit Drei Pfennigen von jeder Steuereinheit den L. Februar d. I. fällig wird, so werden die hiesigen Grundsteucrpsiichtigen hierdurch aufgeforvert, ihre Steuerbeiträge, so wie die städtischen Rcalschoß- und Communanlagen spätestens binnen vierzehn Tagen nach obgedachtem Termine bei der Steuer-Einnahme allhier pünctlich zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort rxecu- livische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreten muffen. Leipzig, am 31. Januar 1854. Der Rath der Etabt LeiPziA» Koch. Sechzehntes Abonnement-Concert im Saale des Gewandhauses. Es wurde dieses Concert mit L. Spohrs Symphonie in 0 moll eröffnet, welche aber trotz ihres großen Melodirnreichthums und der allenthalben die Hand eines großen Meisters verrathenden Fassung, und trotz der vorzüglichen Ausführung dennoch nur eine vertzälmißmäßig wringe Ttzeilnahme fand. Das zweite Orchester werk dieses Abends war «ine neue Ouvertüre von Robert Radecke, mit welcher der zweite Theil eingeleitet wurde. Der von seiner früheren hiesigen Wirksamkeit her hier noch im besten Andenken stehende Componist dirigirte sein Werk selbst. Die Ouvertüre liefert den Beweis einer sehr tüchtigen musikalischen Durchbildung; die Fassung ist äußerst formgerecht und geschickt, die Orchestration effectvoll und nicht überladen. Der geistige Inhalt, wenn auch keineswegs hochbedrutrnd, ist doch nicht ohne Interesse und nirgend trivial. Ganz selbstständig tritt der Componist hier noch nicht auf; ein starkes Anlehnen an Vorbilder, namentlich an Mendelssohn, zeigt sich vielmehr fast durch das ganze Werk. Die Ouvertüre fand ln ihrer trefflichen Ausführung emen wohlverdienten Beifall. — Eine junge Sängerin, Fräulein Clara Brockhaus, trug im ersten Theile die Arie „Höre, Israel" aus „Elias", und im »weiten Theile zwei Lieder am Pianoforle — „Frühlingslied" von Mendelssohn und „Widmung" von R. Schumann — vor, denen sie nach dem reichlich gespendeten Beifall noch ein anderes Lied zugab. Fräulein Brockhaus ist im Besitze sehr schöner natürlicher Mittel und hat auch bereits eine beachtenSwerthe Stufe künstlerischer Bildung erreicht. Sie singt mit innerem Leben und Verständnis und zeigte keine Spur von jener beklemmenden Be- ftmgenheit, welche nur zu oft die Leistungen junger, zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit tretender Sängerinnen beeinträchtigt. Was uns bei dem Gesänge Fräulein BrockhauS' als nicht schön erschien, ist ihre TextauSsprnche. Einige Vocale, wie namentlich da- e und »,'> kdrmne« fast stets unrein und oft breit zum Vor schein. Bei ihrer glückliche« Begabung und ihrem nicht zu ver kennenden Streben wird es der jungen Sängerin nicht schwer fallen, diesen Fehler zu beseitigen. Bei den Liedervorträgen im jwetten Theile schien uns Fräulein BrockhauS' Stimme an fänglich etwas umschleiert; doch verlor sich diese klekne Indisposition schon während des ersten Liebe-, und da- zweite — Schumanns „Widmung" — sang sie wieder mit vollständig freiem und kraft volle« Organ. — Fräulein Wilhelm ine Claus trat wieder holt in diesem Eoncerte auf und fand, wie schs» das vorige Mal, einen enthusiastischen Beifall. Eine glückliche Wahl war die des 0 moIl-Concerte- von Beethoven zu nennen, da die hohe Schönheit diese- Meisterwerkes an sich allein schon dieH-enc stets erwärmen und entzücken wird. Fräulein Claus trug das Concert sehr sauber und elegant vor, so daß, was das Technische b t'ifft, wenig zu wünschen übrig blieb. Beethoven- Werke verlangen aber außerdem noch zu ihrer lebendigen AestEMMg Energie und hohen Geistige« Schwung, und diese vermißten wir zuweilen in Fräulein Claust' Vortrag, abgesehen davon, daß da- Tempo de- letzten Satze- jedenfalls etwas zu schnell genommen wurde. Sedr lobknSwerth war dagegen ihr Spiel in den beiden, den Schluß deS ConcerteS bildenden Clavierstücken. „Lied ohne Worte" von Mendelssohn und „die Jagd" von St. Helle». Hier befand sich die junge Pianistin offeabar in der ihr entsprechenden Sphäre. Auch sie wurde durch lebhaften Hervorruf bewogen, noch ein „Lied ohne Worte" von Mendelssohn zuzugebe«. — Ueder den Svlo- vortrag des fürstl. hohenzdllernsche» Kammermustkus, Herrn Klotz, auf dem Ventilhorn können wir leider nicht viel Erfreuliche- be richten. Weder die Fertigkeit de- Bläser- ist bedeutend, noch sein Ton schön und kraftvoll, dabei beherrscht er den Tonumfang de- Waldhorns nicht vollständig, denn seine Höhe und seine Lieft Lasse» an Tonfülle noch mehr zu wünschen lübrig, als die mittleren Octaven seines Instrumentes. Die zu Gehör gebrachte Compofltlo«, Adagio und Rondo von Täglich-deck- war nicht geeignet, die Leistungen de- Ausführenden zu unterstützen, denn sie erhob sich nirgend- über den Nullpunct der ausgesprochensten Trivialität. Dringende Sille. Die Rachricht, daß Madame Goldschmidt, geb. Lind, in nächster Woche singen wird, erfüllt alle Herzen mit Freude und Angst. Die Freude gilt dem geistigen Genuß, de« wir zu er warten haben; die Angst der körperlichen Qual, die uns bevor steht — wenn da- Direktorium nicht einschreitet und die Plätze im Concert numeriren läßt, so daß Jeder, dem Mangel an Aett und Neigung da- stundenlange Stehen auf der Lreppe nicht g«- statten, doch auf einen Platz hoffe» darf, sobald er im Besitze eine- Bittet- ist. Für Herren, bene» das Stehen minder lästig ist, als den Damen, könnte der für Stehplätze zulässige Raum ja immer noch zu ermäßigten Preisen benutzt werden ; nur dürste man in keinem Falle mehr Dillets ausgeden, als der Saal Per sonen faßt, und die Rothwendigkeit, im kleine« daranstoßenden Saale Platz zu suchen, müßte gleich auf dem VMet sichtbar sein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite