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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185402272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-02
- Tag1854-02-27
- Monat1854-02
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1854
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1894 Leipziger Tageblatt und Anzeiger. HA, Montag dm 27. Februar. Verhütung von Krankheiten des Gehörs. I Der als tüchtiger Arzt bekannte Mediclnalrath Ed. Schmalz! 1» Dresden hat in seiner Schrift „Ueber Erhaltung deS Gehöres" I in der Aruoldschen Buchhandlung 1853, Seite 44, so beherzigen--1 werthe Winke zur Verhütung von Krankheiten des Gehöres gegeben, I daß eS vollkommen gerechtfertigt erscheinen muß, davon in einem I Blatte, dessen Hauptzweck Gemeinnützigkeit ist, den Lesern desselben ! Mittheilung zu machen. vr. Schmalz sagt an der angeführten Stelle: Im Allgemeinen ist, besonders zu Krankheiten geneigten! Personen, zu rathen, sich Alles desjenigen zu enthalten, wa- den Zufluß de- Blutes nach dem Gehör-Organe und nach dem Kopfe überhaupt vermehren, oder eine Vevsehung irgend eines Krankheit-stoffes auf das Ohr bewirken kann. Daher ist eine milde, leicht verdauliche Diät zu beobachten, stark gewürzte, gesalzene, geräucherte, gepökelte Speisen und hitzige Getränke sind zu vermeiden, und man hat sich an kühlende und verdünnende Getränke, besonders an reims frisches Wasser zu halten. Den Magen darf man selbst mit leichten Speisen oder sonst paffenden Getränken niemals überladen. Auch hat man darauf zu sehen, daß jeden Tag offner Leib erfolge, und wenn die- nicht regelmäßig der Fall ist, muß man denselben I durch frische- oder gekochtes Obst, durch öftere-Waffertrinken,Klystiere von laukaltem Wasser oder dergl., und andere diätetische Mittel zu befördern, oder wohl auch durch ein genommenes mildes Abführ mittel hervorzubringen suchen. — Ferner ist es zu empfehlen, sich stetS dem Wetter gemäß, jedoch niemals zu warm, zu kleiden und sich im Gegentheile gegen die Einflüsse der Witterung möglichst abzuhärten. Alle Kleidungsstücke, wodurch das Blut stärker zum Kopfe getrieben wird, als feste Halsbinden, Schnürleiber u. dergl., sind zu entfernen. Insbesondere hat man sich vor dem Einflüsse einer theilweisen oder völligen Erkältung der Ohren, und vor Erkältung deS Kopfes und des Körpers überhaupt, vorzüglich nach dem Erhitzung vorausgegangen ist, in Acht zu nehmen, weil Er kältung, wie bereit- erwähnt wurde, unter allen Gelegenheits ursachen zu Ohrkrankheiten bei weitem am häufigsten vorkommt. Daher darf man sich nicht unvorsichtig mit entblößtem Kopfe der Zugluft aussetzen; sich nach Erhitzung des Kopfes nicht kalt waschen ; man darf sich die Haare, besonders bei großer Kälte oder scharfem (besonders Morgen-) Winde, nicht zu kurz abschneiden lassen; man darf nicht mit dem Kopse gegen ein schlecht verwahrtes Fenster oder «lne andere Oeffnung gerichtet längere Zeit sitzen oder liegen; muß sich vor Ernäffung und Erkältung der Füße hüten; darf sich nicht in ein Bett legen, dessen Wäsche noch feucht ist; nicht in einem kalten oder feuchten Erdgeschosse wohnen oder gar schlafen u. dgl. m. Au Erkältung sehr geneigte Personen haben da- Ausgehen bei regnerischer, kalter und stürmischer Witterung möglichst zu vermeiden. Ist es ihnen aber nicht möglich, dasselbe zu solcher Zeit zu unter lassen, und sind sie wohl gar genöthigt, bei starker Kälte oder bei scharfem Winde zu reisen, oder sich sonst deren Einflüsse längere Zeit auszusetzen, so müssen sie die Ohren durch die sogleich zu erwähnenden Mittel gegen die Erkältung zu schützen suchen. Wenn ich eben den Rath ertheilt habe, die Erkältung der Ohren und des Kopfe- zu verhüten, so muß ich doch ausdrücklich erklären, daß ich denselben keineswegeS so verstehe, daß man jede Einwirkung der Kälte ängstlich zu scheuen habe. — So wie nämlich »»bezweifelt die Abhärtung de- ganzen Körpers gegen die Ein flüsse der Kälte und der Witterung ein vorzügliche-Mittel ist, um die Gesundheit im Allgemeinen zu erhalten und zu befestige», und um eine vorhandene krankhafte Reizbarkeit auf die Dauer zu beseitigen, so gilt dies, meiner vielfältigen Erfahrung zufolge, auch in Beziehung auf die Verhütung von Krankheiten der Ohren, und auf die Heilung einer übermäßigen Empfänglichkeit für die erwähnten Einflüsse. Da nun Kälte, Regen und Wind bei reizbaren Personen sehr oft ein Leiden des Ohres Hervorbringen, noch öfter aber eine Verschlimmerung des bereits vorhandenen OhrtönenS und der Schwer hörigkeit herbeiführen, so wende ich, als eines der vorzüglichsten Mittel, um den Körper allmälig an die Ertragung der verschiedenen Einflüsse der Witterung zu gewöhnen, und dagegen abzuhärten, mit dem besten Erfolge laues oder kaltes Waschen oder Uebergießen, und nachher iges Reiben des ganzen Körpers an. Anfangs, und bei großer Reizbarkeit, lasse ich laue- Wasser dazu verwenden, jedoch dasselbe allmälig immer kälter nehmen, bis es zuletzt so kalt ist, wie eS sich in unseren Brunnen findet. Während der Waschungen lasse ich nicht etwa den Kopf ausschließen, oder denselven mit einer Kappe von Wachstaffet bedecke», eben so wenig die Ohren mit Baumwolle verstopfen, sondern ich lasse während denselben die Haare allemal naß machen. Bei Männern lasse ich nämlich einen großen Schwamm oft auf dem Kopfe aus- drücken, bei Frauen hingegen, deren lange Haare allerdings weniger leicht trocknen, lasse ich, wenn von diesem Umstande irgend Nach theil zu befürchten ist, wenigstens die Stirn und die Haare bis rum Scheitel, so weit als möglich, naß und kalt machen. Da- Ausschließen deS Kopfes, oder das Bedecken desselben mit einer Kappe von Wachstaffet, halte ich geradezu für nachtheilig, weil dadurch das Blut veranlaßt wird, stärker zu dem Kopfe, als zu den übrigen naß und kalt gemachten Körpertheilen zu strömen, wodurch, wie oben angeführt wurde, sehr oft Gehörkrankheiten hervorgebracht werden. Da- Verstopfen der Gehörgänge'mit Baumwolle oder mit Charpie halte ich, ungeachtet es sehr gebräuchlich ist, und von den Gehörkranken nicht nur in den meisten Fällen von selbst geschieht, sondern auch oft von Aerzten bei allen Ohrkrank heiten ohne Unterschied empfohlen wird, im Allgemeinen für nachtheilig, und gestatte dasselbe nur in besonderen Fällen. Durch dieses Verfahren wird nämlich der Gehörgang erhitzt, und ein stärkerer Zufluß des Blute- zu dem Ohre und Kopfe überhaupt bewirkt; hierdurch wird aber der Körper reizbarer und zum Erkranken geneigter. Namentlich ist dasselbe bei denjenigen Ohrkrankheiten, wobei die Gehörgänge gesund, aber trockener als gewöhnlich sind, mindestens unnöthig, oft aber schädlich. Unbedingt nachtheilic; ist es aber bei Entzündung des GehörganqeS oder der Trommelhöhle, indem durch den stärkeren Zufluß des Blutes nach den Ohren die Entzündung unterhalten und vermehrt wird. Die Fälle, in welchen ein Schutz deS Ohre- gegen die Einflüsse der Witterung nöthig ist, sind folgende: 1) Wenn man bei großer Kälte oder bei heftigem Winde aus- zugehen oder zu reisen genöthiget ist. 2) Wenn eine so große Neigung zu Ohrkrankheiten und zu Erkältungen überhaupt stattfindet, daß die geringste Zugluft sogleich reißende Schmerzen in den Ohren oder in anderm Theilen hervorbrinzt. 3) Wenn die Ohren durch Aussprihen oder andere Operationen j in einen Zustand der Reizung versetzt worden sind.
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